Hallo Boaz,
CNC Fräsen ist eine Super Sache, aber wie jeder andere wirst Du nicht drumherum kommen an einer konventionellen Maschine zu beginnen.
Bei mir war es so:
1.Lehrjahr(oder Kehrjahr???):
Erlernen einiger Fachausdrücke und technische Mathematik. Feilen, Feilen, Feilen und nochmals Feilen. Dann noch
Bohren,
Sägen und andere Kleinigkeiten, die man aber auf keinen Fall unterschätzen darf, weil sie ja immer wieder vorkommen. Und gerade Du als Lehrling brauchst dies bei Deinen Prüfungen und Simulationen. Irgendwann kurz vor dem aufgeben und Hände voller Blasen, bekam ich meine Chance an der
Drehmaschine um einige Aufträge zu erledigen. Habs anscheinend gut gemeistert, denn ich bekam ab und an ein Lob, was man als Lehrling besonders gerne hört und was vor allem den nötigen Motivationsschub gibt.
2. Lehrjahr
Hier ging es schon gut zur Sache...und man zeigte mir die Konventionelle
Fräsmaschine. Dort verbrachte ich auch einige Zeit im ständigen Wechsel mit der Drehmaschine. Also
Drehen, fräsen oder manchmal beides. Auf einmal kam dann die erste CNC-Fräsmaschine. Ich wollte unbedingt dran, denn ich wusste das CNC Zukunft ist oder besser gesagt zu diesem Zeitpunkt schon war. Hab gerackert ohne ende, aber irgendwie ist es keinem aufgefallen. Nun gut, ein hin und her und manchmal fällt man in ein tiefes Loch. Holst Du Dich da selber nicht raus, macht es auch kein anderer für Dich. Das sind Sachen da musst Du durch. Außerdem lernt man eine Menge dabei...auch über sich selbst.
Das Ende des zweiten Lehrjahres begann und wir bekamen unsere 2. CNC Fräsmaschine. Da der eine Mitarbeiter aber ohne Ende Schulungen bekam wie kein anderer, fehlte einer an der ersten. Da stellte sich nun die Frage:"Wer kommt dran...?" Ein wenig Hoffnungen habe ich mir ehrlich gesagt gemacht, denn Theoretisch und praktisch war ich gut. Erster Tiefschlag für mich, denn die anderen Kollegen bekamen auch Schulungen. Das hieß erstmal Sache abhaken!!! Es waren alle auf Schulung und die Maschine stand
Da kam mein Chef zu mir und fragte mich ob ich mir zutrauen würde, was zu fräsen. Ich glaub es war eine einfach Kreistasche. So wie ich eben bin, nickte ich und sagte natürlich Ja, klar!
Das wars, ich stand endlich dran! Erste Hürde geschafft...nun musste ich einige Theoretische Aufgaben erledigen. Damit wollte man sicherlich prüfen, ob ich verstehe was ich da mache. Verständlich! Aber seit diesem Tag an stand ich an dieser Maschine mit
Heidenhain Steuerung und war so gut wie garnicht mehr an einer konventionellen Maschine, darum spare ich mir das 3.Lehrjahr denn es bestand bestimmt zu 40% aus Kursen, 20% Prüfungsvorbereitung und 40% CNC.
Kann Dir nur einen Tip geben. Bleib immer am Ball und lerne von Beginn an. Leg Dich anfangs nicht auf die faule Haut, so wie ich es getan habe.
Viel Erfolg!!!
PS: Falls Du irgendwelche Fragen hast, dann stell sie ruhig ins Forum oder schick mir eine PN. Vielleicht kann Dir der ein oder andere weiterhelfen.