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Physiologisch unbedenkliches VA, Bezeichnung?

Beitrag 23.10.2004, 18:13 Uhr
DSMeyer
DSMeyer
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Mitglied seit: 22.07.2004
Beiträge: 7

Hallo!!

kann mir jemand sagen,welche Edelstahlsorte physiologisch unbednklich ist?Edelstahl,den man im oder am Körper benkenlos Tragen kann,z.B. Ohrschmuck,etc.?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Mühen.

Mfg

DD
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Beitrag 23.10.2004, 18:43 Uhr
jewelcam
jewelcam
Level 1 = Community-Lehrling
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Mitglied seit: 30.06.2004
Beiträge: 45

hallo dd,

es gibt eine eu-richtlinie, die den nickelgehalt für schmuckwaren wie ohrstecker oder piercingschmuck vorgibt.

die üblichen verdächtigen 1.4401, 1.4541 und 1.4305 werden zwar auch in der medizin verwendet, haben aber einen viel zu hohen nickelanteil.

es gibt natürlich "rostfreie" stähle quasi ohne nickelanteil, die sind allerdings ca. 4x so teuer wie o. g. stähle und weisen eine geringere salzbeständigkeit auf, d. h. rostgefahr.

übrigens: diese "nickelfrei-medizinisch" klingenden materialien wie "remanium" (wird unter anderem für zahnspangen verwendet)weisen ebenfalls einen ca. 10%igen ni-gehalt auf.

prinzipiell rate ich dir die teile die "unter die haut" gehen aus hochwertigem gold (min, feingehalt 750--) oder platin auf "edelstahlzierrat" aufzulöten.

schöne grüße

michael
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Beitrag 23.10.2004, 18:49 Uhr
MiK
MiK
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Mitglied seit: 04.04.2003
Beiträge: 2.109

Hallo DD,

aus dem Stehgreif fällt mir da nur Titan ein. Chirurgische Instrumente werden aus Tantal hergestellt.
Eben mal gegoogelt: Es werden wirklich sehr viele verschiedene Materialien eingesetzt. Je nach dem, wo es mal hinsoll das Teil.
Am besten mal in einschlägigen medizinischen und chemischen Seiten suchen. Und gleich mit dazusagen wo es hinkommt.
Wenn es Piercings werden sollen, einfach mal an einen Hautarzt wenden.

Gruß Michael
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Beitrag 23.10.2004, 22:24 Uhr
TBL
TBL
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Mitglied seit: 16.12.2003
Beiträge: 600

An weiß ich nicht, aber innendrin nur Titan.

Vor ein paar Jahren hab ich mal wieder "dritte" Zähne gebraucht, sind aber glaub ich die sechsten. Diesmal war die Lücke bedauerlicherweise zu groß, um noch eine Brücke machen zu können. Also Implantate.

Hier hab ich mir dann verschiedene Systeme angeschaut, auch solche, die nur titanbeschichtet sind. Die Spreu vom Weizen trennte sich erst mal bei der Erfolgsrate, als gute alte Schraubimplantat aus Titan lag bei über 90%.

Wegen des "schönen Frontschadens" benutzte mich der Prof dann mehrmals als Vorzeigepatienten bei seinen Studenten. Einmal kam ich dann zu früh in die "Vorlesung" und hörte mir zwei Stunden an, was passiert, wenn man das falsche Material nimmt. Gern erinnere ich mich an einen Studenten, der da fragte: "Herr Professor, wie bestimmen Sie eigentlich die Bohrtiefe?" Er drauf: "Das sagt Ihnen der Patient dann schon."

Im ersten Teil der "Schlechte-Zeiten"-Vorlesung wurden dann die Folgen von falschen Materialien gezeigt, von relativ harmlosen Entzündungen bis hin zu regelrecht zerfressenen Knochen. Hier muß also die Implantatschraube wieder heraus.

Im mittleren Teil zeigte er dann Bilder, wenn das Entfernen des Implantats nicht klappte, die "Schlüsselweite" kaputtgeht oder im schlimmsten Fall die Schraube im Knochen abreisst. Die Werkzeuge, die dann zum Einsatz kommen, sind dem Maschinenbauer durchaus geläufig.

Im dritten Teil - immer nach der Brotzeit - wurde dann die Live-OP gemacht, mit mir als Patienten, das war jedesmal ein Hochgenuß. Die Schrauben aus Titan halten nebenbei bemerkt perfekt.

Aber man sollte daher durchaus überlegen, wie man das Zeug ggf. wieder herausbekommt, nicht nur, wie man es hineinbekommt. Metalle sind nicht ohne und man baut sich dann häufig auch galvanische Elemente, ohne es zu wollen.
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Beitrag 24.10.2004, 13:11 Uhr
uli12us
uli12us
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Beiträge: 5.008

Also wenn es um Piercings und ähnliche Sachen geht dann kann ich nur sagen: Metalle gehören nicht in einen menschlichen Körper, höchstens als Todesursache aber dann ist eh alles zu spät. Ansonsten ist nur Titan und Gold physiologisch unbedenklich eventuell noch Platin aber das ist ja noch teurer.

Gruss Uli
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Beitrag 25.10.2004, 06:57 Uhr
Materialvernichter
Materialvernicht...
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Beiträge: 93

Hallo zusammen,
der einzige Edelstahl der eine Implantatzulassung hat ist der 1.4441 ESU. Daraus werden Knochenpaltten - Schrauben- Nägel gefertigt.
Spezialisten: Stahlwerk Ergste oder Mack Edelstahlzieherei.
Ansonsten Metall im Körper: Titan nach Implantatzulassung ASTM F67 und F136, Tantal, Gold.
Früher gab es noch ne Kobalt-Chrom Legierung für Knie- Hüftgelenke.


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allzeit "Gut Span"
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Beitrag 25.10.2004, 07:57 Uhr
CNC-Fuchs
CNC-Fuchs
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Mitglied seit: 14.09.2002
Beiträge: 1.290

Habe schon desöfteren Schmuck angefertigt. Ringe, Schalschlaufen etc. Bisher hat mir keiner von Hautausschlag usw. berichtet. Material war 1.4301.


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Gruß,

CNC-Fuchs
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Beitrag 25.10.2004, 12:04 Uhr
VolVo
VolVo
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Beiträge: 430

Für entsprechenden Schmuck darf nur nickelfreier Edelstahl (oder Reintitan) verwendet werden.

Der gesamte Piercing-Schmuck (wenn nicht Titan) sowie diverse OP-Sachen sind aus 1.4112. Dieses kann man bedenkenlos am (und im :-)) ) Körper tragen...

1.4301 bzw. 1.4305 würde ich auf gar keinen Fall nehmen, da Leute mit Nickelallergie darauf sofort reagieren (auch wenn nur oberflächlich getragen).

Viel Spaß damit,
Volker
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Beitrag 25.10.2004, 20:38 Uhr
uli12us
uli12us
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 20.04.2002
Beiträge: 5.008

Thema Nickelallergie, nur mal ne eher retorische Frage. In der Küche sind ja etliche Teile aus 4301 und auch viele Töpfe und teilweise Pfannen und auch Stahlbesteck. Wie verhälts sich denn bei nem Allergiker damit wenn beispielsweise die Erbsen in nem Edelstahltopf gekocht werden. Da müssten doch auch einzelne Nickelmoleküle wenn auch nur in homöopatischer Menge ins gemüse oder was auch immer zubereitet wird wandern.

Gruss Uli
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