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Bearbeitung von Teflon

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Beitrag 04.08.2004, 08:31 Uhr
Olli22
Olli22
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Hallo,

hat jemand erfahrung mit der bearbeitung von Polytetrafluorethylen ( Teflon ). Es handelt sich um einfache Bohr - & Fräsarbeiten zum Einsatz kommt ein 5er Spiralbohrer und ein 12er Schaftfräser. Ich bin dankbar für Werkzeugempfehlungen und Schnittdaten.


Schon mal Danke

Olaf
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Beitrag 04.08.2004, 10:15 Uhr
TBL
TBL
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Mit dem Zeug hab ich unfreiwillig schon viel Erfahrung, bei mir ist es immer das weisse.

Schnittdaten: Ich fahr ca. 400mm/min- 600mm/min beim 12er Vierschneider, den mit 3000U/min. Das hat sich im Rahmen von Versuchen mal so ergeben. Sie können da aber auch flotter fahren.

Ganz wichtig sind messerscharfe Schneiden, also nur neue Alu-Werkzeuge (z. B. HM-Feinstkorn, scharf ausgeschliffen) verwenden, die noch kein Metall gesehen haben. Die Standzeit ist fast ewig.

Ich selbst fahr auch mit dem Messerkopf drüber, hier 6000U/min mit 750mm/min, 3 Schneiden, stark positiv, auch scharf, also auch wieder die Alu-Geometrie.

Bohren kann man Teflon eigentlich mit jedem Bohrer, aber auf guten Rundlauf achten, weil das Material den Bohrer lang nicht so gut führt. Auch immer Ausspannen, sonst wird der Bohrer wegen der langen Späne recht heiss. Für kleine Bohrungen haben sich Leiterplattenbohrer bewährt. Kühlen mit Druckluft, nicht mit KSM, da schmieren sich die Späne sonst erst recht fest.

Ärgerlich sind - grade bei kleinen Fräsern - die entstehenden Grate, d. h. es bleibt so eine Art Haut stehen. Die kriegt man entweder mit einem scharfen Mini-Entgrater weg oder auch mit einer Abrichtfeile, wir haben da welche, die aus einem Aluklotz (ca. 120x30x5mm) bestehen und eine feine Beschichtung drauf, ich müßte heute mal schauen, wo man die Dinger kriegt. Es gehen aber auch 90-Grad-Entgrater recht gut, muß man im Einzelfall probieren.

Ein ziemliches Problem hat man mit dem Spannen der Teile, zumindest das weisse Teflon ist recht rutschig, in Allmatic-Schraubstöcken kriegt man es nicht fest, vor allem, wenn es zudem nicht ganz winklig geschnitten ist. Hier hilft eine einfache Papierzwischenlage. Allerdings verdrückt man das Teil relativ leicht, ich selbst achte immer schon bei der Konstruktion darauf, daß ich das Teil beim Fräsen in möglichst vielen Bohrungen aufnehmen kann, die auch später zur Befestigung dienen. Das Teil selbst bleibt dann für die verschiedenen Aufspannungen auf einem extra angefertigen Aluteil.
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Beitrag 04.08.2004, 11:44 Uhr
corrado
corrado
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Hi Olaf,

verfahre eigentlich (fast) genauso wie TBL. Allerdings verwende ich nur unbeschichtete HSS-Fräser, eben wegen der scharfen Schneide. Teilweise auch 1-Schneider, mit Luft oder auch mit Wasser gekühlt. Bohrer schleife ich mir auf 90 Grad an, dann gehen auch die Späne gut weg.

Das mit dem Spannen ist auch so ne Sache. Hier hat sich auch bei mir die Technik von TBL bewährt. Also auf einen Alu-Klotz anschrauben.

Hoffe Du musst keine Passungen darin fertigen, weil die machen richtig Spaß. Hatte mal den Fall, dass ca. 2 Stunden nach Abspannen des Teils nix mehr gepasst hat. Aber zum Glück gibt das Zeug ja gut nach beim Einpressen von Buchsen tounge.gif

Tschau,

Corrado
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Beitrag 04.08.2004, 12:05 Uhr
Olli22
Olli22
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Erst einmal Danke für die schnelle Hilfe.

Was vielleicht noch interessant wäre, der vorschub pro Zahn.

Mit dem Spannen auf eine Alu-Klotz gibt es sicherlich auch Probleme.
Erstens ist das Teil 800mm x 43,2 mm x 10mm. Zweitens dürfen keine Löcher in der Planfläche sein, weil das Teil dicht sein soll.


Hat vielleicht sogar schon jemand das Zeug geschlitzt? Über die ganze Länge muß ein 0,8mm Schlitz rein.

Ich werde es wahrscheinlich mit einem HSS Sägeblatt versuchen, dann mal gucken was passiert.

Gruß

Olaf
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Beitrag 04.08.2004, 12:45 Uhr
uli12us
uli12us
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Dann spanns auf eine Leiste mit hilfe von doppelseitigem Klebeband.

Gruss Uli
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Beitrag 04.08.2004, 13:12 Uhr
corrado
corrado
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Hi Olaf,

geschlitzt habe ich das Zeug auch noch nicht. Dürfte aber eigentlich kein großartiges Problem sein. Schnittwerte rein nach Gefühl... würde so bei S=300 und F150 bei nem 100er Sägeblatt anfangen und einfach mal Testen. Wichtig ist dass die Zähne immer frei von Spänen sind. Am besten mit Druckluft ausblasen.

Das mit dem spannen ist natürlich ein anderes Problem. Entweder mit zusätzlichen Leisten über die ganze Länge pratzen, oder die beste Lösung, mit ner Vakuumplatte. Aber das mit dem Klebeband funktioniert auch ganz gut.

Gruß,

Corrado
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Beitrag 04.08.2004, 17:45 Uhr
Daniel .
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QUOTE
Dann spanns auf eine Leiste mit hilfe von doppelseitigem Klebeband.



Aufgrund einer unangenehmen Eigenschaft
klebt leider nichts so richtig auf Teflon.


klasse.gif Werkstoff!!!


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Gruß Daniel
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Beitrag 04.08.2004, 18:46 Uhr
uli12us
uli12us
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Iss nicht wahr und wie erklärst du dir dann dass ich schon etliche Teile aus teflen auf eben diese Methode gespannt hab. Es geht schon nur pappts halt nicht so gut als wenn du meinetwegen ein dünnes Messingblech so befestigst. Da sich aber teflon selbst mit nem stumpfen Schnitzmesser bearbeiten lässt ist das nicht so tragisch.

Gruss Uli
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Beitrag 04.08.2004, 19:03 Uhr
Daniel .
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Uli, war doch nicht so gemeint. biggrin.gif
Benutzen Teflon hauptsächlich dazu das Klebeband eben nicht anklebt!


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Gruß Daniel
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