Wenn man mal gesehen hat, was Drehmaschinen aushalten müssen, wenn's unterbrochenen Schnitt gibt, vorrangig beim Schruppen von Schmiedeteilen.
Vielleicht noch ein paar Worte zum Räumen, wird hier ja sehr selten angesprochen, ich hab's ne Weile live erlebt.
Die Räummaschinen selbst sind recht einfach aufgebaut, es gibt das Zug- und Druckverfahren, meist hydraulisch. Druck hat das Problem, daß die Räumnadel ausknicken kann, Zug den Nachteil, daß man die Räumnadel auch mal abreissen kann, öfter werden daher Zug- und Druck komibiniert.
Dann sind die Räumnadeln auch wesentlich aufwendiger als die Nutennadeln, die im Hoffmann-Katalog sind, die können schon mal 2 oder 3 Meter lang sein. Das Werkstück kommt auf eine Auflage, die Nadel rein, vorn sind ein paar Vorschneidezähne, die die Zentrierung machen und ggf. Material vorschneiden, dann kommt der Schruppbereich, anschließend der Schlichtbereich und zuletzt der Kalibrierbereich. Normalerweise folgen dann noch ein paar "Reservezähne", die braucht man, weil man die Nadel öfter nachschleifen kann und das Profil dann nach hinten wandert. Die Zähne selber haben die üblichen Winkel, also Spanwinkel und Freiwinkel, gerade den nicht nur aussen, sondern auch seitlich, das Herstellschleifen ist also nicht einfach nur Rundschleifen, beim Nachschliff kann man dann nur den Spanwinkel
schleifen. Oft haben die Zähne auch noch Unterbrechnungen, damit der Span sich nicht verkeilt, z. B. bei Vielkeilprofilen sind die Zähne am Umfang Reihe für Reihe ein wenig versetzt zueinander unterbrochen, sonst hätte der Span die Breite der Nut und könnte sich ziemlich unangenehm verklemmen.
Nachteilig ist, daß die Zentrierung des Werkstücks etwas mau ist, daher räumt man Innenprofile häufig als einen der ersten Schritte, wo also ein leichtes Verlaufen der Nadel noch nicht stört.
Die Nadel selbst wird in einem Zug durch das Werkstück gezogen oder geschoben, geht sehr
flott im Sekundenbereich und man hat hinterher dann eben ein Vielkeilprofil oder auch einen Vierkant, einen Sechskant oder sonstwas nebst genauer Bohrung. Soweit ich das gesehen hab, war immer KSM oder auch Schneidöl mit dabei.
Die "Vorschubwerte", wieviel also ein Zahn schneiden soll, legt man schon bei der Konstruktion der Räumnadel fest.
Räumnadeln sind sehr teure Werkzeuge, lohnen oft erst bei größeren Stückzahlen. Wer drunter ist, greift dann eben zu einfacheren Verfahren (Stoßen mit Teilapparat) oder durchaus gängig zum Draht- bzw. Senkerodieren, das dann natürlich teuer ist.
Es werden oft auch Aussenprofile geräumt.
In der Großserie hatten wir immer mehrere Räumnadeln, erreichte eine ihr Standzeitende und mußte zum Schleifen (oder ging hops), dann kam gleich die nächste dran, der Austausch ging sehr flott, mußte ja nur eingehakt werden.
Das einfach mal zwischendurch. Muß nicht immer alles
CNC sein.