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5Achs Maschinen Geometrie prüfen

Beitrag 13.02.2013, 20:02 Uhr
Dragon45
Level 3 = Community-Techniker
***

Guten Abend allen Interessierten,

ich habe folgendes Problem auf Arbeit und weis nicht wie ich an diese herangehe.

Zur Zeit arbeite ich an einer neuen Speedhawk 650 von OPS/Ingersoll, einer 5Achsen HSC Maschiene. Bis jetzt hatte ich eigendlich nur Probleme an der Maschine und auch wenn mir klar ist das man sich keine Werkzeugmaschine hinstellt und 1 Woche später volle Produktion fährt, sollte es doch nach einen halben Jahr möglich sein halbwegs anständige Teile zu produzieren.

Jetzt zum Problem: Meiner Meinung nach steht der Spindelkopf schräg. Einfachstes Mittel dies zu prüfen ist die Prüfung auf Umschlag. Die Techniker von OPS meinen dies wäre nicht möglich da man nicht wüsste wo nach man sich richten sollte (Zur Erläuterung: die Maschine besizt ein Parttool (Nullpunktspannsystem) von Erowa) und so spannen diese Techniker einen geschliffenen Dorn in die Spindel ein und fahren diesen mit einer µm Uhr auf 140mm in Z Richtung ab.

Nicht nur das man so 1/3 tolerieten Fehlers der Z-Achse mit nimmt, nein auch die Abweichung von 0,005mm nimmt bei einem 20Radius (geschliffener Dorn) recht große Abweichungen an.
Brechnung Länge/Breite eines Kreisabschnitts.

Wie äußert sich der Fehler?
Nun ich kann ein 3D Geometrie oder ein einfache 3Achs geometrie Fräsen, wenn ich diese dann per M&H Messprogramm antaste habe ich immer 0,02mm in x- und 0,01mm in y- eine Versatz der bei unseren Werkzeugen/Formenbau intolerant ist zumal die normale Streuung der Fertigung noch dazu kommt.
Messtaster mehrmal kalibriert brachte keine Veränderung. Der RTCP welcher zuständig für die automatische Ausgleichsbewegung beim simultan Fräsen zuständig ist stimmt laut OPS auch.

Meine Fragen an euch:
1. Kann man die Umschlagprüfung weglassen und das so püfen wie die Techniker? (Denk ich eher nicht da ich, wenn ich auf Umschlagprüfe 0,07mm auf 300mm in der X-Achs habe (Y-Wert ist mir gerade entfallen))
2. ist die Abweichung der Grund für den Versatz im Messprogramm?

Mords Text ich hoffe ich konnte mein Anliegen einigermaßen gut Erklären und hoffe auf hilfreiche an Worten "alter Hasen".

Der Beitrag wurde von Dragon45 bearbeitet: 13.02.2013, 20:04 Uhr
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Beitrag 13.02.2013, 23:28 Uhr
tool1
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo dragon45 !

Ich kenne die Speedhawk 650 zwar nicht aber kann mir deine Thematik vorstellen.
Der Techniker hatte schon recht. Denn bei einer 5-Achs Maschine ist die Umschlagprüfung mit der Messuhr nicht aussagekräftig, da man ja nicht feststellen kann ob der fehler von der Z-Achse oder vom Tisch kommt.
Bei der Prüfung mit den Messdorn in der Spindelaufnahme würde ich nicht so skäptisch sein. Vorraussetzung ist das der Dorn rägelmäßig überprüft wird. Man kann ja mal den Rundlauf auf der unteren seite des Dorns kontrollieren. (bei abweichung muß man auch den Konusrundlauf der Spindel in betracht ziehen).
Diese Messung muß als erstes vorgenommen werden und bei einer abweichung muß die Z-Achse gerichtet werden.
Erst dann kann man der Umschlagprüfung glauben.
Bei 0,07 mm abweichung auf Durchmesser 300 denk ich mir auch fast, das die X-Achse schräg ist.
Leider weiß ich nicht welche Steuerung auf der Maschine vorhanden ist.
Weiters (wenn nötig) würde ich von einen fachkundigen Techniker mal die 3-D Rotation überprüfen bzw. einstellen lassen.
ich hoffe das ich Dir irgendwie helfen konnte.
Mfg. dave
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Beitrag 14.02.2013, 20:25 Uhr
Dragon45
Level 3 = Community-Techniker
***

Guten Abend David81 und danke für deinen hilfreichen Worte.

Der Text den du geschrieben hast wirf neue Fragen und Antworten auf.

Rundlauf und dessen Abweichung stehen in der Geometrieabnahme mit wennigen µm und ist in der Toleranz.

QUOTE
Diese Messung muß als erstes vorgenommen werden und bei einer abweichung muß die Z-Achse gerichtet werden.
Erst dann kann man der Umschlagprüfung glauben.
Bei 0,07 mm abweichung auf Durchmesser 300 denk ich mir auch fast, das die X-Achse schräg ist.


Wurde sie, Abweichung betrug 0,005 in X und 0,004 in Y. Wenn ich auf Umschlag prüfe nehme ich eine X-Belibige beidseitig plangeschliffene Leiste/Platte leg sie auf eine X-Belibige unterlage, fahre mit dem 3D Messtaster jeweils an die Ecken und mess die Lage der XY-Ebene. Bei oben beschriebener Messung betrug die Abweichung auf der Leiste 0,005mm auf 300mm in Z. Mit anderen Worten paralell zur X-achse und nun prüfe ich auf umschlag und habe 0,07mm Abweichung drin - das kann nicht sein wenn die Spindel so vertikal steh soll und genau das mach mich skeptisch.

QUOTE
Leider weiß ich nicht welche Steuerung auf der Maschine vorhanden ist.

Da kann ich helfen. Es ist eine Andronic3060 eine eigene Steuerung nur für OPS. So wie ich das sehe, da ich bis dato auch noch nie zuvor davon gehört habe. Soll aber die "schnellste" Steuerung auf dem Markt sein. Auch wenn es noch mit der Bedienerfreundlichkeit habert (gegenüber der Heidenhain),aber das ist ein anders Blatt.

QUOTE
3-D Rotation überprüfen bzw. einstellen

Die kann ich seit dem letzten Technikerbesuch selber prüfen und einstellen. Da wir auch mit Temperaturschwankungen zu kämpfen hatten, welche jetzt im griff sind, deshalb Konstant die Abweichung von 0,02 in X Minus und 0,01 in Y Minus.

Heute gleiches Bild wieder: Zapfen gefräst t=40mm mit einem 12Schaftfräser welcher 32mm frei geschliffen war die Restlichen 8mm waren noch vom 12er Ausgangsmaterial. Und wieder, die 8mm bei den letzten Schnitten die die Wandung berüht, zeichnet sich nur in X+ Deutlich und in Y+ minimal ab in entgegen gesetzter Richtung garnicht. Der Fräser war Praktischerweise genau 6,000mm im Radius geschliffen und so tuen sich jeden Tag auf neue die Zweifel auf ob das alles mit rechten Dingen zugeht. (Alles 3Achsig)

Grüße
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Beitrag 14.02.2013, 20:50 Uhr
SW
Level 4 = Community-Meister
****

QUOTE (Dragon45 @ 14.02.2013, 20:25 Uhr) *
Heute gleiches Bild wieder: Zapfen gefräst t=40mm mit einem 12Schaftfräser welcher 32mm frei geschliffen war die Restlichen 8mm waren noch vom 12er Ausgangsmaterial. Und wieder, die 8mm bei den letzten Schnitten die die Wandung berüht, zeichnet sich nur in X+ Deutlich und in Y+ minimal ab in entgegen gesetzter Richtung garnicht. Der Fräser war Praktischerweise genau 6,000mm im Radius geschliffen und so tuen sich jeden Tag auf neue die Zweifel auf ob das alles mit rechten Dingen zugeht. (Alles 3Achsig)

Grüße


Na dann soll doch einfach mal der Techniker vom Hersteller vorkommen und dann zeigst du ihm das mit dem Zapfen. Mal schaun was er dann sagt.
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Beitrag 15.02.2013, 20:43 Uhr
tool1
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo Dragon45 !

Leider kenn ich die Steuerung (Andronic3060) nicht. Bin eher der Heidenhain Mensch smile.gif
Irgendwie hört sich das für mich so an, als ob die X.Achse Kompensiert wurde, und durch das einrichten der Z-Achse jetzt nicht mehr zusammenpasst.
Ein guter Tipp vom StefanW . Da wirst du fast nicht herumkommen, einen Techniker vom Hersteller zu kontacktieren.
Ich würde denen mal das Problem telefonisch schildern, villeicht giebts da ja schon hilfe. Sonst mußt du eben mal reinbeissen und sie anfordern.

mfg. david
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Beitrag 07.10.2013, 16:25 Uhr
Cavalli
Level 4 = Community-Meister
****

Wie wäre es denn mit folgenden Versuch:

Mit einer Fühlhebelmessuhr den Tisch in X abfahren um zu sehen ob der Tisch parallel zur X-Achse steht. Wenn dies der Fall ist Spindelaufnahme gründlich sauber machen und einen Ausrichtdorn einspannen. Die Fühlhebelmessuhr auf den Tisch stellen und damit den Dorn in Z abfahren. So müsste man dann doch theoretisch sehen ob die Z-Achse senkrecht zur X-Achse steht oder nicht??


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Beitrag 07.10.2013, 17:09 Uhr
CNC-Holzer
Level 3 = Community-Techniker
***

Servus,

mit welchen Zyklus wurde der Taster kalibriert ?
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Beitrag 07.10.2013, 21:07 Uhr
V4Aman
Level 7 = Community-Professor
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QUOTE (Cavalli @ 07.10.2013, 17:25 Uhr) *
Wie wäre es denn mit folgenden Versuch:

Mit einer Fühlhebelmessuhr den Tisch in X abfahren um zu sehen ob der Tisch parallel zur X-Achse steht. Wenn dies der Fall ist Spindelaufnahme gründlich sauber machen und einen Ausrichtdorn einspannen. Die Fühlhebelmessuhr auf den Tisch stellen und damit den Dorn in Z abfahren. So müsste man dann doch theoretisch sehen ob die Z-Achse senkrecht zur X-Achse steht oder nicht??


Ganz genau.
spitze.gif
Wenn das nicht paßt, paßt nix.


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Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 07.10.2013, 21:54 Uhr
cgTNC
Level 7 = Community-Professor
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Wenn's ganz genau sein soll, dann auf Messfehler achten:

Ein Fühlhebelmeßgerät zeigt je nach Winkel des Fühlhebels nicht das tatsächliche Maß an.
Am besten die Maschine verfahren bis das Fühlhebelmeßgert wieder auf Null steht und Wert an der Steuerung ablesen.

Um Spannfehler des Prüfdornes etc. auszuschließen: Den Dorn langsam drehen.
Die Messuhr so einstellen das der Ausschlag am ersten Meßpunkt nach beiden Seiten um Null genau gleich ist.
Dann die Spindel zum zweiten Meßpunkt verahren, hier muß die Meßuhr wieder nach beiden Seiten gleich weit ausschlagen.
Die einzige Anforderung an den Meßdorn ist hierbei, dass er absolut rund ist.

Nach Deiner Schilderung mit dem Zapfenfräsen kann eigentlich nur die Spindel schief stehen.
Vorausgesetzt es ist alles festgespannt und festgeschraubt (am Werkstück und an der Maschine).

Gruß
cgTNC

Der Beitrag wurde von cgTNC bearbeitet: 07.10.2013, 21:59 Uhr
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Beitrag 07.10.2013, 23:21 Uhr
V4Aman
Level 7 = Community-Professor
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Wie Cavalli schon geschrieben hat läßt sich die Lage der Spindel schnell rausfinden indem man einen Prüfdorn ca. 300 lang einspannt,
den zunächst auf Lauf überprüft, und letztlich den Dorn in der Z-Achse abfährt, das selbe 90° versetzt, dann weiß man wie die Spindel steht.
Am besten mit 1/1000 Uhr.
Ist der Konus schon recht ausgelutscht, variiert der Spindellauf evtl. auch schon.

Der Beitrag wurde von V4Aman bearbeitet: 07.10.2013, 23:28 Uhr


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Gruß V4Aman


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Alle sagten: "Das geht nicht." Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat's einfach gemacht.
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Beitrag 08.10.2013, 00:20 Uhr
macmaddog
Level 7 = Community-Professor
*******

Hallo Dragon45,
Habe mir mal bilder deiner Maschine angeschaut.
Sieht von der Kinematk her aus wie ne Hemle, sprich Brücke A Achse mit Drehachse C.

Zuerst Uhr an Zachse Spindelnase drehen und Tisch in x und y abtasten .(Ebenheit) Erste Prüfung der Z Achse zum Tisch
Dann Steinwinkel auf Tisch stellen zu x ausgerichtet und in Z am Winkel abfahren. Muss null sein, ansonsten ausrichten.durch verrücken der Führungsschuhe
Nun Steinwinkel auf Tisch stellen zu y ausgerichtet und in Z am Winkel abfahren. Muss null sein, ansonsten ausrichten duch Ausgleichsplatten unter den Führungsschuhen.
Danach sollte die Z Achse zum Tisch in x/Z und Y/Z passen.
Dann geht es mit den Nuten Weiter
Also Alle Achsen auf Null und Tischnut mit Taster in X abfahren. Muss null sein. Wenn nicht x Achse Ausrichten durch rücken der y Schuhe.
Dann Steinwinkel in X Ausrichten und Y am Winkel Abfahren, Muss null sein , ansonsten y Ausrichten.

Danach den Schwenkwinkelversatz/mittenversatz ermitteln durch A+ 90 / A- 90 Grad und in Kinematiktabelle eintragen.
Nun noch die C Achse Prüfen durch Rundlauf.
So in etwa wird es bei ner Hermle gemacht.
Hoffe du kannst das auf deine Maschine umsetzten und es hilft dir weiter.

mfG macmaddog.


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"Bei weiteren Fragen einfach im Chat melden. mfG macmaddog. "
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