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Drehteile auf Fräsmaschine..!?

Beitrag 05.06.2010, 22:43 Uhr
huddl
huddl
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Hallo,

habe da mal eine Frage bzw. (verrückte) Idee.

Und zwar ist es möglich Drehteile auf eine CNC-Fräse herzustellen?

Wir haben immer wieder Drehteile (100-250mm lang, Durchmesser zwischen 30 und 80 meist Sechskant) wo einerseits Gewinde geschnitten werden müssen und längsplangedreht werden muss, sowie Durchgangsbohrungen in verschiedenen D.. Da wir nur eine konventionelle Drehmaschine haben kam mir eben die Idee bzw. die Frage ob ich diese Teile (sind meist so 10-20Stück) irgendwie auf unserer CNC-Fräsmaschine (Mikron UME600, kein Rundtisch oder sowas) bearbeiten kann. Die Bohrungen sowie die Gewinde wären ja zu realisieren aber das Plandrehen wird denke ich schwierig, vorallem sollte alles zueinander zentrisch sein.

Falls jmd. einen Vorschlag hat oder die Idee ganz daneben ist einfach antworten.

Danke

Mfg
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Beitrag 06.06.2010, 08:45 Uhr
Micha466
Micha466
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Beiträge: 178

Hallo..

100mm Länge und 30mm Durchmesser sollten noch gehen.
Ich hab meine kleine Maho Fräse auch zum Drehen benutzt...dazu hab ich die Werkstücke in der Spannzangenaufnahme gespannt und einen Schraubstock auf dem Tisch mit einem Drehstahl versehen...ähnlich könnte man auch Bohrer u.ä darin Spannen.

Nur waren das wie gesagt...alles kürzere Kleinteile die keine grosse Ausspannlänge haben,da die Spindeln an Fräsen weder eine Durchgangsbohrung haben
und die Spannzangen dafür meist nicht entsprechende Durchmesser besitzen. Im Prinzip funktioniert das solange wie der Spannzangendurchmesser passt und eine Durchgangsbohrung der Spindel nicht gebraucht wird. Spezielle Wz Aufnahmen für den Schraubstock o.ä müssten dann zurechtgefummelt oder gebaut werden.Ein kleines Backenfutter ließe sich auch noch an der Frässpindel anbringen....


Micha
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Beitrag 06.06.2010, 09:14 Uhr
supergerry
supergerry
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Beiträge: 157

ich hab das horizontal auf einer antiken cnc hermle mit tnc 155 realisiert und einfach einen multifix mit unterlegplatte auf den tisch genagelt. undso konnte ich merehre werkzeuge benutzen und die teile wurden sehr präzise - warum? ganz einfach- wie jede hochpräzisiondrehmaschine hat die hermle glasmaßstäbe -blöd is aber nur das man keine durchmesser prog kann sondern nur radien
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Beitrag 06.06.2010, 10:38 Uhr
Yeah!
Yeah!
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Beiträge: 258

Ich habe auf einer Mikron 600UMS auch schon Formelektroden gedreht und hatte dafür sogar Parameterprogramme.
Geht einwandfrei, man muß nur etwas umdenken bei den Zustellungen und Vorzeichen.
Allerdings bei der genannten Ausspannlänge wäre ich etwas vorsichtig beim werkeln.


--------------------
Mit freundlichen Grüssen aus Nürnberg,
Thomas
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Beitrag 06.06.2010, 14:11 Uhr
MiBü
MiBü
Klugscheisser
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Mitglied seit: 18.05.2005
Beiträge: 2.408

Servus,


auf Youtube findest Du mehere Videos wo auf Fräsmaschinen gedreht wird, z.B.



Gruß

Michael


P.S.: wenn Ihr nix zu fräsen habt ist das ja alles schön und gut, aber drehen auf ner Drehmaschine ist sicher viel günstiger


--------------------
Gruß

Michael
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Beitrag 06.06.2010, 14:39 Uhr
huddl
huddl
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Mitglied seit: 10.01.2010
Beiträge: 202

ok danke für die Antworten.

das mit dem Werkstück in die Spindel spannen habe ich mir auch schon überlegt, jedoch wird das wegen der Länge und dem Sechskantmaterial schwierig, denke das wird der Spindel auch nicht gut tun.

Eine Möglichkeit wäre, die Teile auf der konventionelle Drehmaschine plan zudrehen (längs) und dann die Bohrungen und Gewinde auf der Fräse zu machen. Was am schlimmsten bei den Teile ist, sind die Durchgangsbohrungen, da reicht der Reitstock natürlich nicht aus, das heißt ich muss ihn immer lösen und rein bzw. rausschieben, dann wieder fest machen usw... Einerseits muss eine 3er Bohrung möglichst tief rein (min so 60-70mm) und andererseits bis zur 3er Bohrung aufbohren (D. ca. 8mm) und zuletzt so 50mm tief eine 14H7 Reibung.

QUOTE
P.S.: wenn Ihr nix zu fräsen habt ist das ja alles schön und gut, aber drehen auf ner Drehmaschine ist sicher viel günstiger


das stimmt sicher, nur wie gesagt haben wir keine CNC Drehmaschine und von Hand dauert es ne Weile bis die Teile als fertig sind, vorallem sind Radien und so Sachen schwierig bzw. nicht möglich.
Mal ne ganz andere Frage, was muss man für eine CNC investieren um die genannten Teile zu fertigen (Gebraucht natürlich)? Kann man eine Drehmaschine ohne Vorkenntnisse was CNC drehen angeht programmieren?

Danke

Mfg
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Beitrag 06.06.2010, 15:10 Uhr
uli12us
uli12us
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Beiträge: 5.008

Was brauchbares dürfte sich wohl so ab 5000 finden. Allerdings wirst du als blutiger Anfänger mit den damals vorhandenen Steuerungen, ganz egal von wem, mit Sicherheit nicht glücklich werden. Und eine mit ner etwas moderneren Steuerung, was weiss ich siemens D, Fanuc manual guide, HH und was es sonst noch gibt, ist für gelegentliche Arbeiten, auch wenns ne Gebrauchtmaschine ist, schlicht zu teuer.
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Beitrag 07.06.2010, 09:06 Uhr
DerDenDuNichtKennst
DerDenDuNichtKen...
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Beiträge: 1.084

Hallo Huddl,

wenn die Teile bei Euch öfters auftauchen, wäre evtl. ein Drehtisch was für Euch.
Bei Mori Seiki heist der irgend etwas mit DDR(plus Nummer )
Mit dem könnte man auch 4 Achs fräsen.
Kann aber sein, das der wegen des Preises nicht in frage kommt. (Ich weiß es zwar nicht, aber ist bestimmt schweine teuer biggrin.gif )
Vieleicht gebraucht schauen nach nem anderen da gibt es bestimmt welche.

Gruß Christian


--------------------
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky


GRUß

Christian Maier
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Beitrag 07.06.2010, 14:29 Uhr
Trompetenschlumpf
Trompetenschlump...
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Beiträge: 349

Hallo,

prinzipiell kein Problem, Drehteile an der Fräsmashcine herzustellen.
Mach ich des Öfteren. Spannung entweder über 3-Backenfutter in Schraubstock
oder Formbacken.
Die Genauigkeit ist, wenns nicht gerade ein Hydraulikkolben werden soll, locker ausreichend
(natürlich abhängig von deiner Maschine)!

In begrenzten Maßen ist natürlich auch die oben schon erwähnte Variante mit Werkstück in Spindel
und Drehmeißel aufgepratzt möglich. Wird wahrscheinlich genauer, ist aber fieselig zu programmieren...

Grüße

Trompetenschlumpf
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Beitrag 07.06.2010, 15:06 Uhr
huddl
huddl
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QUOTE (Trompetenschlumpf @ 07.06.2010, 15:29 Uhr) *
Hallo,

prinzipiell kein Problem, Drehteile an der Fräsmashcine herzustellen.
Mach ich des Öfteren. Spannung entweder über 3-Backenfutter in Schraubstock
oder Formbacken.

Grüße

Trompetenschlumpf

und dann? da könnte ich ja die Stirnseite bearbeiten, aber die Längsseite mit ungefähr 200mm geht ja nicht?1

Mfg
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Beitrag 08.06.2010, 08:57 Uhr
Micha466
Micha466
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QUOTE (huddl @ 07.06.2010, 16:06 Uhr) *
und dann? da könnte ich ja die Stirnseite bearbeiten, aber die Längsseite mit ungefähr 200mm geht ja nicht?1

Mfg


Doch....die Längsseite geht auch.....der Schraubstock oder was auch immer als Drehstahlhalter herhalten soll muss eben soweit unterlegt werden
das die Welle über die gewünschte Drehlänge nicht am Frästisch anstösst. Auch lässt sich zur Abstützung der Welle bei grossen Ausspannlängen
auch ein entsprechend verstellbarer Reitstock benutzen..Lünette usw...Der Verfahrweg deiner Maschine in Z ist deine max. Drehlänge.

Auf der Fräse kannst du jeden Arbeitsgang der Drehmaschine ausführen...ist nur Fummeliger..

Die Spindel freut sich übrigens darüber weil beim Drehen weniger unterbrochene Schnitte entstehen als beim Fräsen...deswegen sollte eine Frässpindel bzw deren Lager auch mehr aushalten als eine Drehspindel...Kaputt geht also beim Drehen auf der Fräse nichts...


Micha

Der Beitrag wurde von Micha466 bearbeitet: 08.06.2010, 09:07 Uhr
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Beitrag 08.06.2010, 14:40 Uhr
baconpep
baconpep
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Beiträge: 391

QUOTE (Micha466 @ 08.06.2010, 08:57 Uhr) *
Die Spindel freut sich übrigens darüber weil beim Drehen weniger unterbrochene Schnitte entstehen als beim Fräsen...deswegen sollte eine Frässpindel bzw deren Lager auch mehr aushalten als eine Drehspindel...Kaputt geht also beim Drehen auf der Fräse nichts...


Micha


Hallo

Da würde ich dir mal Wiedersprechen.

Eine Spindel in einer Drehmaschiene ist komplizierter/ Aufwebdiger aufgebaut als in einer Fräsmasch.
Die muß viel mehr masse aushalten ( Futter) als so eine Fräsmasch. (HSK oder...)

Die muß auch noch den Drück der Pinole halten, der schon recht ordentlich ist.

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber so ist mein Wissensstand.

Gruß Baconpep
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Beitrag 08.06.2010, 16:06 Uhr
aufderarbeit
aufderarbeit
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Beiträge: 280

Hallo

Aufwendiger als eine Frässpindel ist eine Hauptspindel einer Drehmaschine bestimmt nicht aufgebaut, man kann beide im technischen Aufbau vom Umfang her einigermaßen vergleichen. Die eine hat z.B. Zugrohr fürs Futter, die andere das Werkzeugspannsystem (z.B. HSK oder SK), usw.
Eine Drehspindel ist aber massiver und damit stabiler aufgebaut, alleine durch die Beanspruchung durch höhere Lasten (Werkstückgewicht) und Belastungen (wie angesprochen z.B. Druck vom Reitstock).

Eine Crash mögen aber beide nicht, egal ob die Spindel fürs Drehen oder fürs Fräsen gedacht ist. Wobei eine Drehspindel durch ihren Aufbau auch hier mehr aushält.

Gruß Gerd


--------------------
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 08.06.2010, 16:45 Uhr
Micha466
Micha466
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Von SKF gibts da sehr gute Abhandlungen über den Aufbau von Spindellagerungen an Werkzeugmaschinen..
Da sind generell die Frässpindeln anspruchsvoller aufgebaut. Nun muss man das natürlich im Verhältnis sehen...eine Drehe,wo ich riesige Werkstücke in Bereich mehrerer 100 Kilo oder Tonnen einspannen kann,lässt sich kaum mit z.B einer SK40 Frässpindel vergleichen,da die Belastung der Lager durch das Werkstückgewicht stark unterschiedlich ist.

Aber...wenn ich an einer SK40 Fräse einen Messerkopf von einigen Kilo Gewicht einspannen kann...dann ist ein ähnlich schweres Drehstück in dieser Spindel für die Lager keinesfalls belastender....eher das Gegenteil.

Ein kleinerer Lagerdurchmesser heisst auch nicht,das die Tragfähigkeit geringer als bei grösseren Lagerdurchmessern ist.

Tatsache ist eher das die Lagerung einer Drehspindel meist sogar simpler aufgebaut wird.

Radialbelastung an der Drehspindel ist erstmal durch nur eine Schneide geringer als beim Fräsen...Ausnahme unterbrochene Schnitte.Fliehkraft bei schlecht ausgewuchteten Werkkstücken?
Die Axialbelastung..nun..Wenn ich beim Fräser mit 2 Schneiden eintauche ist die belastung höher als beim Längsdrehen mit 1 Schneide...

Ein Bohrer z.B ist es egal ob er an Dreh oder Fräse Rumbohrt...der Kräfteverlauf ist gleich.

Frässpindeln sind keinesfalls schwachbrüstiger als Drehspindeln gebaut.

Nun seh ich gerade, das "aufderarbeit" schneller war als ich..deswegen wiederholt sich doch einiges bereits gesagtes...ich weiss nur nicht,warum der "Druck vom Reitstock" irgendwas stärker belastet als wenn ich beim Fräsen die Z- Zustellung mache..ist nämlich auch nichts anderes....

Micha

Der Beitrag wurde von Micha466 bearbeitet: 08.06.2010, 16:50 Uhr
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