Offene Seitentüren beim fräsen

Hallo Leute,
folgende Situation, Fräsmaschine Baujahr 2020, 12 Meter lang, hat vorne Schiebetüren und zusätzlich sind die Seitenwände rausnehmbar, das heißt, wenn Teile drauf gefertigt werden, die länger sind, werden die Seitenwände raus genommen und es wird halt mit offener Seiten gefräst.
Genau im Fräsbereich nur ca. 25 Meter weiter, steht die nächste Maschine, der Bediener dieser zweiten Maschine steht wirklich so ziemlich exakt auf der Höhe des Maschinentisches von Maschine1, wo die Spindel von Maschine 1 arbeitet, nur halt 25 Meter weiter.
Der Arbeitgeber hat lediglich eine dünne Plexiglasscheibe, die er selbst angefertigt hat, zur Sicherheit an der Seite drin, diese wird eingeschoben und durch 2 schmale Laschen in Position gehalten. Diese Plexiglasscheiben sind aber auch nicht immer drin und werden meiner Meinung nach einen abgerissenen Fräser bei bis zu 6000U/Min garantiert nicht aufhalten.
Aufgrund von Personalmangel soll ich besagte Maschine bedienen, bin aber ehrlich gesagt nicht gewillt, das Risiko zu tragen.

Kann man als Maschinenbediener hier die Arbeit verweigern?

Was kann man tun, damit dem Arbeitgeber hier mal auf die Füße getreten wird, Arbeitssicherheit ist hier definitiv nicht gegeben.

Was passiert einem als Maschinebediener, wenn was passiert?

Klar sollte er die Arbeit verweigern wenn eine Gefahr für ihn besteht.
Auf jeden Fall sollte er es melden und sich die Meldung schriftlich bestätigen lassen.
Passiert was, wird es ziemlich empfindliche juristische Folgen für die Verantwortlichen geben und auch Schadenersatz für Geschädigte.

Es gibt übrigen Streifenvorhänge aus dicken Gummi. Da würde beim fräsen kein KSS rausspritzen und es würde - je nach Gummidicke - auch abgebrochene Fräser bis zu einer gewissen Größe - abfangen oder wenigstens abbremsen.

Moin,

also im Endeffekt kann man natürlich die Arbeit verweigern, aber ist das der clevere Weg? Ich würde hier einfach den Chef runter rufen und ihm sagen, schau mal das geht so nicht wir brauchen hier das das und das. Du kannst dich leider heutzutage nicht mehr darauf verlassen, das dein Chef das alles weiß. Aber man muss ihm klar sagen, dass er in der Verantwortung steht. Sollte er wissen, ist ihm aber nicht immer bewusst.

Ich glaube wenn man hier gemeinsam eine Lösung hat man mehr erfolgt, auch beruflich. Und wenn man schon Personalmangel hat, dann sollte man doch mit den wenigen Leuten die man hat gut umgehen oder? Deswegen würde ich einfach mal das Gespräch suchen und sagen, wie oben beschrieben.

Erfahrungsgemäß wird der Chef das dann so lange verschleppen bis der Auftrag beendet ist.
Passiert dazwischen etwas, weis keiner was und die Arbeiter sind selbst Schuld weil sie sich nicht an grundsätzliche Sicherheitsvorschriften gehalten haben.
Melden, schriftlich bestätigen lassen, dann müssen die reagieren da im Ernstfall jemand den Kopf hinhalten muss.

Wir hatten hier einfache Bleche die mit 4 Füßen versehen wurden. Die wurden dann dahin gestellt und hielten eigentlich mehr die heißen Späne auf die beim Fräsen ohne Umhausung entstanden. Eventuelle herumfliegende Fräser hielten die natürlcih auch auf.

Hallo zusammen,
ein Bekannter von mir hatte einen ähnlichen Fall in der Firma wo er gearbeitet hat. Letztendlich hat er sein Anliegen schriftlich festgelegt und Unterschriften der Kollegen gesammelt. So etwas hat weitaus mehr Gewicht, als ein mündlicher Hinweis von einem einzigen Mitarbeiter. Letztendlich hat der Chef gehandelt und die Mitarbeiter waren mehr oder weniger zufrieden.
Lg Jürgen