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WFL Millturn Technologies News

EINMAL SPANNEN - KOMPLETT BEARBEITEN

Im Herzen der MILLTURN

Die Dreh-Bohr-Fräseinheit zählt zu den wichtigsten und überaus komplexen Komponenten einer jeden MILLTURN. Hochgenaue Abläufe, kontinuierliche Verbesserungen und vor allem zusammengeschweißte Teamarbeit sind notwendig, um ein derartiges Gebilde bauen zu können. Viele einzelne Handgriffe, angefangen bei der Bearbeitung des Korpus über die Verlegung der Kabel bis hin zum Testlauf der Dreh-Bohr-Fräseinheit (DBF), sind perfekt getaktet und unterliegen strengen Genauigkeitskriterien. Hans Peter Wachs ist sozusagen der Oberarzt dieser technischen Chirurgie und „operiert“ mit seiner 17 Mann starken Besatzung jeden Tag an kompliziertesten Dreh-Bohr-Fräseinheiten. In dieser Ausgabe des COMPLETE Magazins gewährt uns Herr Wachs Einblicke in sein Handwerk und verrät uns, wie ein Tag im OP-Saal der Präzisionsmontage aussieht.

Herr Wachs, bitte erzählen Sie uns etwas über sich und Ihren Werdegang.
Im Jahr 1980 habe ich, damals noch unter der VOEST-ALPINE Linz, meine Lehre zum Maschinenbautechniker begonnen und 1984 erfolgreich abgeschlossen. Nach der Lehre begann meine Tätigkeit als Maschinenbautechniker im Werkzeugmaschinenbau der VOEST-ALPINE, später VOEST-ALPINE STEINEL. Zu dieser Zeit gab es noch keine Vormontage, wodurch ich viele verschiedene Baukomponenten kennenlernen konnte. Von 1985 bis 1987 besuchte ich die Werkmeisterschule. In dieser Zeit haben auch meine ersten Auslandseinsätze begonnen, wie zum Beispiel ein Projekt in China. Ab dem Jahre 1988 wurde ich in der Präzisionsmontage eingesetzt. Dort stieg ich beim Bau der 15 kW Fräseinheit ein und war auch unter anderem an der Montage des Prototyps der 9 kW Fräseinheit beteiligt. Ab 1994 ging es für mich nahtlos in die WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG über, wo ich ebenfalls in der Präzisionsmontage eingesetzt wurde. Bis zum Jahr 2018 war ich als Maschinenbautechniker in der Präzisionsmontage von der 9 kW bis zur 80 kW Fräseinheit (M200 MILLTURN) bei allen Maschinentypen tätig. 2018 übernahm ich die Abteilungen Präzisionsmontage 01 und 02 sowie die Abteilung Sonderwerkzeuge. Meine neu gewonnenen Aufgaben betreffen nun die Leitung und Koordination dieser Abteilungen.

Welche Station in Ihrem Werdegang hat Sie fachlich am meisten geprägt?
Fachlich geprägt haben mich unter anderem meine Auslandseinsätze. Da es in den 1980er Jahren weder EDV noch Handys oder Internet gab, war es als junger Mitarbeiter herausfordernd, immer wieder Lösungen ohne Hilfe von Dr. Google zu finden. Für den Erfahrungsaufbau war dies sehr dienlich. Auch der Bau so mancher Prototypen ließ mein fachliches Wissen und meine Erfahrung weiter wachsen.

Welche Rolle spielt Ihr Fachwissen in Ihrer heutigen Position?
Da ich den Aufbau der Maschinen und ihre Funktionen sehr gut kenne, fällt es mir leicht, unterschiedlichste Fragestellungen zu beantworten und mein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Ich konnte mein Wissen in der Montage jahrelang aufbauen. Diese Erfahrung hilft mir dabei, gewisse Entscheidungen oft schnell und einfach zu treffen.

Wie organisieren Sie Ihren Arbeitstag und was ist dabei am wichtigsten?
Ich starte in der Früh meinen PC und checke meine E-Mails. Da ich meinen Arbeitsplatz in der Präzisionsmontage 01 eingerichtet habe, beginne ich hier mit den anstehenden Arbeiten. Anschließend besuche ich meine beiden weiteren Abteilungen Präzisionsmontage 02 (PM 02) und Sonderwerkzeuge, wo ich ebenfalls die anfallenden Tätigkeiten ermittle. Im Anschluss werden anstehende Aufgaben verteilt, Aufträge abgearbeitet und diverse Problemstellungen bearbeitet bzw. gelöst.

Welche Aufgaben machen Sie gerne, welche weniger?
Mir bereiten neue Herausforderungen sehr viel Spaß. Das Arbeiten an Prototypen oder Problemstellungen in der Mechanik sind Aufgaben, welche ich gerne annehme. Eher weniger erfreuen mich die sogenannten Bürotätigkeiten, welche aber natürlich dazugehören.

Was verstehen Sie unter Teamarbeit?
Teamarbeit bedeutet für mich, wenn man jederzeit Fragen stellen kann und dafür eine wertvolle Antwort und Hilfestellung erhält. Dadurch wird nicht nur der Teamgeist gestärkt, sondern vorhandenes Wissen auch an jüngere Kollegen weitergegeben. Das funktioniert in meinen Abteilungen Dank meiner engagierten Mitarbeiter sehr gut.

Wo liegen Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?
Es ist immer schwierig, seine eigenen Stärken zu beurteilen bzw. zu erkennen, da diese Teil meiner Persönlichkeit sind. Zu meinen Stärken zählen die Analyse mechanischer Vorgänge sowie das lösungsorientierte Vorgehen. Als Schwäche  sehe ich meinen ausgeprägten Perfektionismus bzw. meinen sehr hohen Anspruch an Genauigkeit bei handwerklichen Tätigkeiten.

Wie sehen Sie sich selber als Person bezüglich Ihres Charakters, Ihrer Fähigkeiten? Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Meine ruhige, besonnene und humorvolle Art, die im Berufsleben oftmals von Vorteil ist, beschreibt am besten meinen Charakter. Besonders wenn es in stressbedingten Situationen um das Finden von Lösungen geht, kann ich mit meiner geduldigen und trotzdem zielstrebigen Vorgehensweise Wesentliches bewirken. Um Fehler zu vermeiden, ist es mir ein großes Bedürfnis, nachhaltig bzw. vorausschauend zu arbeiten. Meine bereits erwähnte Genauigkeit hilft mir in schwierigen Situationen, in denen es manchmal auch um die Suche eines Fehlers bzw. um die Suche von Lösungen geht, sehr.

Wie verhalten Sie sich unter Termindruck?
Ich bin nun beinahe vierzig Jahre in dieser Branche tätig und habe schon sehr viele Stresssituationen mit besonders hohem Termindruck erlebt. Aus Erfahrung kann ich hier sagen, dass es auch in diesen Situationen wichtig ist, fokussiert und trotzdem ruhig zu bleiben, um keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Flexibilität ist hier auch eine wichtige Eigenschaft, um Termine zeitgerecht einhalten zu können. Besonders zu erwähnen ist mein hervorragendes Team. Ob in der PM 01, PM 02 oder bei den Sonderwerkzeugen, ich kann mich auch unter dem oftmals großen Zeitdruck auf meine Mitarbeiter verlassen.

Was war Ihr schwierigstes berufliches Problem und wie haben Sie es gelöst?
Eines meiner schwierigsten Probleme war damals, als ich in jungen Jahren meine erste Reise alleine - meine Kollegen waren bereits vor Ort - nach China antreten durfte. Ich stand am Flughafen in Peking mit 120 kg Übergepäck (Ersatzteile) auf vier Koffer verteilt ohne eine Aussicht auf einen freien Gepäckwagen. Die Lösung des Problems war, eine nicht sehr „Gentleman-hafte“ Tat, indem ich einer Chinesin hinter ihrem Rücken den Wagen entwendete. Nachdem sie mich ansprach, erklärte ich ihr mit Händen und Füßen, dass ich sie nicht verstehen würde. Nach einiger Zeit verstand Sie aber mein Problem und ließ mir freundlicherweise doch ihren Gepäckwagen zum Transport meiner Übermengen an Koffern und Taschen. An dieser Stelle nochmals Danke dafür.

Welches sind Ihre beruflichen und privaten Ziele? Was möchten Sie in fünf oder zehn Jahren erreicht haben? In welcher Position sehen Sie sich?
Vor über einem Jahr durfte ich die Geschäfte von meinem Kollegen Brandl Wilhelm übernehmen und sehe mich hier auch in den nächsten 5-10 Jahren sehr gut aufgehoben. Ich freue mich auf berufliche Herausforderungen und versuche, mit der Technik stetig zu wachsen. Vor allem ist es mir wichtig, meine Abteilung gut zu führen und durch Verbesserungsmöglichkeiten den Ruf der Präzisionsmontage zu festigen und auszubauen. Ein privates Ziel ist es, meine Enkelkinder heranwachsen zu sehen und mit ihnen viel Zeit zu verbringen.

Wie motivieren Sie sich bei gelegentlich trüben Stimmungslagen?
Es bleibt oft wenig Zeit, um eine trübe Stimmung aufkommen zu lassen, weil im nächsten Moment sich bereits alles zum Besseren wenden kann.

Wie können Sie nach einem anstrengenden Arbeitstag Ihren “Akku” wieder aufladen?
Am besten lässt sich mein Akku im Umfeld meiner Familie aufladen. Wenn man jedoch, so wie ich, am Land wohnt, genügt oft die zwanzigminütige Heimfahrt in die Natur. In unserem Garten kann ich mich anschließend bei der Gartenarbeit gut entspannen. Aber auch das Theaterspielen bei der Volksspielgruppe Katsdorf oder das Fahren mit meinem Motorrad bieten mir einen Ausgleich zum oft stressigen Alltag.

Was wollten Sie als Kind einmal werden?
Einen speziellen Berufswunsch habe ich als Kind nie gehabt. Fasziniert war ich jedoch schon immer von den großen Bauoder Landwirtschaftsmaschinen. Dieses Interesse war auch einer der Auslöser, weshalb ich mich für eine technische Lehre entschieden habe.

Wie sieht die Zukunft aus? Was wäre Ihrer Ansicht nach optimal für WFL?
Für die Zukunft ist es natürlich erstrebenswert, die Weltführung im Bereich der Komplettbearbeitungsmaschinen halten und ausbauen zu können. Dahinter steht seit Jahren ein Unternehmen mit hervorragenden Mitarbeitern, die täglich für dieses Ziel arbeiten.

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Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG

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