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Digital Industries, Motion Control, Machine Tool Systems

Gewindefräsen Anfahrproblem, Hilfe beim Anschnitt

Beitrag 26.08.2019, 12:51 Uhr
warme_Brille
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Liebe Community,
ich habe einen eigenen Gewindefräszyklus mit R Parametern geschrieben welcher auch wunderbar funktioniert,bis auf Probleme bei der Anfahrbewegung. Hier der betroffene Ausschnitt (ohne R Parameter zur Verständlichkeit)

G00 X0 Y0
G111 X0 Y0
G01 Z-76 F2000
G41 G01 RP=15.95 AP=0 F645; Startpunkt anfahren
G91 G03 RP=2.05 AP=90 Z1; Anschnitt 1/4 * P in Z und Winkel
Repeat
G03 AP=360 Z4
R12=R12+1
Until R12=R11

R11&R12 sind Zählvariablen
leider finde ich keine Lösung für diesen Satz:
G91 G03 RP=2.05 AP=90 Z=1
Hier bekomme ich immer eine Fehlermeldung wegen falscher Syntax, finde aber auch keinen Weg es anders zu programmieren.
In Dem Satz soll ein Kreisbogen gefräst werden, der 90° Umfang hat, 1mm in der Höhe und weitere 2.05mm im Radius verfährt.
Als Einfahrbewegung zum Gewindefräsen.
Eine Änderung des Werkzeugradius über RFFN habe ich bereits probiert, geht leider auch nicht.
Sinn und Zweck des Zyklus ist, dass die Tiefe nachträglich verändert werden kann, da der Zyklus abhängig von der Gewindetiefe die Anfahrposition errechnet.
Deshalb würde ich auch gerne nach Möglichkeit bei Polarkoordinaten bleiben.
Ich hoffe mir kann jemand helfen
Danke im Voraus
   
Beitrag 26.08.2019, 13:20 Uhr
CNCFr
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Bekommst du wirklich einen Syntaxfehler oder doch eher einen Kreisendpunktfehler? Wie ist denn die Alarmnummer?
Falls es deine Absicht ist mit dem Satz einen Kreis mit veränderlichem Radius (= Spirale) zu programmieren: Das geht nicht. Man kann keine Spiralen abfahren.
Die einzige Ausnahme ist, indem man einen normalen Kreis programmiert, und den mit veränderlichem Werkzeugradius bei aktiver Radiuskorrektur abfährt. Ich nehme an, dass du das mit RFFN gemeint hast. Der entsprechend Sprachbefehl ist aber nicht RFFN sondern OFFN. War das nur ein Schreibfehler, oder hast du es tatsächlich mit RFFN probiert?
Falls du es mit OFFN probiert hast: Wie sah der Satz dann aus?
Muss die Anfahrbewegung unbedingt ein Viertelkreis sein? Dann wäre evtl. "Weiches Anfahren mit Viertelkreis" (G247) eine Alternative.
Andernfalls könntest du auch die Werkzeukradiuskorrektur mit KONTT oder KONTC anfahren.
   
Beitrag 26.08.2019, 16:53 Uhr
AJ_Blue
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Wenn du G91 zu G41 schreibst?

Ist es überhaupt möglich in SRK von absolut in inkremental zu wechseln?
Hab ich noch nie versucht.

Gruss AJ
   
Beitrag 26.08.2019, 17:38 Uhr
CNCFr
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QUOTE (AJ_Blue @ 26.08.2019, 17:53 Uhr) *
Wenn du G91 zu G41 schreibst?
Gruss AJ

Ich weiß jetzt nicht, was genau du damit bezweckst. Aber der SRK ist es gleichgültig, ob du inkremental oder absolut programmiertst oder dazwischen hin und her wechselst.
   
Beitrag 26.08.2019, 18:14 Uhr
AJ_Blue
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Ich rate einfach mal :D
Gewinde D36 mit 4mm Steigung

G111 X-2.05 Y0; je nach Achslage X o. Y
G01 Z-76 F2000
G91 G41 G01 RP=15.95 AP=0 F645;
G03 RP=15.95 AP=90 Z1;
G03 RP=18. AP=360 Z4;

Ist nicht ideal weil beim ersten G03 je nach Fräsergrösse schon Material genommen wird.

Wie gesagt nur geraten

Bei DIN ISO würde ich das so machen

G0 G90 X0 Y0
G1 G91 G41 X15.95
G1 Y2.05
G3 X-15.95 Y15.95 I-15.95 J0 Z1.
G3 X0 Y0 I0 J-18 Z4.
usw
   
Beitrag 26.08.2019, 18:41 Uhr
CNCFr
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Ich habe Zweifel, ob du das wirklich meinst (es ist G91 aktiv!):
G1 Y2.05
G3 X-15.95 Y15.95 I-15.95 J0 Z1.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wo (hier) der Vorteil von G91 ist. Das führt nur zu unnötigen Fehlern.
   
Beitrag 26.08.2019, 19:32 Uhr
AJ_Blue
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Mag sein .
Ich wusste bisher nicht das man inkremental und absolut bei SRK mischen kann. Beim Bohren verwende ich das auch. Aber bei Konturbearbeitung halte ich das wechseln von G90 auf G91 für ich sag mal anstrengender und gefährlicher weil bei Durchsicht die ganze kontur nach wechsel durchsuchen muss. Ich kann mir aber auch bei einigen bemassungen durchaus vorstellen das die wechsel vorteile bringen. Ansichtssache.

Der Grund für die 2.05 ist der:
Du kannst den anfangspunkt des Gewinde R18 nicht von X15.95 Y0 mit einem 1/4 Kreis erreichen.

Hat wohl in diesem Fall nichts mit G91 zu tun.
   
Beitrag 26.08.2019, 21:18 Uhr
warme_Brille
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Danke erstmal für die Antworten.
Es ist in der Tat ein Kreisendpunktfehler und kein Syntaxfehler.
Und es war OFFN nicht RFFN, dabei kommt jedoch der Fehler dass die "Anwahl der WRK nur in einem Linearsatz möglich" ist.
Ich hatte G91 gewählt weil es mir Rechenwege erspart hätte, sonst bin ich allgemein eher der Absolute biggrin.gif
Dass es nicht über eine Kreisbahn geht wird mir jetzt auch klar da es ja gar kein Kreis wäre.
Falls noch jemanden Lösungen einfallen, die es mir ersparen den Punkt über Parameter/Variablen zu errechnen bin ich für alles offen.
Ich habe es gerade absolut über XYZ und CR probiert was den Fehler dann nur zur nächsten Zeile verschiebt da dann der nächste Endpunkt falsch wäre.
   
Beitrag 26.08.2019, 22:51 Uhr
CNCFr
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Der Vorschlag von AJ_BLUE in #5 ist ja eine mögliche Variante.
Oder du könntest mal die Variante mit KONTC probieren. Das würde mit Absolutprogrammierung so aussehen:
CODE
G0 G90 X15.95 - $P_TOOLR Y0
G1 G41 X0 Y18 KONTC Z1
G3 J-18 Z=4*R11 + 1 TURN= R11-1
; Abfahren


Im ersten Satz, noch ohne SRK, steht das Werkzeug 2.05 mm Abstand von dem 18 mm-Kreis.
Im zweiten Satz wird die SRK aktiviert. Es wird eine Kurve erzeugt, die am Ende einen Krümmungsradius von 18 mm hat (weil der Folgesatz ein Kreis mit 18 mm Radius ist), d.h. die 2.05 mm werden auf der Bahn, die ungefähr wie ein Viertelkreis aussieht, herausgefahren.
Mit dem dritten Satz wird das ganze Gewinde gefräst, d.h. es wird der programmierte Kreis gefahren und zusätzlich nochmals die bei TURN angegebene Zahl an Vollkreisen.
Die Z-Position (4*R11 + 1) ergibt sich aus der Gewindesteigung (mit 4mm angenommen), der Gesamtzahl der Vollkreise und einem zusätlichen Millimeter um die Z-Bewegung der Anfahrbewegung zu berücksichtigen.

Die Variante mit OFFN könnte so aussehen:
CODE
G0 G90 OFFN=2.05
G41 X18 Y0
G3  X0 Y18 Z1 I-18 OFFN=0
G3 J-18 Z=4*R11 + 1 TURN= R11-1
; Abfahren

Damit wird im 2. Satz, wie im Beispiel vorher, der Punkt auf der X-Achse angefahren, der 2.05 mm vor dem 18 mm.Kreis liegt, weil der Steuerung ein Werkzeug vorgegaukelt wird, das um 2.05 mm größer ist als sein tatsächlicher Radius (wegen OFFN=2.05).
Im dritten Satz wird dann ein Viertelkreis gefahren, über dessen Verlauf der zusätzliche Radiusoffset wieder auf 0 abgebaut wird. Dadurch entsteht eine (echte) archimedische Spirale.
Der nächste Satz ist dann wie im obigen Beispiel.
   
Beitrag 27.08.2019, 04:01 Uhr
AJ_Blue
AJ_Blue
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Eigentlich scheint dein erster Gedanke in #1 gar nicht soweit daneben zu liegen.

Lediglich die startkoordinaten und der AP des Anfahrtsradius scheinen nicht zu stimmen.

Radius des Gewindes (R18) - Radius des Anfahrtsradius (15.95) = Versatz des Startpunktes(2.05).

Bei G91 G03 AP=2.05 A90 sollte die Maschine einen Radius 2.05 fahren. (Nach meinem Verständnis von inkremental)
Der Weg vom Startpunkt des Anfahrtsradius zum Anfangspunkt des Gewinde ist bei 1/4 Kreis aber in jedem (diesem) Fall 15.95 .

Bei G03 RP=360 Z4. würde ich RP=18. dazuschreiben.
   
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