2-gängiges Trapezgewinde TR20x8 P4, Gewindebohrer

Hallo Leute,

Ich muss von Zeit zu Zeit ein zweigängiges Trapezinnengewinde TR20x8 P4 in RG7 fertigen. (kleines Anschauungsbild da ich mir nicht zu 100% sicher bin mit der Gewindebezeichnung)



Bisher lief das eher schlecht als recht auf der CNC-Drehmaschine mit einer Wendeschneidplatte. Kernloch ist 16mm und da ist nur Platz für ne mickrige Bohrstange die dazu auch noch ~40mm Gewinde schneiden muss. Gewindebohrer dafür hatte ich in der Vergangenheit schonmal gesucht aber nicht gefunden. Gibt es Gewindebohrer mit so ner extremen Steigung und kleinem Durchmesser überhaupt? Fürs Gewindefräsen wird die Steigung wohl zu groß sein.

Hat jemand mehr Erfahrung mit sowas oder sogar einen Gewindebohrer rumliegen ?

Gruß Lukas

Hallo Lukas,

Gewindebohrer gibt es meines Wissens nur TR20x4 für eingäniges Gewinde z.B. bei Baer oder Emuge.

Gruß Uwe

Moinsen,

ich habe mal ein 20x8 außen auf eine Welle geschnitten. Das war schon echt sportlich, hat aber dann sehr gut funktioniert. Ich behaupte mal Innen Strehlen geht auf gar keinen Fall auf der Länge.

Die erforderliche Zwischenlage für die Gewindeplatte liegt bei ca. 8° wenn ich mich richtig erinnere. Und die Mittenhöhe muss stimmen. Die ersten Schnitte sind gar kein Problem, interessant wird es, wenn die Platte richtig Druck bekommt.

Ich habe die Wellen auch für ein RG7 Gehäuse gemacht, daher kenne ich jemanden, der einen Gewindebohrer dafür hat. Ist Sonder und kostet 4-stellig Also geben tut es das und es funktioniert.

Berichte mal, ob es mit Strehlen geklappt hat.

Nico

Hoi Lukas
Erfahrung konkret nicht, aber ich meine mit einem Vollprofilwerkzeug wird das nichts. Ich würde mit einem schmaleren Drehling zick-zack zustellen, damit bei der Bearbeitung nur eine Seite auf vollem Eingriff steht. Die Bearbeitungszeit wird entsprechend hoch sein, vor allem wenn man sich „herantasten“ muss.

Moin Nico; Moin Rainer,

Strehlen "klappt"....die Standzeit des Werkzeugs ist jedoch miserabel. Werkzeugsystem ist das 111 von HORN mit einer leicht modifizierten Schneidplatte. (gibt keine Platten für Steigung 8 bei dem System oder ähnlichen Systemen die klein genug sind für das Kernloch).



Druck bekommt die Platte auf jeden Fall. Wenn man Glück hat bekommt man ~50 Teile hin und dann bricht die Platte und zerstört dabei den kompletten Plattensitz der Bohrstange. Das heißt dann: Werkzeug einsenden und Plattensitz neu einschleifen lassen. Wir haben 3-4 System auf Lager, damit man ununterbrochen weiterarbeiten kann.


Das könnte ganz gut klappen.. Bearbeitungszeit wird immens steigen aber das sollte sich rechnen wenn man die Kosten für das Nachschleifen von den Werkzeugen mit einrechnet. Ich werd mal mit meinem Werkzeugschleifmann sprechen ob er mir da was fertigen kann. Danke


Gruß Lukas

Der Beitrag wurde von Ecki88 bearbeitet: 03.06.2022, 07:48 Uhr

Kannst du mal ein Bild von deiner Bohrstange mit Platte einstellen?

Versuche auf jeden Fall die 8° Schrägstellung der Platte zu realisieren.

Grüße
Nico

(Bild ist noch Originalplatte. Keine abgeschliffene die noch ganz war gefunden)
R111.2240.01 TN35
eigentlich ne Platte fur P4.0 aber hier und da was abgeschliffen und P8.0 geht auch. Gewinde passte am Ende; nur das war wichtig.

(M28x.1.5 auf dem Außendurchmesser+Sechskant)
Hier einmal das Werkstk

Gruß Lukas

Das ist schon sportlich

mit welcher zustellung und drehzahl wurde das TR gedreht?

Zustellungen von 0.2 -0.5 wurde getestet mit Drehzahlen von 200-500 (Zustellung wird pro Schnitt reduziert; Schnitttiefe zum Ende des Zyklus waren ~0.1mm).
Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen ist das der begrenzte Platz dazu führt das die Späne kaum abgeführt werden können. Es wird von Stange gearbeitet und ist somit ein Sackloch(natürlich recht tief gebohrt für die Späne, aber das ist natürlich auch nicht unendlich tief zu machen -> Stabilität.

Gruß Lukas

So große Gewinde mache ich nie aber bei den normalen mache ich bei meiner Zyklendrehmaschine 0,02mm pro Schnitt Zustellung.
Und Zustellung im Flankenwinkel minus 1°. Also bei normalen 60° mach ich 59° was eine sehr schöne Oberfläche ergibt.
Klappt immer, dauert natürlich deutlich länger. Macht ganz dünne feine Späne die nie Probleme machen. Plattenlebensdauer ist auch entsprechend lange.
Bei deiner Sacklochbohrung muss man öfters anhalten, Späne raus, weiterschneiden. Sofern die Maschine / Steuerung das zulässt.