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Kalibrierintervall erweitern (MSA/Prüfmusterabl.), Ist es möglich das Kalibrierintervall zu verlängern, wenn MSAs...

Beitrag 27.02.2024, 16:30 Uhr
TS_PMV
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Hallo zusammen

Wir bauen für uns Maschinen (z.B. Montage oder Sortiermaschinen). In diesen Maschinen werden Teile zu 100% kontrolliert.
Dafür verwenden wir Sensoren (Drehmoment, Längentaster, Wirbelstromsensoren) oder auch Kameras.

Eine Kalibration/MSA ist eine Momentaufnahme, darum machen wir in regelmässigen Abständen (z.B. nach 8h oder x Teilen) einen Prüfmusterablauf.
Weiterhin wird immer beim Ausbau, Einbau oder Veränderung einer Messstation eine MSA durchgeführt.
Das Intervall für die Rekalibration für Sensoren ist derzeit aus 1 Jahr festgelegt.
Nun würden wir das Intervall verlängern um Kosten zu sparen.

Meine Fragen dazu sind nun:
- Wie kann ich das Intervall festlegen definieren ?
- Darf man das Intervall verlängern, wenn man Prüfmusterabläufe oder MSAs regelmässig durchführt?
- Was würde dagegen sprechen, mit der Berufung auf eine MSA, das Intervall zu verlängern ?


Ich hoffe, ihr könnt mir helfen Licht in dieses Dunkel zu bringen.
Vielen Dank schonmal für jede Bemühung mir das ganze zu erklären.

Beste Grüsse
Märy
   
Beitrag 01.03.2024, 13:20 Uhr
OliverG_
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Hallo,
wichtig für eine Verlängerung des Kalibierintervalls sind:
Art/Typ des Prüfmittels
Erfahrungen aus Eignungsprüfungen
Empfindlichkeit, Anfälligkeit, Verschleißneigung etc.
Messgenauigkeit
Messunsicherheit des Prüfmittels
Erfahrungen mit ähnlichen Prüfmitteln
Umgebungseinflüsse, Einsatzbedingungen
Ausmaß evtl. Folgeschäden bei Prüfmittelausfall (Risikobewertung)
Anforderungen von Kunden, Behörden, Normen
Empfehlungen und Richtlinien der Prüfmittelhersteller.

Für die Revision der Intervalle gibt es verschiedene Methoden, wobei keine für alle Prüfmittel die ideale Lösung bietet:
Schrittweise Anpassung
Qualitätsregelkarte
Kalenderzeit
Einsatzdauer
Prüfung während des Einsatzes (täglich).

Viele Grüße
Oliver

   
Beitrag 01.03.2024, 14:56 Uhr
TS_PMV
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Hallo Oliver

Danke für deinen Beitrag. Leider beantwortet mir das überhaupt nicht meine Fragen.

Da wir ca. 70 verschiedene Sensoren im Einsatz haben werde ich diese hier auch nicht aufführen.

In welcher Art ist die Messunsicherheit des Prüfmittels z.B. ausschlaggebend für das Kalibrierintervall?
Was wären Qualitätsregelkarten?
Was ist der Unterschied zwischen Kalenderzeit und Einsatzdauer ?

Zu Prüfung während des Einsatzes (täglich) -> wir haben ca. alle 8h einen Prüfmusterablauf oder was verstehst du darunter.

Viele Grüsse
Märy

   
Beitrag 01.03.2024, 15:30 Uhr
unaware
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Hallo,

im Prinzip musst du die Verlängerung der Intervalle begründen können.
Wenn die täglichen Prüfläufe dokumentiert werden und ohne Befund sind, hilft das schon.
Zusätzlich gut wenn die Kalibrierung nach einem Jahr immer in Ordnung waren. Dann kannst du begründen, warum eine Verlängerung des Kalibrierungsintervalls kein zusätzliches Risiko darstellt.
Bei uns jedenfalls hat das funktioniert, wurde auch im Audit problemlos akzeptiert.
Ein QM soll sich ja auch weiterentwickeln. Und wenn ich feststelle das Zuviel gemacht wird, kann das auch korrigiert werden.

MfG
unaware
   
Beitrag 04.03.2024, 11:45 Uhr
TS_PMV
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Hallo unaware
ZITAT(unaware @ 01.03.2024, 15:30 Uhr) *
Wenn die täglichen Prüfläufe dokumentiert werden und ohne Befund sind, hilft das schon.


Wir dokumentieren die Prüfläufe nicht, da die Maschine keine Teile produziert, wenn sie keinen gültigen Prüflauf hatte.
Würde das deiner Meinung nach auch gelten ?

Viele Grüsse
TS_PMV
   
Beitrag 04.03.2024, 16:02 Uhr
unaware
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Hallo unaware

Wir dokumentieren die Prüfläufe nicht, da die Maschine keine Teile produziert, wenn sie keinen gültigen Prüflauf hatte.
Würde das deiner Meinung nach auch gelten ?


Hallo TS_PMV,

ich denke, dass das reicht. Solange sichergestellt ist, dass der Prüflauf nicht einfach umgangen werden kann.
Wenn die MSA´s dazu dokumentiert sind, müsste das reichen. Die Veränderungen oder Tausch werdet ihr ja sowieso protokollieren.
Aber nochmal der Hinweis: Meine Einschätzung, wie der Auditor das sieht kann ich natürlich nicht voraussagen.

Viele Grüße
unaware
   
Beitrag 05.04.2024, 14:19 Uhr
TS_PMV
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Hi unaware

Danke für dein Feedback und entschuldige für die späte Antwort.

Gerne stelle ich allen hier noch eine grobe Zusammenfassung unser Erkenntnisse zusammen und wie wir das in Zukunft handhaben..

- Für den Audit muss der Prozess definiert sein. Die Intervalle können in diesem Prozesse fix oder flexibel definiert sein, dann ist das scheinbar meist kein Problem.

- Die meisten Hersteller empfehlen ein Kalibrierintervall von 1 Jahr, aber sie sagen selbst, dass das eine Momentaufnahme ist und eine tägliche Prüfung z.b. mit einem Prüfmusterablauf noch viel sinnvoller ist. Das wird auch in der "Norm" OIML D 10:2022 beschrieben. -> Wenn auf der Maschine ein Prüfmusterablauf hinterlegt ist, der nicht übersprungen/ausgehebelt werden kann, kann das Kalibrierintervall erhöht werden.

- Manche Sensoren sind vom Messprinzip her eigentlich so, dass sie kein falsches Messergebnis ausgeben können. (z.B. Piezoelektrische Kraftsensoren) -> Entsprechend erweitern wir das Kaliberintervall auch nach dem Messprinzip.

- Für Drehmomentsensoren gibt es eine Norm (DIN 51390) an die werden wir uns natürlich halten und entsprechend gibt es ein Maximum beim Kalibrierintervall von Drehmomentsensoren.



Hoffe dies hilft allen weiter die an einem ähnlichen Punkt wie ich stehen.
Beste Grüsse
   
Beitrag 08.04.2024, 09:10 Uhr
unaware
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Hallo TS_PMV,
danke für deine Rückmeldung.

Die OIML Richtlinie kannte ich noch nicht. Auch noch was dazugelernt.

MfG
unaware
   
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