Hallo
@ blizzi
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fragt sich halt nur wo.
Und die letzte Frage ist dabei nicht unwichtig, weil es u.a. gerade darum geht. In Verbindung mit einem Anfahrbefehl (G45/G46/G47) berechnet die Steuerung selbst den richtigen Punkt auf der richtigen Seite der Kontur. Desweiteren geht es bei den Anfahrbefehlen darum, Anfahrmarken am Werkstück zu vermeiden, siehe auch bei den Antworten weiter oben. Die Anfahrbefehle nehmen dem Bediener hauptsächlich weitere Programmier- und Rechenarbeit ab.
Man kann dies wie ein Taschenzyklus sehen, denn man sonst auch komplett von Hand ausprogrammieren müsste. Da kommt manchmal schon einiges zusammen, was einem die Steuerung an nötigen Berechnungen abnimmt.
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aber warum hast du dann deinen werkzeugspeicher, indem du deinen fräser definierst?
Damit die Steuerung unterschiedliche Werkzeugmasse selbst verrechnet und dies nicht der Bediener machen muss. Denn ansonsten bräuchte man auch kein G41/G42, da man dann alle Punkte der Kontur beim Programmieren selbst mit dem Fräserradius verrechnen müsste. Und wenn man nachstellen will, müsste man alle diese Punkte neu ausrechnen.
Desweiteren erspart es einem eine Menge Arbeit, wenn man ein anderes Werkzeug benutzen muss, welches andere Masse hat (z.b. nachgeschliffene Werkzeuge, usw...). Auch hier kümmert sich wieder die Steuerung darum, das die Masse eingehalten werden, ohne das man viel rumrechnen muss. Dies ist einer der grossen Vorteile einer CNC-Steuerung.
Desweiteren braucht die Steuerung diese Daten auch für andere Zyklen, wie z.B. für die Taschenzyklen, usw... .
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wenn de da deinen Radius xxx eintippst müsste der fräser doch auch neben der kontur fahren...
Nicht ganz, da die Radiuskorrektur erst am programmierten Konturpunkt (im G41/G42-Satz) im Zusammenhang mit dem weiteren Konturverlauf entgültig aktiv wird, und somit auch erst bei den nächsten Verfahrbewegungen vollständig verrechnet wird. Auf dem Weg zum ersten Konturpunkt wird die Radiuskorrektur zwar aktiviert, aber erst ab diesem Punkt selbst berücksichtigt, was zur Konturverletzungen beim Anfahren des ersten Konturpunktes führen kann.
Es gibt ja auch die Möglichkeit mittels eines M-Befehl (bin mir nicht ganz sicher, dürfte aber "M70" sein), das die Steuerung erst nach dem Erreichen des Anfahrpunktes die Zustellbewegung ausführt. Hierbei müsste man dann noch nicht mal selbst einen Zustellpunkt außerhalb der Kontur anfahren, da die Steuerung diesen selbst ausrechnet und anfährt. Müsste deshalb, weil es damit manchmal (sehr selten, aber eben nicht ganz ausgeschlossen
) Probleme gibt und man deshalb u.U. sicherheitshalber selbst einen Punkt außerhalb der Kontur angeben sollte, bevor man die Zustellbewegung programmiert. Wenn man sich nicht sicher ist, einfach mal als "Luftnummer" ausprobieren, dann weis man es
.
D.h., man programmiert die Zustellbewegung und den M70-Befehl in einem Satz. Danach den Satz mit dem ersten Konturpunkt (X- und Y-Werte), der Radiuskorrektur (G41/G42) und dem Anfahrbefehl (G45/G46/G47).
Jetzt rechnet die Steuerung selbst die Werte aus, von wo aus der Anfahrbefehl beginnt (Werte der X- und Y-Achse, um die G45-, G46- oder G47-Befehle ausführen zu können). Danach fährt die Steuerung erst auf diesen Punkt und stellt jetzt erst zu, um anschließend die Kontur anzufahren. Die Steuerung stellt das Programm quasi selbst um in eine andere Reihenfolge.
Gruß Gerd
Der Beitrag wurde von gekufi bearbeitet: 22.01.2008, 23:25 Uhr
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire