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Bohren für Anfänger

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Beitrag 15.04.2012, 14:20 Uhr
Bender {MMO}
Bender {MMO}
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Beiträge: 313

Hallo zusammen,

da ich bisher Werkzeugmechaniker war und höchstens von Hand an der Säulenbohrmaschine gebohrt habe bin ich beim Bohren nicht sehr bewandert. Jetzt bin ich in einer anderen Firma als CNC Fräser. Klappt auch alles sehr gut, nur habe ich noch ein paar Anfängerfragen zum Bohren.

Meine Vorraussetzungen:

Maschine:
Hermle C800V ohne IKZ

Bohrer:
Unbeschichtete VHM Bohrer von WNT (3xD und 5xD)
Beschichtete Bohrer von Kennametal und WNT (5xD)
Die kleineren Durchmesser bis ca 6mm sind unbeschichtet, die größeren sind meistens beschichtet

Zu bohrendes Material:
Hauptsächlich 16MnCr5, Alu und 4305

Ich habe das Zerspanungshandbuch von Hoffmann. Dort schaue ich auf der Seite der unbeschichteten Bohrern nach der Drehzahl. Aber der dort angegebene Vorschub kommt mir utopisch hoch vor.... Ich habe es versuchshalber mal versucht, nur ist mir dabei dann promt ein Bohrer im Werkstück abgebrochen. Da ich das nicht riskieren möchte fahre ich bisher immer die im Buch angegebenen Drehzahlen und Vorschübe zwischen 50 (4301) und 130 (alu).

-Welche Vorschübe kann ich bei dem angegebenen Material fahren?
- Und was auch wichtig ist: Welche Zustellung kann ich nehmen? Gibts da Richtwerte wieviel mm Zustellung mal bei welchem Werkzeugdurchmesser nehmen kann? Ohne IKZ

Ich habe bei meinen kleinen Vorschüben auch oft das Problem das sich die Späne um den Bohrer wickeln. Wenn ich mehrere Löcher bohren muss habe ich dann das Problem das durch die Späne kein Kühlmittel mehr an den Bohrer kommt oder die Teile hässliche Kreise vom reiben der Späne bekommen.....

Vielleciht habt ihr mir ja ein paar Tipps.

Manuel

Der Beitrag wurde von Bender {MMO} bearbeitet: 15.04.2012, 14:23 Uhr
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Beitrag 15.04.2012, 14:38 Uhr
x90cr
x90cr
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Beiträge: 2.446

Also Grundsätzlich nehme ich denn Vorschub je Umdrehung denn der Hersteller vorgibt und nehme nur die Schnittgeschwindigkeit zurück.
Bei 0815 Stahl nehme ich meist eine Schnittgeschwindigkeit bei der ich auf einen Vorschub kommen der je nach Ø zwischen 80-130mm/min liegt.
Bei Edelstahl 50-80mm/min und bei Alu 130-200mm/min.

Mit diesen Werten bin ich in der Einzelteilfertigung bisher sehr gut gefahren.
Sollte eine klein Serie anstehen muss mann die Werte dann entsprechend dem Material genau anpassen und kann in Einzelfall durchaus die Hersteller Werte fahren.

Wenn die Werte hoch genug sind und die Bohrungen nicht zu tief bekommt man auch ohne Ausspanen einen guten Spanbruch hin.
Andernfalls kommt es etwas auf die Situation an alle wieviel mm man denn Span bricht oder Ausspant.


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!! Mein alter Nickname: canon !!

Beginnt man das System zu hinterfragen, so erkennt man deutlich, dass die „Wahrheit“ zumeist entgegengesetzt des scheinbaren zu finden ist.
  • Wenn wir uns heute keine Zeit für unsere Gesundheit nehmen, werden wir uns später viel Zeit für unsere Krankheiten nehmen müssen.
  • Wenn es klemmt - wende Gewalt an. Wenn es kaputt geht, hätte es sowieso erneuert werden müssen.
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Beitrag 15.04.2012, 16:52 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE
Zu bohrendes Material:
Hauptsächlich 16MnCr5, Alu und 4305

Bei 16MnCr5 und 4305 ist es wohl noch einfach, Schnittgeschwindigkeit und Vorschub aus den Tabellen abzulesen.
Zum Umrechnen in U/min und mm/min gibts hier im Download-Bereich auch den CNC-Multirechner.
Bei Alu gibt es so viele Legierungen mit so unterschiedlichen Eigenschaften, daß auch die Wekzeughersteller nur ausgewählte Materialien mit entsprechenden Parametern testen und die Ergebnisse veröffentlichen.
Ich hatte mal riesige Schwierigkeiten mit einem verdichteten Fließpress-Alu. Dann bringt dich nur Versuch und Irrtum zum Ziel.
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Beitrag 16.04.2012, 17:25 Uhr
det
det
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Beiträge: 155

hi

wenn sich Späne wickeln, versuch mal den Vorschub zu erhöhen.
Hilft oft.
Gruß det
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Beitrag 16.04.2012, 18:09 Uhr
Bender {MMO}
Bender {MMO}
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Beiträge: 313

Dankschön schonmal für eure Antworten. Dann kann ich also ca. die Werte nehmen wie sie in der Tabelle stehen.

Aber eine kurze Frage habe ich noch: Nach wieviel mm sollte man entspanen? Das es von der tiefe und Durchmesser des Lochs abhängig ist denke ich mir mal. Aber gibt es Richtwerte? Z.B. bei 5mm Bohrern 5mm bei 10mm Bohrern 10mm usw?

Manuel
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Beitrag 17.04.2012, 05:51 Uhr
Boern
Boern
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QUOTE (x90cr @ 15.04.2012, 14:38 Uhr) *
Wenn die Werte hoch genug sind und die Bohrungen nicht zu tief bekommt man auch ohne Ausspanen einen guten Spanbruch hin.
Andernfalls kommt es etwas auf die Situation an alle wieviel mm man denn Span bricht oder Ausspant.


Du meinst doch sicher ENTSPANEN im Bohrzyklus oder ?

Ich hatte mal früher eine Tabelle mit Richtwerten Schnittwerte mal sehen ob ich die wieder im Nirvana des PCs finden kann?

Gruß Boern


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Das dringendste Problem der Technologie von heute ist nicht mehr die Befriedigung von Grundbedürfnissen und uralten Wünschen der Menschen, sondern die Beseitigung von Übeln und Schäden, welche uns die Technologie von gestern hinterlassen hat.


Dennis Gabor (1900-79), ungar.-brit. Physiker, Entwickler der Holographie, 1971 Nobelpr.
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Beitrag 17.04.2012, 06:41 Uhr
blacksheeo
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QUOTE (Bender {MMO} @ 16.04.2012, 18:09 Uhr) *
Dankschön schonmal für eure Antworten. Dann kann ich also ca. die Werte nehmen wie sie in der Tabelle stehen.

Aber eine kurze Frage habe ich noch: Nach wieviel mm sollte man entspanen? Das es von der tiefe und Durchmesser des Lochs abhängig ist denke ich mir mal. Aber gibt es Richtwerte? Z.B. bei 5mm Bohrern 5mm bei 10mm Bohrern 10mm usw?

Manuel


am besten ist es mit einmal zu bohren, also ohne spanbruch oder entspanen. aber das kommt auch auf die bohrer drauf an.

Der Beitrag wurde von blacksheeo bearbeitet: 17.04.2012, 06:42 Uhr
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Beitrag 17.04.2012, 08:40 Uhr
Boern
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QUOTE (blacksheeo @ 17.04.2012, 06:41 Uhr) *
am besten ist es mit einmal zu bohren, also ohne spanbruch oder entspanen. aber das kommt auch auf die bohrer drauf an.


Aber "Ohne IK" der tod für den Bohrer !!!
Das ist das thema hier "Bohren ohne IK" weil Maschine kein IK hat...


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Beitrag 17.04.2012, 10:48 Uhr
blacksheeo
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QUOTE (Boern @ 17.04.2012, 08:40 Uhr) *
Aber "Ohne IK" der tod für den Bohrer !!!
Das ist das thema hier "Bohren ohne IK" weil Maschine kein IK hat...


also wir haben auch keine IK und unsere bohrer brechen nicht. es geht doch hier bis maximal 5xd. alles was tiefer wird ist nen anderes thema.
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Beitrag 17.04.2012, 10:54 Uhr
x90cr
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QUOTE (blacksheeo @ 17.04.2012, 10:48 Uhr) *
also wir haben auch keine IK und unsere bohrer brechen nicht. es geht doch hier bis maximal 5xd. alles was tiefer wird ist nen anderes thema.


5xd ohne IK ohne Ausspanen, da bricht vielleicht nicht der Bohrer ab, aber zumindest Bohrer oder Werkstück werden dabei schön bunte Farben annehmen.


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Beginnt man das System zu hinterfragen, so erkennt man deutlich, dass die „Wahrheit“ zumeist entgegengesetzt des scheinbaren zu finden ist.
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Beitrag 17.04.2012, 12:23 Uhr
blacksheeo
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Beiträge: 600

QUOTE (x90cr @ 17.04.2012, 10:54 Uhr) *
5xd ohne IK ohne Ausspanen, da bricht vielleicht nicht der Bohrer ab, aber zumindest Bohrer oder Werkstück werden dabei schön bunte Farben annehmen.


ist bisher bei uns nicht passiert. zumindestens in alu und 4305. wie sich das bei 16MnCr5 verhält kann ich nicht beurteilen.
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Beitrag 17.04.2012, 16:22 Uhr
Stefan84
Stefan84
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Beiträge: 369

Hi,

ich hab gute Erfahrungen gemacht, wenn ich die erste Bohrtiefe auf 3xD habe und die weiteren maximal 1xD.
Hat in Stahl und Alu bis jetzt immer ganz gut funktioniert. Wenn's tief wird, dann muss man
dementsprechend anpassen.

MfG Stefan
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Beitrag 18.04.2012, 22:49 Uhr
MiniCooperS
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Mit einem speziellem schliff und einer Trockenbohrgleitbeschichtung wäre es auch möglich vollkommen trocken zu bohrenbis ca. 3 x D stufentiefe, der eigentliche schliff sorgt bei der richtigen anwendung fürs herausschiesen des spans ohne kühlung wie acuh Temperaturabgabe in de Span statt in das werkzeug.
ist natürlich nicth für alle bohrergrößen, bzw nicht für minibohrer.
Dazu ist auch zu bedenken das die schnittgeschwindigkeit und der fz vollkommen anders geregelt werden als herkömmliche VHM Bohrer.


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MFG Coopi
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