Hier einfach mal die Formeln, damit man überhaupt an Zahlen für die Maschine kommt.
Drehzahl:
Aus dem Tabellenbuch erhalten wir die Schnittgeschwindigkeit in m/min.
Dann wissen wir noch den Fräserdurchmesser d in mm
und das Material.
Mit dem Material suchen wir uns die einigermassen pasende Schnittgeschwindigkeit, im ersten Anlauf etwa in der Mitte des Bereichs bleiben.
Den Fräserumfang errechnen wir ganz einfach, indem wir seinen Durchmesser mal Pi (3.1416) nehmen.
Die
Drehzahl ist jetzt einfach: 1000 mal Schnittgeschwindigkeit geteilt durch den Fräserumfang.
Ein Beispiel:
Werkstoff St60 (nehm auch noch die alten Bezeichnungen...)
Fräserdurchmesser 80mm
Fräser mit Hartmetallschneiden
Schnittgeschwindigkeit lt. Tabellenbuch: ca. 120 m/min
Fräserumfang = 80mm x 3.1416 = 251.3mm
Drehzahl = 1000 x 120m/min / 251.3mm = 477 U/min.
Nun noch ggf. schauen, welches die nächstliegende mögliche Drehzahl ist, man kann geringfügig nach oben, besser aber zur nächst niedrigen gehen. Nehmen wir an, wir hätten 450/min verfügbar.
Nun der Vorschub.
Wir haben einen Fräser mit 8 Schneiden, einfach nachgezählt.
Lt. Tabellenbuch 0.2mm pro Schneide, ein brauchbarer Schruppvorschub.
Zunächst die Anzahl der Schneideneingriffe/Minute berechnen:
Anzahl = Schneidenzahl mal Drehzahl = 8 x 450U/min = 3600 Schneiden/min
Jede Schneide soll seinen Span nehmen: 0.2mm/Schneide mal 3600 Schneiden = 720mm pro Minute.
Zu den Werten muß man noch zwei Dinge anmerken, zunächst braucht man für diese Zerspanung genug Leistung, auch die kann man ausrechnen. Hier muß man ggf. Abstriche bei den Schnittwerten oder der Zustellung machen.
Dann gibt es immer eine Art Fenster von Schnittgeschwindigkeits- und Vorschubwerten, wo sich Werkstoffe besonders gut zerspanen lassen, darunter werden die Oberflächen meist recht rauh.
Wenn man obiges Beispiel praktisch ausprobiert, wird man feststellen, daß man sowohl mit 400U/min als auch locker doppelt so
flott fräsen kann, das geht dann auf die Standzeit, auch die kann man ausrechnen. Wenn man also schneller fährt, leben die Schneiden nicht so lang. Das geht aber nicht linear (doppelter Speed = halbe Standzeit, das wär zu einfach), aber es gibt auch dazu Formeln. Man braucht das, um z. B. bei der Massenfertigung bestimmte Standzeiten (z. B. 8h) zu erreichen oder beim Wälzfräsen soll ja auch der Fräser eine Charge durchhalten, die aber optimal flott zerspanen.