Gewinde fräsen vs. formen, Der Gesetzgeber sagt...

Hallo Leute!

Ich zitiere mal aus dem Kundenmagazin der Walter-Gruppe "Productivity Update":
"Um den Anforderungen des Gesetzgebers genüge zu tun, dürfen die Gewinde in diesen Antriebswellen aus Vergütungsstahl CrMo4V gefräst und nicht geformt werden" Es geht um Antriebswellen eines Aufzugsunternehmens, wo ja (hoffendlich) viele Sicherheitsbestimmungen einzuhalten sind.

Nun ich muss sagen darüber bin ich wirklich gestolpert. Ich dachte immer Formen wäre von der Festigkeit her besser als Schneiden oder Fräsen. Oder geht es um die eventuelle Kaltverfestigung an den Flanken, die bei einer weiteren Wärmebehandlung Probleme machen könnte?

Das verblüfft mich etwas

Fallen Euch da Argumente für und wieder ein?

mfG.
Eisen

Hallo Eisenrobert !!!

Das einzige was mir so für dein Fall einfällt ist, wenn die Antriebswellen wie unten Beschrieben eingesetzt werden.

Einer Verwendung in der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in der Medizintechnik und der Lebensmittelindustrie steht leider im Wege, dass sich in den geformten Spitzen Bakterien ablagern können.

Formen ist von der Festigkeit her besser...ja im "kalten Zustand", wenn Du aber nach dem Verformen (was ja eine Gefügeänderung mit sich zieht) noch ein thermisches Verfahren (Härten) anwenden willst, kann dies zu Spannungsrissen in der Verformten Umgebung führen......
ist eigentlich in Diesem Artikel von 1.7225 (42 CrMo4) die Rede ?

Gruss Baschtli01

Also wird es wohl doch um die Spannungen n.d. Härten gehen. Und vor dem Härten spannungsarm glühen wird wohl keiner machen, oder?
Die seltsame Form der Gewindespitzen sind natürlich ein Hindernis in der Lebensmittelindustrie und Medizintechnik.

@Baschtli01: Warum fragst Du nach dem Material? Ich habe gerade noch mal gelesen und in der Anforderungstabelle für die Werkzeuge ist u.a. von 42CrMo4V die Rede.

Hat sonst noch jemand mehr Vor/Nachteile zum Gewindeformen in petto?

mfG.
Eisen