Sichertsellung der Aktualität der Kundennormen

Guten Morgen zusammen,

ich stehe mit meinem Unternehmen seit dem letzten TS-Audit vor einer kleinen Schwierigkeit.

Wir haben momentan keinen Prozess im Hause, der sicherstellt dass die Kundennormen (Werknormen,etc.) regelmäßig auf Aktualität überprüft werden.

Wir haben 45 Kunden mit eigenen Normen, manche haben einen Automatismus der Lieferanten bei Änderungen informiert. So ist das natürlich ein optimaler Zustand, aber das sind nur 5 von den 45.

Wie läuft das bei euch im Unternehmen ab oder welche Möglichkeiten kennt ihr?
Wir möchten natürlich nicht wöchentlich den Kunden anschreiben um zu fragen ob sich dort an den eigenen Normen was geändert hat, oder komme ich da nicht drum rum?


Wäre über jeden Kommentar oder Hinweis dankbar.

MfG

Guten Morgen QualiChris,
bei uns im Hause ist es so, dass mit jedem neuem Projekt zur Angebotsabgabe im Vorfeld die Machbarkeitsanalyse erfolgt. Darin ist ein Punkt die Abfrage der Kundenforderungen. Das ist natürlich nur beim Start des Projektes. Mit jeder Änderung werden die Kundenforderungen erneut geprüft und beim Angebot mit berücksichtigt.
Gruß
Norbert

Hallo Christian,

Ihr habt momentan keinen Prozess im Hause, der sicherstellt dass die Kundennormen (Werknormen,etc.) regelmäßig auf Aktualität überprüft werden.

Was heißt denn Regelmäßig? Ich würde das einmal im Jahr machen, mach Dir eine Aufstellung welche Kunden/Normen/Kundenspezifischen Anforderungen Du hast und dann Terminiert abfragen.

Wichtig ist die Frage in wie weit die aktuelle oder die zum Vertragsabschluss gültige Norm im laufenden Prozess Berücksichtigung findet.

Aus meiner Sicht, ist es nicht erforderlich die immer die aktuellen Normen im Haus zu haben. Denn für das laufendem Projekt gilt die bei Vertragsabschluss gültige Norm, wenn nun nach SOP der Kunde seine Norm ändert, musst Du nicht zwangsläufig die Inhalte der geänderten Version auch sofort umsetzen. Wenn der Kunde dich jedoch auf eine Änderung hinweist und die Änderungen bei seinem Produkt/Produktherstellungsprozess umgesetzt haben möchte, kann man das gern anbieten und nach Beauftragung umsetzen.

In dem Fall, hast Du aber die aktuelle Ausgabe der Kundenspezifischen Anforderungen.
Hoffentlich haben meine Ausführungen etwas bei der Argumentation zum Thema „aktuelle Normen“ geholfen.

Beste Grüße
Maik

Guten Tag,

mein Vorredner hart vollkommen Recht, die Informationspflicht und Bringepflicht für Kundenspezifikationen liegt beim Kunden.
Anders ist die Regelung bzgl. kundenspezifische Anforderungen (QM-System Zusatzforderungen der Kunden, die über die ISO/TS 16949 hinausgehen).
Hierzu besteht die Möglichkeit, einen Dienstleister zu beauftragen, der auch die Unterschiede zur ISO/TS 16949 analysiert und zur Bewertung aufbereitet.
Sie können sich diesbezüglich auf folgender Seite informieren www.guksa.de

Mit freundlichen Gründen
Sonntag

Hallo,
Herr Sonntag und die anderen Vorredner(schreiber) haben recht, keine Frage.

Was der Auditor wahrscheinlich bemängelt hat ist 4.2.3.1der ISO/TS, hier runter fallen natürlich auch die CSR´s.
Auch wenn Sie einen Dienstleister beauftragen, müssen Sie einen Prozess haben der den Umgang beschreibt.
Das eine ist der Input: Wie bekommen Sie diese Informationen, Grundlage ist hier natürlich auch das Datum bei Vertragsabschluß, trotzdem sollten Sie auch während der Produktlebenszyklus auf Änderungen Rücksicht nehmen (Produktverbesserung....) Hier schadet es nicht "Regelmäßig" nach Aktualitäten zu "googeln".

Wir gehen wie folgt vor: Wir haben eine Liste erstellt für Normen die für uns bzw. unseren Prozess sehr wichtig bzw. kritisch sind (können z.B. Merkmale aus der FMEA sein).
Diese Normen werden bei uns monatlich geprüft, andere Quartal andere jährlich.

Falls eine Änderung ansteht fängt dann die 10 Tagefrist an. Diese neue Norm wird an einen festen Verteiler verschickt, bestehend z.B. Q,Einkauf,Vertrieb, Engineering, Produktion usw. diese müssen dann innerhalb von 10 Tg. eine BEWERTUNG (keine Umsetzung) abgeben. Daraus folgt dann Kundeninfo usw........

Gruß
Wolfgang