Eure Meinung zur Beschäftigung in der Rüstungsindustrie

Der Wirtschaft geht es im Allgemeinen nicht besonders gut, dennoch gibt es eine Branche, die aus bekannten Gründen seit ein paar Jahren stark floriert: Die Rüstungsindustrie. Anders als andere Branchen litt die Rüstungsindustrie auch kaum unter den Folgen der Pandemie.

Wie ist Eure Meinung zu dieser doch etwas speziellen Branche? Seid Ihr Befürworter oder Gegner dieser Industrie?

Wir freuen uns auf Eure Antworten und Diskussionen und Kommentare zum Thema.

Servus,

ich persönlich habe da kein Problem damit.
Ich war selber auch bei der Bundeswehr und habe auch schon für einige Rüstungsfirmen als Zulieferer gearbeitet.

Klar es ist schon ein sehr spezielles Fachgebiet, aber sind wir mal ehrlich:
Solange es Menschen auf der Welt gibt, wird es auch immer welche geben die zum Thema "Weltfrieden" ihre eigen Meinung haben.

Politisch motivierte Umfragen auf diesem Portal finde ich mehr als fragwürdig. So etwas gehört hier nicht hin!

Andreas.

Da bin ich tatsächlich zwiegespalten...

Aus technisch-fachlicher Sicht finde ich Waffentechnik sehr spannend, angefangen bei mechanischen Lösungen für kleine Waffen bis hin zur komplexen Steuer- und Regeltechnik von Waffensystemen.

Ethisch-moralisch gesehen muss ich als Pazifist und ehemaliger Zivi (aus Überzeugung, nicht aus "Feigheit") die Rüstungsindustrie zumindest kritisch, wenn nicht sogar mit Ablehnung betrachten.

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich auch schon Kosmetikartikel und -verpackungen herstellen dürfen/müssen.Diese Produkte haben mich persönlich (aus Sicht als Verbraucher) nicht die Bohne interessiert, spannend fand ich trotzdem, wie eine Lippenstifthülse konstruiert ist, und wie genau die Fertigung sein muss, damit der "Abfall mit Funktion" seinen Dienst tut.

Am Ende ist ein Job ein Job. Und ob mit meinem Fachwissen nun Lippenstifte oder Marschflugkörper hergestellt werden, spielt nüchtern betrtachtet eine untergeordnete Rolle.

Probleme hätte ich tatsächlich mit einem technischen Job z.B. im Schlachthof oder schlimmer in solchen automatisierten Tötungsfabriken für Geflügel, und das ohne Vegetarier oder Veganer zu sein.

Hoffen kann ich nur, dass wir nicht soweit kommen, dass wieder ein Großteil der Industrie auf Rüstung umgestellt werden muss!

Grundsätzlich ließe sich genauso kontrovers diskutieren, ob die Autoindustrie mit allem, was dran hängt, nicht schon vor vielen Jahren hätte anders abbiegen müssen.
Unterm Strich bleibt das ganze Leben ein Kompromiss, hier eben: Arbeitsplätze und Wirtschaft gegen Ethik, Umwelt, Leben...

Gruß
Thomas

Seh ich genauso

Ich glaube, dass es die Aufgabe eines Ingenieurs ist, Technik zu machen. Jedes Metall kann auf Wunsch zu Waffen geschmolzen werden, und die Steuer aus jedem Kauf kann für Krieg und Töten verwendet werden. Es ist unmöglich vorherzusagen, wie unsere Arbeit ausgehen wird, daher ist es wichtig, professionell und verantwortungsbewusst mit dem umzugehen, was man weiß.

Sehe ich auch so.
Vor allem weil in den meisten Foren Beiträge von Usern die Politik enthalten auch gelöscht werden.
Wenn der Staat bei der Bevölkerung abtesten will wie viel Rückhalt er für einen WKIII hätte könnte er übrigens auch eine Volksbefragung durchführen und nicht auf Steuerzahlerkosten teuer über irgendwelche Institute die dann z.B. in Medien und Foren nicht repräsentative Umfragen machen.

Hallo Zusammen,

seht die Umfrage bitte nicht aus dem rein politischen Blickwinkel, denn so sollte sie auch nicht verstanden werden!
Wir als fachlich ausgerichtes Forum und Webportal wollen hiermit einfach Eure rein Eindrücke und Meinungen ganz nüchtern auf grundlage Eurer beruflichen & fachlichen Erfahrung in der Produktionstechnik diskutieren und zu diesem Industriezweig hier lesen.
Es ist ein umstrittetenes und kontroverses Thema - das ist klar, aber der Reiz kann auch darin liegen es mal anders zu beleuchten als vordergründig politisch.

Als wir die Umfrage erstellt haben sahen wir das ähnlich wie Plastichead auch oben aus seiner Sicht schrieb, also bitte verpolitisiert die Umfrage und den Thread nicht zu sehr, denn erst dann wird es wirklich politisch! (....man könnte dies im Vergleich auch mit anderen Industriezweigen ohne weiteres das Thema politisieren, denn wenn man genau hinschaut gibt es auch andere industrielle Zweige die in der Politik eine sehr starke Lobby haben oder gefördert werden...)

Ganz nüchtern? Wenn schon Umfrage, dann bitte neutral und gerade das es eben nicht.

Wenn man eine Umfrage mit den Worten "doch etwas speziellen Branche" anfängt dann ist das eine Wertung und läßt meines Erachtens eindeutig auf die politische Meinung des Umfragestellers schließen.

Ebenso könne man auch zu der speziellen Branche der Holzverarbeitung befragen ob diese durch Produktivitätssteigerung das Abholzen der Wälder beschleunigt und damit zum Klimawandel beiträgt.

Was macht irgendeine Branche spezieller als die andere? Gar nichts! Warum betont man das dann?

Der "Wirtschaft geht es im Allgemeinen nicht besonders gut", aber dieser einen Branche geht es besonders gut?
Der DAX steht so hoch wie noch nie, also leiden die Leute die Ihr Geld in Firmen stecken alle an Realitätsverlust?

Diese Umfrage ist eindeutig politisch motiviert und gehört nicht mal im Ansatz in ein Fachforum für Zerspanung.

was genau ist denn an dem Wort "speziell" wertend? das ist weder positiv noch negativ, insofern kann ich da keine politische Meinung erkennen, sorry.

Volle Zustimmung.

Ich kann aber auch die Forenleitung verstehen den freiwillig aus sich heraus machen die das bestimmt nicht.
Sowas wird angeordnet. Von wem werden wir nie erfahren.

ich kann da keine politisch motivierte Frage erkennen.
Für mich ist die Rüstungsbranche auch eine Notwendigkeit. Mir vermittelt das Vorhandensein einer Rüstungsbranche in diesen Zeiten mehr das Gefühl von Sicherheit als das ich so etwas aus pazifistischen Gründen ablehnen würde.

Ohne Rüstung sind wir ein Lamm auf der Weltwiese. Was interessiert es den Wolf, ob wir vor dem Herrn löbliche Pazifisten sind.
Das Einzige was wir damit erreichen, ist unsere Schwäche zu manifestieren. Was spricht dagegen Pazifist zu sein und trotzdem wehrhaft gegenüber dem Wolf ? Beides muss sich nicht zwanghaft gegeneinander ausschließen.

Der Beitrag wurde von Murgs bearbeitet: 06.04.2024, 09:08 Uhr

Vermutlich von Echsenmenschen...

Es ist ein großer Unterschied zwischen Landesverteidigung - die richtig und wichtig ist - und der seit gut zwei Jahrzehnten schleichenden NATO Osterweiterung. Jeder hat gewusst wie es enden wird. Und die Politik entscheidet nun wie es für uns weiter geht.

Der Beitrag wurde von MikeE25 bearbeitet: 07.04.2024, 13:17 Uhr

Du wurdest in Russland geboren, stimmt's ?

Wer nicht auf Kriegskurs ist wird umgehend diffamiert.
Selbes Spiel kennen wir schon aus Impfzeiten.
Mein Opa hat noch für Deutschland gegen den Russen gekämpft - ich hab ehrlich gesagt keine Ambitionen und würde mich über eine diplomatische Lösung freuen. Damit wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen können und nicht Schutt und Asche wie nach 1945.

Der Beitrag wurde von MikeE25 bearbeitet: 07.04.2024, 20:05 Uhr

Dem stimme ich zu 100% zu! In einem Land wo man meint die Meinungsfreiheit als höchstes Gut über alles zu stellen, werden wir Deutschen immer besser darin, alles und jeden schlecht zu reden, insofern Sie nicht der politischen Mehrheit folgen.
Noch besser sind wir darin, abzulenken z.B in den Nachrichten. Anstelle unserer Bauern, zeigt man die in Brüssel, da ist es ja schlimmer als bei uns, daher ist bei uns alles Paletti.
Soll, aber hier nicht eine Politische Debatte werden, sondern rein um die Rüstungsindustrie.

Wir sind Lohnfertiger mit guten Kontakten zur Waffenlobby, es ist natürlich schön mit Materialien und Bauteilen zu tun zu haben, welche alles andere als 0815 sind. Andererseits ist aufgrund der Wirtschaftlichen Lage ein regelrechtes Dumping entstanden, da viele Firmen kurz haben und Lieber 0 auf 0 produzieren ehe man den Laden verliert, verständlicherweise.

Bei uns im Betrieb, gilt die Devise, insofern wir es nicht machen, macht es jemand anderes. Dennoch würde sich jeder darüber erfreuen, wenn wir wieder rein auf den "Mindestbestand" der Bundeswehr produzieren und wieder mehr Übungsmunition fertigen würden.

Krieg hat außer immenser Opfer, noch nie wirklich viel gebracht, deshalb hoffe ich auch hier auf einen Diplomatischen Ausweg. Leute in Anzügen, gepaart mit Medienvertretern entscheiden über den Krieg und das Schicksal von Tausenden Familien, während Sie Staatsgelder veruntreuen, die Welt ist in meinen Augen nur noch pervers.

Die Zeiten sind lange vorbei. Ich denke öffentlich traut sich keiner zu zeigen was er wirklich denkt und wen er wählt. Sogar reale Konsequenzen wie Jobverlust halte ich für realistisch.

Zum Thema Rüstungsindustrie: was mich am meisten ärgert - die Aussetzung der Wehrpflicht. Landesverteidigung (also des eigenen Landes und nicht irgendwelche Angriffeinsätze in Afghanistan, Libyen, Irak usw) ist wichtig und fängt im Kopf der Bevölkerung an. Und das wichtigste Glied in der Kette hat man quasi temporär abgeschafft.

Made my day

Das ist alles sehr traurig, Leute.

Wir hatten vor Jahren Anfragen von Rheinmetall oder KMW.
Ich habe abgelehnt für jede Art der Rüstung auch nur einen Finger krumm zu machen.
Wer mal ein bisschen hinter die Kulissen geschaut hat was dort läuft kann unmöglich Nachts noch ruhig schlafen.

Hier bin ich etwas zwiegespalten.

Wenn jemand Küchenmesser herstellt und dann irgendwer diese mißbraucht und damit eine Straftat begeht so wird keiner auf die Idee kommen keine Messer mehr herzustellen.
Wenn jemand Patronen herstellt so ist sich dieser bestimmt der Bedeutung bewusst. Falls man dann keine Patronen mehr herstellt, findet sich ein anderer der das macht. Geholfen hats nicht.

Natürlich sind Waffen und ähnliche Gegenstände Instrumente zum Töten. Es kommt halt immer drauf an, wer diese besitzt und wie er sie einsetzt.

Ich bin eher dafür diese Waffen herzustellen aber die Ausfuhr stark zu reglementieren (wird in D auch gemacht). So dass Staaten, die Verbrechen begehen nicht mehr beliefert werden.
Wenn es natürlich ginge wäre mir eine Welt ohne eine Waffe lieber.

Interessant übrigens: Wer legitimiert eigentlich die Geheimdienste oder Armee andere ohne ein Gerichtsurteil zu töten.
Stichwort: Osama Bin Laden, Rainbow Warrior, Mossad und viele mehr
Irgendwer wird in einem fremden Land umgebracht (bin der Meinung dass Mord in jedem Staat ungesetzlich ist) und die Agenten (bzw. Soldaten) sind nicht Verbrecher? Darf ein Staat (oder auch der Geheimdienst) sich nicht an seine!!! Gesetze halten?

Zum Thema Rüstungsindustrie: was mich am meisten ärgert - die Aussetzung der Wehrpflicht. Landesverteidigung (also des eigenen Landes und nicht irgendwelche Angriffeinsätze in Afghanistan, Libyen, Irak usw) ist wichtig und fängt im Kopf der Bevölkerung an. Und das wichtigste Glied in der Kette hat man quasi temporär abgeschafft.
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Jede Arbeit wird besser und gewissenhafter erledigt, wenn man dafür bezahlt wird, als wenn man mit Gewalt dazu gezwungen wird.

oder über 100.000 Rauchertote pro Jahr in Deutschland - glaub nicht das Trafikanten deshalb schlecht schlafen

Bei der Landesverteidigung geht es um eine Basisausbildung damit man im Ernstfall Zeit spart und schnell ein großes wehrfähiges Milizheer hat.
Wo ich aber Recht gebe: die Ausbildung wird um viele Monate Basis Sklavendienst verlängert die zu überdenken sind.
In Russland wurde die Wehrpflicht übrigens von 4 Jahren auf 12 Monate reduziert.
In Israel hat man 24 Monate für Frauen, 30 für Männer. Aktuell wohl kein Nachteil das dieses kleine Land auf 3 Mio Menschen im wehrfähigen Alter inkl Ausbildung zurück greifen kann.

Der Beitrag wurde von MikeE25 bearbeitet: 11.04.2024, 18:09 Uhr