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Betriebstechnik

Fluid Management
erhöht die Produktivität

Ein Familienbetrieb, der neben den üblichen Stellgrößen Innovationskraft, Produktivität und Kostenkontrolle zusätzlich auf Werte wie Arbeitsschutz, Gesundheitsbewusstsein und Verantwortung gegenüber der Umwelt setzt, zeigt, dass sich auch diese Strategie lohnen kann. Einen ähnlich denkenden Zulieferer hat Auma Riester mit Oemeta als Partner für das intelligente Fluid Management gewonnen. Diese weichen Werte können auch die harten Fakten wie Werkzeugstandzeiten und Maschinenverfügbarkeit erheblich verbessern.

„Bei der Umstellung in der Zerspanung auf bor- und formaldehydfreie Kühlschmierstoffe sind uns die Kosten davongelaufen“, erinnert sich Andreas Völker, „als wir Oemeta mit dem Fluid Management beauftragten, wurde es schlagartig besser; und heute sparen wir jährlich 40.000 Euro“, berichtet der Gruppenleiter der Ressourcenplanung von Auma Riester in Müllheim.

Als Auma Riester 2010 beschloss, in seiner Fertigung auf moderne Kühlschmierstoffe (KSS) umzustellen, sind Beweggründe neben Fertigungsaspekten das Gesundheitsbewusstsein sowie die Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Umwelt. Werte, die in dem Familienunternehmen seit langem verankert sind. Also will man weg von Kühlschmierstoffen, die bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten.

Zwar gab es bis dahin keinerlei Vorfälle oder Beschwerden von Mitarbeitern, aber es können sich auch Langzeitfolgen einstellen. Außerdem möchte Auma Riester verantwortungsvoll handeln, bevor Gefahren bekannt werden. Ebenso will man den gesetzlichen Vorschriften einen Schritt voraus sein. „Denn dass die im Rahmen eines steigenden Gesundheitsbewusstseins immer schärfer werden, ist uns allen bewusst“, versichert Völker.

Foto: Oemeta

Weiche Kriterien verbessern harte Kennzahlen

Mit der Oemeta Chemische Werke GmbH hat man einen kompetenten Partner im Haus, der nicht nur Lieferant sondern auch Hersteller von Kühlschmierstoffen ist. Bei der Analyse der Situation stellt man unter anderem Rückstände des KSS in der Innenkühlung der Spindeln fest. Ferner zeigt sich, dass die Steuerung des borhaltigen Vorgängerprodukts nicht optimal eingestellt ist, was der Pilzbildung Vorschub leistet.

Schnell einigt man sich auf den Universalkühlschmierstoff von Oemeta. „Novamet 910 ist ein breit einsetzbares Produkt für die Zerspanung beim Drehen, Bohren und Fräsen, das sich insbesondere durch hohe Leistungsfähigkeit bei unterschiedlichen Anwendungen und Materialien sowie durch geringen Verbrauch auszeichnet“, versichert Thomas Matter, Gebietsverkaufsleiter von Oemeta, der Auma Riester seit langem betreut. Außerdem ist es frei von Borsäure und Formaldehyd. Es eignet sich ideal für die Bearbeitung von Stahl, Grauguss, Aluminiumlegierungen sowie Buntmetallen und glänzt dabei mit hoher Stabilität und langen Standzeiten. Empfehlenswert für den Einsatz auf Einzelmaschinen und in Zentralumlaufsystemen sorgt es für saubere Maschinen und Werkstücke durch hohes Wasch- und Spülvermögen sowie einen sicheren Korrosionsschutz.

Bessere Werkzeugstandzeiten und Reinigungswirkung

Bei Auma Riester fertigen weltweit 2300 Mitarbeiter elektrische Stellantriebe für Armaturen. Es handelt sich um entscheidende Komponenten für jeden Materialfluss, für dessen Sicherheit und für die Wirtschaftlichkeit ganzer Industrieanlagen. Produkte des Familienunternehmens finden sich in Kraftwerken, in der Wasserversorgung, in Offshore-Anlagen und Raffinerien wie auch in nahezu allen Industrieproduktionsbereichen.

Die Gehäuse für Dreheinheit und Steuerung bestehen aus Grauguss oder Aluminiumguss und werden in Gießereien hergestellt. In Müllheim werden die unterschiedlichen Stellantriebs-, Kegelradgetriebe- und Stirnradgetriebegehäuse sowie diverse Abtriebsflansche und Steuerungsgehäuse aus Aluminium mit Hochleistungsbearbeitungszentren auf Maß gebracht.

Nach einer halbjährigen Testphase auf zwei Maschinen mit Einzelversorgung durch 1500 Liter KSS bestätigen sich die von Oemeta zugesagten fertigungstechnischen Eigenschaften und Vorteile von Novamet 910. „Vor allem die Werkzeugstandzeiten und die Reinigungswirkung waren exorbitant besser“, erinnert sich Völker. Auch die Bohrleistung, vor allem bei kleinen Durchmessern, ist deutlich gestiegen durch bessere Spanbrechung.

Und so wird bei allen Maschinen umgestellt. Doch plötzlich steigen die Kosten. Wie seither üblich, wird nach optischem Eindruck und bei Geruchsbildung der Kühlschmierstoff nach etwa einem halben Jahr gewechselt. Da das bor- und formaldehydfreie KSS jedoch im Anschaffungspreis höher ist als das Vorgängerprodukt, belastet das den Fertigungsbereich mehr als geplant. Vor allem nach Betriebsunterbrechungen im Sommer und an Weihnachten wird aufgrund der Geruchsentwicklung der Kühlschmierstoff komplett gewechselt. „Neben den Produktkosten kommt auch noch der Maschinenstillstand durch die Befüllungszeit von 240 Minuten hinzu – nicht gerade produktivitätssteigernd“, erinnert sich Völker.

Fluid Management schafft Abhilfe

Dass ein Produktivitätsverlust vermeidbar ist, erfahren die Auma-Verantwortlichen von Thomas Matter, der ihnen ein Fluid Management nahebringt. Bei Oemeta heißt diese Dienstleistung Coolant Management. Das Wichtigste: Die Standzeiten des Kühlschmierstoffs verlängern sich um etwa das Vierfache auf zwei Jahre, die Kosten sinken und die KSS-Umstellung nähert sich der ursprünglichen Kalkulation.

Für die Situation bei Auma hat Oemeta aus einem Baukastensystem wirkungsvolle Maßnahmen zu einem Paket zusammengestellt. Grundsätzlich umfasst die Dienstleitung neben der Beschaffung von Kühlschmierstoffen die Bereiche Überwachung, Dokumentationsmanagement, Steuerungsmaßnahmen, Instandhaltung, Laborleistungen und Entsorgung. Im konkreten Fall erbringt Oemeta diese Leistungen:

  • Wöchentliche Messung einzelbefüllter Systeme, auch elektronisch, mit Barcode-System
  • lückenlose Dokumentation
  • Erstellung eines Durchlaufprotokolls mit Bemerkungen zu Sofortmaßnahmen
  • Erstellung einer wöchentlichen To-Do-Liste
  • Bereitstellung Messmittel
  • Erstellung Pflegeplan (nach Vor-Ort-Beurteilung)
  • Umsetzung notwendiger Sofortmaßnahmen, wie Konzentratzugabe, Konservierung bei bakteriellem Befall, Zugabe verschiedener Stellmittel

Überzeugende Ergebnisse durch Messen und Steuern

„Überzeugt hat uns die professionelle Vorgehensweise“, betont Völker, „die Servicekräfte haben sogar einen Laufwegeplan, der die Wege zwischen den Maschinen optimiert.“ Durch regelmäßige Messungen und Sofortmaßnahmen kann der Kühlschmierstoff an jeder Maschine deutlich länger verwendet werden, ohne an Leistungsfähigkeit zu verlieren. Die Schmierleistung bleibt dabei immer optimal und „um Klassen besser als früher.“

Betrachtet man die Faktoren, ergeben sich diese Verbesserungen:

  • Einsparung von KSS und Erhöhung der Maschinenlaufzeiten durch weniger Neuansätze
  • Kostenreduzierung bei Neuansatz, Mannstunden und Entsorgung
  • Erhöhung der Prozesssicherheit und Sicherstellung des KVP
  • Vermeidung von Maschinenstillständen durch Pilzbefall und extreme Konzentrationsschwankungen

Am stärksten beeindruckt hat Völker jedoch, „dass Oemeta diese Dienstleistung anbietet und den Auftrag angenommen hat, obwohl sie dadurch einen Umsatzrückgang in Kauf nehmen, weil wir seltener neuen Kühlschmierstoff bestellen müssen.“ Für das Selbstverständnis von Oemeta ist das jedoch kein Widerspruch, wie Regionalvertriebsleiter Gerrit Walker bemerkt: „Bei uns stehen Mensch und Umwelt sowie langfristige Kundenbeziehungen im Vordergrund, nicht der schnelle Euro.“ Deshalb wünscht er sich Kunden, die die Geduld mitbringen. „Denn besser wird es schnell. Optimal aber erst, wenn man Vergleichsmonate heranziehen kann.“ Schließlich soll Coolant Management auch Teil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) werden und ständig und nachhaltig zur Produktivitätssteigerung beitragen. Dass dies bei Auma Riester eindrucksvoll gelungen ist, auch weil die beiden Familienunternehmen einen ähnlichen Wertekanon haben, bestätigen alle Beteiligten. Und so bleibt jenseits der beachtlichen Kosteneinsparung von jährlich 40.000 Euro das gute Gefühl, auch etwas für die Gesundheit der Mitarbeiter und die Umwelt getan zu haben.

Titelbild: Oemeta

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