Lieferantenselbstauskunft

Liebe Qualitätskollegen,
ich verfolge das Forum schon seit einigen Jahren und habe schon viele interessante Informationen hier bekommen. Heute habe ich selber eine Frage.
Gibt es definierte Anforderungen an eine Lieferantenselbstauskunft (Normen, Standards, Richtlinien)? Damit meine ich, welche Fakten dürfen abgefragt werden und welche nicht bzw. welche Informationen muss man als Lieferant angeben?
Zum Hintergrund:
Unser wichtigster Schlüsselkunde hat ein Lieferantenaudit angekündigt und vorab einen Fragebogen zur Lieferantenselbstauskunft geschickt. Für uns ist es das erste Mal, dass wir so einen Fragebogen ausfüllen sollen und wir waren zunächst überrascht über den hohen Detaillierungsgrad und die unserer Meinung nach zum Teil sensiblen Daten die abgefragt werden (Umsatzzahlen, Ergebnisse des letzten Zertifizierungsaudit etc.). Bei meiner Recherche im Internet habe ich aber festgestellt, dass dies durchaus die Regel ist.
Daher die Frage, ob es einen Standard gibt, aus dem hervorgeht, dass wir diese Fragen beantworten müssen bzw. welche wir nicht beantworten brauchen, ohne uns Ärger mit dem Kunden einzuhandeln? Sind wir verpflichtet, dem Kunden eine ungelenkte Kopie des QMH zur Verfügung zu stellen?
Wir sind eine kleine Firma (nicht im Automobil-Bereich) und müssen sehen, dass wir am Markt bestehen können. Daher sind wir zunächst immer eher vorsichtig mit der Herausgabe von Daten an Dritte.

Vielen Dank für jede Information

Benedikt

Hallo Benedikt,

diese Lieferantenselbstauskunft hat deshalb einen so hohen Detailierungsgrad, weil sich Dein Kunde ein Audit ersparen möchte oder zumindest sein Audit, welches er durchführen will, nur noch auf spezielle Punkte richten möchte. Sensible Daten können durchaus mit dem Verweis, dass diese bei einem Besuch eingesehen werden können, zurückgehalten werden. Das gilt besonders für das QMH und FMEAs.

Gruß
Paul

Hallo Paul,

Danke für die Antwort. In der Zwischenzeit habe ich bei einem Weiterbildungsanbieter eine Formularvorlage für eine Lieferantenselbstauskunft gefunden, welche in etwa die Punkte abdeckt, die auch bei uns gerade abgefragt werden. Anscheinend ist das dann die allgemein gängige Vorgehensweise.
Wir werden es mit der von dir vorgeschlagenen Strategie versuchen, nachdem wir uns intern geeinigt haben, welche Daten wir als sensibel einstufen.

Benedikt

Hallo,
ich schicke meine Lieferanten (bei neuen) die Potenzialanalyse von VDA 6.3
bei bestehenden Lieferanten entweder das von VW(zumindest angelehnt an), was VW von uns verlangt kann für unsere Lieferanten nicht ganz verkehrt sein, oder auch VDA 6.3

Gruß
Wolfgang

Wolfgang, ich hoffe doch, dass die (neuen) Lieferanten VDA 6.3 kennen. Mir war aufgefallen, dass im produzierenden Ausland der eine oder andere Lieferant bei VDA ein sehr starkes Achselzucken verursachte. :blink:

Selbst bei der AIAG wird mittlerweile VDA6.3 geschult und selber habe och bereits in Süd Amerika, Und Asien VDA6.3 Audits gemacht. Falls 6.3 nicht bekannt wäre ist es aber jedenfalls Formel Q Fähigkeit...

Ich würde aber nicht darauf wetten.

@Wolfgang, sie habe eine Nachricht erhalten. :whistle:

Guten morgen,

nach VDA-Band 2 gibt es sogar eine bestimmte Forderung für den EMPB (Punkt 18: Schriftliche Selbstbewertung für Kriterien gemäß Matrix Beurteilung Serienreife Produkt und Prozess). Auch die CQI's fallen darunter.

MfG