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Ausbildung:Zerspanungsmechaniker(CNC-Dreher)

Beitrag 08.05.2006, 19:26 Uhr
Rubi
Level 1 = Community-Lehrling
*

Moin erstmal,

also mein Problem ist folgendes:
Ich arbeite seit über 1 Jahr als Zerspanungsmechaniker in einem wirtschaftlich sehr gesunde Betrieb.Bin jetzt 25 und habe ursprünglich Kfz-Mechaniker gelernt,danach mein Fachabi gemacht und 1 Semester Maschinenbau studiert.Leider musste ich festellen,dass dies nichts für mich ist und bin dann über meinem Grossonkel an diesem Job herangekommen.Zurzeit habe ich einen Jahresvertrag,der vor kurzem ein letztes Mal verlängert worden ist und ich wohl danach fest eingestellt werde.
Aber mir kommen so langsam die Gedanken,ob es nicht besser wäre eine Ausbildung hier im Betrieb zu machen,da ein Facharbeiterbrief doch besser wäre.
Was würdet Ihr mir empfehlen: Ausbildung oder einfach weiterhin als ungelernte Kraft weiterarbeiten und sich selbst dort hineinfuchsen??
Komme einfach nicht weiter!Zum einen stimmt die Kohle,aber was wäre,wenn aufgrund der Arbeitslage ich gehen müsste.Dann ständen meine Chancen im Zerspanungsbereich wohl nicht so gut ne Stelle zu bekommen.
Bitte teilt mir eure Meinungen usw... mit.
Vielen Dank schonmal im vorraus.

Rubi
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Beitrag 08.05.2006, 20:34 Uhr
manni_mammfred
Level 6 = Community-Doktor
******

Hallo,

ich denke schon, das wenn Dir der Beruf gefällt und Spaß macht, dass es besser wäre eine Ausbildung dafür zu machen.

Jedoch frage ich mich, wenn Du jetzt in diesem Betrieb schon Hilfsarbeitertätigkeiten, angelernte Tätigkeiten machst, oder halt direkt selber komplett eine Maschine bedienst ? wie ist das dann wenn Du auf einmal in der Position als Azubi bist? Das ist ja, sag ich mal, von der "Rangordnung" her erst einmal wieder zurückgestuft ... meinst Du nicht das dies Deine Ausbildung behindern könnte ... das Du quasi als Azubi dann die gleiche Arbeit machst wie bisher ? und Deiner Ausbildung nicht so folgen kannst wie es eigentlich für eine Ausbildung gedacht ist?


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MfG Manni


Nicht jeder weiß alles und nicht jeder kann alles wissen - doch sollte man immer offen für Neues sein!
TOP    
Beitrag 08.05.2006, 20:37 Uhr
CNC-Fuchs
Level 7 = Community-Professor
*******

Hallo Rubi,

Weiterbildung ist nie verkehrt. Also, wenn Du die Möglichkeit hast, die Ausbildung zu machen und Du evtl. weiterhin gleiches Geld erhälst, dann nimm an. Wäre ja dann so gesehen Deine zweite Ausbildung, also optimaler gehts nicht. Dann noch Fachabi und etwas Studium, hut ab. Könntest ja dann die Lehre auf jeden Fall verkürzen, weil auf jeden Fall das erste Jahr fast überflüssig wäre. Ich schreibe "fast", denn nichts ist wichtiger als die Basis, worauf alles aufbaut...


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Gruß,

CNC-Fuchs
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Beitrag 08.05.2006, 21:45 Uhr
Retep2004
Award-Winner 2006
**

Hallo Rubi,

es besteht fast immer die Möglichkeit auf dem sogenannten zweiten Bildungsweg eine Weiterbildung oder Umschulung zu machen.

Bei vielen Ausbildungsberufen ist es aber auch möglich eine Gesellen- bzw Facharbeiterprüfung zu absolvieren, wenn man einen artverwandten Beruf erlernt, oder eine vorgeschriebene Zeit im Beruf gearbeitet hat. Hierfür ist ein Nachweis erforderlich. Es gibt entsprechende Vorbereitungslehrgänge die es ermöglichen die theoretische und praktische Prüfung erfolgreich zu bestehen.

Informiere Dich bei Deiner zuständigen Handwerks- oder Industrie und Handelskammer über entsprechende Möglichkeiten zur Aus- bzw. Weiterbildung.

Ein weiterer Hinweis:
Die Bundesagentur für Arbeit zeigt auf ihren Internetseiten eine Vielzahl von Möglichkleiten, einen anerkannten Abschluss in einem Beruf zu erlangen, auf.

Gruß
Peter
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Beitrag 09.05.2006, 01:55 Uhr
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Zusammengefasst. Fachabi ist ein Papier, als KFZ-Mechaniker zwar die Lehre, aber danach keine Praxis, im aktuellen Job zwar Praxis (was eigentlich), aber keine Ausbildung.

Ich selbst hab das Studium bis zum Ende durchgezogen, auch mit recht passablem Examen, aber schon damals vom Kernntnisgewinn ziemlich mau und für den Job erst recht nutzlos. Notbremse zu Anfang ist also auch voll ok.

Aber Sie wollen später nochmal vorwärts kommen können, im aktuellen Betrieb geht es evlt. mit Vitamin B, was aber, wenn der Großonkel aus welchen Gründen auch immer ausfällt? Wenn der Betrieb pleite geht, wollen's nicht hoffen aber wenn doch? Dann haben können Sie Ihre Kenntnisse nicht nachweisen und kommen an vielen Personalsachbearbeitern nicht mehr vorbei.

Auch für spätere Beförderungen sollten Sie Papiere haben, damit Ihr Vorgesetzter notfalls auch eine Legitimation hat, nicht in Erklärungsprobleme kommt, wenn er Sie in die engere Wahl gezogen hat.


Geht's auch anders? Ja es geht, ist aber ein irres Risiko. Hab ich gemacht. 1990 bin ich bei Siemens ausgestiegen, ich war eben nicht der Typ dafür, wir waren eine kleine Gruppe von ein paar Leuten, jeder hatte das Wissen und die Erfahrung auf seinem Gebiet. Lange Zeit spielte sich alles in Kellern ab, wir waren chronisch ...., bis uns endlich der Durchbruch auf dem Weltmarkt gelang. Aber ist man vorn, ist es sehr schwer, dort zu bleiben, vergleichbar einer Autobahn im Nebel, solange einer vor einem fährt....

In Flautezeiten bin ich dann immer wieder mal "ausgestriegen", hab freiberuflich weitergemacht, mir Fördergelder "organisiert", da gab's Zeiten, wo man um Banken schon einen großen Bogen machte. Ich hab dabei auch einige Unternehmen kennengelernt, mir diese genauer angeschaut, wie strukturiet, wo Schwachstellen usw. und Wissen mitgenommen, was nur ging, aber keine Papiere dazu, z. T. sehr gehässige Zeugnisse (fehlende "s" wie "stets", "vollsten").

Würde mal sagen, die letzten 12 Jahre hab ich keinen einzigen Job mehr gehabt, wo auch nur einer nach Zeugnissen gefragt hätte. Nur selten will die wer sehen, die Jobs kamen aus der Mundpropaganda und meist Gegenden, wo man sich eben schwer tut, CAMler zu kriegen. Mein jetziger Chef weiß letztlich auch nur, daß ich nen Ing hab, ihn interessiert aber auch nicht, ob ich ne Differentialgleichung lösen kann oder nicht, ihn interessiert, ob ich seine Anforderungen erfülle oder nicht.

Und wenn dieser Job zuende ist? Soll ich meinem künftigen Chef dann sagen, daß ich als Ing die letzten Jahre an der Maschine verbracht hab, auch wenn das irre Spaß machte?

Also, wenn möglich, ganz klar: Scheine organisieren, erst die Ausbildung, in 2-3 Jahren zu machen, danach wenn irgendmöglich ein paar Facharbeiterjahre und was sich dann ergibt, wird sich zeigen. Deadline dafür ist 35.

Noch ein kleiner Tip: Enlisch lernen! Es könnte sich lohnen. Ich glaub nicht an den Aufschwung.
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Beitrag 09.05.2006, 09:05 Uhr
Ecki71
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Wenn sich bei uns einer bewirbt schaue ich zwar mal über die Arbeitszeungisse, aber aussagefähig sind die doch schon lange nicht mehr - Geheimcode hin oder her, wer den Code entschlüsseln kann und ihm gefällt sein Zeugniss nicht klagt sich vorm Arbeitsgericht die Formulierung hin die er haben will.

Als für was mit den Arbeitszeugnissen viel Zeit vergeuden?
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Beitrag 09.05.2006, 09:24 Uhr
Holger45
Level 7 = Community-Professor
*******

Ich weiß zwar nicht wieso du darauf kommst das Arbeitszeugnisse nicht aussagekräftig sind denn darin steht doch auch unter anderem welche Tätigkeiten ausgeübt worden sind.
Und so was ist doch wohl in erster Linie ausschlaggebend.
Was willst du mit jemandem der dir zwar Sympathisch ist er aber überhaupt keine Ahnung hat von dem job.
Oder bekommen die Leute in deinem Betrieb ? Nasengeld??

Ich würde auch , so wie Retep2004 beschrieben hat, versuchen das über die schiene zu machen.
Macht in meinen Augen am meisten sinn.

Grüße aus Gütersloh
Holger


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Wenn du heute nur das tust - was du gestern schon getan hast - dann bleibst du auch morgen nur da - wo du heute schon bist

Woran erkennen wir etwas, das noch Technik ist?
Ein guter Fingerzeig: Wenn ein Handbuch dabei ist.


(Douglas Adams 1952-2001)
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Beitrag 09.05.2006, 09:35 Uhr
bavella
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Meine Strategie wäre folgende:

- in der jetztigen Firma weiter arbeiten, solange die Aufgaben anspruchsvoll sind, die Entlohnung stimmt und ggf. auch noch externe Weiterbildung möglich gemacht wird,
- selber eine längerfristige nicht betriebsgekoppelte (s.o) externe Weiterbildung absolvieren - z.B. Meister oder Technikerschule auf Abendschulbasis. - Alle Kammern werden vermutlich mit sich reden lassen, dass dies in die Richtung Zerspanung gehen darf, obwohl "nur" ein recht "fremder" Metallberuf (Kfz) zugrunde liegt.
- Solltest Du den jetztigen Job (anspruchsvolle Tätigkeiten vorausgesetz) einige Jahre ausgeübt haben, wirst Du keine großen Probleme haben, in anderen Firmen entsprechende Tätigkeiten aufnehmen zu können - Persilscheine interessieren meistens nur in den ersten 2...5 Jahren, danach zählt, was Du auf der Pfanne hast.
- Sollte der Job einmal wackeln und es ergibt sich nichts anderes, könnte man, entsprechende Beschäftigungsdauer im CNC-Beruf vorausgesetzt, sicher das Arbeitsamt mit einbinden, Weiterbildung auf dem CAD/CAM/CIM-Bereich zu spendieren.

Ein guter Freund von mir hat nach einer Lehre als Landmaschinenmechaniker einen CNC-Lehrgang mitgemacht. Danach hat er einige Jahre als CNC-Dreher und -Fräser in verschiedenen Firmen gearbeitet und parallel seinen Handwerksmeister gemacht. Dann ist er ohne große Schwierigkeiten in der Arbeitsvorbereitung einer der größten Zerspaner unserer Gegend angefangen.

Also verschwende Deine Zeit lieber nicht mit der (verkürzten) Ausbildung. Wie auch schon jemand weiter oben geschrieben hat, kann man auch immer noch eine Facharbeiterprüfung ablegen, wenn man nachweißlich Berufserfahrung (ich glaube 7 Jahre?) im entsprechenden Job gesammelt hat.

Alles was ich geschrieben habe setzt aber zwingend voraus, dass Du in der momentanen Firma wirklich anspruchsvolle Tätigkeiten auf Facharbeiterniveau ausüben kannst!!!


Viel Erfolg und viele Grüße,
bavella
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Beitrag 09.05.2006, 11:17 Uhr
uli12us
Level 8 = Community-Ehrenmitglied
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Da kann ich mich nur anschliessen, mach eine Meisterprüfung wenn du die nötigen praxisjahre beieinanderhast. Es könnte höchstens das Problem geben dass die Lehre als KFZfuzzi nicht mitgerechnet wird. Wenn du die entsprechenden Praxiskenntnisse hast schaffst du die praktische Prüfung auch. Und den ganzen Theoriekram den kriegst du während der Schulzeit schon vermittelt. Dass du beim Handwerksmeister diesen Buchführungskurs machen musst und das ganze nachdem du die Prüfung abgegeben hast am besten gleich wieder vergisst ist halt leider nicht zu ändern.
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