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Auslenken bei komplizierter Form

Beitrag 20.03.2009, 12:07 Uhr
LarsN
LarsN
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 09.03.2009
Beiträge: 4

Hallo zusammen !

Ich habe eine Frage zum auslenken beim Senkerodieren. Wir haben eine Roboform 35 von Charmilles und ich arbeite noch nicht so lang an der Maschine.
Bis jetzt haben wir immer relativ einfache Formen gesenkt, doch jetzt habe ich eine kompliziertere Elektrode und Frage mich was beim Auslenken passiert.

Jetzt habe ich eine Elektrode mit 0,3mm pro Seite Aufmaß an der Radien und Durchmesser vorhanden sind, aber auch gerade Stellen.
Ich habe erstmal Testweise nur den Down Modus gefahren, dabei ist ja klar, dass die Elektrode die Seiten nur sekundär bearbeitet.

Was passiert jetzt wenn ich im Orb Modus auslenke? Mache ich mir nicht die geraden Stellen am Teil "Rund" ?
Oder muss das bei der Elektrodenkonstruktion berücksichtigt werden ?

-Welchen Áuslenkmodus benutzt ihr bei solchen Elektroden?
-Hat jemand Erfahrung mit Elektroden herstellungs Programmen ?

Lieben Gruß Lars
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Beitrag 20.03.2009, 13:10 Uhr
Higg
Higg
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 12.01.2009
Beiträge: 55

Hallo,
Ich habe an einer Form20 erodiert, und auch sehr koplexe Formen erodiert. Inzwischen bin ich aufs Elektrodenfräsen umgestiegen.
In erster Linie kommt es darauf an, ob deine Elektrode nur in X und Y ein Untermaß hat oder auch noch in Z.
Da musst du dich mal mit deinem Elektrodenfräser deines Vertrauens auseinandersetzen.

Ich Programmiere die Elektroden mit VISI und setze beim Fräsen das Untermaß nur seitlich (Radiuskorrektur Fräser).
Auf ebenen Bereichen setzte ich kein Untermaß. Mit "ORB" lenkst du ja nur in X-Y-Achse Kreisförmig aus, von daher gebe ich nur in X-Y-Achse Untermaß.

Bei Freiformen oder Konturen wo es nicht so drauf ankommt, kommt man mit 0,3 Untermaß also 0,15 Fukenspalt schon recht gut hin.
Kleinere Sachen mache ich auch mit 0,2.
Bei Tuschierflächen gebe ich nur 0,1 Untermaß weil man durch das Auslenken eine Verzerrung im Winkel bekommt.

Gruss HIGG
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Beitrag 21.03.2009, 00:19 Uhr
gekufi
gekufi
Level 7 = Community-Professor
*******
Gruppe: Banned
Mitglied seit: 25.09.2003
Beiträge: 2.393

Hallo

Einfache Elektroden mit senkrechten Wänden (zylindrische Elektroden) lenken wir je nach Anforderungen entweder Kreisförmig oder z.B. als Vierkant (Sternförmig in die Ecken oder Umlaufend) aus. Hierbei ist es dann auch relativ egal, ob die Elektrode auch ein frontales Untermass hat oder nicht. Denn hierbei wirkt sich meinem Wissen nach ein frontales Untermass nicht direkt aus.

Bei komplexen Elektroden mit Koniken an den Außenseiten und Radien nicht nur in der Draufsicht lenken wir zu über 90% Kugelförmig aus. Hierbei werden die Elektroden mit einem äquidistanten Untermass gefertigt. Dadurch gibt es auch keine Verzerrungen beim Auslenken. Dies ist bei unseren Elektroden auch zu über 90% der Fall. Und der Punkt mit den Verzehrungen betrifft nicht nur das Tuschieren, sondern auch die Konturtreue der Teile selbst.

Im Zweifelsfall muss man eine Elektrode auch Mal in mehrere zerlegen und die einzelnen Elektroden mit den dafür passenden Parametern erzeugen (fräsen des Untermaßes) und erodieren (Art des Auslenkens). Denn man kann nicht immer alle Anforderungen der herzustellenden Kontur mit einer Elektrode erfüllen.

Das Untermass legen wir je nach Anforderung aus. Von 0.04mm bis hin zu 2mm ist alles drin. Meistens liegen wir aber bei 0.4mm und 0.2mm Untermass, abhängig auch von der zu fertigenden Kontur.

@ LarsN
QUOTE
Was passiert jetzt wenn ich im Orb Modus auslenke? Mache ich mir nicht die geraden Stellen am Teil "Rund" ?
Oder muss das bei der Elektrodenkonstruktion berücksichtigt werden ?

Wenn Du z.B. eine Vierkantelektrode mit einer Seitenlänge von 9.5mm hast und deine Senkung 10mm werden soll (0.5mm Gesamtuntermaß), wirst Du beim kreisförmigen Auslenken Eckenradien von 0.25mm haben (halbes Gesamtuntermaß). Die Seitenwände selbst werden gerade sein. Dies trifft auf alle an der Elektrode vorhandenen Außenecken zu. Wenn Du an einer Elektrode z.B. Innenradien hast, werden diese um des halbe Gesamtuntermaß kleiner. Bei 0.5mm Gesamtuntermaß und einem gefrästen Innenradius von 3mm an der Elektrode (Fräser-D:6mm) wirst Du im Werkstück einen Radius von 2.75mm erzeugen.

Beim kreisförmigen Auslenken kann man sagen:
Die Außenradien der Elektrode werden im Werkstück (Innenradius) größer und die Innenradien der Elektrode werden im Werkstück (Außenradius) kleiner abgebildet (erodiert). Die Außenecken der Elektroden bekommen im Werkstück einen Radius, evtl. scharfe Innenecken der Elektroden bleiben im Werkzeug scharf.
Die Differenz, um welche die jeweiligen Radien kleiner oder größer werden bzw. die Größe des Eckenradius ist immer der Aufweitradius bzw. das halbe Gesamtuntermaß der Elektrode.

Bin mir nicht sicher, ob ich folgendes hier im Forum gefunden hab oder woanders im Internet. Aber es ist eine schnelle und einfache Erklärung, wann man in der Regel wie auslenken sollte, wobei Ausnahmen immer vorkommen können:
Flache Elektrode ohne Radien -> Rechteckig auslenken
Flache El. mit Radien -> Kreisförmig auslenken
3D-Elektrode -> Kugelförmig auslenken


Gruß Gerd


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 23.03.2009, 16:10 Uhr
Lipp
Lipp
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Mitglied seit: 08.06.2005
Beiträge: 888

vote for vorschreiber..

eins noch ..untermass in Z...mal dir mal auf wie du ein untermass in Z definierst. du wirst in secunden feststellen..es gibt real keins.
mal dir einfach eine treppe aus 2 stufen und lege dazu einen brennspalt an.
Wenn du in Z mit einer tiefenuhr misst von stufe zu stufe..aendert sich da irgendwas?

wenn ja, gibts ein phaenomen.. tounge.gif


gruss Lipp
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Beitrag 23.03.2009, 16:32 Uhr
gekufi
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Beiträge: 2.393

Hallo

QUOTE
eins noch ..untermass in Z...mal dir mal auf wie du ein untermass in Z definierst. du wirst in secunden feststellen..es gibt real keins.
mal dir einfach eine treppe aus 2 stufen und lege dazu einen brennspalt an.
Wenn du in Z mit einer tiefenuhr misst von stufe zu stufe..aendert sich da irgendwas?

Beim kugelförmigen Auslenken nimmt man ja auch nicht einfach ein seitliches und ein frontales Untermaß. Sondern man nimmt ein äquidistantes Untermass, welches also an Konturparallel ist und somit allen Stellen der Elektrode denselben Wert hat. Dazu sollte sich meistens auch bei den Unterlagen der Erodiermaschinen etwas finden (so zumindest bei AGIE). Und damit hat man dann auch keine Verzehrungen mehr an konischen Flächen.
Bin bei meiner vorhergehenden Erklärung etwas zu schnell und zu ungenau gewesen, war mein Fehler. Aber Danke für den Hinweis. Denn meine Maschine zeigt mir auch bei der Eingabe eines äquidistanten Untermaßes ein seitliches und ein frontales Untermaß getrennt an.
Ich kann z.B. auch beide mit verschiedenen Werten programmieren, wenn es für die Senkung selbst wichtig sein könnte (z.B. für seitlichen Hinterstich).

Aber Du hattest ja auch in deinem ersten Beitrag in diesem Thema geschrieben:
QUOTE
In erster Linie kommt es darauf an, ob deine Elektrode nur in X und Y ein Untermaß hat oder auch noch in Z.

Also scheint es deiner Meinung nach doch auch auf die Beachtung eines frontalen Untermaßes anzukommen.

QUOTE
Bei Tuschierflächen gebe ich nur 0,1 Untermaß weil man durch das Auslenken eine Verzerrung im Winkel bekommt.

Und Verzehrungen darf man sich auch nicht immer erlauben, auch wenn bei Tuschierflächen der Fehler weniger wichtig erscheinen sollte. Nur bringt jeder Fehler wieder mehr Aufwand bei den nachfolgenden Arbeiten ein und damit einen Zeitaufwand. Besonders wenn die Tuschierfläche keine einfache Schräge ist, sondern dann noch in verschiedenen Radien übergeht, usw…
Du verringerst dafür zwar deinen Funkenspalt (Untermaß), um den Fehler zu verkleinern. Doch wird dies je nach Vorarbeit wieder zu Lasten der Laufzeit gehen.

Gruß Gerd


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Voltaire
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Beitrag 23.03.2009, 18:52 Uhr
Higg
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Beiträge: 55

Servus nochmal,
vieleicht noch etwas zu meiner Ausführung.
Wir haben nur ältere Maschinen, die NICHT kuglig auslenken können sondern nur planar (ORB).
Von daher ist es in diesem Fall besser das Untermaß auch nur in dieser "Ebene" anzubringen.
Jedoch will ich mich nicht drauf versteifen, in meiner Umgebung sind mehrere Formenbauer und jeder macht es etwas anders, je nach Formen die man baut.
Gruß Higg
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Beitrag 23.03.2009, 19:07 Uhr
gekufi
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Gruppe: Banned
Mitglied seit: 25.09.2003
Beiträge: 2.393

Hallo

@ Higg
QUOTE
Wir haben nur ältere Maschinen, die NICHT kuglig auslenken können sondern nur planar (ORB).
Von daher ist es in diesem Fall besser das Untermaß auch nur in dieser "Ebene" anzubringen.

OK, wenn die Maschinen selbst nur in der Ebene auslenken können, hat natürlich ein Untermaß auch nur in der Auslenkebene einen Sinn. Da muss man immer die Möglichkeiten der vorhandenen Maschinen im Auge behalten und bei dir geht es dann auch nicht anders.
Ich bin es halt gewohnt, kugelförmig auszulenken bei den entsprechenden Konturen, weil ich diese Möglichkeit auf den Maschinen habe, an denen ich arbeite. Und bei uns dementsprechend auch die Elektroden gefertigt werden.

Gruß Gerd


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Voltaire
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Beitrag 23.03.2009, 19:19 Uhr
Higg
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Beiträge: 55

Servus gukufi,
das nenn ich mal ne ansage..... thumbs-up.gif
in diesem Sinne allen noch ein frohes schaffen
tounge.gif
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