586.588 aktive Mitglieder*
2.666 Besucher online*
Kostenfrei registrieren
Einloggen Registrieren

Tieflochbohren in Kunststoff

Das könnte Sie auch interessieren ...

Beitrag 06.10.2010, 12:12 Uhr
blacksheeo
blacksheeo
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.09.2010
Beiträge: 600

hallo!

folgendes problem:

wir müssen tieflochbohrungen setzten in kunststoffen. unter anderem PVDF.

die bohrungen sind d=3 l=10xd und d=4 l=15xd

dies soll auf einer DMG maschine dmc 635v passieren. erstmal dazu! ist das überhaupt möglich/sinnvoll?

wir haben KEINE innenkühlung! :-(

meine idee: vorbohren mit vhm bohrer gleichen durchmessers bis 3xd, dann tieflochbohrer HSS/E (Garant 106061) langsam einfahren, dann in der pilotbohrung auf schnittwerte hoch und in EINEM zug bohren.

was haltet ihr davon?

ps: stückzahlen sind sehr gering

Der Beitrag wurde von blacksheeo bearbeitet: 06.10.2010, 12:13 Uhr
TOP    
Beitrag 06.10.2010, 14:29 Uhr
Stefan84
Stefan84
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 21.02.2010
Beiträge: 369

Hi blacksheeo,

zum Tieflochbohren selber kann ich nichts sagen, jedoch aber allgemein zum Bohren von Kunststoffen. Hab schon öfters PA und POM gebohrt. Die besten Bohrergebnissen habe ich erzielt, als ich das Ganze trocken bearbeitet habe. Durch das Kühlschmiermittel verklebten die Späne in den Spanräumen. zudem war die Oberfläche deutlich schlechter.
Außerdem: gut Vorschub hin und den Kunststoff nicht zu sehr unterschätzen. Die Bohrer können schon ganz schön heiß werden. Evtl. von außen mit Luft kühlen wenn möglich.


Gruß Stefan
TOP    
Beitrag 06.10.2010, 14:33 Uhr
kani95
kani95
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 06.10.2005
Beiträge: 202

Hallo


also wenn ich die Löcher bohren müsste würde ich ganz normale längere HSS Bohrer verwenden. Bei dem 3er Loch evtl. noch VHM-Bohrer. Und dann anzentrieren und mit entspanen auf die Tiefe bohren, 1500 U/min und 500 mm/min wären so meine Schnittwerte.

Das mit der Pilotbohrung wird zwar auch klappen, aber bei dem bohren mit dem Tieflochbohrer und dann mit einer Zustellung auf die Endtiefe wird es denke ich den Tieflochbohrer den Hals kosten.
Wenn ich Kunststoff bohre, egal welches Material, dann meistens mit entspanen damit die Späne aus dem Loch kommen. Mit Innenkühlung würde es vieleicht auch ohne Rückzug klappen, kann ich aber leider nicht testen da ich auch keine habe.

Grüße
kani95
TOP    
Beitrag 07.10.2010, 06:28 Uhr
blacksheeo
blacksheeo
Level 5 = Community-Ingenieur
*****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 16.09.2010
Beiträge: 600

QUOTE (kani95 @ 06.10.2010, 15:33 Uhr) *
Das mit der Pilotbohrung wird zwar auch klappen, aber bei dem bohren mit dem Tieflochbohrer und dann mit einer Zustellung auf die Endtiefe wird es denke ich den Tieflochbohrer den Hals kosten.


laut anleitung soll man tieflöcher mit diesen bohrern in einem zug bohren (da es "nur" 10xd ist).....die tieflochborer sollten da nicht so schnell brechen. außerdem denke ich, dass es besser ist in einem zug zu bohren, da ich die späne nie komplett aus dem loch kriege, selbst beim entspanen bleibt ja span in der bohrung zurück, oder?!
TOP    
Beitrag 11.10.2010, 20:16 Uhr
kani95
kani95
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 06.10.2005
Beiträge: 202

Hallo
sorry war eine Weile nicht online.
Warum kommen die Späne beim entspanen nicht aus dem Loch?
Also ich bin jetzt kein Tiefbohr-Spezialist aber die Anleitung von der die Rede ist, die geht doch stimmt auch von Innenkühlung aus ,oder?
Ich kann nur sagen gerade beim bohren wird Kunststoff schnell heiß und dann schmilzt das Zeug setzt sich in die Nuten des Bohrers und verschmiert die Bohrung. Da kann ich Stefan84 auch nicht ganz zustimmen, weil meiner Meinung nach ist Kühlmittel beim bohren schon von Vorteil. Das mit den verklebten Spänen kommt meiner Meinung nach eher vom fehlenden Kühlmittel und zu hoher Drehzahl. Aber wie gesagt ist meine Meinung. smile.gif
Sorry Stefan84 sorry.gif

Gruß
kani95
TOP    
Beitrag 13.10.2010, 09:02 Uhr
Markus_Oh
Markus_Oh
Level 4 = Community-Meister
****
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 31.08.2002
Beiträge: 432

Hallo,

wir bohren meistens in Kunststoff und ich würde auch ohne Emulsion bohren,also trocken. Als Zyklus schlage ich einen Tieflochbohrzyklus vor, bei dem der Bohrer immer ganz aus der Bohrung fährt. Evtl. gibt es auch die Möglichkeit, einen Abnahmebetrag zu programmieren. Damit meine ich, daß der Bohrer beim ersten Eintauchen bereits 5 mm eintaucht, die Bohrung im Eilgang verläßt, wieder im Eilgang eintaucht und weitere z.B. 4 mm bohrt, als einen Millimeter weniger. Die Drehzahl sollte nicht zu hoch sein, der Vorschub kann 0.05 - 0.1 mm pro Zahn sein. Damit wird die Wärme über den Span abgeführt. Ich kenne den Kuststoff leider nicht, bzw. konnte ich mit der Bezeichnung nichts anfangen. Ist da Füllstoff (Glasfaser oder ahnliches) drin?
Evtl. kannst du es auch so machen, daß du erst alle Bohrungen auf die erste Tiefe, dann alle auf die zweite Tiefe usw. bohrst. Wichtig ist, daß sich der Bohrer nicht zu lange in der Bohrung aufhält wegen der Reibung. Ach ja, ein scharfes Werkzeug sollte es auch sein. Und kühlen mit Luft ist auch ein brauchbarer Vorschlag.

Gruß

Joel

Der Beitrag wurde von Joel bearbeitet: 13.10.2010, 09:16 Uhr
TOP    
Beitrag 13.10.2010, 13:35 Uhr
Yeah!
Yeah!
Level 3 = Community-Techniker
***
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 12.12.2006
Beiträge: 258

Ich habe in Acrylglas Bohrungen mit fast polierter Oberfläche hergestellt,
mit KSS gekühlt und immer entspant.
Wichtig ist dabei: nur 0,5mm pro Hub bohren und das beste Ergebnis (warum auch immer)
bringen rollgewalzte HSS-Bohrer zustande.


--------------------
Mit freundlichen Grüssen aus Nürnberg,
Thomas
TOP    



1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1)
0 Mitglieder: