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Welche Fräser

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Beitrag 25.12.2003, 02:00 Uhr
Stummel
Stummel
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Hiho

Wir haben bei uns (Werkzeugbau naja Werkzeugreparatur mit 5man +3 azubis) ne dmu 60t stehen so und da fräsen wir (bzw ich) haupsächlich elektroden aus e-kupfer drauf. Und halt auch mal nen Formeinsatz aber nix großes

Bis jetzt haben wir immer nur bei gödde die 0815 hm Fräser für Stahl genommen da wir eh nicht viel da drauf fräsen (die Maschine hat in 3 jahren 500h auf der Spindel) naja nur sind die für cu ja nicht so optimal wegen Spanwinkel und Beschichtung. Da ich aber noch azubi bin und halt noch fast keine Erfahrung mit sowat hab wollt ich jetzt mal hier fragen was man da besser nimmt.

Nochmal kurz ich such Fräser die billig sind wink.gif für cu und alu und da kommts jetzt auch nit auf 5min mehr oder weniger Standzeit an weil wir ja eh nur wenig fräsen. Nur nerft mich das halt das sich die Fräser dauernd zusetzten oder die Oberfläche fürn hintern ist

und mit welchen Schnittwerten fährt man normal bei z.b. 2343 der gehärtet ist und nem vhm fräser mit tialn beschichtung?? Oder nimmt man da besser was anderes??

Und wir haben da noch son haufen von den Seco teilen liegen wo man vorne nur die Schneide tauschen kann. Nur sagt einer bei uns die wären Schrott weil die nur vibrieren. Da aber in der aufnahme das gewinde hinüber ist womit man den einsatz anziehen kann kann ich die ja nit testen und nur zum testen und dann weglegen bestell ich keine neue aufnahme. Wofür kann man die brauchen ?? und taugen die aufnahmen was??


Und wie gesagt ich muss mir da 90% selber beibringen und austesten weil in der Lehrwerkstatt wo ich war hab ich gelernt wie man mit nem 100er Walzenstrinfräser mit 200U/min alu durchnudelt
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Beitrag 25.12.2003, 10:16 Uhr
singingSamson
singingSamson
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Hallo Stummel,


wen ihr bei Gödde einkauft, dan solltet ihr dort einmal das Garant Handbuch "Zerspanen" mitordern, denn dort sind alle geeignetet Schnittdaten gut aufgeführt und auch einiges zu allgemeinen technologischen Dingen erklärt.

Laut diesem Buch eine kleine Tabelle:

Bearbeitungsdaten für Cu und Cu-Legierungen:
    Verfahren Schneidstoff Schnittgeschw. Vorsch./Zahn___ Schnitttiefe
  • Drehen___HSS_____30....80 m/min__0,2...0,45 mm__0,6...4 mm
  • _________HM_____200...1.000_____0,2...0,45_____0,6...4
  • Fräsen___HSS______40...80_______0,05...0,2mm/U_0,6...4
  • _________HM______120...1.200____0,05...0,2_____0,6...4
  • Bohren___HSS______50...140_______0,1...0,4mm_____-
  • _________HM_______80...300______0,1...0,4________-


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singingSamson
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Beitrag 25.12.2003, 12:52 Uhr
TBL
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Wirklich nur 30-80mm/min? Das heisst ja beim Drehen einer 30mm-Welle, daß die Maschine 1U/min macht.

Das mit dem Zusetzen hatten wir mit AlMg3-Fräsen auch immer, Aufbauschneiden, fürchterliche Oberflächen, Fräserbrüche (3mm-Fräser) usw, das ließ sich dann mit normalem Kühlschmierstoff (das weisse Zeugs) beseitigen, es gab dann aber hinterher Ärger mit dem Eloxal, man mußte die Teile sofort gründlich waschen.

AlMg3 ist richtiges Fräser-Zuschmier-Alu und kein F38 (AlCuMgPb). Diese Werkzeugmacher haben auch Kupfer bearbeitet und dieselben Alufräser (von Hoffmann) benutzt, also HM und scharf geschliffen.

Da vor allem Drehmaschinen nicht immer über eine Kühlmitteleinrichtung verfügen, gebe ich da dann einen Tropfen Motoröl auf die Schneide, das verhindert für einige Zeit die Aufbauschneidenbildung.

Beim Lernen ging's mir genauso, ich hab studiert, aber letztlich nicht das gelernt, was ich wollte. Das muß man sich dann selbst erarbeiten oder wie in meinem Falle jemanden kennen, der weiterhelfen kann und vor allem auch will.
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Beitrag 25.12.2003, 13:09 Uhr
singingSamson
singingSamson
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Hallo nochmal,

TBL hat gut aufgepasst. Es sollte natürlich m/min heissen.... Ich habs korrigiert. sorry.


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singingSamson
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Beitrag 25.12.2003, 13:57 Uhr
corrado
corrado
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Hi Stummel....

Hab selber viel Cu-Elektroden gefräst. Das mit den Schnittwerten war aber immer ein Problem, da wir die Dinger direkt in einem Erowa-Halter gefräst hatten der net wirklich viel vertragen hat. Später kam dann die lang ersehnte Aufnahme mit Luftdruck, doch da hatte ich schon gekündigt tounge.gif

Als Fräser hatte ich immer einen Standart VHM-Fräser mit 3 Schneiden und TiAlN-beschichtet aus dem Hause Garant. MIt denen bin ich eigentlich sehr zufrieden gewesen. Schnittwerte für nen 12er Schlichtfräser:

Schruppen: S=1200; F=400 bei 15mm tiefe und 8mm seitlich
Schlichten: S=2500; F=400

Is nix weltbewegendes, aber mit diesen Werten hab ich 100 und mehr Elektroden gefräst. Natürlich noch gut Wasser drauf...

Das mit dem schmierigen AlMg3 kennen wir ja sicher alle. Am besten bin ich hier mit TIN-beschichteten Fräsern gefahren, weil die TiAlN doch sehr viel mehr zur Aufbauschneide neigt. Der Tipp von Samson und dem Garant-Buch is bestimmt das richtige für Dich. Wobei ich da lieber meine Büchlein von Fraisa nehme.

Zu 2343: Um da Schnittwerte zu nennen müsste ich Deinen Fräser genauer kennen. Normaler Weise wird der Stahl ja net wirklich hoch gehärtet. Also so 55HRc rum. Da sprechen die meisten Hersteller noch gar net von Hartfräsen. Wie schon gesagt, schau nach diesem Buch. Oder was eigentlich noch besser is: Man nehme ein typisches Werkstück von euch, hole sich einen Anwendungstechniker eures Lieferanten ins Haus und der soll mal machen. Hat den Vorteil, dass Du beim Probieren net den Fräser bezahlen musst wink.gif Beste Erfahrungen auf diesem Gebiet hab ich mit Jabro-Tools gemacht, sind aber schwexxxx teuxxxx!

Zu den Seco-Dinger kann ich net wirklich viel sagen, hab sie selber nie probiert. Von anderen hab ich gehört, dass die Dinger in Alu richtig Spaß machen können.

Noch frohe Feiertage wünscht,

Corrado (HOHOHO!)
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Beitrag 25.12.2003, 19:55 Uhr
Stummel
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hiho

mm jo wir haben auch son halter da den entspannt man mit durckluft und wenn man die abläst klemmen 4 kugeln den halter durch ne feder fest. Naja normal reicht es nur beim ausrichtflächen fräsen ists kritisch. Einmal nit aufgepasst und man kann nen neues Stück cu absägen wink.gif

Taugt hss nix bei cu ?? das bekommt man doch eigendlich schärfer wie hm oder??

also ich hab mal testweise nen alten aber noch unbenutzten hss fräser in alu getestet der hat sich eigendlich nit so zugesetzt nur war der recht schnell hinüber weil keine beschichtung drauf war und die Schnittwerte die selben wie beim hm waren

Aber um Platten aus alu zu planen ist son walzenstirnfräser richtig gut den hört man fast nit laufen da bleibt eher die Spindel stehn.

Hält die maschine dann eigendlich selber sofort die achsen an oder fährt die normal weiter??

Und welche Beschichtung ist für cu oder alu die beste ich hab hier irgendwo gelesen das das tialn nit so gut ist
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Beitrag 25.12.2003, 21:14 Uhr
TBL
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HSS war lange Zeit das Maß der Dinge, man konnte sich da super Werkzeuge damit kostengünstig schleifen, ich mach's heute noch. HSS kann aber nicht die Schnittgeschwindigkeiten ab wie die aktuellen Schneidstoffe aus HM. Zu hohe Schnittgeschwindigkeit geht sehr stark auf die Standzeit, hierzu gibt es Formeln, mit denen man das sogar einigermaßen brauchbar ausrechnen kann.

Wenn's Dich interessiert, ich hab dieses Zeug mal studiert, da gibt's dann Tabellen für die Materialeigenschaften, Kühlung, Vorschübe usw. usf.

Also ganz wichtig: Schnittparameter einhalten, es gibt meist eine Art Fenster zwischen Minimal- und Maximalspeed, wo sich ein Material gut zerspanen läßt, zu langsam gibt oft auch miserable Oberflächen und zuwenig Vorschub ist auch nicht unbedingt gesund. Gleichlauf, wenn's die Maschine abkann.

Beschichtungen sind - weiß ich bei Alu - wegen chemischer Reaktionen oft nicht so gut, weshalb wir eben immer unbeschichtete HM-Feinstkorn-Fräser hatten und uns für die paar Elektriker-Kupferteile (Erdungsschienen wg. VDE usw.) eben keine neuen Fräser und Bohrer gekauft haben.

Bleibt die Maschine stehen? Das kommt auf die Maschine an, bei den ganz alten konventionellen ja, weil da ein Motor Vorschub und Spindel antrieb, später gab es dann getrennte Motorenm, die das ncht unbedingt sofort begriffen haben. Die mir bekannten neueren Bearbeitungszentren mit 30m/min und mehr Eilgang hielten bei Crashs enorm schnell an, auch wenn die Spindel es nicht mehr schaffte oder irgendwo gegenfuhr, was dank CAM-Programmierung sehr selten war. Was aber eklig war, wenn die Spannzange nicht fest genug angezogen war, der Fräser (oder noch schlimmer ein kleines Sägeblatt) stehen blieb und die Maschine das nicht merkte. Pling!

Wir haben mit unbeschichteten Fräsern aus Feinkorn-HM und scharf ausgeschliffen ganz gute Erfahrungen gemacht, das heisst aber nicht, daß es nicht evtl. noch besser ginge.
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Beitrag 19.02.2004, 11:01 Uhr
Grischa
Grischa
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Hallo,

die unbeschichteten HM- Fräser haben den Vorteil einer scharfen Schneide, jede Beschichtung führt zu einer Verrundung der Schneidenkante durch das auflegen der SChicht. Es gibt Beschichter, die mit extrem dünnen Schichten experimentieren, da habe ich auch einen Kontakt und werde das einmal probieren.
Bei Al- Bearbeitung ist ein Beschichten prinzipiell überflüssig solange man in irgendeiner Weise schmiert (KSS oder Minimalmenge). Trocken kann es halt zu den Problemen mit dem Anhaften des Materials am Werkzeug (Aufbauschneide) kommen.
Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit den Garant Fräsern (z.B. Nr.202400 oder 202530 von der Hoffmann Gruppe in Katalog Nr. 33)

Grischa
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Beitrag 19.02.2004, 19:41 Uhr
fraeser1
fraeser1
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Hallo,

@ Grischa:

Beschichtung: Deine Aussage mit der Beschichtung ist grundsätzlich schon richtig, es ist aber auch nötig dann das richtige VHM-Substrat einzusetzen, da die Korngröße des Hartmetalls eine mehr entscheidende Rolle spielt, als die Stärke der Beschichtung, die in der Regel bei ca. 2-3 µm liegt!

Dir ist aber schon klar, dass Aluminium nicht gleich Aluminium ist!! wow.gif

Ein grundsätzlicher unterschied ist die Festigkrit der jeweiligen Aluminiumlegierung.
Hier gibt es vom F13 bis F52 (F13= ca. 130 N/mm² - F52= ca. 520 Nmm²) schon mal sehr große Unterschiede in der Zerspanbarkeit - z.B.:bei F52 empfehle ich meinen Kunden in der Regel schon eine Werkzeuggeometrie für die Stahlbearbeitung!

Ein weiterer Unterschied ist der Siliziumgehalt in der Legierung. Ab ca. 5-6% wirst Du wenig Erfolg mit unbeschichteten Werkzeugen haben!

Das steht anscheinend nicht im Ho...... - Buch geschrieben?? wink.gif

Grüssle

Jörg


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Beitrag 20.02.2004, 09:21 Uhr
Grischa
Grischa
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Hallo fraeser1,

mein Kommentar sollte nicht der Weisheit letzter Schluss sein sondern vielmehr ein kleiner Anstoss in bezug auf Beschichtung und Al-Legierungen. Natürlich hast du recht das es sehr feste Al- Legierungen gibt und das der Siliziumgehalt eine entscheidende Rolle bei der Zerspanbarkeit hat. Ich mache viele Versuche im Bereich Trockenbearbeitung und Minimalmengenschmierung, gerade da brauche ich einen guten Spanbruch ist schon klar.
Im Prinzip war die Eingangsfrage vom Kollegen Stummel extrem Umfangreich. Da könnte man locker 5-6 Themen machen.

CU
Grischa
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