Nun, "Knöpfchendrücken" ist leider wirklich blöd, aber hat nichts mit dem Beruf Zerspanungsmechaniker an sich zu tun. Das Problem sind leider die Firmen, die Zerspaner für solche einfachen und eintönigen Arbeiten einsetzen. Normalerweise sollte es so sein, das ein Zerspaner selbstständig Programme schreiben kann, die Maschine selbstständig komplett einrichtet und einfährt und den Fertigungsprozess kontrolliert; das MUSS ein Zerspaner können. Leider ist es sehr oft nicht so und sie werden als Knöpfchendrücker verheizt.
Mit der Berufsschule hast du Recht, es ist wirklich einfach, vllt zu einfach. Aber auch dieses "einfach" hat nichts mit dem Beruf Zerspanungsmechaniker zu tun. Wer erzählt das Industrie - und Werkzeugmechaniker heavy ist, hat vllt auch einfach nur kein technisches Verständnis. Wir hatten damals Prüfungsvorbereitung zusammen mit Industrie - und Werkzeugmechanikern und wurden sogar vom Lehrgangsleiter in den Dreck gezogen. Zerspaner mit der Lulli-Prüfung die ja jeder mit 100% abschließt, gefolgt vom Werkzeugmechaniker mit den sau schweren Auflagerkräfte-Aufgaben und der Industriemechaniker mit ähnlichen Aufgaben.
Naja, ich hatte in der Schule auch immer nur 1en, wurde auch von der Prüfung befreit, und kann sagen das auch Zerspaner solche Aufgaben lösen können, weil sie nicht schwer sind. Auflagerkräfte und Drehmomente usw hatten wir sowohl im 1. als auch im 2. Lehrjahr.
Wurde auch in meiner ehemaligen Firma immer etwas als "dumm" hingestellt. "Schreibst nur 1en und lernst Zerspaner, was jeder Hauptschüler lernt. Warum hast du denn nicht Industriemechaniker gelernt?". Ohne Mist, ich wurde das in etwa diesem Wortlaut gefragt.
Hatte auch neulich ein Gespräch mit einem Ausbilder, der Werkzeugmechaniker ausbildet. Schön arrogant, so auf die Art "Na erzähl mal, was kannst du schon?". Kann man nur drüber lachen
Nun ja, ich glaub ich rede mich hier gerade um Kopf und Kragen und will auch keinen Beruf schlecht machen, aber ich könnte mich lange und umfassend zu diesem Thema auslassen.
Wie bereits gesagt: Es liegt jedem selbst in der Hand, was er aus seinem Beruf macht.