Unordnung ist perfekt

Die Papiere auf meinem Schreibtisch hat sie unwissentlich nach einem Algorithmus sortiert. Alphabetisch in Hängemappen gelegt waren sie zwar greifbar, aber ich brauchte länger, um darauf zuzugreifen oder jene Dateien zu finden, die ich als nächstes brauche. In der IT gibt es einen Algorithmus, der den künftigen Bedarf an Daten am besten vorhersagen kann. Er wird genutzt, um den Zugriff auf Datenbanken zu beschleunigen. Mein unordentlicher Schreibtisch ist ein gutes Beispiel. Die Papiere, die ich zuletzt benutzt habe oder als erstes wieder brauche, liegen oben. Bis ich dieses Papier im Hängeregister gefunden habe, vergeht viel mehr Zeit – zusätzlich zu der Zeit, die ich benötigt habe, um diese Ordnung herzustellen. Mein Messi-Schreibtisch ist also das beste Vorhersagemodell, um die Arbeit zu optimieren.

Nicht nur die additive Fertigung profitiert von der Digitalisierung. Auch in der traditionellen Produktion werden die Muster – unterstützt von künstlicher Intelligenz (KI) – aufgebrochen. Die Demofabrik-Z4 unternimmt den Versuch, auch den Zerspanungsbetrieb von Staub zu befreien. Schon in die digitale Welt hinein geboren wurde die additive Fertigung. Sie nutzt KI zur Entwicklung neuer Materialien oder zur Überwachung von Prozessen, wie unsere Beiträge zum Titelthema zeigen. Wenn meine Frau beim nächsten Mal fragt, wie ich in diesem Chaos etwas finden kann, werde ich ihr antworten: Es ist ein Beispiel dafür, wie moderne Datenbanken arbeiten – und die perfekte Ordnung.