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Wer hat Erfahrung mit der TC600 ?

Beitrag 29.12.2015, 18:45 Uhr
Span86
Span86
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*
Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 28.12.2015
Beiträge: 8

Wir haben uns eine TC 600 mit Gegenspindel, C Achse und Y Achse angesehen.
In unserer Arbeitsgruppe wird noch diskutiert:
Fanuc oder Siemens ?
Wie ist es mit der Maßhaltigkeit bei Produktionsanfang ?
Den von Spinner entwickelten Revolver oder VDI ?
Wir möchten auf der Maschine sowohl Stahl ( VA, 2379)
Als auch Messing und POM bearbeiten.
Wichtiges Kriterium für diese Maschine sind die Flachführungen .


Wir machen keine Grosserien, Max. 200 gleiche Teile, aber viele Einzelteile.
Wir freuen uns auf eure Erfahrungsberichte.
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Beitrag 29.12.2015, 19:34 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Welche Revolver verbaut denn Spinner jetzt in einer TC600? Gibt's auch andere Revolver als mit VDI-Aufnahmen?
Auf diesen Maschinen läßt sich sogar auch Alu und Platin bearbeiten ... Nur Diamanten zu bearbeiten wird wahrscheinlich problematisch wink.gif
Bei einer Maschinenvorführung kann man sich deine Fragen beantworten lassen. Oder war das nur eine Besichtigung durch's Schaufenster?
Die Maßhaltigkeit hängt hauptsächlich von der Werkzeugvermessung und den Werkzeugen selbst ab. Also eigentlich vom Einrichter.
Zur Maßhaltigkeit kann man aber auch seinen Physiklehrer berfragen.
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Beitrag 29.12.2015, 20:07 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Mitglied seit: 24.11.2005
Beiträge: 2.098

Gute Hersteller verar...en den Physiklehrer aber mit ein paar Zahlen in einem Protokoll...
Und ich denke, dass der Wärmegang an einer solchen Maschine manuell korrigiert werden muss...


--------------------
Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!
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Beitrag 30.12.2015, 12:11 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Dicker Span @ 29.12.2015, 21:07 Uhr) *
Gute Hersteller verar...en den Physiklehrer aber mit ein paar Zahlen in einem Protokoll...
Und ich denke, dass der Wärmegang an einer solchen Maschine manuell korrigiert werden muss...


Daß manche Verkäufer eines Herstellers behaupten, die Physik außer Kraft setzen zu können, ist mir auch schon zu Ohren gekommen.
Der Beweis solcher Behauptungen steht allerdings noch aus. wink.gif

Um den Wärmegang in Grenzen zu halten, gibt es allerdings die optionale Möglichkeit, die Achsen mit Glasmaßstäben auszurüsten.
Ansonsten bleibt nur, allzugroße thermische Unterschiede weitgehend zu vermeiden, oder manuell zu korregieren.
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Beitrag 30.12.2015, 12:38 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Gruppe: Banned
Mitglied seit: 24.11.2005
Beiträge: 2.098

Dein Glasmaßstab bringt beim Wärmegang genau garnix.
Es geht nur mit Kompensationstabellen


--------------------
Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!
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Beitrag 30.12.2015, 12:44 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Dicker Span @ 30.12.2015, 13:38 Uhr) *
Dein Glasmaßstab bringt beim Wärmegang genau garnix.
Es geht nur mit Kompensationstabellen


Genau! wink.gif Die Wärme wird mit einer Tabelle eliminiert. Das werde ich kommenden Sommer mal in meinem Büro testen... wink.gif
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Beitrag 30.12.2015, 14:02 Uhr
Micha1405
Micha1405
Level 6 = Community-Doktor
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 14.07.2008
Beiträge: 920

Hallo

Ob man eine Siemens oder Fanuc nimmt ist sicherlich Geschmacksache ( ich bevorzuge die Siemens ). Vielleicht solltet ihr als Kriterium nehmen welche Steuerung bei euch häufiger vertreten ist. Das macht es für die Elektroniker und die Lagerhaltung einfacher.

Beim Revolver würde ich zu VDI raten. Propietäre Lösungen sind immer teuerer und ihr seit an einen Hersteller gebunden.

Was den Wärmegang angeht, da hat Dicker Span sicherlich recht. Man kann Kompensationen aufrufen bzw. einfügen. Aber Du schreibst ja das ihr keine Großserie fahrt. Lasst die maschine am Morgen ne halbe Stunde warm fahren ( alle Achsen fahren und den Revolver schwenken ) und ihr solltet keine großen Sorgen haben.

Gruß und einen guten Rutsch
Michael
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Beitrag 30.12.2015, 15:32 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Mitglied seit: 24.11.2005
Beiträge: 2.098

QUOTE (guest @ 30.12.2015, 12:44 Uhr) *
Genau! wink.gif Die Wärme wird mit einer Tabelle eliminiert. Das werde ich kommenden Sommer mal in meinem Büro testen... wink.gif


Hat keiner gesagt, hast du nur gedacht. Gefährliches Halbwissen!


Die Wärme wird nicht eliminiert sondern dank der Tabellen entsprechend berücksichtigt und kompensiert.

Wenn eine Maschine Wärmegang hat, dann weil ein Bauteil wächst oder schrumpft. NICHT aber weil sich die Position des Bauteils verändert. Deswegen bringt dir ein Maßstab rein garnix.

Und ja, natürlich ist es besser, wenn man alles kühlt, die Maschine keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommt und so weiter. Aber wenn doch, dann geht das alles nur durch mit viel Arbeit erstellten Kompensationstabellen.


--------------------
Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!
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Beitrag 30.12.2015, 16:38 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Dicker Span @ 30.12.2015, 16:32 Uhr) *
Hat keiner gesagt, hast du nur gedacht. Gefährliches Halbwissen!

Die Wärme wird nicht eliminiert sondern dank der Tabellen entsprechend berücksichtigt und kompensiert.

Wenn eine Maschine Wärmegang hat, dann weil ein Bauteil wächst oder schrumpft. NICHT aber weil sich die Position des Bauteils verändert. Deswegen bringt dir ein Maßstab rein garnix.

Und ja, natürlich ist es besser, wenn man alles kühlt, die Maschine keine direkte Sonneneinstrahlung abbekommt und so weiter. Aber wenn doch, dann geht das alles nur durch mit viel Arbeit erstellten Kompensationstabellen.


Eigentlich ist das ein ganz anderes Thema.
Aber ich will nun trotzdem etwas dazu antworten.
Die Wärmequellen in einer Werkzeug-Maschine können an verschiedenen Stellen und in ganz unterschiedlichem Umfang, durch Ausdehnung einzelner oder ganzer Gruppen von Einzelteilen auf die Maschinengeometrie wirken.
Die Auswirkungen von Fundament- und Spindeltemperatur, AGWZ-Antrieb, Achsantrieben, Spänetemperatur und -Volumen im Späneförderer oder an anderen Stellen im Arbeitsraum, bzw. der Sonneneinstrahlung durch ein Dachfenster, oder gar der Strahlungswärme eines Heizkörpers hinter der Maschine und der damit einhergehenden differenten Temperaturverteilung in der gesamten Maschine, mittels einer Kompensationstabelle gerecht werden zu wollen, halte ich für zumindest "ambitioniert".
Der Algorithmis, der solche Berechnungen, ohne Berücksichtigung einer großen Anzahl von Sensoren, fehlerfrei abbilden kann, wäre wahrscheinlich patentreif, gleicht aber wohl eher einem Blick in die Glaskugel. wink.gif Zumindest ist die Präzision mit einer Wetterprognose für die nächsten 14 Tage vergleichbar.
Diese Methode laboriert an Symtomen, deren Ursache aber kaum Rechnung getragen wird.
Bei den mir bekannten "Lösungen" handelt es sich um eine grob geschätzte Annäherung, an über einen längeren Zeitraum ermittelte Korrekturwerte die in einer "Kompensationstabelle" zusammengefasst werden.
Diese Methode ist allenfalls in der Massenproduktion unter zyklisch widerholbaren Bedingungen sinvoll einsetzbar.
In der angesprochenen Kleinserie oder der Einzelfertigung sind diese mathematischen Modelle ohnehin völlig unbrauchbar.
Die meisten, der mir bekannten Verkäufer, die diese "features" vollmundig als "das Ei des Kolumbus" bewerben, haben nicht die geringste Ahnung, geschweige denn das Wissen, was sie da überhaupt verkaufen. Dementsprechend werden beim Kunden Erwartungen geweckt, die solch eine mathematische Kompensation nie zu leisten vermag.
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Beitrag 30.12.2015, 17:13 Uhr
DickerSpan
DickerSpan
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Mitglied seit: 24.11.2005
Beiträge: 2.098

Absolut richtig.

Nur je mehr Aufwand in die Erstellung dieser Tabellen gesteckt wird, desto besser funktioniert diese Annäherung.
Deshalb haben hier die großen Hersteller, welche mehr Geld in die Entwicklung stecken, die Nase vorn.


--------------------
Schuster, bleib bei deinen Leisten!!!
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Beitrag 30.12.2015, 17:16 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



QUOTE (Dicker Span @ 30.12.2015, 18:13 Uhr) *
Absolut richtig.

Nur je mehr Aufwand in die Erstellung dieser Tabellen gesteckt wird, desto besser funktioniert diese Annäherung.
Deshalb haben hier die großen Hersteller, welche mehr Geld in die Entwicklung stecken, die Nase vorn.


Du meinst, je größer und pompöser das Zelt auf dem Jahrmarkt, umso zutreffender der Blick in die Glaskugel? wink.gif
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Beitrag 30.12.2015, 18:37 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter

Gast



Um aber auf die Frage von Span86 zurück zu kommen ...
(auch wenn er sich wohl nicht mehr traut, sich hier zu melden) wink.gif

Die TC600 gibt es in einigen Varianten.
Die "einfache Version" mit Reitstock gibt es mit Axialrevolver von Baruffaldi entweder 12 x VDI40 oder 16 x VDI30.
Mit Gegenspindel ist ein Baruffaldi "Sternrevolver" 16 x VDI30 verbaut, um auch an der Gegenspindel arbeiten zu können.
Diese Modelle sind sehr temperaturstabil und arbeiten mit entsprechender Präzision. Optional sind auch Glasmaßstäbe in X und Z verfügbar.
Die Ausführung mit schräger Y-Achse ist systembedingt etwas anfälliger für Temperatureinflüsse.
Da die Bewegung der Y-Achse durch die X-Achse kompensiert werden muß, sollten bei höheren Präzisionsanforderungen die Geometrie der Maschine und die Achskompensationen dieser Achsen öfter kontrolliert und eingestellt werden. Auch hier sind Glasmaßstäbe optional für X und Z verfügbar. Für die Y-Achse ist nach meinem Wissen kein Glasmaßstab vorgesehen, bzw. verfügbar.
Als Werkzeugträger kommt der gleiche "Sternrevolver" (16 x VDI30) von Baruffaldi zum Einsatz. Zu BTM45 kann ich nichts sagen, weil ich diese Version nicht kenne.

Zu den Flachführungen sollte man bemerken, daß Flachführungen generell einen größeren Durst nach Bettbahnöl verspüren, als Rollen- oder Kugelführungen.
Deshalb sollte der Einsatz eines Skimmers, der nicht im Lieferumfang enthalten ist, dringend angeraten werden.
Die Maschine ist an sich sehr robust und unkompliziert in Bedienung und Wartung.
Die Steuerung ist natürlich Geschmacksache.
Die Sinumerik 840D sl ist natürlich das Sahnestückchen aus den Hause SIEMENS und Spinner läßt dem Anwender noch viel Spielraum für eigene "features". Wichtige Bedienmasken für Spindelspannung und Gegenspindel-Bearbeitung sind übersichtlich und logisch gehalten und natürlich gut dokumentiert. Ohnehin sind ShopTurn bzw. Operate die idealen Begleiter für die WOP-Programmierung.
Die Fanuc 31i ist mit dem ewas gewöhnungsbedürftigem "ManualGuide" wohl eher für die Großserie und die Massenfertigung zu empfehlen.
Die Motorspindel ist mit einem Durchlass von 65mm und einem Drehmoment von 348Nm bei 4000U/min relativ kräftig und sehr dynamisch. Unterhalb 1000U/min verschwindet die Kraft, wie bei allen Spindeln dieser Art, aber sehr schnell "im Keller".
Zur "Maßhaltigkeit" wurde hier ja schon ausgiebig debattiert... wink.gif
Nur soviel zu dieser Maschine: Spinner verzichtet auf undurchschaubare Software und setzt dafür auf solide Mechanik, die ebenfalls vorbildlich dokumentiert ist.
Ein Haar in der Suppe ist allerdings die fast sprichwörtliche Inkontinenz der Maschinenverkleidung aus Istanbul. wink.gif

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 30.12.2015, 18:40 Uhr
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Beitrag 26.10.2016, 16:39 Uhr
royal-exclusiv_germany
royal-exclusiv_g...
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Beiträge: 4

QUOTE (guest @ 30.12.2015, 18:37 Uhr) *
Um aber auf die Frage von Span86 zurück zu kommen ...
(auch wenn er sich wohl nicht mehr traut, sich hier zu melden) wink.gif

Die TC600 gibt es in einigen Varianten.
Die "einfache Version" mit Reitstock gibt es mit Axialrevolver von Baruffaldi entweder 12 x VDI40 oder 16 x VDI30.
Mit Gegenspindel ist ein Baruffaldi "Sternrevolver" 16 x VDI30 verbaut, um auch an der Gegenspindel arbeiten zu können.
Diese Modelle sind sehr temperaturstabil und arbeiten mit entsprechender Präzision. Optional sind auch Glasmaßstäbe in X und Z verfügbar.
Die Ausführung mit schräger Y-Achse ist systembedingt etwas anfälliger für Temperatureinflüsse.
Da die Bewegung der Y-Achse durch die X-Achse kompensiert werden muß, sollten bei höheren Präzisionsanforderungen die Geometrie der Maschine und die Achskompensationen dieser Achsen öfter kontrolliert und eingestellt werden. Auch hier sind Glasmaßstäbe optional für X und Z verfügbar. Für die Y-Achse ist nach meinem Wissen kein Glasmaßstab vorgesehen, bzw. verfügbar.
Als Werkzeugträger kommt der gleiche "Sternrevolver" (16 x VDI30) von Baruffaldi zum Einsatz. Zu BTM45 kann ich nichts sagen, weil ich diese Version nicht kenne.

Zu den Flachführungen sollte man bemerken, daß Flachführungen generell einen größeren Durst nach Bettbahnöl verspüren, als Rollen- oder Kugelführungen.
Deshalb sollte der Einsatz eines Skimmers, der nicht im Lieferumfang enthalten ist, dringend angeraten werden.
Die Maschine ist an sich sehr robust und unkompliziert in Bedienung und Wartung.
Die Steuerung ist natürlich Geschmacksache.
Die Sinumerik 840D sl ist natürlich das Sahnestückchen aus den Hause SIEMENS und Spinner läßt dem Anwender noch viel Spielraum für eigene "features". Wichtige Bedienmasken für Spindelspannung und Gegenspindel-Bearbeitung sind übersichtlich und logisch gehalten und natürlich gut dokumentiert. Ohnehin sind ShopTurn bzw. Operate die idealen Begleiter für die WOP-Programmierung.
Die Fanuc 31i ist mit dem ewas gewöhnungsbedürftigem "ManualGuide" wohl eher für die Großserie und die Massenfertigung zu empfehlen.
Die Motorspindel ist mit einem Durchlass von 65mm und einem Drehmoment von 348Nm bei 4000U/min relativ kräftig und sehr dynamisch. Unterhalb 1000U/min verschwindet die Kraft, wie bei allen Spindeln dieser Art, aber sehr schnell "im Keller".
Zur "Maßhaltigkeit" wurde hier ja schon ausgiebig debattiert... wink.gif
Nur soviel zu dieser Maschine: Spinner verzichtet auf undurchschaubare Software und setzt dafür auf solide Mechanik, die ebenfalls vorbildlich dokumentiert ist.
Ein Haar in der Suppe ist allerdings die fast sprichwörtliche Inkontinenz der Maschinenverkleidung aus Istanbul. wink.gif




Wir sind sehr zufrieden mit der Maschine. Am Anfang gab es große Probleme mit der Spindelkühlung, die aber größtenteils auf Kulanz von Spinner, gegen ein anderes Modell getauscht wurde und seitdem ist Ruhe....
Ein großes Problem ist allerdings der Wärmegang der X-Achse an der Maschine, denn wir kühlen nicht (Trockenbearbeitung und nur Kunststoffe) drehen/fräsen)
Würde die Maschine jederzeit wieder kaufen, allerdings nicht mehr mit dem VDI-Revolver... das ausrichten der Werkzeuge nach Entnahme und wieder einrüsten des Sternrevolvers, ist zeitaufwändig...
Ansonsten kann ich guest nur beipflichten....

Grüße ... Klaus

Der Beitrag wurde von royal-exclusiv_germany bearbeitet: 26.10.2016, 16:41 Uhr
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