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Eloxieren, Gewinde nicht mehr Lehrenhaltig

Beitrag 21.04.2007, 10:42 Uhr
Anton.A
Level 6 = Community-Doktor
******

Hallo,
wir hatten Aluteile beim Eloxieren.

Die Teile haben Sackloch-Gewinde M2.

Nach dem Eloxieren waren die Gewinde nicht mehr Lehrenhaltig, weil sich vermutlich Restbestände der Eloxalflüssigkeit im Gewinde angesetzt haben.

Wir mussten alle Gewinde nachschneiden.

jetzt die Frage:
ist das normal, oder wurde nach dem Eloxieren nicht sorgfältig gereinigt.

Ist es empfehlenswert die Gewinde nach dem Eloxieren zu schneiden?

Nacher schneiden ist ein Mehraufwand, da wir die Gewinde auf dem BAZ fertigen.

Wie wird das bei Euch gehandhabt?


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Mit freundlichen Grüßen
Anton
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Beitrag 21.04.2007, 11:02 Uhr
coronet66
Level 7 = Community-Professor
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bei so kleinen gewinden kann das schon vorkommen.

es gibt spezielle abdeckstopfen aus kunststoff ( gummi ), um die gewinde zu verschliessen.
dann kommt nichts rein und falls gebeizt wird, werden die gewinde auch nicht größer.

ansonsten kann man den eloxalbetrieb natürlich darauf aufmerksam machen, dass sie die gewinde besser ausblasen, aber darauf würd ich mich nicht verlassen.

gruß
apple
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Beitrag 21.04.2007, 11:12 Uhr
sittnitzer
Level 3 = Community-Techniker
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HAllo

Bei uns werden die Gewinde immer vor dem eloxieren geschnitten.
Manchmal müssen diese danach aber nachgeschnitten werden wenn es ein Sacklochgewinde ist bei Durchgangsgewinden ist es nicht so schlimm.

Die Gewinde im nachhinein zu schneiden würde ich nicht empfehlen da die eloxalschicht ziemlich hart (spröde) ist das haut nicht so gut hin mit dem Schneiden ist beim nachschneiden schon unangenehm,

am besten wie schon gesagt mit dem eloxierbetrieb abklären ob man zuszöpselt oder wie die das sonst handhaben

mfg sittnitzer
TOP    
Beitrag 21.04.2007, 11:57 Uhr
Daniel .
Level 7 = Community-Professor
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...meineserachtens liegt das nicht am Eloxalbad sondern vielmehr an Kühlschmierstoff bzw. Schneidölresten.
Auch mal darauf achten ob die Bohrungen bei euch sauber rausgegangen sind.


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Gruß Daniel
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Beitrag 21.04.2007, 13:18 Uhr
Anton.A
Level 6 = Community-Doktor
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Hallo Daniel,
QUOTE
...meineserachtens liegt das nicht am Eloxalbad sondern vielmehr an Kühlschmierstoff bzw. Schneidölresten.

Wir haben die Teile mit temperierten Ultraschall-Bad gereinigt und die Gewinde ausgeblasen. Die Teile wurden beim Eloxierer noch gebeizt.

In den Gewindegängen befanden sich nach dem Eloxieren weißliche Rückstände.

Ich werde mich Morgen mal mit dem Eloxalbetrieb unterhalten um dies in Zukunft in den Griff zu bekommen.


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Mit freundlichen Grüßen
Anton
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Beitrag 21.04.2007, 15:43 Uhr
MiK
Level 7 = Community-Professor
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QUOTE (Anton @ Samstag, 21.04.07 - 14:18 Uhr)
Wir haben die Teile mit temperierten Ultraschall-Bad gereinigt und die Gewinde ausgeblasen. ...

...
In den Gewindegängen befanden sich nach dem Eloxieren weißliche Rückstände.

Hallo Anton,

also bei solch kleinen Gewinden kann das vorkommen. Ob das Ultraschallbad und Ausblasen der Gewinde tatsächlich ausreicht mag ich bezweifeln. Im Grunde hilft nur eins gewiss: Spritze, Waschbenzin und dann so die Rückstände der Bohremulsion Entfernen. Weiterhin nur wasserlösliche KSS Verwenden.

Dennoch ist das Zustöpseln mit Kunsstoffschrauben empfehlenswert, da in solche kleinen Gewinde die Eloxalflüssigkeit meist nicht ganz reingeht.

Viele Grüße
Michael
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Beitrag 21.04.2007, 19:15 Uhr
CNCFanatiker
Level 8 = Community-Ehrenmitglied
Gruppensymbol

Hallo Anton,


das es mit der Masshaltigkeit von sehr kleinen Gewinden Probleme geben kann, ist mir auch bekannt. Ein Bekannter erzählte mir sogar mal, dass bei ihnen die Gewinde kleiner als M4 gesonderten Gewindebohrern gefertigt werden, welche ein größeres Maß haben. Oder man greift ebend zu der von MiK schon erwähnten Methode des Abstopfens.

Das die Aluminiumteile nach dem Eloxieren größer sind als vorher bezeichnet man auch als "galvanisches Wachsen", dies wird durch viele Faktoren unterschiedlich beeinflusst zB. zu eloxierendes Material, Stromstärke, Material der Kathode (Minus-Pol), ect.

Zu der entstehen Schichtdicke beim eloxieren gibt es auch eine Faustformel.
Falls das jemanden interesieren sollte: -

"Bei 1,5A auf einen Oferflächen-dm² entsteht etwa 1µm Schicht alle drei Minuten im Eloxalbad."

Der Beitrag wurde von CNCFanatiker bearbeitet: 21.04.2007, 19:16 Uhr


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Gruß / Regards
CNCFanatiker
AdminCrew

Wenn wir immer das tun was wir können, dann bleiben wir immer das was wir sind.
If we always this act what we are able to do, then we always remain what we are.
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Beitrag 21.04.2007, 19:26 Uhr
MiK
Level 7 = Community-Professor
*******

Hallo CNCFanatiker,

also die Gewindebohrer werden dann eine Nummer größer gewählt, wenn die Oberflächendicke einiges aufträgt. Z.Bsp.: Hardcoating.
Beim Eloxieren ist es eher unüblich. Aber etwas größer wirds ja auch wenn man einen Gewindeformer nimmt. Es gibt auch Gewindefräser ab M1. Oder etwas das Kernloch größer Bohren, aber ich glaube darum gehts hier eher nicht.

Viele Grüße
Michael
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Beitrag 22.04.2007, 10:40 Uhr
Anton.A
Level 6 = Community-Doktor
******

hallo nochmal,
praktisch gesehen ist das mit dem Gewinde nach dem Eloxieren kein problem. Denn Schrauben M2 lassen sich ohne weiteres reindrehen.

Das Problem ist die Wareneingangskonrtrolle des Kunden, weil eben der Lehrdorn nicht mehr reingeht.
Also die sicherste Methode dürfte das verschließen mit Kunsstoffschräubchen oder so kleinen Stöpseln sein, falls es so etwas passendes gibt.


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Mit freundlichen Grüßen
Anton
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Beitrag 22.04.2007, 18:49 Uhr
MiK
Level 7 = Community-Professor
*******

Hallo Anton,

leider weis ich nicht woher unsere kommen, aber Du kannst ja mal hier schauen. http://www.wlw.de/sse/MainServlet?anzeige=...n&klobjid=91544

Viele Grüße
Michael
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Beitrag 23.04.2007, 06:14 Uhr
coronet66
Level 7 = Community-Professor
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da gibt es stopfen, abklebebänder usw:

www.ulrich-knaust.de

gruß
apple
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Beitrag 23.04.2007, 07:57 Uhr
chrigul
Level 3 = Community-Techniker
***

Hallo zusammen,
meines Wissens werden die zu Anodisierenden Teile zuerst abgebeizt (damit Eloxalschicht überhaupt angenommen wird) und dann eloxiert, so genannt Abtrag / Auftragsverfahren. Je nach erforderlicher Präzizison kann dieser Vorgeng nach Formel oder mit Messen zwischen den Schritten (teurer) ausgeführt werden. Im allgemeinen garantiert (unser) Oberflächenbehandler bei ersterem Verfahren die 7. Qualität halten zu können. Es kann manchmal sein, dass bei vor allem kleinen Gewinden Probleme entstehen können, weil die Eloxalschicht bei Kanten gaaanz leicht aufbauen kann. Wenn noch Salz vom Bad oder Dreck vom bearbeiten in den Gewinden ist, wurde das Teil beim Oberflächenbehandler nicht oder ungenügend gereinigt, denn jedes Teil muss vor dem Abbeizen entfettet / gereinigt werden, sonst kann es passieren, dass die Eloxalschicht nicht deckt.
Ich würde die Gewinde nicht ohne vorherige Absprache mit dem Kunden mit Aufmass herstellen, sonst schneidet man sich am Schluss selber ins Fleisch. das Problem muss meines Erachtens der Eloxierer lösen.
Gruss chrigul
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