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Schneidspalttabelle oder Formel???

Beitrag 21.10.2009, 14:16 Uhr
Jack.Black
Jack.Black
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Mitglied seit: 28.11.2008
Beiträge: 56

Hallo zusammen,

ich komme eigentlich aus dem zerspanenden Bereich und kenne mich daher nicht so gut mit dem Stanzen aus. Wir sollen nun ein Werkzeug für einen Kunden erneuern, das er aufgekauft hat. Wir stehen nun vor der Frage wie groß der Schneidspalt werden muß. Laut meinem Vater der in seinem betagten Dubbel nachgeschlagen hat ist das ca. ein Viertel der Blechdicke, meine neues Tabellenbuch sagt da was anderes. Außerdem gehen beide nur bis 5mm und der Kunde wird damit 10mm stanzen.
Hat hier jemand eine aktuelle Tabelle oder Formel womit man den Schneidspalt bestimmen kann?

Besten Dank
Andreas
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Beitrag 21.10.2009, 15:02 Uhr
InTex
InTex
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Beiträge: 4.191

QUOTE (Jack.Black @ 21.10.2009, 15:16) *
Hallo zusammen,

ich komme eigentlich aus dem zerspanenden Bereich und kenne mich daher nicht so gut mit dem Stanzen aus. Wir sollen nun ein Werkzeug für einen Kunden erneuern, das er aufgekauft hat. Wir stehen nun vor der Frage wie groß der Schneidspalt werden muß. Laut meinem Vater der in seinem betagten Dubbel nachgeschlagen hat ist das ca. ein Viertel der Blechdicke, meine neues Tabellenbuch sagt da was anderes. Außerdem gehen beide nur bis 5mm und der Kunde wird damit 10mm stanzen.
Hat hier jemand eine aktuelle Tabelle oder Formel womit man den Schneidspalt bestimmen kann?

Besten Dank
Andreas


Tabelle hab ich eben nicht bei der Hand.
Aber ganz schön mutig von euch, ein Werkzeug herzurichten, ohne Grundwissen aus dem Werkzeugbau.
Der Schneidspalt richtet sich im allgemein nach Material und Blechdicke.
Dieser sollte zwischen 4% und 10% der Blechstärke liegen.
Einen richtig gewählten Schneidspalt erkennt man daran, wenn das Teil gratfrei ist. Wenn die Fläche rauh und brüchig ist, und einen grossen Grat aufweist, ist der Schnittspalt zu groß.
Ist die Fläche glänzend und hat einen geringen Grad, dann ist der Schnittspalt zu klein.

Gruß InTex


--------------------
Eine Schraube ohne Gewinde ist ein Nagel

Grüsse aus dem Harz - InTex
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Beitrag 21.10.2009, 15:20 Uhr
Lipp
Lipp
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Beiträge: 888

es gibt eine faustformel , nach der ," regelbleche" zugrundegelegt ( also kein exotisches Material) behandelt werden.
Demnach wird z.B fuer ein 2 mm Blech 0.16- 0,2 als Schnittspielbenutzt.
Heisst also 8-10 % der Blechstaerke.

dazu gibt es aber auch ein pdf, was ich gerade mal er-googlet habe.
Ich denke, da es frei zugaenglich ist, darf es sicher auch eingesehen werden.

hxxp://www.pass-ag.com/files/pdf/trumpf/t_technische_info_d.pdf

Es definiert dir u.a. auch kurz, wann wo welches Spiel zu rechnen ist..Lochbildner ...wird der stempel kleiner..ausschnittteil..wird der Ausschnitt in der Platte groesse ( Matrize)


gruss lipp
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Beitrag 21.10.2009, 16:34 Uhr
Jack.Black
Jack.Black
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Mitglied seit: 28.11.2008
Beiträge: 56

@Lipp: Besten dank werde mir den PDF gleich mal anschauen, und 8-10% ist schon mal ein kleinerer Bereich als 4-10%

@InTex: So ich muß mal ganz ehrlich sagen es tut mir leid das ich vergessen habe das der komplexe Bereich des Werkzeugbaus nur aus Stanzen besteht. Ich weiß jetzt auch ehrlich nicht warum meine Berufsschulklasse damals im 3. Lehrjahr aufgeteilt wurde in Stanzer und Former.
Das rudimentäre Wissen eines Stanzers, also die Grundlagen, sind mir damals als Formerntechniker auch beigebracht worden, wie zB das man einen Schneidspalt braucht, damit nix klemmt und das der auch von Materialdicke und Festigkeit abhängt. Hab ich auch schon alles in meinen alten (4Jahre) Schulbüchern gefunden, nur gehen da die Tabellen bis max. 4mm und wir brauchen die für 10mm. Außerdem sind da halt Abweichungen zum arg älteren Dubbel.
Deine 4-10% sind auch ein weites Feld, wobei ich nicht hergehen kann und stanz ein paar Teile und ducke mir dann den Grat an.
Trotzdem vielen Dank für deine Antwort

Grüße
Jack

Der Beitrag wurde von Jack.Black bearbeitet: 21.10.2009, 17:17 Uhr
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Beitrag 21.10.2009, 17:12 Uhr
mbe_utg
mbe_utg
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Beiträge: 6

QUOTE (Jack.Black @ 21.10.2009, 16:34) *
@Lipp: Besten dank werde mir den PDF gleich mal anschauen, und 8-10% ist schon mal ein kleinerer Bereich als 4-10%

@InTex: So ich muß mal ganz ehrlich sagen es tut mir leid das ich vergessen habe das der komplexe Bereich des Werkzeugbaus nur aus Stanzen besteht. Ich weiß jetzt auch ehrlich nicht warum meine Berufsschulklasse damals im 3. Lehrjahr aufgeteilt wurde in Stanzer und Former.
Das rudimentäre Wissen, also die Grundlagen, sind mir damals beigebracht worden, wie zB das man einen Schneidspalt braucht, damit nix klemmt und das der auch von Materialdicke und Festigkeit abhängt. Hab ich auch schon alles in meinen alten (4Jahre) Schulbüchern gefunden, nur gehen da die Tabellen bis max. 4mm und wir brauchen die für 10mm. Außerdem sind da halt Abweichungen zum arg älteren Dubbel.
Deine 4-10% sind auch ein weites Feld, wobei ich nicht hergehen kann und stanz ein paar Teile und ducke mir dann den Grat an.
Trotzdem vielen Dank für deine Antwort

Grüße
Jack


Hallo Jack,

prinzipiell liegt man mit 10% Schneidspalt beim Normalschneiden (Stanzen) eigentlich nie daneben. Ansonsten kann man gerne kleiner werden, wenn es die Fertigungstoleranzen des Werkzeugs erlauben.

Was mich aber etwas stutzig macht ist die dicke des Blechwerkstoffs... 10mm liegt eigentlich nicht mehr im Bereich vom Normalschneiden. Solche Blechdicken fallen eher in den Feinschneidbereich (deutlich aufwendigeres Verfahren) und da arbeitet man mit Schneispalten von 0,5%.

Was für ein Werkzeug ist das denn genau und welchen Werkstoff wollt ihr Schneiden?

Gruß,

Martin
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Beitrag 21.10.2009, 17:18 Uhr
bullet01
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Der Schneidspalt hängt
1.von der Scherfestigkeit des Materials ab (0,8 x Rm)
2.ob du mit oder ohne Freiwinkel stanzt

Wenn du jetzt ein 10mm Material hast das über 600N/mm² Scherfestigkeit hat
und mit Freiwinkel stanzt,
brauchst du ein Schneidspalt von 0,48mm

ohne Freiwinkel,
0,68mm

Ich habs gelernt und ausgeübt als WZB Leiter.

viel Spaß


--------------------
gruß Klaus
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Beitrag 22.10.2009, 15:06 Uhr
Lipp
Lipp
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Mitglied seit: 08.06.2005
Beiträge: 888

und in deinem Schnittbild, solte 30 % gerissen (grau-poioes) aussen und 70 % geschnitten ( Blank)
es darf auch bis 50:50 gehen.dann hast du eigentlich fuer ein Werkzeug was noch standzeiten beihalten sollte , so ungefaehr das beste bild.
den soganannten " Fall" oder auch die Konik, sollte man bei den meisten gaengigen Werkstoffen einbringen. und wenn es nur 0,25 grad sind pro seite. Ist eine Frage deines toleranzfeldes, was geht. Schliesslich schleift man irgendwann die Schnittplatte auch nach. Nicht urgewaltig aber eben bis wieder scharfe Kanten entstehen. Verhindert Aufstauung von schon gestanzten Artikeln.

Irgendwann vor vielen vielen Monden ..musste ich mich auch mal aufklaeren lassen bis wohin man " BLECH" angibt.
Bis zu einer Staerke von 20 mm. smile.gif


gruss lipp



aber Hut ab davor... biggrin.gif fuer erstversuch..

Der Beitrag wurde von Lipp bearbeitet: 22.10.2009, 15:09 Uhr
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Beitrag 22.03.2010, 08:04 Uhr
peter1980
peter1980
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Beiträge: 198

QUOTE (cnc_kraemer @ 21.10.2009, 17:18) *
Der Schneidspalt hängt
1.von der Scherfestigkeit des Materials ab (0,8 x Rm)
2.ob du mit oder ohne Freiwinkel stanzt

Wenn du jetzt ein 10mm Material hast das über 600N/mm² Scherfestigkeit hat
und mit Freiwinkel stanzt,
brauchst du ein Schneidspalt von 0,48mm

ohne Freiwinkel,
0,68mm

Ich habs gelernt und ausgeübt als WZB Leiter.

viel Spaß



Könntest du deine Formel noch mal etwas genauer erläutern? Was ist Rm?

Gruß Peter
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Beitrag 18.05.2011, 21:42 Uhr
Bender {MMO}
Bender {MMO}
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Mitglied seit: 13.01.2006
Beiträge: 313

Falls es sich bei deinem Werkzeug wirklich um ein Feinschneidwerkzeug handelt (erkennt man z.B. daran das die Führungssäulen in den meisten Fällen im Oberteil eingepresst sind) dann kann ich dir da weiterhelfen. Auch wegen der Werkzeugabstimmung etc.. Mache solche Werkzeuge nämlich täglich smile.gif
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Beitrag 19.05.2011, 07:01 Uhr
Jack.Black
Jack.Black
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Mitglied seit: 28.11.2008
Beiträge: 56

@Bender:

Danke für das Angebot, aber das mit diesem Werkzeug hat sich schon vor einigen Monaten erledigt.

Vielen Dank
Andreas
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