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Rost beim Erodieren

Beitrag 10.09.2004, 17:31 Uhr
Fessmaier
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo erst mal.

Wir sind eine kleine Maschinenbau Firma und setzen uns seit ein paar Monaten mit dem Erodieren auseinander. Haben eine neue Sodick 750L
Was uns hier probleme macht ist der Rost auf dem Werkstück, wenn es im Wasserbad geschnitten wird.
Die Stahlteile sind schon auf Maß geschliffen, müssen aber noch erodiert werden. Nach ca. 20 Minuten sind sie schon rostig.
Gibt es Zusätze für das Wasser in der Erodiermaschine?
Oder muß mann die Teile vorher mit irgendwas einsprühen?
Und wie bekomm ich die Teile wieder sauber???

Gruß fesara
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Beitrag 10.09.2004, 17:55 Uhr
Marco1969
Award Winner 2004
****

Hallo fesara


Was für Stahl schneidet ihr, das wo schon nach 20 Minuten Rostet? Etwa ST37??
Normale Werkzeugstähle rosten nicht so schnell im Wasser Bad einer Drahterodiermaschine, vorausgesetzt es stimmt alles!
Das Harz zum Wasser aufbereiten muss natürlich noch gut sein! Es gibt schon einen Rostschutz- Zusatz, pro 100L nimmt man einen Liter Zusatz, dann hast du zum größten Teil Ruhe.
Wir haben keine Probleme mit Rost, auch nicht, wenn das Werkstück übers Wochenende im Wasserbad liegt.


Also bei uns wird das Harz so alle 250 Stunden gewechselt. Je nach geschnittenen Materialien. Wenn man viel Kupfer oder Aluminium schneidet, ist das Harz schneller verbraucht.
Das Harz haben wir von der Firma INTECH, gehört zum +GF+ Konzern.
Aber die Maschine zeigt ja den Leitzustand vom Wasser an, quasi der Zustand vom Harz.

Zu deinem Fall
Ich denke in deinem Fall ist das Harz nicht mehr sehr gut, dies solltest du aber an der Steuerung sehen. Ist dies jedoch doch okay, würde ich einen Rostschutz- Zusatz dem Wasser zufügen, dies hilft sehr viel. Mache nur nicht zu viel hinein, weil sonst ist alles was mit dem Wasser in Berührung kam richtig klebrig bzw. leicht ?angeharzt?. Dies kannst du aber gut mit einem Refraktrometer messen solltest 1% haben, dann hast du keine Probleme. Wenn du Rost auf den Teilen hast, kannst du diese gut mit Runden Glasskugeln wegstrahlen.

Bei weiteren Fragen, bitte melden!! Wir helfen gerne weiter!!

Der Beitrag wurde von Marco1969 bearbeitet: 10.09.2004, 20:33 Uhr


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Gruß
Marco
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Beitrag 15.09.2004, 06:23 Uhr
Guest_Topas_*
Themenstarter


Hallo Fesera!

Lass blos die Finger von Rostschutzmitteln, die Du ins Wasser schütten kannst. Keine Ahnung, wie Marco so was empfehlen kann. Mit dem Harz, hat er recht. Es ist das wichtigste, um Rost zu verhindern. Wir sprühen leicht rostende Werkstücke, zusätzlich mit "ANTIKOR RS extra" ein. Dies ist ein Korrosionsschutz auf Wachsbasis, die recht gut haftet und selbst bei 10 bar Spüldruck nicht von der Oberfläche heruntergespült wird. Wenn Du die Adresse brauchst, wo das Mittel zu bestellen ist, melde Dich bei mir.

thumbs-up.gif
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Beitrag 15.09.2004, 08:40 Uhr
EROtil
Level 1 = Community-Lehrling
*

Da muss ich Topas recht geben.
Das zeug setzt sich überall fest. Die Filter sind dann auch im Eimer.
Wir benutzen auch ANTIKOR. Der Leitwert muss natürlich stimmen dann
klappt das schon.
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Beitrag 15.09.2004, 08:46 Uhr
Marco1969
Award Winner 2004
****

Hallo Topas

Na ja. Das nehme ich mal mit einem leichten grinsen so hin. smile.gif
Jetzt musst du mir nur noch erklären, wie du dann die geschnittene Kontur vor Rost schützen willst! Wir schneiden auf einer Charmilles hochgenaue Konturen. Überwiegend im 4-Ach- Betrieb. Toleranzen vom -0.00 +0.005 ist bei uns keine Seltenheit. Oberflächen mit Ra 0.16.
Ich kann nur von positiven Erfahrungen berichten mit einem Rostschutz- Zusatz. Es wird bei diesen Rostschutz- Zusätzen auch sicherlich verschieden Hersteller und Qualitäten geben. Wenn man sich an das empfohlene Mischungsverhältnis hält, ist es auch eine gute Sache.

Nur zur Info, wenn ich nicht genau wüsste, was ich mache, würde ich dies sicherlich nicht empfehlen!


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Gruß
Marco
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Beitrag 15.09.2004, 09:13 Uhr
Marco1969
Award Winner 2004
****

Hallo

Noch ein kleiner Rat von mir. Kaufe dir doch mal einen 10 Literkanister mit solch einem Zusatz. Wenn der Hersteller ein Mischungsverhältnis von 1% angibt, fange doch mal mit einem Verhältnis von 0.2% an und taste dich heran an den Wert, der für dich genüge ist, du wirst sehen, der wird so bei 0.3- 0.5% sein. Wenn einer behauptet, es würde dann alles verkleben, dann hatte er noch nie einen solchen Zusatz im Wasser, geschweige diesen mit einem Refraktrometer überwacht.
Klebrig und Harzig wird es nur, wenn einer das ?Zeug? reinlehrt und reinlehrt und dann nicht einmal einen Refraktrometer zum kontrollieren hat. Genau dann ist eine zu hohe Konzentration von diesem Zusatz im Wasser und es fängt an zu kleben. Wir brauchen solch einen Zusatz, weil bei uns die Teile bis zu drei Tage im Wasser liegen, diese stellenweise noch Hochglanzpoliert werden müssen.


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Gruß
Marco
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Beitrag 15.09.2004, 10:38 Uhr
termozebra
Level 1 = Community-Lehrling
*

Nach dem erodieren kannst Du ein bischen die rostigen Flächen mit einem nicht zu starken Kalkreiniger einsprühen und dann wegreiben. Geht sehr gut . später noch mit wd40 einspritzen. Alles ok !
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Beitrag 15.09.2004, 12:34 Uhr
Guest_Topas_*
Themenstarter


"Nur zur Info, wenn ich nicht genau wüsste, was ich mache, würde ich dies sicherlich nicht empfehlen!"

Aha! Na dann, bitte ich vielmals um Entschuldigung.

Ich habe jedenfalls, sehr schlechte Erfahrungen mit diesen Mitteln gemacht.
Verunreinigte Deionisiergerätschaften. Verstopfte Filter. Verstopfte Leitungen. Zerfressene Messingmaschinenteile. Die dadurch entstandenen Kosten waren immens. Da kannst du messen wie du willst. Nebenbei möchte ich hier nicht als Kritisierer rüber kommen. Ich erodiere selber seit über 15 Jahren. Jeder macht seine Erfahrungen. Wir und auch andere leider nur schlechte. Und wenn jemand gerne mit Wald und Wiesenstahl arbeitet, der schon beim Angucken anfängt zu rosten, ist es sein Problem. Wir nehmen bei langen Bearbeitungszeiten Stahlsorten, die möglichst wenig rosten. Auch eine Problemlösung. Und der Schnitt selber ist dann mit einigen chemischen Reinigern, so komfortabel zu reinigen, daß er aussieht als sei er läppgestrahlt.

Wir arbeiten in Toleranzbereichen von +- 0.002 mm. Wissen wir auch wovon wir sprechen? wacko.gif
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Beitrag 15.09.2004, 13:46 Uhr
Guest_Topas_*
Themenstarter


Möchte noch hinzu fügen, daß wir mit Agie-, Makino- und Mitsubishimaschinen arbeiten. Zwei Hersteller, raten uns von Wasserzusätzen ab. Ein Hersteller räumt ein, daß wir die Zusätze nach der Garantiezeit gerne verwenden können.

biggrin.gif Ahhhhaaaaa !!!
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Beitrag 15.09.2004, 14:45 Uhr
Marco1969
Award Winner 2004
****

Hallo


Na ja, ich denke wir werden auf keinen gleichen Nenner kommen. Die Erfahrungen sind ja oft sehr verschieden. Zum Glück auch! Denn so unterscheidet sich die Konkurrenz. Das ihr in +/- 0.002 arbeitet ist eine sehr gute Leistung. Gratulation.
Noch was zur Materialauswahl, wir stellen sicherlich nicht die Materialien der Werkstücke so zusammen, das wir beim Drahterodieren kein Rostproblem haben! Des Öfteren sagt sogar der Kunde, welche Materialien er haben will. Wenn einer im Maschinenbau tätig ist, kann er aus Kostengründen sicherlich keine Hochlegierte Werkzeugstähle nehmen die nicht oder nur wenig rosten. Er nimmt diese, wo er konstruktiv von der Festigkeit z.B. St50 vorsieht. Und bei solchen Stählen ist das Rostproblem nicht ohne einen Zusatz zu bewältigen.
Aber das wo der Service sagt, ist nicht immer das gelbe vom Ei. Die haben viel Mals einen eingeschränkten Horizont. Dies habe ich schon sehr oft bemerkt und dabei geben mir auch viele andere Anwender Recht.
Jeder soll so arbeiten, wie es für richtig hält. Denn in dieser Arbeitsweise spiegelt sich das Auftragsbuch. Unseres ist voll.
Ich arbeite weiterhin mit diesem Zusatz und habe weiterhin gute Erfahrungen damit. Ob es mit einem 0.10er oder 0.25er Draht ist. Und alle 6 Monate wird bei uns das Wasser erneuert.


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Gruß
Marco
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Beitrag 15.09.2004, 18:10 Uhr
DanielWB
Level 2 = Community-Facharbeiter
**

Marco,

hast Du für den Rostschutz eigentlich einen Korrekturwert für das Refraktometer, oder benutzt Du die vorgegebene Skala des (Hand-?)Refraktometers?

Selbst die KSS-Hersteller geben meist Korrekturwerte an, weil man nur so einigermaßen zuverlässig die Konzentration messen kann, denn die Skala von Refraktometern ist alles andere als allgemeingültig.

Am besten erwähne ich jetzt gar nicht, daß zum Messen auch die Temperatur stimmen muß... :-)

Habe halt die Erfahrung gemacht, daß viele, die mit einem Refraktometer hantieren, überhaupt nicht wissen, was die da eigentlich machen.

ByE!

DanIeL ***
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Beitrag 22.09.2005, 09:23 Uhr
brenno
Level 1 = Community-Lehrling
*

Hallo zusammen,

also bei uns werden die Teile nach dem Schneiden kurz sandgestrahlt und dann eingeölt, zb. mit WD40. Mit Wasserzusätzen hab ich bisher auch noch keine Erfahrungen gemacht


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Jede Dummheit findet einen der sie macht!
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Beitrag 22.09.2005, 10:12 Uhr
Lipp
Level 6 = Community-Doktor
******

wir schneiden zwar nicht mehr sehr viel oder regelmaessig aber auch zu munteren zeiten naben wir
Resost 85-105 von hebrochemie in duennster form beigesetzt ins Wasser.
Anosnsten auch die bekannten mittel wie Antikor RS..( wobei da auch die flasche nicht billig und der vorgang auch zeit-nervig ist..(gemuetsfrage)
Aber taugen tut es.
3te variante Schneiden abtrockenen und strahlen ..auch eine der meistverwandten Varianten frueher. (strahlen spaeter nach schnitt wird eh getan)

Richtig ist auch das es etwas harz kostet..aber nicht im ueberteibenen mass wenn man nicht an das MAX geht mit der mischerei. Filternachteile habe ich nicht im WESENTLICHEN ermessen koennen.

gruss lipp
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Beitrag 17.10.2005, 23:26 Uhr
Buzz72
Level 1 = Community-Lehrling
*

Also erstmal was zum "Antikor Rs"
Das ist kein Wachs sondern ein Weichfett und Vollsynthetisch.
Hatte neulich wegen abwaschung von Dem Zeugs einen von der Fa. Buchem da wink.gif
Des Weiteren sollten die Teile trocken und frei von Emulsion sein da Sonst das Antikor abrutschen kann. Ich Persönlich habe festgestellt das es besser haftet wenn die Teile nach der letzten Spanenden Bearbeitung ein oder Zwei Tage liegen.

Also zum Rost auf der bearbeiteten Fläche kann ich nur sagen wer Baustahl oder nidriglegierten Stahl schneidet wird diese immer haben,
wobei je mehr legiert um so weniger Rost. Und wenn die Stähle gehärtet sind reduziert sich der Rost nochmals.

Und von Wasserzusätzen würde ich auch Abraten.
Denn Agie hat keine Im Lieferprogramm ansonsten bekommste selbst Maschinenreiniger von denen wink.gif
Und da Agie sozusagen der Maybach ist vertraue ich mal lieber denen.
Ansonsten hilft es nur den Leitwert richtung 1µS zu drücken.
Aber das kostet halt wieder Harz.
mfg Buzz
Ps: mich würde mal Interessieren unter Welchen Vorraussetzungen bei welchen Materialien mit welcher Maschine ihr auf +-0.002 Arbeitet .
Desweiteren wie viele Naschnitten und Welcher Materialdicke ??


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