Hallo miteinander!
Die Meisterprüfung im Feinwerkmechaniker-Handwerk war (im Jahr 2001)von Kammer zu Kammer unterschiedlich!
Manche Kammern verlangten ein eigenes Meisterstück, andere gaben ein Stück vor!
Ich glaube mittlerweile ist es aber gleich: Es wird ein Stück vorgegeben, wo die Schwerpunkte auf Kalkulation gelegt werden.
Das Feinwerkmechanikerhandwerk ist aus folgenden Berufen zusammengefaßt:
Werkzeugmacher
Maschinenbauer
Metallbauer
Uhrmacher
Deshalb sitzen alle im gleichen Unterricht und lernen theoretisch das gleiche , machen aber eine unterschiedliche Prüfung für ihr eigenes Gewerk.
Meine Meisterprüfung war im Jahre 2001 und ich hatte eine 40 Stündige Meisterprüfung:
Ich musste ein eigenes Meisterstück in Zeichnung vor dem Prüfungsauschuß vorlegen, darin eine Zeit-Kalkulation usw machen und mitteilen welche Stücke ich nun in der Prüfung fertigen möchte. Entweder wurde es genehmigt, oder ich konnte nachbessern von der Zeit und Schwierigkeit. Nach 40 Std harter Arbeit (nur ganz, ganz wenige Raucherpausen) erfolgte der Verschluß der Prüfungsstücke um sie dann am nächsten Tag der Kommision vorzulegen (Funktionskontrolle!)
Während die sich also über das Teil hermachten um es zu vermessen, musste ich
Schweißen und eine Handprobe ablegen (Drehen-Feilen als Maschinenbauer).
Der Lehrgangsleiter (Klassenlehrer) stand im unmittelbaren Kontakt zum Prüfungsauschuß und ließ keinen im Regen stehen!
Wert wurde auf gedrehtes Gewinde gelegt, Passungen
drehen und fräsen.
Von Werkzeugmachern wurde aber auch CNC-Arbeit verlangt!
Der Fachpraxis- und Theorieteil (I und II) dauerte 4 Monate in Vollzeit. (Nur zu empfehlen)
Fachkaufmann (Teil III)weitere 3 Monate und der ADA (Teil IV) 4 Wochen.
Die Kurse habe ich alle in Vollzeit belegt und Urlaub bzw. Überstundenabbau genommen insgesamt hat mein Meisterbrief also 3 Jahre gedauert.
Die Prüfungskommission sind natürlich alte Meister. Junge Meister haben eigentlich keine Zeit für soetwas weil die noch ihren Betrieb aufbauen müssen ;-)
Die Bücher die benötigt werden, kann man direkt bei der Kammer erfragen, die in Dortmund arbeiten mit anderen wie die in Bielefeld (der gute Sackmann)
Ich habe mich damals auch auf blauen Dunst bei der Kammer angemeldet und dann an den Kursen teilgenommen.
Zuerst habe ich mich gefragt ob das richtig ist, was ich mache, so wurden mir die Buchungssätze um die Ohren gehauen,doch wenn ich nun nach oben schaue und meinen Meisterbrief sehe, werde ich für alle Qualen entschuldigt.
Gruß Kasy