Hallo Norge-Dirk,
fangen wir mal systematisch an
Jedes Gewinde hat eine Toleranz sowohl in den Werten die durch die Fertigungsbedingungen bestimmt werden. Dazu zählen Steigungsfehler wie auch Schwankungen im Flankendurchmesser, dem Flankenwinkel, wie auch den Kreisformen aller gewindetypischen Durchmesser.
Solange hier alles im "Grünen" Bereich ist, ist auch die Funktion des Gewindes gegeben, egal um was es sich für einen Gewindetyp handelt
Wenn die Summe aller möglichen Fehler schon die angestrebte Form- oder Lagetoleranz überschreitet, kannst dem Herrn Konstrukteur in Zukunft mit "Herrn Rembrandt" anreden, dann hat er nur was gemalt, und nicht seinen Kopf benutzt. Normal ist er dafür verantwortlich, dass er beim Bemaßen einer Zeichnung auch eine Toleranzfeld- Betrachtung macht.
Da kann man sich nur hinsetzen und mal alle Toleranzen aus den Gewinden mit den Form-und Lagetoleranzen gegenüber stellt. Stellen hier sich Überschneidungen ein, sollte man das mit dem Kunden / Konstrukteur auch so Argumentmäßig darstellen. Und auch dem anweisenden Chef mit in Boot holen, damit er die Irrtümer aus der Konstruktion erkennt, und nicht nur "anweisender" Chef spielt
Zum Messen von Gewinden:
Mit einer
CNC gesteuerten nicht scannenden Koordinatenmeßmaschine hast du keine Chance. Denn hier würden auch Steigungsfehler und Durchmesserfehler in das Meßergenis einfließen.
Einzigste Lösung, wenn man nicht viel teure Spezialmeßstifte, oder Lehrdorne kaufen will, ist eine handgeführte scannende Meßmaschine wie
Zeiss SCANMAX oder Nachfolger. Hier führst du die Tastkugel in der Gewindespirale kreisend nach unten, und erzeugst einen Zylinder, der in etwa der Höhe des Flankendurchmessers liegt. Somit werden Steigungstolernazen, wie auch Kreisformfehler nahezu eliminiert.
Diese 2 Zylinder- ( Innen und Aussengewinde ) lassen sich dann bezüglich der Lage zueinander Auswerten.