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Fräsen von Polyamid

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Beitrag 23.06.2004, 08:10 Uhr
Mill2
Mill2
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Beiträge: 54

Hallo,

hat jemand hier Erfahrungen was das Fräsen von PA angeht ??? coangry.gif

Danke und Gruß

Holger
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Beitrag 23.06.2004, 08:44 Uhr
fraeser1
fraeser1
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Beiträge: 308

Hallo Mill,

Was musst Du den in Polyamid Fräsen?

PA ist ein Thermoplast, d.h.: warmumformbar, niedriger Schmelzpunkt - meines Wissens ca. 105°-130°, je nacht PA-Art.

-Du musst also Werkzeuge einsetzen die unbeschichtet sind, um schärfere Schneidkanten zu haben, wenn möglich auch Werkzeuge aus HSS. VHM-Werkzeuge haben immer eine gewissse Schneidkantenverrundung, die durch die Korngröße des Hartmetallsubstrates bestimmt wird, wenn Du VHM einsetzen willst sollte es mindestens ein K50 Ultrafeinstkorn sein!
-Diese Werkzeuge sollten mindestens 15° positiven Spanwinkel und minimum 30° Drallwinkel haben, um den Span optimal zu Formen.
-Es ist darauf zu Achten den Vorschub bei der Schruppbearbeitung nicht zu niedrig zu wählen, min. (fz=d/50) - bsp. fz=D10/50 = fz0,2mm.
-Bei der Schlichtbearbeitung ist dein fz-Wert von der zu erzeugenden Oberflächengüte abhängig.
-Schnittgeschwindigkeit Vc 100-140m/min.
-Wenn möglich mit Emulsion arbeiten, um den Span zu kühlen, damit er nicht im Spanraum aufschmiert.

Hoffe Dir etwas weiter geholfen zu haben.

Gruss

Jörg


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Beitrag 23.06.2004, 09:28 Uhr
audi
audi
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Beiträge: 1.015

Hallo Jörg,
QUOTE
-Schnittgeschwindigkeit Vc 100-140m/min.


man möchte meinen bei Kunstoffen könnte man wesentlich höhere Schnittgeschwindigkeiten fahren.
Vermutlich ist die Gefahr der Erwärmung und zuschmieren der Spanräume zu groß.
Wären Fräser mit Innenkühlung eine Lösung?
Habt Ihr da Erfahrungen?

Gruß

audi
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Beitrag 23.06.2004, 09:32 Uhr
fraeser1
fraeser1
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Beiträge: 308

Hallo Audi,

IKZ ist sicherlich eine Lösung, aber eben sehr teuer für die Einzelteilfertigung.
Bei Serienfertigung ist es sicherlich eine gute Idee!

Gruss

Jörg


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Beitrag 23.06.2004, 11:48 Uhr
Mill2
Mill2
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Beiträge: 54

Hallo fraeser 1,

Danke für den guten Tipp. thumbs-up.gif
Die Teile die ich herstellen muss sind sehr klein.
Fräser im Bereich 0,8 bis max 2mm.
Das Mat. ist PA 6 bzw. PA 6.6.

Mit der Schnittgeschwindigkeit habe ich auch schon rumgespielt, was mich überrascht ist der relativ hohe Vorschub pro Zahn. wow.gif
Ich teste das mal.

Mit Emulsion kann ich leider nicht arbeiten, da PA Wasser aufnimmt. Die Teile sind für Laboruntersuchungen und das würde dann das Ergebnis verfälschen. mad.gif

Gruß

Holger
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Beitrag 23.06.2004, 12:06 Uhr
Chrisi
Chrisi
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Beiträge: 250

Hallo Holger!

Dann musst du zumindest die Späne abblasen.

Habe von "Kaltluftdüsen" gelesen.
Wäre vielleicht eine Alternative, wenn du nicht
nur ein paar Teile zu fertigen hast.

Gruß
Chrisi


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Beitrag 23.06.2004, 19:01 Uhr
Mill2
Mill2
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Hallo,

hier erste Ergebnisse:

Werkzeug 1mm Vollhartmetall; S+15000; F1350 ; Zustellung in Z 0.5; Volle Eingriffsbreite ( Nut ), Kühlung: Minimal Menge
Sieht absolut sauber aus, kaum Grad thumbs-up.gif

Beim Schlichten sieht die Sache aber leider noch nicht ganz so toll aus.
Hier entsteht ein ziemlich übeler Grad, der sich auch sehr schwer entfernen lässt.

Hat jemand eine Idee wie man das in den Griff bekommt ? coangry.gif

Gruß

Holger
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Beitrag 23.06.2004, 19:47 Uhr
fraeser1
fraeser1
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Hallo Holger,

wenn Du die Gratbildung in den Griff bekommen willst musst Du zum Schlichten ein anderes Werkzeug als zum Schruppen einsetzen.

Durch den hohen Drallwinkel entsteht ein sogenannter Schälschnitt, der das Material an der Abrisskante anschweisst.
Nun gibt es die möglichkeit hier Werkzeuge einzusetzen, die keinen Drallwinkel haben also gerade Verzahnt sind, der Nachteil - Die Geometrie ist nur zum Schlichten geeignet.

Eine andere Alternative sind rechtsschneidende. linksgedrallte Werkzeuge.
Diese Sonderwerkzeuge setzt man bei labilen Werkstückspannungen ein, um das Werkstück gegen die Spannvorrichtung zu pressen und nicht wie bei einem rechtsgedralltem Werkzeug, herunter zu ziehen.
Oder genau bei Deinen Problemen. Wenn Du durch den Rechtsdrall den Span nach unten drücken kannst, kann sich an der oberen Abrisskannte kein Grat bilden - Funktioniert aber nur bei Bearbeitungen wo Wand und Boden geschlichtet werden (Wand mit Aufmaß, Boden schon auf null)

Wenn Du weitere Hilfe zwecks Werkzeugen benötigst, musst Du es sagen, da die werkzeuge von denen ich oben geschrieben habe eigentlich nur Sonderlösungen sind, und soweit bei keinem Hersteller auf Lager liegen.

Gruss

Jörg


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Beitrag 23.06.2004, 22:34 Uhr
TimmW
TimmW
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Beiträge: 51

Wichtig bei Kunststofffräsen finde ich, dass man auch beim Schlichten im Gegenlauf fräst! Gibt bessere Ergebnisse, zumindest bei POM!

Kleine Schlichtzustellungen sind wie mein Vorredner gesagt hat, bei Kunststoff problematisch, deshalb würde ich auch mindestens 0,2mm seitlich abnehmen im letzten Schnitt!
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Beitrag 24.06.2004, 00:21 Uhr
TBL
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Gegenlauf widerspricht ein wenig meiner Erfahrung, ich erziele mit Gleichlauf die besseren Ergebnisse, muß man wohl auch mal ausprobieren.

Meine Erfahrungen mit PP (Polypropylen), PVDF (Polyvinylidenflourid) und PTFE (Teflon, Polytetraflourethylen) sind, daß die Schnittgeschwindigkeit nicht zu hoch sein darf, grade PP neigt sehr gern zum Zuschmieren der Werkzeuge und fürchterlichen Arbeitsergebnissen.

Kühlung mit Flüssigkeiten hatte grade bei Teflon immer zur Folge, daß sich diese langen Späne dann erst recht um das Werkzeug wickeln, Druckluft ist hier viel besser.

Gratbildung hab ich vor allem bei Teflon und 1mm-Fräsern, bei 10mm-Fräsern fast überhaupt nicht (handelsübliche Alufräser), interessanterweise auch bei VHM nicht.

Beim Bohren kleiner Löcher (ab 1mm abwärts) nehme ich Leiterplattenbohrer, diese machen keinen Grat, machen eine gute Oberfläche und leben auch sehr lang, was man diesen zierlichen VHM-Werkzeugen eigentlich nicht zutrauen würde. Diese Bohrer kann man durchaus auch als Entgrater zweckentfremden.
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Beitrag 24.06.2004, 05:47 Uhr
Mill2
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Beiträge: 54

Hallo,

Also Gegenlauf geht wirklich besser, da ist der Grad schon mal nicht mehr ganz so groß.
Der Tipp mit den Sonderwerkzeugen hört sich gut an, aber gibt es die auch in 0,8 und 0,6 mm ? coangry.gif

Leider kann ich kein großes Schlichtaufmaß auf meine Konturen geben, so wie TimmW es vorgeschlagen hat.
Was will man machen wenn die Nut 1mm oder gerade mal 0,8 werden soll ?
Man könnte ja einen 0,6 zum Schruppen nehmen. wink.gif

Was TBL schreibt zum Thema Bohren, kann ich voll und ganz bestätigen.
Wir nehmen zum Bohren in PVC, PA, POM auch Leiterplattenwerkzeuge, von der Firma Kemmer.
Gehen gut und leben lange. thumbs-up.gif

Gruß Holger
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Beitrag 23.07.2004, 23:05 Uhr
Bond
Bond
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Beiträge: 38

Hallo bin bischen zu späht!

Habe Bischen erfahrung mit PA und vielen Kunstoffen.
Habe auch VHM Fräser mit Beschichtung - ohne Wasser- nur wichtig wenngrosse Drehzahl dann auch sehr grosser vorschub, so bald man den Vorschub reduziert,schmelzt wie verrückt.Habe leider nicht Schnittwerte im Kopf.


Bond-James Bond
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Beitrag 24.07.2004, 06:21 Uhr
schnelltippsler
schnelltippsler
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Mitglied seit: 27.06.2004
Beiträge: 4

hallo erstmal!

bin zwar auch etwas spät drann, aber in pa fräsen is recht einfach.... immer vollgas!! dh, viel wasser, hohe drehzahl und voller voschub!!
so machs ich zumindest.....

oder du gehst mit der drehzahl runter, dann dauerts eben etwas länger.....

aber der kollege hat recht, wenn hohe drehzahl, dann auch hoher vorschub.....

mfg
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Beitrag 24.07.2004, 08:32 Uhr
CNC-Fuchs
CNC-Fuchs
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Wasser darf er ja nicht nutzen, da PA Wasser aufnimmt und die Laborergebnisse verfälschen würde.


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Gruß,

CNC-Fuchs
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