Der "Slipstick-Effekt" ist ein Begriff für die Situation bei der ein Regelsystem ( hier Servoverstärker und
Motor der Achse) den Übergang von der Haftreibung (stehender Schlitten) zur Gleitreibung (gleitender Schlitten) aussteuert. Je höher die Haftreibung durch fehlende Schmierung oder zu großer Reibfläche ist, desto mehr Aufwand (Drehmoment) muß das Regelstystem aufbringen um den Schlitten in Bewegung zu bringen. Das hat zur Folge, dass so ein Regelsystem an seine Grenzen stösst, da es normalerweise so ausgelegt ist, dass es sehr schnell, also ohne so großes zusätzliches Drehmoment die Achse regelt. Insbesondere bei der Lageregelung, also wenn die Achse "nur" ihr Maß halten soll und Schnittdruck und ähnliches im My-Bereich ausregeln soll, ist bei jeder Richtungsumkehr wieder das hohe Drehmoment erforderlich, was die Achse daran hindert fein ausregeln zu können.
Um diesen Effekt möglichs gering zu halten, werden in die Gleitflächen der Schlitten "Öltaschen" eingeschabt, kleine Vertiefungen
in denen sich Öl zur schmierung sammeln kann und welche die Auflage, und somit die Reibfläche verringern. Mit den Jahren verschleißt der Kunststoffbelag allerdings derart, dass die Vertiefungen verschwinden und sich so die Reibfläche erhöht. Wenn dann noch mangelnde Pflege der Führungsbahnabstreifer hinzu kommt und Kühlmittel in die Führungen gerät, mit dem Bettbahnöl emulgiert und so die Schmiernuten verstopft, erhöht sich der Verschleiss um den Faktor 10 - 50., d.h. Reibung wird zu hoch, Lageregelung miserabel, Führung läuft ein. Wer also weiß, dass er seine Maschine noch lange nutzen oder später noch mit einigermassen Ertrag verkaufen will, der kommt nicht umhin, ihr ab und zu mal etwas Pflege angedeihen zu lassen.
Das ist dann nun unser tägliches Geschäft, Wartungsberatung,Konzepte,Abstreifer etc. ;-)
So Kaffee ist auf, genug getippt und an die Arbeit.
Gruß
DTE