Zusammengefasst. Fachabi ist ein Papier, als KFZ-Mechaniker zwar die Lehre, aber danach keine Praxis, im aktuellen Job zwar Praxis (was eigentlich), aber keine Ausbildung.
Ich selbst hab das Studium bis zum Ende durchgezogen, auch mit recht passablem Examen, aber schon damals vom Kernntnisgewinn ziemlich mau und für den Job erst recht nutzlos. Notbremse zu Anfang ist also auch voll ok.
Aber Sie wollen später nochmal vorwärts kommen können, im aktuellen Betrieb geht es evlt. mit Vitamin B, was aber, wenn der Großonkel aus welchen Gründen auch immer ausfällt? Wenn der Betrieb pleite geht, wollen's nicht hoffen aber wenn doch? Dann haben können Sie Ihre Kenntnisse nicht nachweisen und kommen an vielen Personalsachbearbeitern nicht mehr vorbei.
Auch für spätere Beförderungen sollten Sie Papiere haben, damit Ihr Vorgesetzter notfalls auch eine Legitimation hat, nicht in Erklärungsprobleme kommt, wenn er Sie in die engere Wahl gezogen hat.
Geht's auch anders? Ja es geht, ist aber ein irres Risiko. Hab ich gemacht. 1990 bin ich bei
Siemens ausgestiegen, ich war eben nicht der Typ dafür, wir waren eine kleine Gruppe von ein paar Leuten, jeder hatte das Wissen und die Erfahrung auf seinem Gebiet. Lange Zeit spielte sich alles in Kellern ab, wir waren chronisch ...., bis uns endlich der Durchbruch auf dem Weltmarkt gelang. Aber ist man vorn, ist es sehr schwer, dort zu bleiben, vergleichbar einer Autobahn im Nebel, solange einer vor einem fährt....
In Flautezeiten bin ich dann immer wieder mal "ausgestriegen", hab freiberuflich weitergemacht, mir Fördergelder "organisiert", da gab's Zeiten, wo man um Banken schon einen großen Bogen machte. Ich hab dabei auch einige Unternehmen kennengelernt, mir diese genauer angeschaut, wie strukturiet, wo Schwachstellen usw. und Wissen mitgenommen, was nur ging, aber keine Papiere dazu, z. T. sehr gehässige Zeugnisse (fehlende "s" wie "stets", "vollsten").
Würde mal sagen, die letzten 12 Jahre hab ich keinen einzigen Job mehr gehabt, wo auch nur einer nach Zeugnissen gefragt hätte. Nur selten will die wer sehen, die Jobs kamen aus der Mundpropaganda und meist Gegenden, wo man sich eben schwer tut, CAMler zu kriegen. Mein jetziger Chef weiß letztlich auch nur, daß ich nen Ing hab, ihn interessiert aber auch nicht, ob ich ne Differentialgleichung lösen kann oder nicht, ihn interessiert, ob ich seine Anforderungen erfülle oder nicht.
Und wenn dieser Job zuende ist? Soll ich meinem künftigen Chef dann sagen, daß ich als Ing die letzten Jahre an der Maschine verbracht hab, auch wenn das irre Spaß machte?
Also, wenn möglich, ganz klar: Scheine organisieren, erst die Ausbildung, in 2-3 Jahren zu machen, danach wenn irgendmöglich ein paar Facharbeiterjahre und was sich dann ergibt, wird sich zeigen. Deadline dafür ist 35.
Noch ein kleiner Tip: Enlisch lernen! Es könnte sich lohnen. Ich glaub nicht an den Aufschwung.