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HERMLE AG Forum

Spindellagertausch hermle C20U

Beitrag 14.12.2017, 14:42 Uhr
Guest_FLIX1984_*
Themenstarter

Gast



Hallo zusammen,

hat hier jemand Erfahrung mit dem selbstständigen Tausch der Spindellagerung einer Hermle C20U? (18.000er)
Bei uns ist es leider mal wieder passiert :-(

Hermle gibt hier ja dann immer eine überholte Spindel im Tausch.

Würden uns allerdings da gerne mal selbst ran wagen, kann ja theoretisch kein Hexenwerk sein so eine Spindel zu zerlegen...
Arbeite im mechanischen Prototypenbau, Werkzeug, Messmittel und Vorrichtungen sind also theoretisch alle da.
Dass der mehrstündige Testzyklus nicht eingehalten werden kann ist klar, ebenso, dass die Garantie verfällt.

Über jegliches Feedback und Tipps würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße Felix
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Beitrag 14.12.2017, 16:24 Uhr
heinzderheinz
heinzderheinz
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******
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 29.10.2011
Beiträge: 920

Hallo
Ist immer wieder toll zu hören das es kein "Hexenwerk" sei um eine Spindel neu zu lagern. daumup.gif
Dies soll jetzt keine Unterstellung sein oder werden, jedoch auch wenn die tollsten Voraussetzungen bei dir gegeben sein sollten, werden immer noch spezielle Werkzeuge und auch fachwissen benötigt usw.
Selbst bei einer Ausstauschspindel sind manche Kunden nicht in der Lage das fachmännisch zu tauschen und nach geringer Zeit besteht wieder das gleiche Problem.
Je nach Spindelaufbau, Konisches Zylinderrollenlager oder/und Spindellagerung in X oder O Anordnung. Oben und unten Gegeneinander Vorgespannt oder auch nicht usw. Eine Spindel ist das "Herzstück" einer Maschine. Lass da doch bitte richtige "Chirurgen" ran und lass das Gebastelle. Kann nachher noch viel teurer werden. Abgesehen mal von der Stillstand Zeit der Maschine = Produktionsausfall.
Zum anderen muss ich auch leider immer feststellen das sich immer Spindellager ganz plötzlich "verabschieden". Kann ich fast nie nachvollziehen. Oftmals hört man es schon lange vorher oder sieht es am Fräsbild. Schnittdaten müssen angepasst werden damit die Oberfläche wieder stimmt usw.

Beim Auto, nur wenn sehr leise etwas quietscht oder sich nicht mehr "richtig" anhört wird in die Werkstatt gefahren. Maschinengeräusche werden meistens überhört.

Bin im Service tätig deshalb sind meine Aussagen nicht nur an den Haaren herbei gezogen.

Also, wünsche dir viel Spaß bei deiner OP. smile.gif


--------------------
Beste Grüße aus dem Schwarzwald
heinzderheinz
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Beitrag 14.12.2017, 22:17 Uhr
Guest_FLIX1984_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (heinzderheinz @ 14.12.2017, 16:24 Uhr) *
Hallo
Ist immer wieder toll zu hören das es kein "Hexenwerk" sei um eine Spindel neu zu lagern. daumup.gif
Dies soll jetzt keine Unterstellung sein oder werden, jedoch auch wenn die tollsten Voraussetzungen bei dir gegeben sein sollten, werden immer noch spezielle Werkzeuge und auch fachwissen benötigt usw.
Selbst bei einer Ausstauschspindel sind manche Kunden nicht in der Lage das fachmännisch zu tauschen und nach geringer Zeit besteht wieder das gleiche Problem.
Je nach Spindelaufbau, Konisches Zylinderrollenlager oder/und Spindellagerung in X oder O Anordnung. Oben und unten Gegeneinander Vorgespannt oder auch nicht usw. Eine Spindel ist das "Herzstück" einer Maschine. Lass da doch bitte richtige "Chirurgen" ran und lass das Gebastelle. Kann nachher noch viel teurer werden. Abgesehen mal von der Stillstand Zeit der Maschine = Produktionsausfall.
Zum anderen muss ich auch leider immer feststellen das sich immer Spindellager ganz plötzlich "verabschieden". Kann ich fast nie nachvollziehen. Oftmals hört man es schon lange vorher oder sieht es am Fräsbild. Schnittdaten müssen angepasst werden damit die Oberfläche wieder stimmt usw.

Beim Auto, nur wenn sehr leise etwas quietscht oder sich nicht mehr "richtig" anhört wird in die Werkstatt gefahren. Maschinengeräusche werden meistens überhört.

Bin im Service tätig deshalb sind meine Aussagen nicht nur an den Haaren herbei gezogen.

Also, wünsche dir viel Spaß bei deiner OP. smile.gif


Hallo Heinz,

Gerne glaube ich dir, dass ein 0815 Pfuscher lieber die Finger von einer Frässpindel lässt.
Da du aber weder mich, noch meine Kollegen ,noch unser Arbeitsumfeld kennst, finde ich deinen anfänglichen Zynismus äusserst unangebracht.
Mehr sage ich hierzu nicht. Selbstprofilierung liegt mir fern.

Trotzdem Danke für deine ausfühlriche Stellungnahme...
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Beitrag 15.12.2017, 06:30 Uhr
modellbaumeister
modellbaumeister
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Mitglied seit: 21.03.2009
Beiträge: 404

Genau Heinz, was soll der Zynismus ;-)
Einem Team, dem "mal wieder was passiert ist", was zu einer defekten Spindellagerung geführt hat, sollte doch zumutbar sein, das Herzstück einer Fräsmaschine zu tauschen, bzw die Spindel neu aufzubauen.

Kauft wenigstens eine neue Spindel damit die Maschine wieder läuft, während sich in der Adventszeit die Bastelgruppe versammelt.
Da wahrscheinlich eh "wieder mal was passiert" könnt ihr ja dann eure selbstüberholte Spindel einbauen :D

Der Beitrag wurde von modellbaumeister bearbeitet: 15.12.2017, 06:34 Uhr
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Beitrag 15.12.2017, 07:13 Uhr
heinzderheinz
heinzderheinz
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Beiträge: 920

Hallo Modellbaumeister,
stehe vielleicht heute morgen noch auf dem Schlauch.
War das jetzt von dir ironisch gemeint wegen meiner Aussage?
Also ich bin der vollen überzeugung das es beim ersten Versuch schief geht.
Und das mit den Kosten ist nunmal so.
Lager kosten ein "schweine" Geld. Stillstand der Maschine ist nicht berauschend und bei einem Einbaufehler kann der Schaden noch viel größer/höher sein.
Hier gibt es doch einige die sich nur mit Spindellagerungen Beschäftigen, also ihr Täglich Brot damit verdienen. Die werden hier warscheinlich gleiches oder ähnliches wie ich schreiben. wink.gif


--------------------
Beste Grüße aus dem Schwarzwald
heinzderheinz
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Beitrag 15.12.2017, 07:28 Uhr
Rainer60
Rainer60
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Mitglied seit: 15.11.2014
Beiträge: 662

Soo unrecht hat der Heinz nicht.
Ohne einschlägige Erfahrung würde ich nicht drangehen.
Wenn ihr die Unterstützung eines Spindelspezialisten habt o.k.
Zerlegen und Zusammenbau ist eines, Vorspannung und Einlaufzyklus das andere.
Immerhin dreht sich das Ding mit 18‘000

Bei Spindeln die ich nicht kenne, spanne ich vor bis die Spindel etwas schwer geht, dann die Vorspannung etwas zurücknehmen.
Wohlgemerk dabei meine ich Spindeln welche vielleicht 3‘000 machen.
Habe festgestellt, wenn die Spindel gegen Ende des Einlaufzyklus in höherer Drehzahl laut wird, hilft ein wenig mehr Vorspannung.
Der Einlaufzyklus muss nun wieder im untersten Drehzahlbereich beginnen.
Die letzte fettgeschmierte Spindel hatte ich über die Spindelmutter mit 4,2Nm angezogen.
Wieviel ist nun die resultierende axiale Vorspannung auf das Lager?

Ach ja - das richtige Fett und Fettmenge ist auch sehr entscheidend!

Ich hoffe mit meinen Angaben geholfen zu haben und wünsche gutes Gelingen!


--------------------
Gruss Rainer

"Es gibt immer eine Lösung - manchmal auch eine Andere"l
Meine Ratschläge sind kostenlos und müssen nicht angenommen werden...
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Beitrag 15.12.2017, 07:43 Uhr
Guest_FLIX1984_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (modellbaumeister @ 15.12.2017, 06:30 Uhr) *
Einem Team, dem "mal wieder was passiert ist", was zu einer defekten Spindellagerung geführt hat, sollte doch zumutbar sein, das Herzstück einer Fräsmaschine zu tauschen, bzw die Spindel neu aufzubauen.


Sehr konstruktiv, Danke!
Kollisionen passieren ja nur Deppen, die nichts können. Ich vergaß.
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Beitrag 15.12.2017, 07:53 Uhr
Guest_FLIX1984_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Rainer60 @ 15.12.2017, 07:28 Uhr) *
Soo unrecht hat der Heinz nicht.
Ohne einschlägige Erfahrung würde ich nicht drangehen.
Wenn ihr die Unterstützung eines Spindelspezialisten habt o.k.
Zerlegen und Zusammenbau ist eines, Vorspannung und Einlaufzyklus das andere.
Immerhin dreht sich das Ding mit 18‘000

Bei Spindeln die ich nicht kenne, spanne ich vor bis die Spindel etwas schwer geht, dann die Vorspannung etwas zurücknehmen.
Wohlgemerk dabei meine ich Spindeln welche vielleicht 3‘000 machen.
Habe festgestellt, wenn die Spindel gegen Ende des Einlaufzyklus in höherer Drehzahl laut wird, hilft ein wenig mehr Vorspannung.
Der Einlaufzyklus muss nun wieder im untersten Drehzahlbereich beginnen.
Die letzte fettgeschmierte Spindel hatte ich über die Spindelmutter mit 4,2Nm angezogen.
Wieviel ist nun die resultierende axiale Vorspannung auf das Lager?

Ach ja - das richtige Fett und Fettmenge ist auch sehr entscheidend!

Ich hoffe mit meinen Angaben geholfen zu haben und wünsche gutes Gelingen!


Danke Rainer, ja du hast mir damit geholfen :-)

Der Beitrag wurde von FLIX1984 bearbeitet: 15.12.2017, 07:53 Uhr
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Beitrag 15.12.2017, 08:38 Uhr
CptFraeser
CptFraeser
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Beiträge: 560

Oh... da wollen wieder welche Gott spielen...! wow.gif

Welch ein Sakrileg....! Eine Spindel selbst zu reparieren... wink.gif

Was solls... wenn er sich das zu traut, dann lass ihn doch...

Bevor man die Gute zerlegt, sollte man eine Zeichnung davon besitzen.
Motorspindeln sind generell etwas heikel...
Riemengetriebene und InLine Spindeln kann im Prinzip jeder, der schon mal
Spindeln gelagert hat selbst reparieren.

Sauberkeit....
Radiale / Axiale Sitzflächen der Lager prüfen...!
bzgl. Anzugsdrehmoment hat jeder Hersteller eigene Vorgaben.
Rainers 4,2 Nm sind i.O mehr jedoch auf keinen Fall !
Fettmenge wie er schreibt ist in der Tat entscheidend!!
Kauf vor allem nicht die BILLIGSTEN Lager... auch wenn es verlockend ist.
bleib bei Namhaften Herstellern und prüf vor dem Einbau die Seriennummer der Lager
beim Hersteller ab.
Es sind nämlich nicht wenige Plagiate im Umlauf. Vorsicht ist geboten bei Onlineshops (eBay usw....)


Viel Glück...!

...ihr werdet es brauchen smile.gif







Viel Glück...

Der Beitrag wurde von CptFraeser bearbeitet: 15.12.2017, 08:40 Uhr
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Beitrag 15.12.2017, 12:48 Uhr
macmaddog
macmaddog
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Beiträge: 1.316

QUOTE (FLIX1984 @ 14.12.2017, 15:42 Uhr) *
Hallo zusammen,

hat hier jemand Erfahrung mit dem selbstständigen Tausch der Spindellagerung einer Hermle C20U? (18.000er)
Bei uns ist es leider mal wieder passiert :-(

Hermle gibt hier ja dann immer eine überholte Spindel im Tausch.

Würden uns allerdings da gerne mal selbst ran wagen, kann ja theoretisch kein Hexenwerk sein so eine Spindel zu zerlegen...
Arbeite im mechanischen Prototypenbau, Werkzeug, Messmittel und Vorrichtungen sind also theoretisch alle da.
Dass der mehrstündige Testzyklus nicht eingehalten werden kann ist klar, ebenso, dass die Garantie verfällt.

Über jegliches Feedback und Tipps würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße Felix


Hallo, die Spindel selbst habe ich noch nicht zerlegt.
Aber Stauchhülsen und Kinematik. Habe eine c800 und ne c40.
Hat die c20 keine Hülsen mehr?.
Für den Tausch des Kopfes und Kinematik bietet Hermle einen Lehrgang an den ich gemacht habe.
Habt ihr schon Erfahrung mit dem Tausch der Hülsen und vermessen der Kinematik und richten der Geometrie.
Wenn ihr das könnt und schon mal gemacht habt dann ist das aber nochmal ne ganz andere Nummer die Spindel selbst zu zerlegen..
Denkt dran, die Spindel gibt es im Austausch.
Wenn ihr selbst dran rumbastelt dann Zahlt ihr für ne andere den kompletten Neupreis und nicht mehr den Austauschpreis.
Wenn die Lager Defekt sind und nicht nur die Stauchhülsen wird auf jeden fall die Kinematik(MECHANIK) daneben sein und muss gerichtet werden, und zwar die Führungen. Die benötigten Messmittel dafür habt ihr und die Schritte /Reihenfolge zum Ausrichten der Achsen kennt ihr?
Die Kinematic muss auch manuell vermessen und korrigiert werden. Das geht nicht mit 3d Quicksetup.
Das könnt ihr auch?. wenn nicht macht erst mal nen Lehrgang zur Rep im Austausch.
Dann versucht es mal tounge.gif
mfG macmaddog


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"Bei weiteren Fragen einfach im Chat melden. mfG macmaddog. "
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Beitrag 15.12.2017, 20:24 Uhr
Snoopy_1993
Snoopy_1993
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Mitglied seit: 09.06.2012
Beiträge: 1.035

Das was macmaddog schreibt hab ich mir auch schon gedacht. Wenn es soweit ist dass man die Lager tauschen muss ist die Kinematik ziemlich sicher auch im Eimer.


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hyperMill ✔
Hermle C30U ✔
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Beitrag 16.12.2017, 12:01 Uhr
Guest_FLIX1984_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Snoopy_1993 @ 15.12.2017, 20:24 Uhr) *
Das was macmaddog schreibt hab ich mir auch schon gedacht. Wenn es soweit ist dass man die Lager tauschen muss ist die Kinematik ziemlich sicher auch im Eimer.


Servus zusammen,

Grund des Schadens war ein Bruch eines 25er VHM-Fräsers in Schruppbearbeitung. Kraftstoß also in XY-Richtung. Mag die keramik gelagerte Spindel gar nicht :-(
Die Spindel pfeifft nun etwas bei höheren Drehzahlen.
Maschine vermesse ich am Montag.

Um die anderen Fragen noch zu beantworten... Spindelausbau kein Problem, habe ich schon mehrfach durchgeführt, ebenso den Tausch der Stauchhülsen. Geht mittlerweile nicht länger als 2-3h.

In diesem Falle bringen die Stauchhülsen halt leider nüscht.

Wenn ich technische Zeichnungen der Spindelbaugrupppe bekomme und evtl. herstellerabhängige Montagehinweise, kucke ich ob die Spindel zum Überholen schicke oder mich selbst ran mache. Nächste Woche mal bischen den Telefonhörer glühen lassen.
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Beitrag 21.12.2017, 20:51 Uhr
Guest_5-achs_gott_*
Themenstarter

Gast



den spindelkopf ausbauen und diesen zerlegen ist das eine...den kopf wieder in ordnung zu bringen das andere...bei einer seitlichen kollision kannst du davon ausgehen, dass die spindelwelle im kopf einen schlag abbekommen hat, diese sollte dann sowieso ausgetauscht werden. ein neuer kopf hat bei länge 300 mm einen rundlauf von 0,005 mm. diesen kriegst mit der alten spindelwelle definitiv nicht mehr hin!
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