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Kosten pro Erodierstunde (Drahterodieren), Was entstehen für Selbstkosten

Beitrag 15.12.2009, 11:47 Uhr
stefan1985
Level 3 = Community-Techniker
***

Hallo an alle Fachleute des Drahterodierens !

Wir überlegen für unser Geschäftsfeld Werkzeugbau (Stanz und Biegetechnik) uns eine Drahterodiermaschinen zuzulegen .

Meine Frage wäre welche Erodiermaschine empfehlt ihr , welche Kosten enstehen pro Stunde (Kühlung-Draht - etc ) Alles was man so braucht .


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Grüsse aus dem Sauerland
St.Schütt
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Beitrag 15.12.2009, 14:44 Uhr
Yeah!
Level 3 = Community-Techniker
***

Die Kosten hängen ja nun erstmal davon ab, wie die Maschine ausgelastet ist.
Zum zweiten wäre schön zu wissen, was genau ihr drahten wollt und welche Oberflächengüte ihr erwartet.
Erodieren und erodieren können zwei ziemlich verschiedene Sachen sein.
Aus meinem ganz persönlichen Nähkästchen:
Meine Favoriten sind für den Werkzeugbau Fanuc und Mitsubishi, wobei die Fanuc mit ihrer einfachen, aber robusten
Bauweise der "Traktor" ist der alles aus dem Dreck zieht.
Eine Maschine aus der Schweiz würde ich mir nicht mal schenken lassen, alle 14 Tage Besuch vom Monteur ist zuviel.
Ferner sind gewisse Schweizer Maschinen sowas von anfällig für Störungen im Betrieb, daß von 4 Maschinen im Schnitt
1 permanent ausfällt (selbst erlebt in einem Nürnberger Werkzeugbau).
Für den Anfang könnt ihr im einschichtigen Betrieb mit 5 Laufstunden pro Tag rechnen, mehr ist Illusion. Nach einer Einarbeitungszeit
und mit Routine kommt dann der Rhythmus "tagsüber Kleinvieh, ab 15:30 umrüsten für Nachtlauf" und es sind dann lange Laufzeiten
zuerwarten, abhängig von eurem Spektrum.
*Nähkästchenmodus AUS*
Du hast auch noch nicht erwähnt ob ein CAM vorhanden ist das um das Drahten-Modul erweitert werden kann. Ein Mitarbeiter der an der Maschine
programmieren muss ist nicht so flott wie ein CAM.
Sehr grober Anhaltspunkt für eine Drahtmaschine könnte so ca. 35.- Euro/Stunde sein, hängt wie geschrieben von euren Zielen und Voraussetzungen ab.


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Mit freundlichen Grüssen aus Nürnberg,
Thomas
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Beitrag 15.12.2009, 19:03 Uhr
gekufi
Level 7 = Community-Professor
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Hallo

Wie schon von Yeah! angegeben, hängen sehr viele Faktoren beim Drahtschneiden mit in den Berechnungen. Unter anderem auch z.B., welcher Draht (unterschiedliche Preise je nach Sorte) oder auch welche Schneidhöhen (wegen der Ablaufgeschwindigkeiten) im Schnitt auftreten.
Weiterhin muss man die Kosten für Verschleißteile (z.B. Drahtführungen, u.a.) beachten. Und auch die gerade bei Drahtschneidanlagen allfälligen Wartungen wollen beachtet und in den Stundensatz umgelegt werden (oder vom Gewinn abgezogen werden). Gerade durch diese vielen Faktoren kann der "Stundenpreis" teilweise recht weit schwanken, aber mit der Angabe von Yeah! hat man wie von ihm schon angegeben, einen groben Anhaltswert.
Bei den Kosten für die Kühlung muss man auch wieder beachten, ist es ein zur Maschinegröße passendes "Beistellaggregat" zur Kühlung oder wird die Maschine an ein evtl. schon für andere Maschinen vorhandenes Kühlnetz (z.B. Spritzgussmaschinen) angeschlossen.

[OT]
QUOTE
Eine Maschine aus der Schweiz würde ich mir nicht mal schenken lassen, alle 14 Tage Besuch vom Monteur ist zuviel.

Ich würde immer wieder eine Maschine aus der Schweiz nehmen. Weis ja nicht, was ihr für Probleme hattet, aber unsere sieht einen Monteur eher selten bis sehr selten. Und auch ein mir bekannter Lohnerodierer hat schweizer Maschinen und ist mit diesen sehr zufrieden.

Meistens liegt es an mangelnder Wartung oder dem rechtzeitigen Austausch von Verschleißteilen. Arbeiten, welche bei jeder Drahtschneide wichtig sind. Auch wenn da Fanuc draufstehen sollte. Denn auch die anderen Hersteller "kochen" nur mit Wasser.
Ich finde solche pauschalen Aussagen ohne genauere Angaben zur Begründung einfach zum....
Auch, da solche Aussagen nicht zu einer richtigen Meinungsbildung führen und bei Entscheidungen meiner Meinung nach kein bisschen helfen.
[/OT]

Gruß Gerd

Der Beitrag wurde von gekufi bearbeitet: 15.12.2009, 19:04 Uhr


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Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
Voltaire
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Beitrag 16.12.2009, 07:47 Uhr
stefan1985
Level 3 = Community-Techniker
***

Morgen !

DAnke euch für eure Antworten !

Also es werden von Stepeln über Drücker bis Schnittplatten eigentlich alles bearbeitet . Größtenteils im Harten .


Wie groß ist denn der Aufwand zu Einarbeitung ?


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Grüsse aus dem Sauerland
St.Schütt
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Beitrag 16.12.2009, 08:17 Uhr
Lipp
Level 6 = Community-Doktor
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Du kannst auch den Hersteller grundsaetzlich befragen, wie er kalkulatorisch den stundensatz betrachtet, sofern die masschine nicht gerade bei einem allgemeinen haendler gekauft wird ( siehe gebraucht).
Ein stundensatz fest zu schreiben ist eine Vorgehensweise, die du schnell wieder vergessen wirst.
Das liegt schon in der Frage , was du fuer Arbeiten mit der drahtmaschine ausfuehrst. Wenn ich einen Druchbruch minderer massqualitaet nur schruppen lasse, wo die maschine aber von freitag bis sonntag laeuft, ist das sicherlich ein bonbon-preis wert, gegenueber mann intensiver schnibbelarbeit mit zig mal ruesten.

Zu errechnen ist sicherlich ein basispreis der grundsaetzlich erst einmal die maschinenkosten decken muss..siehe qm-miete..draht..energie...anteilige verschliessteilkosten, die du aber erst spaeter einschaetzen koennen wirst.

Ich kann dir jedenfalls aus erfahrung sagen, dass preise schwanken zwischen 22-38 oiro bei gleichen anfragen.
Die zu erreichende qualitaet kann ich von den angefragten erwarten, da ergebnisse schon laengere zeit vorliegen. Das ist also nicht einmal der stein des anstosses.
Manche haben ein rechnerisches argument, dass sie bei vorhanden 10-20 maschinen, die abgeschriebenen maschinen " mitarbeiten" lassen und angebliche defizite an neueren maschinen gegen zu finanzieren.

In wie weit sowas sinn macht, ist sicherlich oft genug niedergeschrieben. ( kalkulation howTo)

Einarbeitung: liegt am mann , wie schnell das fortschreitet. Es ist keine Hexerei. mann muss nur erst einmal umdenken, das nicht nur gute teile rausfallen, sondern auch moeglicherweise der schrott.
Normal , mit einmal durchlauf aller intervalle der pflege..und vorausgesetzt , der mann hat ahnung von CNC -fraesen z.B.( wenn mann bei adam und eva anfaengt hat mann halt 2 baustellen)...1-2 Monate..

Ihr fangt relativ spaet mit dieser Technik an in einem seit langem stark aufgestelltem markt. Offen gesagt...wenn ihr nicht mind. im rahmen des halben neupreises eigene beduerfnisse ( eigennutzen) auf die beine bekommt vor lohnarbeit, wuerde ich das noch einmal wirtschaftlich ueberdenken.

gruss lipp

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 16.12.2009, 08:24 Uhr
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Beitrag 23.12.2009, 18:33 Uhr
edm-dsc
Level 4 = Community-Meister
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Hallo, ich habe mir eine Gebrauchte Robofil 200 von www.techma-gmbh.de gekauft die ich nur für den Eigengebrauch verwende. Als "Neuling" beim Drahterodieren habe ich mir dann noch 2 Tage Schulung gegönnt, was mit noch etwa einer Woche Selbststudium viel Gebracht hat.
(Der Service bei der Firma ist echt Gut)

Zum Thema
Wenn es sein muss, verlange ich dort aber Trotzdem mindestens 60€ die Stunde.
Wobei,
Der Draht Kostet etwa 2,50€ bis 5€ die Stunde
Verschleißteile 1,50€ die Stunde
Filter 1€ die Stunde
EKO ionisor 0,5€ Stunde
Service/Reparatur 2€Stunde
Strom 2 bis 3€ Stunde
Maschinenanschaffung 4 bis 10€ die Stunde
Wasser ;-)

So habe ich Maximal 23€ die Stunde ohne Werkstat und Bediener

Und den Service musste ich für die "Schweizer" Maschine seit der Inbetriebnahme im September auch noch nicht bestellen, da sie Tadellos, trotz der 20 Jahre Funktioniert.

MfG Michael
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