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Aluminium als Fräsmaterial

Beitrag 15.09.2004, 17:30 Uhr
nyos
nyos
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Hallo,
ich habe mir vor kurzem eine CNC-Fräse zugelegt und bisher nur Holz bearbeitet. Nun möchte ich aber auch Nichteisenmetalle wie Aluminium bearbeiten. Leider kann man geeignetes Fräsmaterial nicht überall bekommen. Hat jemand von Euch Erfahrung bezüglich geeigneter Al-Legierungen. Wo kann ich entsprechendes Material beziehen???

MfG,

Sebastian
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Beitrag 15.09.2004, 18:13 Uhr
MiK
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Hallo Sebastian,

zunächst wäre es Interessant in welche Richtung Deine Fräsarbeiten gehen sollen. Es gibt wirklich viele verschiedenste Alusorten. Von Weich bis Hart ist da alles drin. Evtl. kann Dir diese Seite weiterhelfen.
Als Bezugsquelle kann ich Dir die Firma Cochius (Spezialisiert auf NE-Metalle) Empfehlen. Auf dieser Seite findest Du unter Produkte/Aluminium einige Beispiele zu den verschiedensten Alu-Halbzeugen. Auch unter Service findest Du diverse Infos über Einsatzgebiete usw.
Als weiteren Lieferanten kenne ich noch Aalco (Corus-Sidal) Dort gibt es jedoch nicht solch Ausgeprägte Infos.

Gruß Michael
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Beitrag 15.09.2004, 18:24 Uhr
nyos
nyos
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Beiträge: 2

Danke für die schnelle Antwort!!! Ich werd mich mal auf den Seiten, die Du mir empfohlen hast, umsehen. Vielleicht findet sich ja etwa...

MfG,

Sebastian
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Beitrag 15.09.2004, 21:15 Uhr
TBL
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Bei Holz fährt man im Normalfall trocken, bei Alu sollte man mit Kühlschmierstoff arbeiten, sonst schmieren einige Sorten binnen sehr kurzer Zeit den Fräser gnadenlos zu.

Am besten geeignet ist AlCuMgPb, auch F38 genannt, hier hat man auch trocken noch gute Chancen, gibt gute Oberflächen, noch relativ gutmütig im Verzugsverhalten. Nur beim Eloxal, vor allem schwarz, gibt es manchmal recht unschöne weisse Punkte. Sie sollten dem Eloxierer also sagen, mit was für einem Alu Sie ankommen.

Ein richtiges Schmieralu, aber dafür super eloxierbar und auch in der chemischen Beständigkeit eine gute Wahl ist AlMg3, aber ohne KSM werden Sie nicht weit kommen.

Etwa dazwischen AlMgSi 0.5, aber auch hier nur mit KSM.

Dann brauchen Sie richtig Drehzahl, 6000 U/min aufwärts, hier sollte es vom Holz her keinen Ärger geben, aber für gute Oberflächen braucht es auch eine gute Spindellagerung und gute Führungen, die müssen auch abgedeckt sein.

Als Werkzeug sollten Sie HM nehmen, Feinstkornsorten und unbedingt scharf geschliffen.

Beim Gewindeschneiden ist AlCuMgPb problemlos, bei den Schmieralus sollten Sie nicht ohne Kühlmittel reingehen, ich bin selbst dann schon ein paarmal rein, aber nicht mehr rausgekommen.
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Beitrag 15.09.2004, 22:25 Uhr
uli12us
uli12us
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Das mit den weissen Punkten hat aber nix mit der Alusorte zu tun. So habens mir zumindest meine Eloxierer erzählt. Das sind ganz feine Verschmutzungen z.B. Staubkörnchen die sich irgendwo abgelagert haben.
Oder Spanreste die noch an der Oberfläche haften. Am besten wärs wenn ein fertiges Teil erst mal sauber abgespült wird und dann natürlich auch wieder getrocknet weil eventuelle Kalkreste wiederum zu Farbveränderungen führen.

Gruss Uli
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Beitrag 15.09.2004, 22:55 Uhr
TBL
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Echt gut! Mir hat's mein Eloxierer mit dem Kupferanteil begründet.

Im Grunde wäre mir das auch egal gewesen, wenn das nicht eine ganz empfindliche Stelle im Betrieb erfahren hätte - und das Automatenalu der Vergangenheit angehört hat und seitdem nur noch Schmieralu verwendet werden darf.

Sowohl "Badeloxierer" als auch automatische Straßen hab ich mir daher auch mal näher angeschaut, die ätzen vorher mit Schwefelsäure und ähnlichen Mitteln, ziemlich aggressiv das Ganze, das sollte die Staubpartikel eigentlich runterholen.

Ganz wichtig - und da haben Sie vollkommen recht - ist das Spülen, sonst sieht es hinterher echt grässlich aus.

Wir hatten dann noch einen recht interessanten Fall, schwarz ist nicht schwarz, die Teile nebeneinander gelegt sahen unterschiedlich aus. Zu allem Überfluß waren dann einige "Schwarzsorten" auch nicht UV-beständig.
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Beitrag 15.09.2004, 23:29 Uhr
uli12us
uli12us
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Da ist vor allem das Kupfer recht übel, das färbt das teil rot obwohls schwarz sein soll. Ich hatte mal Teile aus eben dem Automatenalu in der Hand die waren wirklich mehr rot als schwarz.
Und geätzt wird mit einer Mischung aus Ätznatron und Ätzkali, die Schwefelsäure braucht man fürs Eloxalbad.
Selbst bei einer einzigen Platte gibts beim Schwarzeloxieren schon Farbunterschiede, wenn dann noch unterschiedliche Chargen oder gar Hersteller verwendet werden ist teilweise wirklich so schlimm dass man sich die Teile anschauen, und die Schlechten nochmal zum Eloxieren geben muss. Das geht aber leider nur bei von der Passung her recht unkritischen Teilen. Oder man sagt dem Eloxierer er soll drauf achten dass die Farbe immer gleichmässig ist. In Grenzen kann der das beeinflussen indem er die Teile länger im Färbebad lässt. Übrigens probiert doch mal AlMg4,5Mn. Das lässt sich recht gut eloxieren und pappt lange nicht so wie dieses Si0,5 oder1.

Gruss Uli
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