Drahterdoieren, Unterschiedliche Höhen

Guten Morgen,

unser Drahterodierer ist der Meinung das wenn wir einen Einsatz vorfräsen dann dürfen wir die Kontur
vor dem Härten nicht vorfräsen weil er sonst Probleme bekommt durch die unterschiedlichen Höhen.
Da ich absolut keine Ahnung von Drahten hab Frage ich euch. Was für Probleme bekommt man da?

Gruß
Stefan

Der Beitrag wurde von mampf bearbeitet: 18.03.2015, 08:25 Uhr

Hallo

Durch die unterschiedlichen Höhen kann es je nach Situation schneller zu einem Drahtbruch kommen, wenn mit der Leistung für die Gesamthöhe geschnitten wird. Bei neueren Generatoren (mit entsprechenden Erkennungen von Schwierigkeitsgraden im Schnitt) eher seltener, bei älteren aber schneller als im normalen (immer gleiche Höhe) Schnitt. Dem kann durch Reduzierung der Leistung entgegengewirkt werden -> längere Laufzeit

Durch die unterschiedlichen Höhen kein gleichmäßiger Abstand von mindestens einer Spüldüse, dadurch Spülverluste. Selbes Ergebnis wie oben.

Es kann bei schnellen Höhenänderungen und z.B. nur einem Komplettschnitt sein, das am Höhensprung eine leichte Änderung bezüglich Maß und/oder Oberfläche auftritt. Dies kann nur durch entsprechende Nachschnitte (mindestens einer) egalisiert werden.

Das sind jetzt mal einige Möglichkeiten. Ich selbst versuche auch bei Vorarbeiten (Schruppen auf Fräsmaschine) entsprechend voraus zu planen, dass ich beim Schneiden wenig Probleme habe. Aber umgehen kann man die eher selten, da man ja bei Schruppen möglichst alles vor dem Härten entsprechend vorgearbeitet haben möchte, damit es bei den Nacharbeiten (Schlichten, Schneiden von größeren Durchbrüchen, usw.) durch die Härtespannungen nicht wieder zu Problemen kommen kann.

Gruß Gerd

Hallo Gerd,

danke für deine Antwort. Die Höhen haben meistens einen Unterschied von 0.5-2mm, ist es da auch so kritisch? Bzw. ab was für eine höhe wird es kritisch

Gruß
Stefan

Hallo


Für die Leistungseinstellung eher weniger, wobei es hier auch auf das Verhältnis zur Gesamthöhe ankommt. Aber es kann auch bei diesen "kleinen" Änderungen relativ spürbare Auswirkungen auf die Spülung haben. Und die Spülung soll nicht nur den Dreck aus dem Schneidspalt befördern (wichtig!), sondern auch in (ganz) geringem Masse z.B. den Draht und/oder die Schneidzone kühlen.


Kann man allgemein nicht beantworten, da sich hier immer mehrerer Faktoren auswirken wie z.B. das Alter des Generators, der Steuerung und der Technologien. Aber auch wie Programmiert wurde, ob die Technologie angepasst wurde, der Draht selbst, sind z.B. noch Querbohrungen drin, die gekreuzt werden oder ist dir zu schneidende Kontur auf der Unterseite auch abgesetzt/freigestellt, usw...

Da kann man nur richtige Aussagen treffen, wenn man die jeweilige Maschine und alles andere (Umfeld, usw.) kennt. Aber je mehr man vom Idealfall wegkommt, umso schlechter wird es.

Gruß Gerd

Mal nen Vorschlag:

Falls die untere Seite des zu schneidenden Bauteils eben ist, das Bauteil drehen, so dass die obere Düse (die wichtigere) den gleichen Abstand hat.
Sollte besser funktionieren.

-Nur bedingt.
Nur, wenn beide, Spüldüsen richtig funktionieren (können), bleibt der Spülstrahl auch am Draht und kann richtig wirken.
Wie gekufi schon geschrieben hat: Jede Abweichung vom Ideal bringt Leistungs- und Qualitäts-Einbußen.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 20.03.2015, 13:40 Uhr

Hallo zusammen,

Erstmal für Gerd.... Sehr gute Erläuterung. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Wichtig wäre doch mal zu wissen, welche Maschine gemeint ist. So kann doch nur eine allgemeine Aussage getroffen werden. Vielleicht kann ja jemand mit gleicher Maschine weiterhelfen.
Es ist auf jeden Fall so, sobald du keine anliegende Düsen hast, bedeutet Spüldruckverlust = Leistungsverlust.
Erodieren ist oftmals der letzte Schritt in der Fertigungskette, daher hat man nicht immer optimale Voraussetzungen. Dies solltet aber zu keinerlei Maßungenauigkeiten führen. Bei abgesetzten Höhen sollten auch Keine Übergänge zu sehen sein. (mehr als ein Schnitt) Neuerer Maschinen sollten dies automatisch regeln. Meine ONA macht dies... Ohne irgendetwas an der Technologie zu verändern.

Gruß Mario