Planfräsen Graugussplatten

Hallo Zerspanerinne und Zerspaner

Ich arbeite an einem vertikalen Bearbeitungszenter, 8000er Spindel, Innen-u. Aussenkühlung, SK40, Heidenhain 530
Zu bearbeiten bzw. zu planfräsen sind Graugussplatten, beidseitig.
Rohmaterial: Grauguss, zugesägt aus einem Strangguss GG-25, Dicke: 30mm
Fertigmasse: 380 x 320 x 27 +0.02 / -0.00

Die Idee wäre, die Platte plan zu fräsen, anstatt sie zu schleifen, beidseitig, mittels Magnet-Spannplatte.
Es ist nicht die Oberfläche die zählt sondern die genaue Höhe.

Die Frage ist: Welchen Fräser (Grösse, Zähnezahl), Schneidplatten (oder nur 1-Schneider), Fräszyklus, Schnittwerte, Kühlung.

Meine "ersten Gedanken" waren:
45° Fräser (Wechselplatten) Ø 63
Tasche fräsen (Zyklus 251), die ein wenig grösser ist als die Platte selber. Die Bearbeitung erfolgt von innen nach aussen.
Kühlen mit Kühlwasser

Wie würdet ihr die Platten fräsen? Ich weiss, die 0.02 mm Toleranz sind weit gegriffen, ich denke einfach möglichst annähernd die Toleranz halten.
Danke für eure Tips.
minu

Abend,

Fräserdurchmesser musst Du wissen, was Du der Maschine zumuten kannst.

Auf den ersten Verdacht hin würde ich einen Planmesserkopf mit Wiper Platte nutzen. Damit ich nicht falsch verstanden werde: je nach Zähnezahl Ø63 hat fünf? Zähne vier davon normal bestückt + eine Wiper Platte. Erlaubt den vollen Vorschub bei fast spiegelnder Oberfläche.

Solche Platten gibt es auf jeden Fall von Sandvik und Walter.

Bei der Toleranz sollte die Oberfläche dann doch halbwegs dazu passen oder seh ich das falsch?


Magnetspannung sehr gute Wahl wegen Paralellität. Kühlwasser würde eher Standzeit verkürzen, optimal wäre Druckluft bzw Mindermengenschmierung oder dann halt ohne was.

Ich würde ausprogrammieren "Roll in entry", 80% des Fräserdurchmesser, je ein Span a 1.5mm. Schlichtspan, wenn es die Stabiltät zulässt, brauchts nicht.

Der 251 würde viel Weg durch Luft fahren, dazu Bohrfräsen oder Rampe mit einem verhältnissmässig grossem Werkzeug (mit Wiper Platte nicht mehr machbar) und mit den Abzeilzyklen war ich auch nie glücklich.

GG25 macht jedenfalls Laune beim Spanen, von der Sauerei mal abgesehen.

Viel Spass

Du solltest schon ein richtiges Planfräsen programmieren. Der Fräser sollte komplett über dein Bauteil heraus fahren und KEINEN Richtungswechsel im Bauteil machen.

KSS brauchst du nicht, Grauguss schmiert hervorragend selber

Es kann auch nicht schaden wenn du von außen Flacheisen mitspannst (in Wurfrichtung ) damit du auch passende Vorschübe fahren kannst.
Eine Beschleunigungsrampe beim reinfahren hilft gegen Plattenbruch.

Wim

Hallo,

auch wenn es für die Zerspanung nicht nötig ist, würde ich auf alle Fälle mit KSS arbeiten, damit sich der Fräser während der Bearbeitung nicht erwärmt und es zu Absätzen auf der Oberfläche kommt.

Hallo Leute
Vielen Dank für euer Mitdenken.
Mich verwirrt, dass "modellbaumeister" meint, über das Bauteil fahren, nicht innerhalb.
Gelernt haben wir mal, dass das Werkzeug möglichst im Werkstück verbleiben soll.
Die Oberfläche muss nicht gleich spiegeln, jedoch das mit einer Wiper-Platte finde ich sehr gut.
Danke.

Es geht da wohl um den harten Richtungswechsel im Stück, von Achse X auf Y wechseln, also eine scharfe Ecke fahren.

Sowas verursacht Absätze durch den plötzlichen Lastwechsel am Werkzeug.

Der Taschenfräszyklus würde Richtungswechsel mit Radien fahren, die Lastwechsel finden "weicher" statt und Absätze hat es so weniger bis gar nicht.

Im Grunde solltest Du das was der Zyklus macht von aussen her selber programmieren.