HEIDENHAIN

Zyklus Gewindebohren, Spindelanlauf zwischen zwei Positionen

Beitrag 18.08.2023, 18:26 Uhr
MosiN
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Hallo Forum

Wir sind gerade an der Inbetriebnahme/Optimierung einer Waldrich KCR II 150 mit HH 640. In unserer Bude werden die meisten Gewinde ohne Ausgleichsfutter geformt, ab M24 gebohrt und ab M30 aufgrund des Drehmoments mit Ausgleichfutter gebohrt. Zöllige und metrische Feingewinde mal ausssen vor.
Von meinen bisherigen Maschinen kenne ich es so, daß der Sicherheitsabstand beim ersten Gewinde angefahren wird, die Spindel orientiert sich, das Gewinde wird mit M3 auf Bohrtiefe eingebracht, das Werkzeug fährt mit M4 raus auf den Sicherheitsabstand, die Spindel stoppt. Theoretisch ist die Spindel also wieder orientiert. Die nächste Position wird angefahren und das Gewinde eingebracht.

Bei der jetzigen Maschine dreht die Spindel nach Beendigung des Zyklus wieder los, fährt die nächste Position an, bremst und orientiert die Spindel, und führt dann den Zyklus erneut aus. Wärs eine Maschine mit Motorspindel würd das nicht weiter auffallen, hier werden aber Massen bewegt und da frisst das Beschleunigen und Abbremsen Zeit.

Nach Rücksprache mit dem PLC-Programmierer liegt das nicht an seiner Software sondern an Heidenhain. Es muss nur der richtige Bit in den, so vermute ich, Maschinenparametern richtig gesetzt werden. Welcher wäre denn das bei einer TNC 640?

Schlüsselzahlen sind uns bekannt, bloss sieht das bei der TNC640 alles ganz anders zur iTNC530 aus.


Danke und Gruss

David
   
Beitrag 22.08.2023, 17:29 Uhr
MosiN
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Ich will das mal selber beantworten, vielleicht ists ja für wen hilfreich.

Die Lösung ist (wahrscheinlich*) nicht in den Maschinenparametern zu finden, es darf bloß kein M3 programmiert sein. Wir haben das heute Mal in der Luft getestet und es sieht gut aus. Natürlich testen wir das noch in einem Probestück.

Ist ein M3 programmiert dreht sich die Spindel logischerweise. Für den Zyklus bremst sie ab, orientiert sich und führt den Zyklus aus. Ist der beendet geht die Steuerung in den programmierten Ursprungszustand zurück und da ist die Spindel eben an. Nächste Position anfahren, der Zyklus wird erneut aufgerufen und überlagert das M3, Spindel bremst ab, orientiert sich usw

Ist kein M3 programmiert fährt das Werkzeug den Sicherheitsabstand an, orientiert sich, weiß daß sie pro Umdrehung beispielsweise 1,25mm zustellen muss und führt den Zyklus so auch aus. Dann springt sie in den ursprünglich programmierten Zustand zurück da der Zyklus einmalig abgearbeitet wurde. Da kein M3/M4 programmiert wurde bleibt sie stehen und ist theoretisch immer noch orientiert. Nächste Position anfahren, den Zyklus mit G79 erneut aufrufen bzw ausführen, ...

Zeitersparnis an unserer Maschine ist dabei, angenommen sind 200 Gewinde M8 mit je 40mm Abstand irgendwo zwischen sechs und zehn Minuten. Dabei sind am Werkstück nur die Gewinde an den vier Führungsbahnen der zukünftigen Y-Achse gefertigt worden, da kommt schon was zusammen bei einem Maschinenbett. Aus dem Grund war mir das auch wichtig.

Die Info hab ich von einem mir bekannten "Anwendungstechniker" der vor ~zwei Wochen dasselbe Problem hatte, allerdings auf einer Siemens. Und listigerweise ist auf den neueren Maschinen von DMG, auf denen ebenfalls eine TNC 640 läuft, das M3 kein Problem. Aber: *Anderer Hersteller, *anderer Softwarestand, ... isses mir auch egal, bei uns läufts jetzt

Gruß David
   
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