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Axiale Riefen bei Drehteilen?!

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Beitrag 18.11.2023, 19:40 Uhr
JochenL
JochenL
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Mitglied seit: 18.11.2023
Beiträge: 3

Hallo zusammen,
nachdem ich in den Foren hier schon lange mitlese und viele nützliche Informationen sammeln konnte, habe ich mich nun selbst registriert, um mich mit einem Problem an die Community zu wenden, dass bei uns auf der Arbeit regelmäßig zu Endlosdiskussionen führt. Also noch kurz vorab: freut mich nun auch dabei zu sein!

Wir fertigen Schrauben für den medizinischen Einsatzbereich aus sehr weichen Metallen/Legierungen wie Aluminium oder Magnesium auf Langdrehautomaten. Auf einer der Maschinen tritt seit einiger Zeit unregelmäßig ein Problem auf, dass wirklich niemand bei uns plausibel erklären kann: Riefen auf dem Schraubenschaft, kerzengerade, längs (!) zur Schraubenachse. Axiale Riefen beim Drehen!?

Wir haben die betroffenen Schafte (20-30mm lang, Durchmesser etwa 4mm) aufwändig vermessen und herausgefunden, dass diese nach dem Abdrehen alles andere als gleichmäßig rund sind. Die Abweichungen spielen sich in Bereichen von wenigen Hundertsteln Millimetern ab.

Ich wäre wirklich dankbar, wenn mir jemand hier überhaupt mal begreiflich machen könnte, wie gerade, axiale Riefen auf einem zylindrischen Drehteil entstehen. Das sprengt schlicht die Grenzen meiner Vorstellungskraft.

Dafür vielen Dank im Voraus!

Viele Grüße
Jochen
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Beitrag 18.11.2023, 19:53 Uhr
myca
myca
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Mitglied seit: 10.05.2007
Beiträge: 672

Hi, smile.gif

Ausgangsmaterial ist was? Gepresst, gegossen, gewalzt?

Mein Tipp: es liegt am Material. Beim schleten (qualitativ) gepresstem Material kann es schon vorkomen,
daß sich sowas innen bilden kann (Risse, nicht homogen). Also besseres Material kaufen.

G. biggrin.gif thomas

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Beitrag 19.11.2023, 12:58 Uhr
hondalumich
hondalumich
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Beiträge: 5

Hallo, ich hatte auch schon ähnliche Drehbilder als die Spindel einen Lagerschaden hatte, zwar axial ausgerichtet aber nicht kerzengerade. Dazu müsste aber die Maschine recht laut sein. Ich tippe auch Materialfehler. Das lässt sich bestimmt irgendwo prüfen, vielleicht bei jemand der härtet.

Gruß
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Beitrag 19.11.2023, 13:14 Uhr
JochenL
JochenL
Level 1 = Community-Lehrling
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Mitglied seit: 18.11.2023
Beiträge: 3

Das Ausgangsmaterial ist tatsächlich gepresst. Risse am fertigen Drehteil sind aber ausgeschlossen, wir haben uns das unter Mikroskopen angesehen. Wir sprechen wirklich von reinen Längsriefen, teils auch erhaben.
Anderes Material verwenden gestaltet sich leider nicht so einfach, weil die Werkstoffe/Lieferanten für die Medizintechnik zertifiziert und zugelassen sind. Das war allerdings schon Thema, weil der einzelne Stangendurchmesser im Verlauf auf rund 2 Metern gerne mal Abweichungen von 2-5 Hundertstel Millimetern aufweist. Das führt regelmäßig dazu, dass es zu Spiel in der Führungsbuchse kommt und das Werkstück nicht absolut fest sitzt. Ich habe diesen Umstand bisher als Ursache vermutet.

Wenn ich dich richtig verstehe, dann kann es bei gepressten Stangen zu einem heterogenen Materialgefüge kommen. Wenn die Wendeplatte beim abdrehen nun auf einen weicheren "Strang" trifft, taucht sie axial etwas zu tief ein. Oder drückt sich an härteren Stellen weiter raus. Korrekt? Das könnte sich mit zu locker gespannten Werkstücken noch potenzieren...

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Beitrag 19.11.2023, 14:29 Uhr
myca
myca
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Mitglied seit: 10.05.2007
Beiträge: 672

Hi, smile.gif

0,02 - 0,05 mm Spiel (Unterschied) werden zwangsweise dazu führen, daß man "Eier" dreht und auch wo möglich einen Schatten
produzieren. Sowas habe ich bei Fräsen erlebt:

Werkstück mit einer Bohrung, Fläche geschlichtet und man hat eine Abbildung von der Bohrung oben und unten bekommen.
Wie man es losgeworden ist, weiß ich nicht mehr. Ist aber eine Tatsache gewesen...

G. biggrin.gif thomas
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Beitrag 19.11.2023, 18:55 Uhr
hondalumich
hondalumich
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Beiträge: 5

Kann das Produkt auf einer baugleichen Maschine mit gleichem Programm produziert werden?
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Beitrag 19.11.2023, 21:24 Uhr
JochenL
JochenL
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Beiträge: 3

Leider nein.
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Beitrag 21.11.2023, 10:54 Uhr
Andreas1964
Andreas1964
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Beiträge: 297

ZITAT(JochenL @ 19.11.2023, 14:14 Uhr) *
Wenn die Wendeplatte beim abdrehen nun auf einen weicheren "Strang" trifft, taucht sie axial etwas zu tief ein. Oder drückt sich an härteren Stellen weiter raus. Korrekt? Das könnte sich mit zu locker gespannten Werkstücken noch potenzieren...

Das führt niemals zu einer geraden Kerbe! Mach mal ein Foto von so einem Teil, wäre hilfreich.

Wenn da eine Kerbe drin ist, die ggf. sogar erhaben ist, dann schrapp da irgendwas drüber.

Erste Maßnahme: Teil drehen und VOR dem Abgreifen kontrollieren ob die Rille da ist. Dann das Fertigteil kontrollieren. Wenn die Rille vor dem Abgreifen schon da war, dann kann das nur bei stehender Spindel passiert sein, sprich ein Drehstahl hat mir der Wendeplatte "drübergekratzt".

Nach dem Abgreifen wird es schwieriger, die Spindeln laufen syncron. Wenn die Spannzange eine Macke hätte, dann wäre es bei allen Teilen, was nicht der Fall ist, also können wir diese erstmal ausschließen.

Oder greift Ihr mit stehender Spindel ab? Wenn die Spindeln nicht exakt synchron anlaufen und wenn das Teil ein wenig unrund ist, dann könnte es sein das die Längskante der Spannzange etwas Material wie ein Schaber vor sich her drückt.

Das könnte auch bei einem Ruck z.B. Fräsbearbeitung auf der Rückseite passieren.

Dann ist die Frage wie kommt das Teil aus der Gegenspindel? Auswerfer?

Wenn die SpaZa eine winzige Macke hat und beim Auswerfen die Spindels steht, dann ist ein An-/Verkanten denkbar und der Auswerfer drückt das Teil über die Macke und die Kerbe ist da. Da die Spindel aber nicht immer in der gleichen Stellung beim Auswerfen steht kommt es zu sporadischen Kerben.

Dann ist die Frage wo fliegt das Teil hin? Nun ja, ab hier wird es sehr spekulativ.
Wie auch immer, bei Problemen dieser Art muss man erkennen WANN das Problem auftritt, nur so kann man eine Menge anderer Faktoren ausschließen.

Andreas.

Der Beitrag wurde von Andreas1964 bearbeitet: 21.11.2023, 10:55 Uhr
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Beitrag 21.11.2023, 14:55 Uhr
nico1991
nico1991
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Beiträge: 631

ich würde auch mal gerne ein Bild sehen smile.gif
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