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Lohnfertiger-Datenbank

Beitrag 26.03.2002, 12:29 Uhr
CNC-Master
CNC-Master
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Ein Angebot von lohnfertiger.industrienet.de

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Beitrag 30.10.2003, 20:39 Uhr
CNC-Fuchs
CNC-Fuchs
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*******
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Mitglied seit: 14.09.2002
Beiträge: 1.290

Hallo,

was genau ist Lohnfertigung?


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Gruß,

CNC-Fuchs
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Beitrag 30.10.2003, 23:30 Uhr
singingSamson
singingSamson
CNC-Arena Ehrenmitglied
*******
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Mitglied seit: 15.12.2001
Beiträge: 2.877

Hi CNC-Fuchs,
Lohnfertigung ist zum Beispiel, wenn eine Firma im Auftrag einer anderen Firma Teile fertigt, die dann in andere Baugruppen eingefügt werden.
Mal ein praktisches Beispiel:

Firma A möchte ein Auto bauen und erteilt Firma B den Auftrag, den Motor zu fertigen. Firma B beauftragt dann Firma C, das Motorengehäuse zu zerspanen, das sie dafür von Firma B als Rohteil geliefert bekommt. Somit ist Firma C Lohnfertiger für Firma B.

Im Grunde ist es einfach alles, was ein Betrieb für einen anderen fertigt, der diese Teile dan irgendwie weiter bearbeitet oder montiert. Es handelt sich bei der Lohnfertigung also um die Herstellung von Teilen, die man nicht für eine eigene Produktpalette macht.


--------------------
Allzeit gute Kommunikation wünscht euch

singingSamson
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Beitrag 01.11.2003, 14:33 Uhr
Rudel
Rudel
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Banned
Mitglied seit: 24.10.2003
Beiträge: 113

Noch ne Frage!

Wenn Lohnfertiger C den Motorblock für B aus eigenen Schuld falsch fertigt, wer trägt das Risiko? (Rohteilbeschaffung, Termintreue....)


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Ich weiß, daß ich nichts weiß.
Aber es gibt viele die wissen nicht, daß sie nix wissen.
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Beitrag 02.11.2003, 09:50 Uhr
raptorrs
raptorrs
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 05.07.2003
Beiträge: 199

Ein Lohnfertiger begibt sich mit seinem eigenen Kapital und Personal mit Haut und Haaren in die Sklaverei für seine Auftraggeber.

Er arbeitet strikt nach fremden Zeichnungen, teilweise mit eigenem Rohmaterial, zum Teil natürlich auch mit beigestellten Rohlingen. Er hat permanent mit schlechten Zeichnungen, unrealistischen Terminen und ganz bescheidenen Preisen zu kämpfen.

Bei Terminverzögerungen haftet in den meisten Fällen natürlich der Lohnfertiger. Bei der Haftung für Ausschuss bei beigestellten Rohlingen hilft nur die Haftungsbegrenzung auf die ausgeführte Arbeit. Der Kunde nimmt dann das Risiko für den Rohling auf sich. So etwas sollte immer vorher vereinbart werden, lässt sich aber schwierig durchsetzen. Es gibt so etwas wie allgemeine Geschäftsbedingungen für Lohnfertiger. In denen sind solche Sachen geregelt. Solche AGB's sind über den VDMA oder die Industrie - und Handwerkskammern zu erhalten.

Versucht ein Lohnfertiger, die Preise mal anzugleichen, so löst er bei seinen Kunden normalerweise eine neue Anfragewelle aus. Das Ergebnis ist in vielen Fällen insofern positiv, als das der Lohnfertiger in Zukunft keine Probleme mehr mit der Rentabilität dieser Produkte hat, denn die landen dann häufig irgendwo im Osten.

Fazit: Man kann als Einkäufer für ein bestimmtes Teil fast jeden erwünschten Preis erzielen, man muss nur die Anfrage weit genug streuen. Einer verkalkuliert sich immer, und der kriegt dann den Auftrag.

Das Problem mit der Lohnfertigung liegt schon im Begriff selbst: "Lohn". Kennt Ihr jemanden, der es alleine mit Lohn richtig zu etwas gebracht hat?

Die meisten Lohnfertiger, die ich kenne (alles Kleinbetriebe), könnt Ihr auch Samstags um 17:00 oder Sonntags zur gleichen Zeit anrufen, denn die sind immer da. Sie müssen ja schliesslich schauen, dass die Kredite und die Löhne irgendwie bezahlt werden. Und wenn die Kredite dann endlich bezahlt sind (so nach 10 Jahren), sind die Maschinen verbraucht und es sind natürlich keine Rücklagen da.

Denn von irgendwas muss natürlich auch ein Lohnfertiger leben und das meisste nimmt sich sowieso der Staat.


Schöne Grüsse aus Quickborn

raptorrs

(ehemaliger Lohnfertiger, jetzt stolzer Hersteller eines eigenen Produktes (Recyclingmaschinen))


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Schönen Gruss aus Quickborn

raptorrs
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Beitrag 02.11.2003, 10:10 Uhr
edelstoff666
edelstoff666
Level 2 = Community-Facharbeiter
**
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 08.12.2002
Beiträge: 101

Der Ausführung von Raptorrs gibt es nichts hinzuzufügen denn so schauts aus.

edelstoff666, Lohnsklave aus Bayern
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Beitrag 02.11.2003, 15:07 Uhr
corrado
corrado
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*****
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Mitglied seit: 21.04.2003
Beiträge: 630

Hallo Zusammen.

Würde gerne einmal ein paar Probleme aus der Sicht eines Lohnfertigers hier preisgeben bzw. die meines Vorredners vertiefen.

Lohnfertiger sind zur Zeit voll im Trend für die Industrie, denn die Preise sind absolut am Boden. Da setzt man sich hin und kalkuliert Teile und bekommt dann eine Absage, weil man mit dem Preis um ein 6faches(!!!) teuerer ist als die Konkurenz. Ich kann das nicht verstehen. Für diesen Preis bekomm ich noch nicht einmal das Material bei. Und ich hab schon nen Vertrag als "Großabnehmer" mit entsprechenden Prozenten bei meinem Lieferant. Oft landen die Teile wirklich im Osten oder was ja auch ganz gut im kommen ist, ist der Asiatische Raum.

Ich mein ich mache meinen Kunden bestimmt keine Vorwürfe, ich würde ja auch dort einkaufen wo es am billigsten ist. Obwohl ich schon oft gerade aus dem Ostblock Teile nachgearbeitet habe, weil die Qualität nicht stimmte. (Natürlich dann zum 2x Preis wink.gif )

Das größte Problem sind allerdings unsere lieben Banken und auch unser Vater Staat. Man bekommt so viel versprochen und zugesichert wenn man sich selbständig machen will. Im Moment laufen ja sogar wieder Werbeprogramme für Existenzgründer. Aber wenn man erst einmal seine Unterschrift abgegeben hat wird man ganz schön alleine gelassen. Da hilft einem keiner mehr. Im Gegenteil. Ich hab genug mitgemacht mit dem Umzug in ein anderes Bundesland. Von wegen Länderausgleich und so. Das ist jetzt 2 Jahre her und es ist immer noch keine Vernünftige Lösung gefunden worden. Und dann kämpfen wir für ein vereinigtes Europa...

Ich hatte nen Dauerauftrag mit 2-jähriger Zusicherung im Sack. Dafür hätte ich allerdings eine neue gebrauchte Maschine benötigt. Aber die Banken sagen nein, obwohl der Wert des Auftrages das 5-fache vom Preis der Maschine war. Da kommen Ausreden wie Basel-2 und so weiter. Sorry, hab ich absolut kein Verständnis für.

Was natürlich auch noch ein großes Problem ist sind die hohen Lohnnebenkosten. Mir bleibt nix anderes übrig als mich auch am Wochenende den ganzen Tag in die Werkstatt zu stellen. Würde gerne einen Mann einstellen. Aber wie?! Mit welchen Mitteln?! Ich hol mir lieber noch eine Maschine als nen Mann. Sorry, aber es geht nicht anderst. Und dann wundert man sich über unsere vielen Arbeitslosen?

Wenn ein Großunternehmen vor der Pleite steht sieht man die ganze Prominenz der Politik labern. Ist ja auch okay, wenn man bedenkt wieviele Arbeitsplätze auf der Kippe stehen. Da fließen plötzlich Gelder bis in die Mrd-Höhe. Wo kommen die denn her. Natürlich von den Kleinen. Aber wenn da einer vor der Pleite steht ist das egal. Doch sind viele Kleine nicht auch mindestens ein Großer?!

Ich will net den Teufel an die Wand malen, aber wenn sich da nix bald ändert haben wir ein Problem.

Tschau,

Corrado
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Beitrag 02.11.2003, 19:17 Uhr
kasi
kasi
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 06.04.2003
Beiträge: 44

hi,

seh ich genauso wie ihr.
Die kleinen Lohnfertiger leben am Rande ihrer Existenz und die Abnehmer sind meistens Großkonzerne, die geführt werden wie ehemals die Kombinate.
Die leben wie die Made im Speck und haben längst keine Realität mehr.
Termine sind nicht dazu da, um irgendwelche Zeitpläne einzuhalten, sondern um den Preis im Nachhinein noch zu drücken. Bei der Qualität sieht es ähnlich aus. Selbst kleine reparable Dinge werden nur aufgepauscht , um den Preis nach unten zu korrigieren. Abweichungsänderung und so.
Werden die Osteuropäer irgendwann den Euro haben, ist es vorbei mit den billigen Arbeitsplätzen und dann werden sie genauso platt gemacht.

Gruß Kasi
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Beitrag 03.11.2003, 08:42 Uhr
raptorrs
raptorrs
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 05.07.2003
Beiträge: 199

Wenn ich all die Beiträge so richtig deute, liege ich mit meiner Meinung ja tatsächlich gar nicht so falsch.

Ich habe in meiner Bude Maschinen im Neuwert von ca. 1 000 000 EUR stehen und bin wirklich froh, wenn ich im Monatsschnitt einen Stundensatz von 35 - 40 EUR durchziehe. Ein Anstreicher (Um Himmels Willen nichts gegen Anstreicher) kommt mit zwei Pinseln und einem Eimer an und nimmt auch 35 EUR/h. Leute, wir sind in der falschen Branche! Oder etwa nicht?

Die Frage, die sich eigentlich dabei aufdrängt, ist: Warum macht man trotzdem weiter?

Weitere Meinungen würden mich wirklich interessieren!

Der Link zur Datenbank ist übrigens sehr merkwürdig. Ein konkretes Suchergebnis konnte ich noch nicht erzielen, klickt man auf den Button "Impressum", gelangt man auf eine Werbeseite ohne Impressum. Das ist für mich verdächtig.

Ich suche nämlich jemanden, der Wellen von 3 Metern Länge und D= 270 mit Stirnbohrungen im Raume Hamburg drehen kann.

Also, Leute, lasst weiter von Euch hören

Gruss

raptorrs


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Schönen Gruss aus Quickborn

raptorrs
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Beitrag 03.11.2003, 15:40 Uhr
CNC-Fuchs
CNC-Fuchs
Level 7 = Community-Professor
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.09.2002
Beiträge: 1.290

VIELEN DANK FÜR DIE ERKLÄRUNG!!! Man lern immer dazu.

@ raptorrs

Kenne nur eine Dreherei aus Düren namens Krafft Walzen.


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Gruß,

CNC-Fuchs
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Beitrag 05.11.2003, 09:44 Uhr
andi67
andi67
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 08.09.2002
Beiträge: 157

Hallo raptorrs
wir können Wellen in dieser Länge drehen.
Sind aber nicht im Raum Hamburg.

Anfragen bitte an

[email protected]


--------------------
Viele Grüße aus der Pfalz

Andreas Beck
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Beitrag 05.11.2003, 15:48 Uhr
singingSamson
singingSamson
CNC-Arena Ehrenmitglied
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Mitglied seit: 15.12.2001
Beiträge: 2.877

QUOTE (raptorrs @ 03.11.03 um 08:42)
Ich suche nämlich jemanden, der Wellen von 3 Metern Länge und D= 270 mit Stirnbohrungen im Raume Hamburg drehen kann.

Hi raptorrs,

ist es nicht egal, wo die Wellen gedreht werden? Man kann sie doch per Spedition anschließend nach Hamburg schaffen, oder auch mit dem Schiff anlanden oder einfliegen lassen.


--------------------
Allzeit gute Kommunikation wünscht euch

singingSamson
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Beitrag 05.11.2003, 15:52 Uhr
singingSamson
singingSamson
CNC-Arena Ehrenmitglied
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Mitglied seit: 15.12.2001
Beiträge: 2.877

QUOTE (raptorrs @ 03.11.03 um 08:42)
Der Link zur Datenbank ist übrigens sehr merkwürdig. Ein konkretes Suchergebnis konnte ich noch nicht erzielen, klickt man auf den Button "Impressum", gelangt man auf eine Werbeseite ohne Impressum. Das ist für mich verdächtig.

und gleich nochmals,

die stecken dahinter (findest du, wennn du auf den Kontakte-Button dort drückst):

Monika Attermeyer
Konradin Verlag
Ernst-Mey-Straße 8
70771 Leinfelden-Echterdingen

Telefon: 0711/7594-309 (vormittags)
Fax: 0711/7594-390
E-Mail: [email protected]


--------------------
Allzeit gute Kommunikation wünscht euch

singingSamson
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Beitrag 05.11.2003, 16:57 Uhr
andi67
andi67
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 08.09.2002
Beiträge: 157

Hallo Samson,
ich sehe das genauso, die Entfernung sollte kein Problem sein.

Gruß Andreas


--------------------
Viele Grüße aus der Pfalz

Andreas Beck
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Beitrag 17.05.2004, 11:56 Uhr
DoubleUP
DoubleUP
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.03.2004
Beiträge: 27

Hallo Leute,

auch wenn der Thread schon zu verstauben beginnt,
möcht ich dazu noch nen Link anbieten.

PriCo Fertigungsnetzwerk

Hier könnt Ihr Eure Möglichkeiten hinterlegen und andere können diese dann per Suchformular abfragen und Euch Anfragen zukommen lassen.

Es gibt leider kaum geeignete Suchmedien um schnell einen (Lohn)Fertiger zu finden der z.B. Teile mit einer Länge von 3000mm und D=270mm fertigen kann.(Raum Hamburg)
Oder Blech (t=1,5-3) mit einer Länge von 6000mm und einer minimalen Schenkellänge von 13mm kanten kann (Raum Lüdenscheid)

Deshalb hab ich mal diese Datenbank entworfen und hoffe, dass sich viele registrieren.

Die Registrierung ist (zum Kennenlernen) kostenlos und unverbindlich.
Wenn es Euch Vorteile bringt und Ihr dann weitermachen wollt,
sind die Kosten denk ich im vernünftigen Rahmen. (Man kann über alles Reden)
Da den Einkäufern heutzutage sowieso nix zusätzlich aus der Tasche zu ziehen ist, kostet es also für die suchende Seite garnix.
Wenn Ihr Fertigungsverfahren anbietet, die noch nicht aufgeführt sind, dann freu ich mich auf Eure Hinweise.

Wenn Ihr Fragen habt, steh ich Euch gern Rede und Antwort.

Grüße
Walter


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Der geeignetste Anbieter ist meistens auch der billigste, auf alle Fälle aber der günstiste.
Der billigste Anbieter ist nicht immer der günstigste, manchmal wird er gar der teuerste.
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Beitrag 01.07.2004, 16:18 Uhr
DoubleUP
DoubleUP
Level 1 = Community-Lehrling
*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.03.2004
Beiträge: 27

Hallo,

wollt hier mal ne Neuerung - Korrektur meines obigen Postings einbringen.

Seit heute 01.07.2004 wurde von Monatsabo auf erfolgsabhängige Provision umgestellt.

Wer also nen Auftrag durch unsere Vermittlung bekommt, glueckwunsch.gif
der gibt eine kleine Provision ab. xmas.gif
Wer keine Aufträge generiert, sorry.gif
hat verständlicherweise auch kein Interesse dafür zu bezahlen. mad.gif
Muss er auch nicht.thumbs-up.gif

So, jetzt ist das wieder auf aktuellem Stand.

Wer Fragen hat, einfach mail(d)en.

Gruß
Walter
Bin ich mit diesem Service professioneller Lohn-Sklavenhändler??


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Beitrag 31.08.2004, 16:33 Uhr
gisi
gisi
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Mitglied seit: 26.08.2004
Beiträge: 30

Hi Ihr Dreher Fräser und " Lohnsklaven",

ich habe eure Beiträge intensiv gelesen und muss auch mal meine Ansicht zu diesem Thema zum besten geben.

Natürlich ist es sehr schwer, als Lohnfertiger zu bestehen, aber es gibt auch genügend Lohnfertiger die sehr gut am Markt etabliert sind und mit einem modernen Maschinenpark gutes Geld verdienen. Es geht natürlich nicht, wie es oft so ist, mit einem uralten Maschinenpark und schlechten Werkzeugen, gutes Geld zu verdienen. Natürlich ist es schwer, sich gegen den Wettbewerb durchzusetzen, aber meist machen sich die Lohnfertiger selber die Preise kaputt. Bin ich nicht in der Lage, mit meine Mitarbeitern und meinem Maschinenpark einen Auftrag lukrativ abzuarbeiten, darf ich diesen Auftrag nicht annehmen. Den Einwand, dass nach 10 Jahren die Maschinen nichts mehr Wert sind kann ich so nicht stehen lassen, da in 10 Jahren diese Maschine bezahlt sein muss und auch dem Besitzer gutes Geld gebracht haben sollte. Wenn ich eine Maschine für 80.000? kaufe, diese Maschine über Leasing finanziere, habe ich eine feste Belastung von ca. 1.520 ? im Monat, ( Stunde= 9,50? bei 160 h ) rechne ich jetzt noch Lohn- und Werkzeug sowie Hallen- und Strom- uns sonsige Kosten dazu, kenne ich meine Kosten und meinen Stundensatz. Ist dieser Stundensatz am Markt nicht zu realisieren, darf ich in dem "Heifischbecken" der Lohnfertiger nicht mitmischen.
Die Praxis zeigt jedoch das es geht, aber nicht mit uralten Maschinen sondern nur mit neuen leistungsfähigen Maschinen. Beispiele habe ich für beides genug! Was nutzt es, ich fertige auf einer alten Fräsmaschine, ohne Werkzeugwechsler, mit 8 Meter Eilgang, mit einem Mitarbeiter der 12? die Stunde bekommt und nur an der einen Maschine arbeitet, wenn der Wettbewerb das gleiche Teil auf einer neuen Maschine mit 50 Meter Eilgang, hohen Drehzahlen und Werkzeugwechsler bearbeitet. Der Mitarbeiter kostet auch 12?, bedient aber nebenbei eine 2 Maschine, da der manuelle Aufwand an den neuen Maschinen nicht so hoch ist. Die neue Maschine fertigt aber locker die 3 fache Menge. Vergleicht man nun mal den reinen Stundensatz ohne Nebenkosten:
Alte Maschine:
Stundensatz Maschine:2 ? da abgeschrieben.
Mitarbeiter: 12?/Std.
Ausbringung: 5 Teile ( angenommen )
Kosten je Teil: 2,8 ?
Neue Maschine:Stundensatz Maschine: 9,50?
Mitarbeiter: 12?/Std.
Ausbringung: 15 Teile
Kosten je Teil: 1,43? ( ohne Berücksichtigung der 2. zusätzlichen Maschine z.B eine konventionelle Bohrmaschine)

Bitte die Rechnung nicht falsch verstehen, es ist nur ein Beispiel, etwas theoretisch, aber durchaus realistisch.

Fazit ist eigentlich nur; wer nicht kostendeckend arbeiten kann, sollte nicht mitmischen und durch falschen Ehrgeitz oder durch Kostendruck Aufträge annehmen, die nicht wirtschaftlich erfolgreich abzuwickeln sind. Durch die Annahme solcher Aufträge ist das Sterben des Unternehmens bereits eingeleitet, wird nur verzögert. Die Marktpreise sind somit für leistungsfähige Fertiger noch mehr verdorben und es freut sich dann nur noch der EINKÄUFER.....

Harte Worte coangry.gif , aber mit Sicherheit nicht ganz falsch?

Gruß

Gisi


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Gisi grüßt alle Zerspaner, vor allem die "Rundmacher"
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Beitrag 31.08.2004, 17:35 Uhr
DoubleUP
DoubleUP
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Mitglied seit: 16.03.2004
Beiträge: 27

QUOTE (gisi @ 31.08.04 - 16:33)
Fazit ist eigentlich nur; wer nicht kostendeckend arbeiten kann, sollte nicht mitmischen und durch falschen Ehrgeitz oder durch Kostendruck Aufträge annehmen, die nicht wirtschaftlich erfolgreich abzuwickeln sind. Durch die Annahme solcher Aufträge ist das Sterben des Unternehmens bereits eingeleitet, wird nur verzögert. Die Marktpreise sind somit für leistungsfähige Fertiger noch mehr verdorben und es freut sich dann nur noch der EINKÄUFER.....

Harte Worte  coangry.gif , aber mit Sicherheit nicht ganz falsch?

Gruß

Gisi

Hi Gisi,

100% Zustimmung !!
kein weiterer Kommentar notwendig.

Gruß
DoubleUP


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