Verzeichniss für regionale Fachbegriffe

Hey CNC'ler, ich eröffne diesen Thread auf Kesh's wunsch
Um auf ein regionales Fachbegriffverzeichnis zurückzugreifen zu können

:doch:

1. in OBB sagt man es "Fuxt" (Fuchst) wenn etwas nicht hin haut
Oder auch "fixxla" (füchschen ) wenn jemand etwas gut hin bekommen hat



Mal sehen was man so alles hier zu lesen bekommt,
bin echt schon gespannt!

In Bayern "hebt" etwas, wenn eine Lösung funktioniert oder gut ist ;-)

"Hebt des, bua?"

Man könnte im entfernten davon reden, ob etwas hält, wie z.B. eine Klebeverbindung.

Der Beitrag wurde von modellbaumeister bearbeitet: 05.02.2016, 21:42 Uhr

Wo wir gerade bei "Fachbegriffen" sind...

"Stefftn" -> Achsbolzen geringer Genauigkeit

Grüße...

Welcher Spruch mir gut gefällt für eine ungenaue Arbeit:

"Beim pschüdda got´s gnauer"
Übersetzt : Beim Gülle fahren, geht es genauer her.

Gruß aus dem Allgäu

Der Beitrag wurde von batthias bearbeitet: 06.02.2016, 08:49 Uhr

Den gibbds bei uns a:

Gead id so gnau wia beim Mieschdbroadn

Übersetzt:

Geht nicht so genau wie beim Mistanbreiten.

vor dem Wochenende noch ein spezieller Ausspruch,
mit dem man große Ungenauigkeiten ausdrücken kann:

"...des wackelt ja wia a Kuahschwanz"

Schönes Wochenende...

Meister: "Musst dou eann nuir doas schö Sachen so verschwinz?"
Lehrling: "Doas mutt woihrschienlich un Maoterjaol gelän hao."
Meister: "Waar dou basser Samelback, do keste di Schwinz saelver gefraess."
(Musst du denn die schönen Sachen so verderben? - Das muss wahrscheinlich am Material gelegen haben. - Werde du lieber Brötchenbäcker, dann kannst du deinen Ausschuss selber verzehren.)

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 06.02.2016, 12:57 Uhr

"Tummel dich amoa, da kümmts uffs Zemmermunshuir nett uun!"
(Beeile dich, da kommt es nicht aufs Zimmermannshaar an.)
(Zimmermannshaar: So weit, daß man mit einer Zimmermannsaxt durchwerfen kann, ohne anzuecken.)

In Baden "hebt" etwas, wenn es hält.
Oder "Heb moal gschwind" halte mal kurz.
Kleben heißt hier "babbe". "I han ganz babbiche Händ" oder "I babb dir gloi Oine".

I han no Oiner...

"Des kooschd do nedd mit de Mederstoob messe, do muschd scho de Schieble' nemme. Abba nedd hudele, i wells gnou wisse."

Gib mir mal den Meter, jetzt wird's genau

Nochmal was aus Ruhla:

Auf der Speisekarte des "Gasthaus zur Traube" in Ruhla, war einmal zu lesen:

"Roh' Hüt's bi Kengshaid' on Reppchen dezou,
do kunn mey Rühler'n a Guot ons getuh.
Au Zibbelkuchen schmackt fürnahm,
ban oven druff is richlich Rauhm.
Mey wönsch'n üch oalln en gut'n Appetit!
Un banns üch gschmackt haet, dann brengt no' Annere miet."

Rohe Kartoffelklöße so groß wie Kinderköpfe und Rippchenbraten dazu,
da können wir Ruhlaer es uns gut gehen lassen.
Auch Zwiebelkuchen schmeckt vorzüglich,
besonders, wenn reichlich Sauer-Rahm darauf ist.
Wir wünschen euch allen, einen guten Appetit!
Und wenn es euch geschmeckt hat, dann bringt noch Andere mit.

"Bai Roterberg'n in d'r "Quealln" goabs Schneetzel so groß bie Abtrietsdeackel"
(Bei Roterberg's im "Gasthaus zur Quelle" gab es Schnitzel, so groß wie Klodeckel.)

"Henner hatt sich in de Abzuicht gewörrt un d'rbäi de Zeehn iengebüsst."
(Henner mußte sich in den Gulli übergeben und verlor dabei seine Zähne.)

Alles gut zu lesen aber Fachbegriffe?

"Do sodd mr jeddz an Gnobbf no macha"
(So sollte jetzt endlich eine Entscheidung getroffen werden - wörtl: Da sollte man jetzt einen Knopf dranmachen)

Des koosch ned mid am Groddaschdechr (Taschenmesser) macha.
A Glombb (Ein nicht funktionierendes Teil)
Midd jedam Glombb hodd mr a saumäßige Schur (Ärger, Unanehmlichkeiten) bis'es widdr duad.

Duschurle (Ein Gegenstand, der immer funktioniert)

A ganz halbs Oi (Ein ganzes halbes Ei (schwäb. Sparsamkeit))
En den Kuacha hanne a ganz halbs Oi neiglebbarad.
A ganze Gloinigkeit ändera (Revolution)

A Gefiddschl hann (An kleinen Dingen arbeiten)
Midd deam Pussl hanne a ganz schees Gefiddschl khedd.

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 06.02.2016, 18:08 Uhr

da wäre in sächsische
der "Schwuppenfräser" -> ein sinnlos lang ausgespanntes Fräswerkzeug
-> der daraus resultierende "Schwuppenfräser" - Tango ist ein Werkzeugwagen voller falsch vorbereiteter Werkzeuge

die " Ratehacke" -> ein analoger Meßschieber

der "Stichel" -> ein einschneidiger Gravierfräser

der "Syndrom-Fräser" -> ein selbst geschliffenes Sonderwerkzeug, was ausschließlich durch Funktion glänzt, weniger durch das Design

und dann wäre noch das "Weihnachtslied" der Automaten -Dreher " Hurra, Hurra ein Pittler brennt, erst ein, dann zwei, dann 3, dann 4 und schon steht die Feuerwehr vor der Tür " ...

Schönen Abend

Wer in Sachsen nicht groß genug ist um an die Tastatur der Steuerung zu kommen, kann sich ja auf eine "Hitsche" (Fußbänkchen) stellen.

Wenn dann auch noch das Werkstück zu schwer ist, um es ohne Hebemittel in die Maschine zu wuchten , braucht ein "Schlipp" oder "Schlupf" was ein Hebeband ist

Und wenn die Werkhallenmannschaft zur Pause geht, sollte man die "Bemmkapsel" nicht vergessen -> Tupperdose, oder ähnliches Objekt zur Aufbewahrung der mit gebrachten "Bemmen" ( geschmierte Brote ) welche dann mit einem "Dob" Kaffee verspeist werden ( Kameradenbetrübertasse = Kaffeepott)

Gnepfladrigga (Maschinenbediener)
Oischdella (Maschineneinrichter)
Gurgahobl (Gurkenhobel, verschlissene Maschine)
drilla (drehen)
leiera (langsam drehen, schrauben)
rommzwirbla (mit Schwung drehen)
abzwagga (abschneiden, abzwacken)
vrschnibbfla (in kleine Sücke schneiden [Erodierdraht])
An Schoißdregg nausschwäddza (Einen Unsinn erzählen, Mist verzapfen)
Abbodeg (Apotheke, teurer Laden)
abfaddza (abbrechen9
abfredda (sich mit etwas abmühen) Mit deam Schoiß hanne me da ganza Middag abgfredded!
Affasoich (Abgestandenes Getränk, auch: saudummes Gerede)
An dr Kobbfarbad isch scho so manchr Ochs zgrond ganga (An der Kopfarbeit ist schon so mancher Ochse gescheitert)

Unn jedschd han i an obachana Durschd. I kennt a ganze Rohma Bier wegsaufa.

und auch wieder der Maschinenbediener "Gnöbbldrigger" ...

Und dann die Bürokraft "Mausschubser" am PC

Welcher Begriff mir bei den Kollegen aus Sachsen immer gut gefallen hat sind die "Messerköppe"

Der Beitrag wurde von batthias bearbeitet: 06.02.2016, 23:09 Uhr

Kennt einer das sogenannte "Schätzeisen" =Stahlmaßstab. Oder was ich auch schon gehört habe "Rollkörner" = Zentrierspitze. Was auch lustig ist, ist zwar kein technischer Begriff "Spinnehuddel" =Spinnennetz. Alles schöne Begriffe aus dem Grenzgebiet zwischen Baden und Schwaben(aus dem ich stamme).
Ach das hätte ich beinahe vergessen wist ihr was ein "Wergel" ist =Rundmaterial etwa & D=150m oder größer. Mein einer Kollege hat mir auch mal erklärt "Du des is net schlimm wenn des Teil hie geht. Dann sägt er halt nochemal e Breckele vom Stemgele ab." Dass Teil was er meinte hat allerding auch D=140mm :-). Bei manchen Schwaben ist des Breckele halt bissl grösser. ;-)
Gruss Dreher 1991

Wikipedia = Witzepedia? https://de.wikipedia.org/wiki/Rollk%C3%B6rner

Bei wem heißen die Schraubböcke auch "Türken" ?

Da fällt mir am Rande ein wie ich einmal während der Lehre zu einem türkischstämmigen Mitarbeiter an einer Fräsmaschine geschickt worden bin mit dem Auftrag einen Türken zu holen

der "Späne-Wolf" -> Logisticher Mitarbeiter der für den Abtranport voller Spänewagen verantwortlich ist ...

"Hol mal den Spänewolf, bei mir quillts glei über !"