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Verhalten beim Wärmebehandeln, Probleme bei Bohrungen

Beitrag 19.01.2009, 08:39 Uhr
Uwele
Uwele
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Mitglied seit: 20.11.2007
Beiträge: 8

Hallo Zusammen!
Wir haben immer ein Problem bei Bohrungen und Flächen vor dem Wärmebehandeln!
Wie groß muss ich eine Bohrung machen damit sie nach dem Wärmebehandeln maßhaltig ist.
Jetzt meine Frage?
Gibt es irgendwo eine Tabelle oder so, wo das beschrieben wird?
Und das für alle gängigen Wärmebahandlungen!
Also
Hartanodisieren, Chemisch vernickeln, chromatieren etc.

Im vorraus schon vielen Dank

Uwele
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Beitrag 19.01.2009, 13:54 Uhr
uli12us
uli12us
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Mitglied seit: 20.04.2002
Beiträge: 5.008

Hä, Wärmebehandeln ist Härten, vergüten und sowas. Da kannst du machen was du willst, den Passenden Durchmesser und Rundheit usw ohne Schleifen geht nicht.

Das was du aber zuletzt schreibst hat mit dem überhaupt nichts zu tun, das ist schlicht oberflächenbeschichtung. Und da sollte man sich mit dem Oberflächenbeschichter auseinandersetzen. Der kann wenn er will genau abgenommen 10My auftragen, wobei elektrolytisch das Problem besteht dass sich an jeder Kante eine dickere Schicht bildet.

Chemisch wirds gleichmässig aber das geht nicht mit jeder beschichtung.
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Beitrag 19.01.2009, 14:05 Uhr
Uwele
Uwele
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Beiträge: 8

Natürlich, du hast recht!!!!
Ist eben Montag! coangry.gif

Uwele
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Beitrag 19.01.2009, 18:21 Uhr
osmond
osmond
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Mitglied seit: 06.01.2009
Beiträge: 22

Hallo smile.gif ,
Verzug hängt u.a. von Eigenspannungen im Werkstück und Walzrichtung (Faserrichtung) zusammen.
Beispiel: gewalzter bzw. gezogener Flachstahl St37-K (kaltverfestigt). Bohrt man ein Loch in die Flachseite, ziehen sich die gestreckten Körner längs zusammen (entspannen sich), quer zur Walzrichtung dehnen sich die gequetschten Körner aus (entspannen sich).
Folge: Ovalbohrung. wow.gif
Bohrung in Stirnseite: gequetschte Körner dehnen sich aus (entspannen sich), Bohrung wird enger. wow.gif
Daher sollte vor der letzten Feinbearbeitung spannungsarm geglüht werden.
Leider wird der St37 dabei ggf. etwas weicher, was im Extremfall zum Schmieren führen könnte.
Eigenspannungen (bis in Höhe der Warmstreckgrenze der Glühtemperatur) werden beim Entspannen grundsätzlich durch Verzug abgebaut. Viel Eigenspannung = viel Verzug. Wird anschließend gerichtet, werden wieder Eigenspannungen erzeugt.
Keinesfalls St37-K weichglühen, da dann mit Sicherheit schmiert beim Spanen.
Beim Härten überlagern sich thermische Spannungen: Wärmeausehnung/ Wärmekontraktion mit den Umwandlungsspannungen (Ferrit krz ->Austenit kfz ->Martensit tetragonal verzerrt krz. Somit kann keine Passung gehalten werden. Um die spanende Nachbearbeitung etwas zu minimieren, wird das Material oft vorvergütet vorzerspant.
Beim Nitrieren/ Nitrokarburieren wird 30-50°C oberhalb der Nitriertemperatur (= 570°C, +50°C = 620-630°C) spannungsarmgeglüht.
Bohrungsränder (Überkreuzdiffusion) werden enger (Trompetenform).
Beim chem. Vernickeln (außenstromlos) tritt - im Gegensatz zum galvanischen Beschichten - kein besonderer Materialaufbau an (entgrateten) Bohrungsrändern auf.
Wärmebehandlungsfolgen (Anlassen bei höheren Temperaturen/ Härten/ Vergüten) bei Bohrungen (Ringtyp, Nabentyp)
Große Bohrungen (Außen D gering größer als Bohrungs D) in "Ring" Form werden weiter (Wärmeausdehnung), also sowohl Außen D als auch Bohrungs D.
Kleine Bohrungen relativ zum Außen D (Typ Radnabe) werden enger, da sich das Material ja nur nach Innen ausdehnen kann. Außen D kann stehen bleiben.
Generell: Material dehnt sich beim Erwärmen etwa 3x so stark in Walzrichtung (in Faserrichtung) aus als quer dazu.
Gruß Osmond smile.gif
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