FANUC
FANUC

Ihr Spezialist für Fabrikautomation

Fräser Längen u.-Radius-Korrektur, allgemein, nicht nur für Fanuc

Beitrag 07.09.2004, 22:44 Uhr
conni
Level 4 = Community-Meister
****
Hallo elektr..... (jetzt habe ich den Namen nicht mehr im Kopf, werde ihn aber nachreichen) Nun Noch editiert " Hallo electrixx63 !

Grüß Dich. Habe Deine e-mail mit der Frage FRK für Fanuc 11M (hat mit sinumeric nichts zu tun) erhalten. Habe also hier im FANUC-Forum geschrieben, damit andere Neulinge auch was zum lesen haben.

Also, wenn Du die Werkzeuglängen und die Durchmesser an der Maschine(in die Steuerung) eingetragen hast, dann hast Du die Werkzeug-Nummern mit den dazugehörigen Daten festgelegt. Bei einem Werkzeugaufruf (Werk- zeugwechsel) wird zwar das Werkzeug eingewechselt, aber wenn Du nicht unmittelbar danach, noch bevor Du anfängst mit dem Fräser am Material, nicht den " H " Wert und den " D " Wert des jeweilig aufgerufenen Werkzeuges innerhalb des Programmes aufrufst, dann weiß die Maschine nicht welche Daten zu dem Werkzeug gehören und kann keine Werkzeug- länge oder den Durchmesser verrechnen. Entweder sie meckert(Fehlermeldung) oder sie fährt garnicht erst in Z, es kann auch sein, daß sie nach oben in Z+ fährt.
Also wenn Du mit G43 (Werkzeuglängencompensation Plus) oder G44 (Werkzeuglängencompensation Minus) arbeiten willst, dann ist das Wichtigste der " H " Wert, des jeweiligen Tools.
z.B.
M6T1; ................................... Werkzeugwechsel Tool 1
G0 X___ Y___ M3 S____ ; .... fahre in Position, Spindel rechtsrum an, Umdr.
G43 H1 Z___ ; ...................... Längenkorrektur ein mit Daten von Tool 1, danach kann das Werkzeug dann die Läange verrechnen und in Z Position fahren. Von hieran beginnt die Bearbeitung mit der Längenkorrektur.

Nach einem weiterem WW mußt Du immer wieder G43 mit dem dazugehörigem H Wert aufrufen. Und ganz wichtig ist, daß Z___ mit in diesem Satz geschrieben wird.
Mit der Fräserradiuskorrektur verhält es sich ähnlich. Da gibt es G41(linksseitige Compensation) oder G42 (rechtsseitige Compensation) und ganz wichtiges wird wird immer mit G40 der G41 oder G42 abgeschaltet. Unbedingt nach dem G40 in einem Satz eine Wegfahrposition (G1 X__ Y__ oder so mit eingeben, denn sonst gibt es eine böse Überraschung. Denn wenn die radiuskorrektur aufgehoben wird, dann fährt der Fräser um das Maß seines Radiuses zur entsprechenden Seite weg und das Teil ist kaputt. Also aufgepaßt, das heißt eine bestimmte Wegfahrrichtung programmieren wohin der Fräser fahren kann ohne mit dem Werkstoff in Berührung zu kommen oder zu bleiben. Also etwas weiter wegfahren als das Fräserradiusmaß ist.
z.B.
G41 G1 D1 Y__ X__ F___ ;

zur Erklärung: G41(Linksseitiger FRK-Aufruf, nimmt automatisch den halben D Wert zur Berechnung der FRK), G1 ( ist klar)D1 (Durchmesseraufruf der entsprechenden Tool-Nr.), F___ (Vorschub, war klar)

noch einen Außenkreis mit mehreren Zustellungen in Z-___ als Vorsetzung des oberen Satzes

G2 J-___ Z- __ ; ............. Kreis rechtsrum, Z in Minus zustellen
J-___ Z-__ ;
J-___ Z-__ ;
G40 G1 Y__ F___ ; ......... G41 abschalten und in Y Richtung wegfahren
G90 G0 Z__ ; ................. der Rest ist Standard, aber es gibt auch hier noch Unterschiede bei älteren Steuerungen von Fanuc, aber jetzt gehe ich nicht mehr darauf ein.
G91 G28 G0 Z0 ;
M30 ;

Hallo Ludwig, Du kannst ruhig über das Forum fragen, denn es gibt noch viele andere interessiert Mitglieder oder auch Gäste, welche auch mit lesen.

Ich schreibe immer etwas umständlich, hoffe aber es kommt rüber wie es so schön heißt. Also bis bald mal wieder.

Viele Grüsse aus Velbert

Conni

Der Beitrag wurde von conni bearbeitet: 07.09.2004, 22:46 Uhr
   
Beitrag 07.09.2004, 23:00 Uhr
electrixx63
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Hallo Conni

Vielen Dank für die ausführliche Anleitung.
Besonders der Tip mit dem Wegfahren beim Aufheben der Korrektur ist
im Handbuch leider nicht erwähnt.

Soweit so klar: Die Steuerung speichert also den Wert der Korrektur,
kann ihn dann aber ohne Aufruf nicht mehr korrekt zuordnen.
Muss deshalb nach jedem Werkzeugwechsel explizit zugeordnet werden.

Gibt es eine Liste in der man die Werte eisehen kann - ähnlich der Tool Offset List - oder muss man sich die Werte händisch notieren ?

Gruß
Ludwig
   
Beitrag 08.09.2004, 16:20 Uhr
peter.s
Level 4 = Community-Meister
****
Hallo,
wir arbeiten mit einer Fanuc 0M mit einem 100 stelligen Offsetspeicher,
da die 0M aber "H" von "D" Korrektur nicht unterscheiden kann, werden die ersten 50 Werte(H1- H50) für die Längenkorrektur verwendet und die restlichen 50(H51- H100) für Radiuskorrektur genommen.
So gibt es keine Verwechslungen.


thumbs-up.gif Gruß peter s.
   
Beitrag 08.09.2004, 22:58 Uhr
conni
Level 4 = Community-Meister
****
Hallo Ludwig,

schön, daß es etwas mehr Wissen für Dich gebracht hat. Leider kann ich Dir nur allgemein, mit Auskünften über Fanuc, helfen. Die Steuerung " 11 M " ist auch für mich unbekannt, daß heißt ich weiß nicht was sie alles kann oder was nicht. Sicher gibt es noch Mitglieder in diesem Forum, welche tag- täglich mit der " 11 M " arbeiten. Sicher könnte Dir so jemand besser helfen als ich. Aber nun doch nochmal zurück zu Deinen letzten Fragen. Die Handbücher von Fanuc erklären nur wie die Steuerung und die G-Codes, welche von dieser Steuerung verarbeitet werden können. Das Maschinen- bedienerhandbuch (Operationmanual) erklärt die Bedienung der Maschine und wie Werkzeuge vermessen und in die Steuerung eingetragen werden.
Also auch die Werte für Nullpunkte usw.. Normalerweise brauchst Du Dir nichts merken( wobei eine Kl.Liste nicht verkehrt wäre, als Notizen etc.) Denn die Steuerung hat ja die Daten, wenn man sie eingegeben hat. Somit findet natürlich eine Verrechnung dieser Daten immer erst statt, wenn sie benötigt werden. Also nach Aufrufen von G-Befehle oder M-Befehlen. Die G- Befehle für " FRK " sind so eine Art interne Miniprogramme mit Rechenan- weisungen (Formeln). Denn wenn Du einen Durchmesser für einen Fräser eingetragen hast, dann wird er in der Formel geteilt und es ergibt sich der Radius, welcher dann zur Radiuskorrektur herangezogen wird. Wenn diese Funktion dann läuft versetzt sich der Fräser um das Radiusmaß, entweder nach links oder nach rechts von der Fräsermittelbahn, somit liegt die Schneide jetzt an der Mittelbahn an und schon geht es los. Die Erklärung in Bezug auf die Wegfahrbewegung erschien mir wichtig, den wenn die " FRK " ausgeschaltet wird, dann geht der Fräser mit seiner Mitte auch wieder auf progamierte Mittelbahn zurück. Also Tool 1 ist H1 und D1, Tool 2 ist H1 und D1 usw. damit kann man nichts verkehrt machen. Aber die Maschine ist auch dumm genug um eine falsch im Programm eingegebene
Zahl hinter H oder D zuverarbeiten. Du kannst Dir sicher denken, daß das nicht gut ist und meist zu einem ungewolltem Ereignis führt. Wenn keine Zahl da steht, dann weiß die Maschine nicht was sie machen soll und macht nicht weiter an dieser Stelle, aber wehe eine Zahl von einem anderem vorhandenem Werkzeug, dann klallt es meistens. Also auch in Bezug darauf, daß Du vielleicht keine Möglichkeit an Deiner Steuerung hast um D einzugeben, dann schau mal nach, so wie es schon im Beitrag von peter.S beschrieben wurde, ob nicht auch bei Deiner Steuerung mit H1 bis H ? (ich weiß nicht wieviel) für Werkzeuglängen und dann von H ? bis H ? die Zahlen für die Werkzeugdurchmesser benutzt werden. Die Durchmesser sind, soviel ich weiß nach oben irgendwie begrenzt. Bei grösseren Durchmessern würde ich nichts eintragen, denn einen Messerkopf oder so wirst Du kaum zur " FRK " benutzen. So ich mache erstmal Schluß. Solltest Du irgenwie nicht klar kommen, dann stelle doch nochmal die Frage ins Forum: "Wer arbeitet an einer Fanuc 11 M"? Sicher wird sich jemand melden, der in diesem Fall besser bescheid weiß als ich.
Aber allgemeine Fragen zu Fanuc ab 0-, 15-,16-,18- und 21 MC beantworte ich gern soweit ich kann. Würde Dir auch gern bei der Programmierung behilflich sein, gerade beim " FRK " läßt sich so schön tricksen, wie etwa durch die Eingabe eines etwas größeren Durchmessermaß, als der Fräser in Wirklichkeit hat, dann bleibt die Maschine auf Grund dieser Daten etwas weg von der programmierten Fräsermittelbahn und das Teil wird demgemaäß etwas kleiner oder grösser, jenachdem ob Du außen oder innen fräst.Genau entgegengesetzt reagiert der Fräser, wenn Du einen etwas kleineres Durchmessermaß eingibst, den dann geht der Fräser dichter an die Fräsmittelbahn und das Teil wird etwas grösser oder kleiner, auch wieder abhängig davon ob Du innen oder Außen fräst. Du siehst, da läßt sich einiges machen, ohne das eigentliche Programm oder die Kontur zu verändern. Alles nur durch manipulation an den Durchmesserdaten. Doch nun habe ich genug gelabert(oder geschrieben).

Also machs gut. Bisbald mal wieder.

Viel Grüsse aus Velbert

Conni

Der Beitrag wurde von conni bearbeitet: 08.09.2004, 23:17 Uhr
   
1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: