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Richtige Drehzahl & richtigen Vorschub ausrechnen, per Tabellenbuch

Beitrag 11.03.2004, 19:23 Uhr
musti2003
musti2003
Level 1 = Community-Lehrling
*
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Mitglied seit: 25.01.2005
Beiträge: 8

hi leute ich bin gerade im 3 Lehrjahr und kann im Moment eine Deckel dialog 11, dialog4 und Heidenhain-Steuerung aber ich nehme Drehzahl und Vorschub die nicht stimmen ich wollte wissen wie man anhand des tabellenbuches die drehzahl und forschub aurechnet
z.B material X2CrNi12
fraßer mit 4 schneiden
drehzahl 2000
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Beitrag 11.03.2004, 20:03 Uhr
Materialvernichter
Materialvernicht...
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Mitglied seit: 14.02.2004
Beiträge: 93

Hallo Musti
Drehzahl 2000 passt, wenn du nen 2,5er HSS Fräser hast. Die Schnittgeschwindigkeit liegt beim X2CrNi.. bei 15 m/min.
Der Vorschub pro Zahn wird mit dem 2,5er 0,004 bis 0,01 liegen. Ansonsten lohnt sich der Blick ins Fachbuch.


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allzeit "Gut Span"
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Beitrag 12.03.2004, 15:41 Uhr
Dummschwatzer
Dummschwatzer
Level 3 = Community-Techniker
***
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Beiträge: 276

Mit Tabellenbuch is schlecht, besser sind Tabellen vom Hersteller des jeweiligen fräsers.
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Beitrag 13.03.2004, 01:31 Uhr
Micha
Micha
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Beiträge: 445

Tabellenbücher hin - Tabellenbücher her, meist sind es Erfahrungswerte wie man mit welchen Materialien umgeht. Tabellenbücher sind Richtwerte.
Je nach Material spielt auch die Kühlmittelemulsion eine Rolle. Bei weicheren Materialien sollte die Konzentration etwas höher liegen(da das Material dann zur Schmierwirkung neigt und durch den höheren Kühlmittelanteil besser abgeführt werden kann), bei härteren weniger hoch.
Allgemein den Herstellerangaben für die Werkzeuge folgen, den Rest durch Erfahrungen sammeln.

Micha
smile.gif


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Geht nicht, gibts nicht!
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Beitrag 13.03.2004, 18:10 Uhr
Dummschwatzer
Dummschwatzer
Level 3 = Community-Techniker
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Mitglied seit: 23.09.2002
Beiträge: 276

Also wie schon gesagt, soltest du nach möglichkeit herstellertabellen banutzen. Ansonsten findest du im Hofman oder anderen Werkzeugkatalogen oft Tabellen im Anhang, welche als Grundlage dienen können.

Aber das sind nur Grobe richtwerte. Je nach Situation musst du da viel Variieren.

Im Sandvik Katalog steht dann auch, wie du die Schnittdaten je nach Situation Korrigieren musst.

Also lass dir von deinem Meister erstmal ein paar solcher Lesewerke geben. Darin erfährst du viel mehr, als in dem ollen Tbellenbuch.
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Beitrag 13.03.2004, 20:49 Uhr
TBL
TBL
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Mitglied seit: 16.12.2003
Beiträge: 600

Hier einfach mal die Formeln, damit man überhaupt an Zahlen für die Maschine kommt.


Drehzahl:

Aus dem Tabellenbuch erhalten wir die Schnittgeschwindigkeit in m/min.
Dann wissen wir noch den Fräserdurchmesser d in mm
und das Material.

Mit dem Material suchen wir uns die einigermassen pasende Schnittgeschwindigkeit, im ersten Anlauf etwa in der Mitte des Bereichs bleiben.


Den Fräserumfang errechnen wir ganz einfach, indem wir seinen Durchmesser mal Pi (3.1416) nehmen.

Die Drehzahl ist jetzt einfach: 1000 mal Schnittgeschwindigkeit geteilt durch den Fräserumfang.


Ein Beispiel:

Werkstoff St60 (nehm auch noch die alten Bezeichnungen...)
Fräserdurchmesser 80mm
Fräser mit Hartmetallschneiden

Schnittgeschwindigkeit lt. Tabellenbuch: ca. 120 m/min
Fräserumfang = 80mm x 3.1416 = 251.3mm
Drehzahl = 1000 x 120m/min / 251.3mm = 477 U/min.

Nun noch ggf. schauen, welches die nächstliegende mögliche Drehzahl ist, man kann geringfügig nach oben, besser aber zur nächst niedrigen gehen. Nehmen wir an, wir hätten 450/min verfügbar.

Nun der Vorschub.

Wir haben einen Fräser mit 8 Schneiden, einfach nachgezählt.

Lt. Tabellenbuch 0.2mm pro Schneide, ein brauchbarer Schruppvorschub.

Zunächst die Anzahl der Schneideneingriffe/Minute berechnen:

Anzahl = Schneidenzahl mal Drehzahl = 8 x 450U/min = 3600 Schneiden/min
Jede Schneide soll seinen Span nehmen: 0.2mm/Schneide mal 3600 Schneiden = 720mm pro Minute.


Zu den Werten muß man noch zwei Dinge anmerken, zunächst braucht man für diese Zerspanung genug Leistung, auch die kann man ausrechnen. Hier muß man ggf. Abstriche bei den Schnittwerten oder der Zustellung machen.

Dann gibt es immer eine Art Fenster von Schnittgeschwindigkeits- und Vorschubwerten, wo sich Werkstoffe besonders gut zerspanen lassen, darunter werden die Oberflächen meist recht rauh.

Wenn man obiges Beispiel praktisch ausprobiert, wird man feststellen, daß man sowohl mit 400U/min als auch locker doppelt so flott fräsen kann, das geht dann auf die Standzeit, auch die kann man ausrechnen. Wenn man also schneller fährt, leben die Schneiden nicht so lang. Das geht aber nicht linear (doppelter Speed = halbe Standzeit, das wär zu einfach), aber es gibt auch dazu Formeln. Man braucht das, um z. B. bei der Massenfertigung bestimmte Standzeiten (z. B. 8h) zu erreichen oder beim Wälzfräsen soll ja auch der Fräser eine Charge durchhalten, die aber optimal flott zerspanen.
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Beitrag 14.03.2004, 00:17 Uhr
conni
conni
Level 4 = Community-Meister
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 30.09.2002
Beiträge: 366

Hallo must17,

kann noch nicht schlafen, deshalb gebe ich Dir mal schnell eine INet-Adresse, da kannst Du Dir kostenlos eine Maschinisten-Software runterladen. Es ist eine 30 Tageversion und wenn sie Dir gefällt, dann kannst Du Dir ja später gegen Bezahlung den Freischaltungscode schicken lassen. Die Software gibt es für Den PC und auch für kleine Handgeräte. Ist noch nicht mal zu teuer, wenn man sie oft braucht. Sonst ebend jeden Monat neu runterladen.

cncedit.com (oder editcnc.com)

Also viel Spaß damit, gibt es auch in deutscher Sprache.

Viele Grüsse wink.gif

Conni
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Beitrag 14.03.2004, 12:10 Uhr
Hai
Hai
Level 3 = Community-Techniker
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 11.01.2003
Beiträge: 285

Hallo TBL!

Dein Beispiel ist gut beschrieben spitze.gif

Echt!

Aber warum benutzt Du zwei Formeln um deine Drehzahl zu errechnen?
(warum errechnest Du den Umfang des Fräsers separat?)

Dein Beispiel war:

--Werkstoff St60 (nehm auch noch die alten Bezeichnungen...)
--Fräserdurchmesser 80mm
--Fräser mit Hartmetallschneiden
--
--Schnittgeschwindigkeit lt. Tabellenbuch: ca. 120 m/min
--Fräserumfang = 80mm x 3.1416 = 251.3mm
--Drehzahl = 1000 x 120m/min / 251.3mm = 477 U/min.


Das geht noch etwas einfacher in einer Formel:

120m/min(=VC-Schnittgeschwindigkeit)
*1000
:80(=Fräserdurchmesser)
:3.1416(=PI)

Kurz: 120*1000/80/3.1416=477.46 U/min


Ähnlich geht es auch mit den Vorschub:




MfG Hai


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Beitrag 14.03.2004, 13:00 Uhr
TBL
TBL
Level 5 = Community-Ingenieur
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Mitglied seit: 16.12.2003
Beiträge: 600

Warum zwei Formeln?

Die offizielle Begründung: Es sollte nachvollziehbar dargestellt werden.

Das könnte man auch als "Ausdrede" bezeichnen.

Der echte Grund: Ich hab die Formeldarstellung nicht so hinbekommen, wie ich es wollte und hab dann die Zwischenschritte gemacht.

Man kann sich natürlich alles in eine Zeile schreiben und auch die 1000/3.14159 einmal fix mit 318.31 ausrechnen und damit arbeiten.
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