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Drehen von Titan

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Beitrag 16.10.2007, 00:14 Uhr
Kermet86
Level 1 = Community-Lehrling
*

moin moin,

ich hab mal ne ganz "einfache" Frage...
ich hab eine kleine stange aus Titan, D=30 mm L= 150 mm und möchte diesen mit der Drehbank in form bringen...
was muß ich meim drehen von so einem - nicht alltäglichem - Material beachten? (spezielle Werkzeuge, schnittwerte,...)

schonmal vielen dank

mfg
kermet

Der Beitrag wurde von Kermet86 bearbeitet: 16.10.2007, 00:15 Uhr


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Drehen.................... einfach eine runde Sache
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Beitrag 16.10.2007, 06:56 Uhr
KSTDIJA
Level 4 = Community-Meister
****

Hallo Kermet,

nimm am besten eine Wendeschneidplatte mit recht scharfer Schneidkante und aus einem Substrat für hochhitzefeste Legierungen. (z.B. Sandvik Zerspanungsklasse S Güte 1025)

Schnittwerte so ca. 80m/min und 0,15-0,25mm/U Vorschub.

Großes Problem bei Titan ist der auftretende Kerbverschleiß an der Schneidkante, deshalb machen runde Wendeplatten durchaus Sinn. Allerdings kannst du damit nicht viele Teilegeometrien drehen. Am Ende heißt es also wieder auf D- oder V-Platte ausweichen.


mfg

Dirk


--------------------
Dirk Jacob
KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH
Hertzstrasse 74-75
13158 Berlin
Tel.: 030/ 9177-2665
Fax.:030/ 9177-2807
email: [email protected]
web: www.kst-berlin.de
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Beitrag 16.10.2007, 09:28 Uhr
Karsten70
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Hallo Kermet,

kann mich Dirk nur anschließen.
Wenn Du nur dies eine Teil "mal " machen willst kannst Du auch mit ner scharfen Alu Platte arbeiten. VC dann so bei 20-30m.
Wichtig ist auf alle fälle ausreichende Kühlung.
Weitere Grund-Info`s hier:

http://www.metaltec.de/html/titan/titanbearbeitungen.html

Wenn Du allerdings öfter Titan zu drehen hast lohnt sich natürlich die Investition in vernünftige Platten wie Dirk schon geschrieben hat.
Wir arbeiten viel mit der Toshiba Tungaloy AH110 u. AH120.

Gruß
Karsten
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Beitrag 17.10.2007, 00:26 Uhr
Kermet86
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hey,

Danke erstmal für die superguten Antworten!!!
werde ich auf jeden fall mal ausprobieren!!

ich hab auf der Arbeit nichts mit titan zu tun... ist nur ne kleine stange, die ich für private zwecke "mal eben" dazwischen schieben mag!!!

Werde wohl also die Variante mit der Alu platte probieren!

wie sieht es mit Bohren aus? mit HSS oder HM???

danke.gif super.gif spitze.gif


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Drehen.................... einfach eine runde Sache
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Beitrag 17.10.2007, 06:33 Uhr
KSTDIJA
Level 4 = Community-Meister
****

Hallo Kermet,

nimm lieber Hartmetallbohrer. Mit HSS kommst du nicht sehr weit.

Wenn´s nur privat ist, würde ich dir auch zur Alu-Platte raten. Ist sicher die preiswertere Alternative.

mfg

Dirk


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Dirk Jacob
KST Kraftwerks- und Spezialteile GmbH
Hertzstrasse 74-75
13158 Berlin
Tel.: 030/ 9177-2665
Fax.:030/ 9177-2807
email: [email protected]
web: www.kst-berlin.de
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Beitrag 07.11.2007, 11:55 Uhr
pangabi
Level 1 = Community-Lehrling
*

Servus,
ich hätt auch mal ne Frage zum Titan drehen.
Was für ein Werkzeug und Wendeplatten würdet ihr mir empfehlen zum Innenschlichten von Titan. Allerdings ist mein Problem das mein Teil nach hinten größer wird also z.B. vorne D18 und hinten D18,8.

Im voraus besten Dank
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Beitrag 07.11.2007, 14:36 Uhr
Die Waldfee
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo pangabi,

die Sache ist recht einfach zu beantworten! Definitv eine Platte mit scharfer Geometrie! Eine beschichtete Aluminiumgeometrie würde sich hier anbieten, oder aber gleich etwas für die *Superlegierungs* Zerspanung.

Wenn das allerdigns öfter vorkommt - und es auch immer verschiedenartige Konturen oder Durchmesser sind, dann empfehle ich dir so ein MiniCut oder UltraMini System. Sowas vertreiben bekanntlich ein paar Firmen. Horn z.B. Wobei ich dir empfehlen würde, mal in so einen WNT Katalog hinein zu sehen, da gibts beinahe für jeden "blöden" Fall was passendes.

Hauptsache Scharf! Titan hat die Dumme angewohnheit, beim Eintritt der Schneide erst in einen elastischen Bereich zu wechseln, bevor die Schnittkraft so groß wird, daß sich die Molekularebenen trennen lassen (also das Werkzeug in den Schnitt kommt). Je Schärfer diese Schneide, desto geringer der Schnittdruck. Und sowieso ist beim Innendrehen eher eine Platte mit Freiwinkel empfehlenswert (Mantelfläche zur Schneide hin....gegensätzlich wie außen).


Gruß
die Waldfee

P.S. Viel Erfolg


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Ein Spezialist ist ein Fachmann, der über immer weniger immer mehr weiß, bis er über garnichts alles weiß!
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Beitrag 08.11.2007, 09:34 Uhr
storebro
Level 3 = Community-Techniker
***

@KSTDIJA
deine aussage das man mit HSS bohrern bei titan verloren ist stimmt nicht ganz. wir bearbeiten sehr sehr viel titan. egal ob fräsen oder drehen. die besten erfahrungen haben wir mit HSS bohrern von gühring gemacht. alles was über 18mm ist bohren wir mit WP-bohrer von komet. die HSS bohrer von gühring werden in einer firma ca. 0.03mm ausser mitte geschliffen, damit diese weiter hinten am schaft nicht klemmen (obwohl sich ja eh die bohrer verjüngen, aber das reicht bei titan nicht ganz) = bohrung wird größer = verklemmen wird verhindert. es kann natürlich sein das diese firma den bohrern noch besonders schleift. aber wir nehmen diese bohrer für alu, stahl (1.4548), und titan. kann mir dies demzufolge nicht vorstellen.

ich habe zur zeit einen 4.2er hss bohrer im einsatz der schon ca. 150 25mm tiefe bohrungen im titan gemacht hat. und der schaut immer noch super aus.
Vc = 13m/min
F = 0.1mm/U

mfg, thomas
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