Hi Ihr
Dreher Fräser und " Lohnsklaven",
ich habe eure Beiträge intensiv gelesen und muss auch mal meine Ansicht zu diesem Thema zum besten geben.
Natürlich ist es sehr schwer, als Lohnfertiger zu bestehen, aber es gibt auch genügend Lohnfertiger die sehr gut am Markt etabliert sind und mit einem modernen Maschinenpark gutes Geld verdienen. Es geht natürlich nicht, wie es oft so ist, mit einem uralten Maschinenpark und schlechten Werkzeugen, gutes Geld zu verdienen. Natürlich ist es schwer, sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen, aber meist machen sich die Lohnfertiger selber die Preise kaputt. Bin ich nicht in der Lage, mit meine Mitarbeitern und meinem Maschinenpark einen Auftrag lukrativ abzuarbeiten, darf ich diesen Auftrag nicht annehmen. Den Einwand, dass nach 10 Jahren die Maschinen nichts mehr Wert sind kann ich so nicht stehen lassen, da in 10 Jahren diese Maschine bezahlt sein muss und auch dem Besitzer gutes Geld gebracht haben sollte. Wenn ich eine Maschine für 80.000? kaufe, diese Maschine über Leasing finanziere, habe ich eine feste Belastung von ca. 1.520 ? im Monat, ( Stunde= 9,50? bei 160 h ) rechne ich jetzt noch Lohn- und Werkzeug sowie Hallen- und Strom- uns sonsige Kosten dazu, kenne ich meine Kosten und meinen Stundensatz. Ist dieser Stundensatz am Markt nicht zu realisieren, darf ich in dem "Heifischbecken" der Lohnfertiger nicht mitmischen.
Die Praxis zeigt jedoch das es geht, aber nicht mit uralten Maschinen sondern nur mit neuen leistungsfähigen Maschinen. Beispiele habe ich für beides genug! Was nutzt es, ich fertige auf einer alten
Fräsmaschine, ohne Werkzeugwechsler, mit 8 Meter Eilgang, mit einem Mitarbeiter der 12? die Stunde bekommt und nur an der einen Maschine arbeitet, wenn der Wettbewerb das gleiche Teil auf einer neuen Maschine mit 50 Meter Eilgang, hohen Drehzahlen und Werkzeugwechsler bearbeitet. Der Mitarbeiter kostet auch 12?, bedient aber nebenbei eine 2 Maschine, da der manuelle Aufwand an den neuen Maschinen nicht so hoch ist. Die neue Maschine fertigt aber locker die 3 fache Menge. Vergleicht man nun mal den reinen Stundensatz ohne Nebenkosten:
Alte Maschine:Stundensatz Maschine:2 ? da abgeschrieben.
Mitarbeiter: 12?/Std.
Ausbringung: 5 Teile ( angenommen )
Kosten je Teil: 2,8 ?Neue Maschine:Stundensatz Maschine: 9,50?
Mitarbeiter: 12?/Std.
Ausbringung: 15 Teile
Kosten je Teil: 1,43? ( ohne Berücksichtigung der 2. zusätzlichen Maschine z.B eine konventionelle Bohrmaschine)
Bitte die Rechnung nicht falsch verstehen, es ist nur ein Beispiel, etwas theoretisch, aber durchaus realistisch.
Fazit ist eigentlich nur; wer nicht kostendeckend arbeiten kann, sollte nicht mitmischen und durch falschen Ehrgeitz oder durch Kostendruck Aufträge annehmen, die nicht wirtschaftlich erfolgreich abzuwickeln sind. Durch die Annahme solcher Aufträge ist das Sterben des Unternehmens bereits eingeleitet, wird nur verzögert. Die Marktpreise sind somit für leistungsfähige Fertiger noch mehr verdorben und es freut sich dann nur noch der EINKÄUFER.....
Harte Worte
, aber mit Sicherheit nicht ganz falsch?
Gruß
Gisi