Schleifen, Wuchten von Schleifscheiben

Hallo Schleifer,

ich habe noch eine ältere Flachschleifmaschine der Fa Jung

Mein Problem ist das exakte Wuchten der Schleifscheibe!

Als Wuchtgerät benutze ich eine Wuchtwaage mit passender Aufnahme.

An der Schleifscheiben-Aufnahme befinden sich drei Gewichte zum verstellen.

Wer hat Erfahrung mit der Wuchterei, wie geht man methodisch vor?

Danke!

Gruß

audi

Hallo audi,


ich hab es damals in der Lehre so gemacht:

Gewicht einigermassen gleichmäßig anordnen und die Lage mit einem Edding markieren. Die Scheibe auf die Waage legen und auspendeln lassen. Dann unte an der Scheibe auch eine Markierung anbringen und eines der Gewichte ein wenig verschieben. Wiederum auspendeln lassen. Nun siewhst du, obv es besser oder schlechter geworden ist und schiebst da Gewicht entsprechend weiter oder wieder zurück. Mit den andern Gewichten verfährst du sinngemäß.


Viel Erfolg

Hallo Samson,

vielen Dank für Deine Antwort!
Ich habe mich jetzt direkt an die Fa Jung gewandt, mit der Bitte mir eine Beschreibung der Wuchterei mit einer Waage zu schicken.
Bin gespannt ob es darüber noch etwas gibt.
Heutzutage wird elektronisch gewuchtet.

Gruß

audi

Hallo audi,
servus, wie es so schön bei Euch heißt. Solltest Du Dein Problem mit dem Wuchten
in den Griff bekommen, dann rate ich Dir Deine Scheibe nach dem Schleifen noch ca.
3-5 Minuten weiterlaufen zu lassen, damit die Zentriefugalkraft auch die gesamte
Flüssigkeit aus dem Stein geschleudert hat, sonst hast Du schon dadurch wider eine
minimale Unwucht. Aber wenn Du nicht klarkommst, dann mail mir mal, vielleicht laß
ich mal meinem Mitarbeiter die Vorgehensweise auflisten.
Aber ich hoffe, daß die Jungleute Dir sicherlich gut helfen werden. Also erfolgreiches
Auswuchten.

Viele Grüsse Conni

P.S. Hatte heute Pech, ein Staplerfahrer hat mir eine kl.Drehbank auf meiner LKW-
ladefläche um geschmissen. War eine Hundsarbeit das Dingen wieder aufzurichten.
Habe sie dann selbst mit Spanngurten verzurrt, aber keine Lust mehr gehabt, das
Ding abzuladen. Morgen nehme ich das dann in Angriff.

Hallo Conni,

das sicherste ist wenn Du die Drehmaschine mit einem Gehänge transportierst. Oft sind an den Maschinen zwei grosse Bohrungen angebracht. Dann zwei Bolzen durch und mit Rundschlaufen an den Staplerzinken. Scharfe Kanten vermeiden!
So kann sie wenigstens nicht umfallen!
Das Problem ist oft, daß die Maschinen an den Auflagepunkten Ölig sind und dann gibt es eine Rutschpartie vom Stapler!!
Ich hoffe deine Maschine hat es überlebt, man kann ja auch wieder einiges hinbiegen!
Gruß
audi

Hallo audi,
die Maschine hat nur einen kleinen Schaden( wir , ein Mitarbeiter und ich zum Glück
nicht). Da der Händler, von dem ich die Maschine abgeholt habe, selbst der Stapler-
fahrer war, so sind wir fein raus. Aber es war ebend Pech. Er kommt am Montag oder
Dienstag und macht die Inbetriebnahme, dabei wird er die Maschine gründlich durch-
sehen. Zum Glück hat sie sich nicht sehr schnell auf die Seitenwand des LKW gelegt
und sich auf das Handrad gelegt. Das Handrad ist okey, aber nicht das Wellenende
auf welchem das Handrad sitzt. Läßt sich auch nicht richten, aber eine neu Welle muß
es sicherlich sein.
Ich war zwar ziemlich sauer, habe mir aber nicht anmerken lassen, weil ich ja so cool
bin. Braucht ja auch nicht jeder wissen, daß man auch Nerven hat. Ja, die Bordwand,
da werde ich wohl am Montag ein Kantholz mit auf die Ladefläche legen und einer
der freundlichen Gabelstaplerfahrer von der großen Firma, wo ich immer hinfahre
wird dann mit seiner Gabel gegen das Kantholz und das Kantholz gegen meine Bord-
wand drücken, bis sie wieder einigermaßen gerade ist.
So nun hast Du wieder eine Kurzstorie.

Viele Grüsse aus dem Niederbergischem(Immer Velbert hört sich so eintönig an)

Conni

Hallo audi

Beim Wuchten gehe ich folgendermaßen vor:

1. Die Schleifscheibe möglichst zentrisch zum Flansch montieren, durch beilgen von Metallfolien.
2. Alle !!! Gewichte entfernen, damit Du die Unwucht der SCHEIBE ermittelst, nicht die Unwucht der evtl. ungleichangeordneten Gewichte. (sonst rennst Du der Unwucht nach wie die Katze dem eignen Schwanz )
3. Mit dem Wuchtgerät den "Schwersten" Punkt ermitteln und markieren.
4. Genau gegüber der Markierung EIN Gewicht anbringen.
5. Die beiden anderen Gewichte GENAU Symmetrisch (Y-förmig) zur Markierung anbringen.(Abstand vorerst egal)
6. Die beiden Gewichte solange Symmetrisch zueinander verschieben, bis die Scheibe rund läuft.

Damit die Gewichte Symmetrisch angeordnet sind, kannst Du mit der Schieblehre den Abstand zum 1.Gewicht messen.

Am Anfang etwas fummelig, aber mit etwas Übung ratzfatz erledigt.

Hoffe gehelft zu haben

Sepperl

Hallo sepperl,

jetzt wird mir einiges klar. Der Vergleich mit der Katze ist zutreffend.
Genau so ist es mir ergangen, ich kam auf keinen grünen Zweig mit der Gewichteverschieberei.
Leider hatte ich nie die Möglichkeit in meiner beruflichen Laufbahn von einem erfahrenen Schleifer etwas zu lernen.
So wie Du das beschrieben hast scheint mir das jetzt auch logisch zu sein.
Werde es Morgen gleich mal testen. Bin schon gespannt auf das Schleifergebniss!


audi

PS: Sepperl ich hab Deine Beitrage nachgeschaut. Man sieht Du bist ein Mann aus der Praxis der sein Geschäft versteht! Ich tippe mal auf Werkzeugmacher (Schnitt und Stanzwerkzeuge)!

Hallo audi

Erst mal Danke für die Blumen !
Mit Deiner Vermutung triffst Du genau ins Schwarze.

Was ich noch vergessen habe:

Die Scheibe sollte natürlich vor dem Wuchten einmal abgezogen werden.
(Je nach Schiebengröße evtl. vorwuchten)
Der Fehler ist mir auch erst aufgefallen, als ich den Beitrag bei der Konkurenz gelesen habe

Wenn das Spindellager nicht mehr ganz i.O. ist, mußt Du vielleicht auf der Maschine die Gewichte noch ein bisserl verschieben ! (Dürfte aber bei ner Jung kein Problem sein )


Dann frohes Schleifen

Sepperl

Hallo Sepperl,
würde mich freuen wenn Du bei der Konkurenz auch ein bischen Nachhilfe im Wuchten geben würdest.
Ich glaube da fehlts an wirklichen Praktikern
Nochmals besten Dank!

audi