Moin Miro2022,
egal ob
drehen oder
Fräsen, das vorgehen bleibt doch das gleiche oder nicht?
Kurz zum Fräsen vorweg: Hier ist einfach mehr möglich komplexere Teile etc. als beim Drehen. Je nach dem sind die Investitionskosten aber auch höher, die Automatisierung ist hier aufwendiger, da mit Roboterarm etc. gearbeitet werden muss. Ich denke alles hat sein vor und Nachteile.
Wenn ihr einen Stangenlader habt, ist das doch eigentlich eine Gelddruckmaschine?!?
Einmal einrichten und hinten nur noch die Euros rausholen oder? Ihr schreibt das die Maschinen bereits finanziert sind, das ist doch der Jackpot?!
Auch beim Drehen ist es so, dass man heutzutage eigentlich nicht mehr auf der Maschine programmiert, das ist obsolet bzw. imho wird nur noch dort gemacht wo man eine Arbeitsbeschäftigung braucht. Ich hoffe ich mache mir hier jetzt nicht zu viele Feinde.^^
Also ich will euch da jetzt nicht erklären wie ihr euren Job machen sollt, aber idr. hat man 1 bis 2 Leute die programmieren und dann 1 bis 2 Leute, (die ggf. im Schichtdienst dafür sorgen,) dass die Maschinen laufen. Der Clou steckt hier in der Programmierung. Sparst du hier Zeit bei einer Serie von 1000 Stk. oder mehr auch nur 2 Minuten, haste ja direkt 2000 Minuten also direkt 33 h gespart. Aber nicht nur das, die Maschinen sind früher frei für andere Jobs, Mitarbeiter können andere Dinge machen, Strom und Betriebskosten etc. Aber ihr müsst gesamtwirtschaftlich schauen ob es Sinn macht, der Werkzeugverschleiß ist ggf. höher.
Die meiste Zeit verliert man jedoch imho dabei wenn Dinge nicht strukturiert vorbereitet sind. Ich meine jede Minute die die Maschine nicht läuft, bringt sie euch kein Geld oder? Also wenn das Umrüsten der Maschine irgendwie 1 oder 2 Tage dauert macht ihr etwas gewaltig falsch. Idr. sollte das in weniger als 60 Minuten erledigt sein, besonders bei Drehteilen.
Was sind "Miesläufer"? meinst du Teile die falsch produziert wurden? Oder die zu Lange gebraucht haben? Bauteile die zurück kommen sollte es nicht geben, habt ihr kein QM? Ich meine soetwas kann man sich super einfach selber aufbauen, mit ein paar Tricks. Wenn eure Kunden jedoch ein QM haben bei Eingang dann würde ich ja so clever sein und das indirekt einfach mit nutzen.
Mit dem zulange brauchen für die Teile, liegt halt echt Entweder an der Programmierung oder an einem ineffizienten Ablauf. Um wirtschaftlicher zu sein, holt euch Maschinenbediener rein, die kosten 25€/h oder so wenn man die gut ausbildet kann 1ner für 7 bis 10 Maschinen gut zuständig sein, weil ihr noch einen 2ten braucht, nehm einen Wachmann der den überwachen soll, liegt bei 15€/h.
Ich meine ja jetzt kann man viel Argumentieren ja aber die
CNC Fachkräfte etc. blabla die Leute sollen nur im Störungsfall nen Werkzeug auswechseln, oder Material nachladen, bzw. Fertigteile rausholen.
Spanflug soll euch ja nur sagen, was das teil kostet. Das mit den Stepdateien ist doch kein Drama, kann doch jeder mitschicken^^ Wenn ihr ne Zeichnung habt, habt ihr direkt das Produkt. Ob STEP oder nicht, ihr habt die Zeichnung, Nachmodellierung dauert 30 Minuten oder so.
Ums kurz zu machen:
1. Schau welche Teile du machen kannst, (Dimensionen, Materialien (Stahl, Alu, Bronze, POM), Stückzahlen).
2. Welches ist deine Branche? Automobilbau oder Sondermaschinenbau, schau auch über den Tellerrand hinaus, welche Kunden gibt es noch?
3. Preisgestaltung, Betriebskosten, Maschinenlaufzeitkosten, Mitarbeiterkosten feste Sätze ausrechnen
4. Aufträge die ein Angebot welches länger als 7 Tage gültig sein soll immer an den Materialpreis koppeln, oder zumindestens vorbehalten, sodass man hier reagieren kann. Wenn dein Material direkt mal 5% teurer ist, machst du wahrscheinlich kaum bis keinen Gewinn mehr.
5. Fragen was der Kunde wirklich will. Ist das ein einmaliges Ding? Kommt es wieder oder wo wird es eingesetzt. Gibt es weitere Teile die übernommen werden können.
6. After Sell Service macht ihr oder?
7. "Je bescheidener das Bauteil, desto höher der Gewinn", Kann ich denke ich so stehen lassen
8. Werschöpfungstiefe erhöhen, ergo schauen ob ich ggf. weitere Service Dienste anbieten kann oder Baugruppen etc. liefern kann.
9. Einzelprodukte zwischen Serien packen, je nach dem wie die Programmierer ausgelastet sind.
10. Stillstandszeiten ermitteln und wegoptimieren oder für wartungsintervalle nutzen.
11. Augen auf bei der Werkzeugwahl, wenn der Werkzeugwechsel länger dauert als 2 mal mit der gleichen Platte drüber fahren, bringt es nix.
12. Werkzeuge/ Plättchen in Mengen kaufen. Ich war mal bei einer Unternehmung wo 3 Wendeschneidplatten jeweils die Woche gekauft wurden weil der Chef son Knausertyp war. Absolute Katastrophe, schaut man bei den Unternehmen nach was da einzeln so eine Platte kostet,....:-( Da kann man lieber 1 mal im Jahr 50 stk. bestellen und ist immer noch günstiger. Und kann natürlich auch günstigere Preise anbieten.
Aber es bringt euch alles nichts wenn ihr so günstig anbieten müsst um wettbewerbsfähig zu sein und praktisch keinen Gewinn macht, dann macht ihr im Punkto Effizienz etwas falsch, denn die Konkurrenz kann es ;-P
PS: Wenn man als "Querulant" eingeordnet wird, stimmt bei euch im Betriebsklima aber irgendwas nicht. Wenn solche Aussagen fallen, würde ich mal vermuten die Jungs in der Werkstatt machen sich nen entspannten Tag, lassen die Maschinen auf 50% Geschwindigkeit laufen und fertig. Ich denke man muss den Leuten klar machen, dass sie daran ein Interesse haben sollten, dass du die richtigen Preise anbieten kannst.