Hallo
Einfache Elektroden mit senkrechten Wänden (zylindrische Elektroden) lenken wir je nach Anforderungen entweder Kreisfö
rmig oder z.B. als Vierkant (Sternförmig in die Ecken oder Umlaufend) aus. Hierbei ist es dann auch relativ egal, ob die Elektrode auch ein frontales Untermass hat oder nicht. Denn hierbei wirkt sich meinem Wissen nach ein frontales Untermass nicht direkt aus.
Bei komplexen Elektroden mit Koniken an den Außenseiten und Radien nicht nur in der Draufsicht lenken wir zu über 90% Kugelförmig aus. Hierbei werden die Elektroden mit einem äquidistanten Untermass gefertigt. Dadurch gibt es auch keine Verzerrungen beim Auslenken. Dies ist bei unseren Elektroden auch zu über 90% der Fall. Und der Punkt mit den Verzehrungen betrifft nicht nur das Tuschieren, sondern auch die Konturtreue der Teile selbst.
Im Zweifelsfall muss man eine Elektrode auch Mal in mehrere zerlegen und die einzelnen Elektroden mit den dafür passenden Parametern erzeugen (
fräsen des Untermaßes) und
erodieren (Art des Auslenkens). Denn man kann nicht immer alle Anforderungen der herzustellenden Kontur mit einer Elektrode erfüllen.
Das Untermass legen wir je nach Anforderung aus. Von 0.04mm bis hin zu 2mm ist alles drin. Meistens liegen wir aber bei 0.4mm und 0.2mm Untermass, abhängig auch von der zu fertigenden Kontur.
@ LarsN
QUOTE
Was passiert jetzt wenn ich im Orb Modus auslenke? Mache ich mir nicht die geraden Stellen am Teil "Rund" ?
Oder muss das bei der Elektrodenkonstruktion berücksichtigt werden ?
Wenn Du z.B. eine Vierkantelektrode mit einer Seitenlänge von 9.5mm hast und deine Senkung 10mm werden soll (0.5mm Gesamtuntermaß), wirst Du beim kreisförmigen Auslenken Eckenradien von 0.25mm haben (halbes Gesamtuntermaß). Die Seitenwände selbst werden gerade sein. Dies trifft auf alle an der Elektrode vorhandenen Außenecken zu. Wenn Du an einer Elektrode z.B. Innenradien hast, werden diese um des halbe Gesamtuntermaß kleiner. Bei 0.5mm Gesamtuntermaß und einem gefrästen Innenradius von 3mm an der Elektrode (Fräser-D:6mm) wirst Du im Werkstück einen Radius von 2.75mm erzeugen.
Beim kreisförmigen Auslenken kann man sagen:
Die Außenradien der Elektrode werden im Werkstück (Innenradius) größer und die Innenradien der Elektrode werden im Werkstück (Außenradius) kleiner abgebildet (erodiert). Die Außenecken der Elektroden bekommen im Werkstück einen Radius, evtl. scharfe Innenecken der Elektroden bleiben im Werkzeug scharf.
Die Differenz, um welche die jeweiligen Radien kleiner oder größer werden bzw. die Größe des Eckenradius ist immer der Aufweitradius bzw. das halbe Gesamtuntermaß der Elektrode.
Bin mir nicht sicher, ob ich folgendes hier im Forum gefunden hab oder woanders im Internet. Aber es ist eine schnelle und einfache Erklärung, wann man in der Regel wie auslenken sollte, wobei Ausnahmen immer vorkommen können:
Flache Elektrode ohne Radien -> Rechteckig auslenken
Flache El. mit Radien -> Kreisförmig auslenken
3D-Elektrode -> Kugelförmig auslenkenGruß Gerd
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire