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WFL Millturn Technologies News

EINMAL SPANNEN - KOMPLETT BEARBEITEN

Kein Weg ist uns zu weit

Wann und wie begann deine Laufbahn bei WFL?
Ich startete im August 2011: Anfangs war die Stelle nur als Übergangslösung gedacht. Gearbeitet habe ich zuerst in der Montage, Vormontage und Endmontage. Dann fand ich heraus, dass es bei WFL auch eine Service-Abteilung gibt und die Mitarbeiter dort weltweit unterwegs sind. Das hat mich sofort fasziniert, denn andere Länder, Kulturen und Menschen kennenzulernen finde ich sehr spannend. Ich habe mich daraufhin sofort bei der Service-Abteilung beworben und bin nun bereits seit Oktober 2012 dort tätig. Das erste Jahr bestand aus einer ausführlichen Einschulungsphase. Dabei durchläuft man die Hauptmontage, Inbetriebnahme und wird in punkto Steuerung allgemein geschult. Man bekommt also den perfekten Überblick über den gesamten Montageprozess einer MILLTURN. Danach durfte ich schon auf die erste Dienstreise fahren. Zu Beginn wurde ich mit Einsätzen in Österreich, Deutschland und der Schweiz beauftragt. Nun ging es darum, das Erlernte auch in der Praxis umzusetzen und das spezifische Wissen weiter zu vertiefen. Je besser man wird, desto weiter sind die Dienstreisen von Linz entfernt. Nach zwei bis drei Jahren durfte ich schließlich weltweit Einsätze durchführen.

Wie sieht ein Serviceeinsatz im Detail aus?
Das variiert je nach Einsatz, denn es gibt geplante Serviceeinsätze, bei denen schon lange im Vorhinein bekannt ist, was auf einen zukommt und es gibt kurzfristige Einsätze, bei denen es sein kann, dass man in der Früh in die Firma kommt und am Nachmittag schon im Flugzeug nach Malaysia sitzt. Was den Ablauf betrifft, so nimmt die Hotline zuallererst die Problemlage auf: was ist bei der Maschine zu machen? Als Servicetechniker bereitet man sich dann auf die Baugruppen vor, die betroffen sind. Man stattet sich mit den entsprechenden Plänen aus, mit Spezialwerkzeugen etc. Sobald auch die Reisebuchung erledigt ist, kann es losgehen.

Den persönlichen Reisekoffer hat man also immer bereit?
So ist es. Der Koffer steht für kurzfristige Einsätze immer parat.

Wie geht es dann beim Kunden vor Ort weiter?
Nach den manchmal mehr und manchmal weniger aufwendigen Sicherheitseinweisungen wird man von den zuständigen Kontaktpersonen zur Maschine gebracht. Man wird darüber aufgeklärt, was an der Maschine gemacht wurde. Dabei ist es immer sehr wichtig zu hinterfragen, ob das Problem schon länger besteht und wie es angefangen hat. Denn nicht wenige Einsätze – ich würde sagen rund 10 % der Einsätze – laufen darauf hinaus, dass es sich um ein technologisches Problem und kein mechanisches handelt. Beim Schreiben von Programmen können leicht Fehler auftreten, welche in der Folge Vibrationen erzeugen oder Ungenauigkeiten bei Toleranzen entstehen lassen. Im Problemfall ist es für Kunden schwierig ad hoc herauszufinden, woran es letztlich liegt. Daher ist es äußerst wichtig, zuerst sehr genau zu fragen und sich ein gutes Gesamtbild von der Situation zu machen. Somit kann man besser selektieren und dem Problem auf den Grund gehen. Stahl ist nicht nur hart und kalt, sondern auch zäh und  biegsam. Das Material hat seine eigene Dynamik, denn schon geringe Temperaturunterschiede während einer Bearbeitung, die durch Reibung oder ähnliches auftreten können, üben massiven Einfluss auf die gesamte Bearbeitung aus. Diese Dinge machen für uns Servicetechniker das tägliche Brot aus. Darüber müssen wir uns stets Gedanken machen.

Welche unterschiedlichen Arten von Serviceeinsätzen gibt es?
Die Einsätze reichen von sporadischen Problemen wie Vibrationen, Stillständen, kaputten Spindellagern, Achsen auf Überlast etc. über technische Assistenz bis hin zum Retro-Fit. Reguläre Einsätze sind immer mit den zuvor beschriebenen sporadischen Problemen verbunden. Nur vor Ort kann der Servicetechniker den Fehler herausfinden. Das geschieht mittels Überprüfung der mechanischen Bauteile, der Programme und der Überprüfung von Kompensationswerten und ob diese auch stimmig sind.

Bei der technischen Assistenz steht man dem Kunden zur Seite, wenn Probleme oder Fragen auftauchen. So ein Einsatz kann drei Monate oder auch länger dauern, je nach Komplexität. Diese Leistung wird gesondert bestellt.

Beim Retro-Fit wird zuerst von der Maschine des Kunden eine Bestandsaufnahme gemacht. Anschließend bestellen wir die Teile und lassen sie zum Kunden liefern. Solche Maschinen (meist über 20 Jahre alt) arbeiten zwar noch, befinden sich aber manchmal in einem Zustand, den es zu überholen gilt. Alle Hauptkomponenten wie Fräseinheit, Linearführungen, Hauptantrieb, Werkzeugwechsler, Systeme usw. werden ausgetauscht, um den Gesamtzustand der Maschine zu verbessern. So ein Einsatz dauert zwischen 6 bis 8 Wochen, manchmal sogar 10 Wochen. Das kommt immer auf die Größe der Maschine und den Aufwand an. Bei einem Einsatz in Kanada beispielsweise blieb von der Maschine nur mehr die Hülle erhalten, alles andere wurde gänzlich erneuert. Das war einer der herausforderndsten Einsätze. Unser Credo  im Service lautet: wenn man zu einem Einsatz fährt, verlässt man den Ort nicht, bis dieser Einsatz abgeschlossen und das Problem zu 100% behoben ist.

Welche Hilfsmittel kommen zum Einsatz?
Das sind zum Beispiel spezielle Vorrichtungen wie Spannkraftmessgeräte, Endoskope, Laser für Geradheitsprüfungen, digitale Messmittel, um etwa die Geometrie zu überprüfen. Aber grundsätzlich ist die Steuerung der Maschine das beste Prüfgerät, denn durch diese kann man alle Probleme herausfiltern. Wenn man mit der Steuerung zurechtkommt, hat man das halbe Gefecht schon gewonnen.

Was gilt es nach dem abgeschlossenen Einsatz zu beachten?
Der Kunde kommt sehr häufig auf uns zu und fragt, was er tun kann, damit die Maschine wieder einen langen Lebenszyklus vor sich hat. Ganz klar steht an oberster Stelle, dass man die Sauberkeit der Maschine zu gewährleisten hat und dass die jährlichen Wartungen eingehalten werden, wie es auch in der Betriebsanleitung angegeben ist.

Welche Schwierigkeiten treten bei Serviceeinsätzen auf?
Ist man in Ländern wie China, Indien oder Russland im Einsatz, stellt die Sprache schon mal die erste Hürde dar. Das erschwert es oft, den Kunden gute Instruktionen zu vermitteln. Natürlich steht man auch oft im Feuer der Kritik, wenn man der Erste ist, der beispielsweise nach einer Kollision zur Maschine kommt. Wichtig ist in solchen Situationen vor allem, dass man Ruhe bewahrt und manche Dinge nicht persönlich nimmt. Man hat zwar immer nur mit Problemen zu tun, aber wenn man es dann schafft, die Themen zu lösen und den Einsatz positiv abschließt, ist das ein tolles Gefühl.

Gibt es bei deinen Einsätzen auch regelmäßigen Austausch mit den Kollegen aus Service oder Technologie?
Ja, das kommt vor. Wenn man etwa mit Software-Problemen konfrontiert ist oder man Pläne anfordern muss, damit man den Einsatz durchführen kann. In solchen Situationen setzt man sich mit der Service-Hotline in Verbindung. Vom Innendienst bekommt man die benötigten Unterlagen, damit man den Einsatz so gut wie möglich und reibungslos durchführen kann. Der Informationsfluss bei WFL ist in dieser Hinsicht hervorragend.

Wie sieht ein optimaler Serviceeinsatz für dich aus?
Bei einem optimalen Serviceeinsatz kennt man schon im Vorhinein das Problem, kann sich entsprechend darauf vorbereiten und muss keine Fehler mehr suchen. Man weiß bereits genau, was zu tun ist. Leider kommt das relativ selten vor. Der einfachste Einsatz, den ich hatte, war der Tausch eines S1 Motors. Ich wusste bereits, wo das Problem liegt, was auf mich zukommt und wie ich vorgehen muss.

Was hat sich in der Zeit, seitdem du Serviceeinsätze machst, verändert?
Neu ist unsere Service-App S.A.M (Service-Application-Manager). Beim Kunden vor Ort lässt sich damit bereits mittels eines QR-Codes ablesen, welche Ersatzteile benötigt wurden. Auch die Reiseabrechnung wird über diese App erfasst. Bei Abschluss des Einsatzes wird der Beleg automatisch an den Innendienst geschickt. Dieser kann umgehend die Rechnung stellen und muss nicht auf die Rücklieferung warten, um zu sehen, was verbraucht wurde.

Welche Dienstreise ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
In gewissen Ländern sind mir vor allem die höchst aufwendigen Sicherheitsdurchsuchungen in Erinnerung geblieben. Ansonsten fand ich Norwegen besonders beeindruckend. Das waren immer sehr gute Einsätze, betrachtet man die Abwicklung vor Ort. Auch die Kunden waren immer sehr bemüht und aufmerksam. Generell war ich vom Land Norwegen, von der Kultur, den Menschen und der Landschaft sehr fasziniert.

Seit 2019 bist du im Bereich der Service-Schulungen tätig. Welche Aufgaben hast du nun?
Ich bin verantwortlich für die Schulung von unseren ausländischen Servicetechnikern. Mein Kollege Bruno K. kümmert sich um die österreichischen Techniker. Hin und wieder springe ich bei Kundenschulungen ein, wenn die Kapazitäten fehlen.

Wie läuft so eine Schulung ab?
Man evaluiert, auf welchem Wissensstand der Techniker ist. Auf Basis dessen stelle ich das Schulungsprogramm zusammen. Das kommt bei den Kollegen sehr gut an, weil wir uns auf die Themen konzentrieren können, bei denen es noch Schulungsbedarf gibt. Vorteilhaft ist auch, dass wir meist eine Einzelschulung haben, dabei ist der Lerneffekt natürlich am größten. Dieses Konzept funktioniert sehr gut. Im Schnitt dauern die Schulungen zwischen 4-6 Wochen.

Was macht den Service bei WFL aus?
Der Service bei WFL hebt sich im Besonderen durch die Reaktionszeit ab. Wir sind besonders schnell imstande, für alle Komponenten der Maschine eine Reparatur durchzuführen und nicht etwa nur für einzelne Baugruppen. Das wird von Kundenseite sehr hoch geschätzt.

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Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: WFL Millturn Technologies GmbH & Co. KG

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