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VDW News

Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie will in Thailand gegen Japan aufholen

Thailand ist das Tor zum Wirtschaftsraum Südostasien: Gigantisches Wachstumspotenzial, kostengünstiger Produktionsstandort, gut funktionierende Infrastruktur, ein ausgedehntes Zuliefernetzwerk, liberales Wirtschaftssystem, das sind Tatsachen, die für einen profitablen Markteintritt sprechen. Thailand ist jedoch Chance und Herausforderung zugleich. So sieht es jedenfalls Reiner Fries, Geschäftsführer der Schwäbischen Werkzeugmaschinenfabrik GmbH aus Schramberg-Waldmössingen: „Für unser Unternehmen wird es künftig von großer Bedeutung sein, gleichermaßen mit der Entwicklung Thailands zu wachsen und dabei die eigene Position gegenüber den Wettbewerbern zu halten.“

Grund genug für den Unternehmer am VDW-Technologiesymposium in Thailand teilzunehmen. 14 namhafte deutsche Werkzeugmaschinenhersteller präsentierten sich und ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio am 12. November 2014 in Bangkok. 150 hochkarätige thailändische Industrievertreter aus der Automobil- und Zulieferindustrie, der Luftfahrt-, Elektroindustrie, Metallverarbeitung, Maschinenbau sowie dem Werkzeug- und Formenbau folgten der Einladung des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken).

Gerade der thailändische Werkzeugmaschinenmarkt ist stark umkämpft. Spitzentechnologie aus Deutschland steht im harten Wettbewerb mit preisgünstigen asiatischen Maschinen. Sie dominieren den Markt.

Deutsche Unternehmer wie Fries sehen gerade hierin eine Chance. Mit erwartungsgemäß steigenden Anforderungen an Qualität und Produktivität in der Automobil- und Zulieferindustrie sowie in der Elektroindustrie werden sich gerade deutsche Anbieter am thailändischen Markt etablieren und auf Dauer behaupten können. Die Schwäbische Werkzeugmaschinenfabrik hat bereits hierauf reagiert und ist mit einem produkterfahrenen Service-Partner in Thailand vertreten.

Thailand einer der größten Märkte für Werkzeugmaschinen
Klaus-Peter Kuhnmünch, VDW „Thailand war 2013 mit rd. 2,5 Mio. produzierten Fahrzeugen neuntgrößter Automobilproduktionsstandort weltweit“, erklärte Klaus-Peter Kuhnmünch, beim VDW verantwortlich für die deutschen Technologiesymposien.

Deshalb wurden insbesondere Kunden aus der Automobil- und Zulieferindustrie für die Veranstaltung angesprochen. Parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung des Landes entwickelte sich auch der örtliche Werkzeugmaschinenmarkt prächtig. In den vergangenen Jahren wuchs der thailändische Werkzeugmaschinenimport um atemberaubende 88 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro. Damit ist das Land weltweit viertgrößter Importeur von Werkzeugmaschinen. Aus Sicht der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie hat Thailand als Absatzmarkt ebenfalls in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen und lässt weiterhin eine positive Zukunft erwarten.

Wullop Liwiwathanapornchai, ein Vertreter des thailändischen Ministeriums für Industrie, beurteilt diese Entwicklung sehr positiv. „Das Symposium kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn Thailand industrialisiert sich ständig weiter. Um diesen Prozess vor allem in der Automobilindustrie erfolgreich voranzutreiben, benötigen unsere Unternehmen Hightech-Maschinen aus Deutschland.“

Japanische Marktdominanz soll aufgebrochen werden
Seit Jahren ist der thailändische Markt stark von japanischen Werkzeugmaschinenherstellern dominiert. Für sie nimmt Thailand eine hervorgehobene Stellung ein, da die japanische Automobilindustrie vor Ort stark positioniert ist. Am gesamten thailändischen Werkzeugmaschinenimport hielt Japan 2013 einen Anteil von 57 Prozent, gefolgt von Anbietern aus Asien und den USA. Die deutschen Hersteller besetzten mit 3 Prozent Marktanteil Platz 6. Diese Dominanz Japans gilt es für die Deutschen aufzubrechen und stärker als bislang vor Ort Flagge zu zeigen.

Wie die Marktposition nachhaltig verbessert werden soll, skizziert Andrew Parkin Geschäftsführer Heller Asien: „Trotz der starken japanischen Marktposition sind wir davon überzeugt, mit eigenen qualifizierten Mitarbeitern und gutem Service vor Ort in Thailand weiter Boden gut zu machen. Unser Ziel ist es, als kompetenter Anbieter ganzheitlicher Lösungen in der Zerspanung unseren Marktanteil weiter zu festigen und konstant auszubauen.“

Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie setzt auf starke Mitstreiter
Das Symposium wurde in Kooperation mit der Deutsch-Thailändischen Industrie- und Handelskammer vor Ort organisiert und durch renommierte lokale Institutionen aus Industrie sowie Forschung unterstützt. Es fand nach 2010 bereits zum zweiten Mal in Thailand statt und unterstreicht damit die Bedeutung des Landes als einen der wichtigsten Industriestandorte Südostasiens. Von deutscher Seite vertreten waren die Firmen Alzmetall, Emag, FFG-Werke, Gleason-Pfauter, Heckert, Heller, Index, Mikron, Profiroll, Samag, Siemens, Schwäbische Werkzeugmaschinen, Trumpf und United Grinding.

Dr. Willi Nef, stellvertretender Verkaufsleiter bei der Mikron GmbH Rottweil, nahm erstmals am Symposium teil und zieht folgende Bilanz: „Die Veranstaltung bietet die ideale Plattform, um sich mit den örtlichen Marktgegebenheiten vertraut zu machen, sich aber auch mit deutschen Kollegen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, auszutauschen. Das im Vorfeld organisierte Matchmaking mit den örtlichen Kunden war sehr hilfreich, um offene Fragen zu klären und erste Geschäftskontakte zu knüpfen.“

Jörg Buck, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Thailändischen Industrie- und Handelskammer, sieht es ähnlich: „Die sehr gute Beteiligung am VDW-Symposium zeigt, dass das Thema ‚Innovations in Production Technology‛ in Thailand den Nerv der Zeit getroffen hat. Das Königreich setzt auch in Zukunft auf eine Hightech-Strategie und fördert dabei die weitere Automatisierung der traditionell starken, heimischen Zulieferindustrie.“ Der große Zuspruch thailändischer Fachverbände und Unternehmer zeigte, dass starkes Interesse an deutscher Technologie besteht. Mit dem Symposium wurde ein wichtiger Grundstein für den Ausbau der ohnehin schon guten Absatzmöglichkeiten für den deutschen Werkzeugmaschinenbau in Thailand gelegt, so Buck.

Kuhnmünch vom VDW verwies abschließend darauf, dass sich deutsche Hersteller mit einer langfristig angelegten Strategie dem thailändischen Markt nähern. „Wir sind davon überzeugt, dass deutsche Hersteller aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der internationalen Automobil- und Zulieferindustrie verlässliche Partner beim Auf- und Ausbau der thailändischen Industrieproduktion sein können“, bekräftigt er. Dafür setzt sich der VDW mit Nachdruck ein und steht als Anlaufstelle für thailändische Interessenten zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt Klaus-Peter Kuhnmünch, VDW, Tel. +49 69 756081-37, [email protected].

Hintergrund:
Der VDW organisiert seit 2003 deutsche Technologiesymposien in wichtigen Wachstumsmärkten. Sie haben zum Ziel, die deutsche Werkzeugmaschineindustrie beim Einstieg in diese Märkte zu unterstützen und den Anwendern vor Ort die Kompetenz und Leistungsfähigkeit der Branche vorzustellen. Bisher wurden Symposien in Brasilien, China, Indien, Mexiko, Polen, Rumänien, Russland, Thailand, der Türkei und Südkorea organisiert. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden die Symposien in gewissen zeitlichen Abständen wiederholt.

 

Bilder:
Klaus-Peter Kuhnmünch, Abteilung Recht und Sonderaufgaben im VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main
(Quelle: VDW)

Offizielle Eröffnung des Technologie-Symposiums des VDW in Thailand: 150 hochkarätige thailändische Industrievertreter erhielten dort umfassende Einblicke in das Produktportfolio deutscher Werkzeugmaschinenhersteller.
(Quelle: AHK Thailand)

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.

Kontakt

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt
Deutschland
+49 69 756081-33
+49 69 756081-11

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