Nadine Stahl

Leichtbau BW

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Digitale Dienstleistungen und neue Werkstoffe

Um das Potenzial des industriellen 3D-Drucks für leichtere sowie funktionsoptimierte Bauteile voll auszuschöpfen, sind verbesserte Technologien, neue Werkstoffe sowie digitale Dienstleistungen gefragt. Während der Formnext, dem Treffpunkt der internationalen AM-Community vom 15. bis 18. November in Frankfurt am Main, stellen am Gemeinschaftsstand „Leichtbau aus Baden-Württemberg“ insgesamt sechs baden-württembergische Aussteller die Kompetenz des Landes in der additiven Fertigung unter Beweis.

Industrialisierung des Metall-3D-Drucks

Die Rosswag GmbH aus Pfinztal ist mit zwei Ausstellungsbereichen am Gemeinschaftsstand vertreten. Neu ist die Online-Plattform „AddiMap“ für den Metall-3D-Druck, die Premiere feiern wird. „AddiMap“ steht für den Fortschritt in der bisweilen zeit- und kostenintensiven Optimierung und Validierung von Prozessparametern für den Laser-Powder-Bed-Fusion-Prozess (LPBF).Die Plattform ermöglicht über einen digitalen Marktplatz einen unkomplizierten Handel mit Prozessparametern und validierten Werkstoffdaten. Sie setzt ganz im Sinne der Plattformökonomie auf das Schwarmwissen der AM-Community zur effizienteren Nutzung der existierenden Anlagentechnologie.

Über die ganze Prozesskette können neben Bauteilherstellung innerhalb kürzester Zeit Metallpulver aus neuen Legierungen erzeugt und im LPBF-Prozess verarbeitet werden. Das Portfolio von Rosswag umfasst derzeit mehr als 40 Werkstoffe, um neue Anwendungen zu erschließen und die Vorteile des Metall-3D-Drucks industrieübergreifend zu realisieren.

Kombinieren auf höchstem Niveau

Die Karl Späh GmbH & Co. KG aus Scheer, Experte in der Gummi- und Kunststoffverarbeitung, bietet neben dem Material Polyamid 12 (PA12) als einer der ersten Dienstleister auch die spezielle Kombination des Multi-Jet-Fusion-Fertigungsverfahrens mit Polypropylen an. Dieser Werkstoff überzeugt neben günstigen Materialkosten mit einer hohen chemischen Beständigkeit und ermöglicht im Multi-Jet-Fusion-Verfahren die Fertigung 3D-gedruckter Bauteile nahezu ohne geometrische Einschränkungen für diverse Industrieanwendungen.

Neue Ergebnisse aus der Forschung

Im Innovationscampus Mobilität der Zukunft (ICM) treiben die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie gefördert vom Land Baden-Württemberg die Entwicklung von Technologien für die nachhaltige und digitalisierte Produktion und Mobilität der Zukunft voran. Gebündelt im Versuchsträger „eVee“, einem einsitzigen Elektroleichtfahrzeug mit individueller Fasernetzkarosserie, erleben die Besucher neueste Forschungsergebnisse und neuartige Elektromotoren aus der additiv-subtraktiven Fertigung.

Bei der Herstellung zukünftiger Automobile spielen neue, nachhaltige und effiziente Fertigungsverfahren und deren Kombination eine wichtige Rolle. Daneben zeigen die Forschenden unter anderem ein 5D-Linsendruck-Verfahren zur schnellen und individualisierbaren Fertigung von optischen Linsen. Diese ermöglichen dann zum Beispiel für das autonome Fahren eine Nah- und Weitsichtfunktion mit nur einem einzigen Sensor.

Bauteile auf der Höhe der Zeit

Außerdem wird die MIMplus Technologies GmbH aus Ispringen vertreten sein. Das Unternehmen präsentiert sein Know-how in den beiden sinterbasierten 3D-Druck-Technologien Cold-Metal-Fusion und MoldJet anhand werkzeugfrei hergestellter, hochkomplexer Metallbauteile. Exemplarisch wird ein filigraner Drehsteller in futuristisch anmutender, wertiger Optik am Gemeinschaftsstand zu sehen sein. Die MIMPlus Technologies bietet mit den beiden Verfahren hohe Freiheitsgrade in puncto Design und Stückzahl.

Lebensmittelechter 3D-Druck

Ein neues Material für den lebensmittelechten 3D-Druck zeigt die Murtfeldt Additive Solutions GmbH aus Tübingen auf der Formnext mit dem eigens entwickelten Material MurSint PA12 blau. Das Material basiert auf PA12 und ist speziell für Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie entwickelt worden, da durch das Sintern von blau gefärbten Bauteilen eine visuelle Detektierbarkeit auch von abgebrochenen Teilen ermöglicht wird. Zudem informiert das Unternehmen über das Glättungsverfahren Joma-Pearl, das sich mit dem blauen Werkstoff kombinieren lässt.

Der Gemeinschaftsstand ist in Halle 12.0, D.21 zu finden. Er wird in diesem Jahr zum zweiten Mal von der Leichtbau BW GmbH in Kooperation mit der Hessen Trade & Invest GmbH sowie der Wirtschaftsförderung Bremen organisiert.

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Nadine Stahl

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